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25 April 2006
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Folgende News wurde am 08.08.2007 um 11:20:57 Uhr veröffentlicht:
Arbeitsgericht untersagt Streik - GDL erwägt Berufung
DPA-News

Nürnberg (dpa) - Das Nürnberger Arbeitsgericht hat in einem Eilverfahren einen Streik der Lokführer bis zum 30. September untersagt. Dies gelte bundesweit sowohl für einen Streik im Personen- als auch im Güterverkehr, sagte ein Gerichtssprecher am Mittwoch. Zur Begründung hieß es, wenn es zu einem Streik käme, würde der deutschen Volkswirtschaft zur Hauptreisezeit ein enormer Schaden entstehen. Die Deutsche Bahn hatte gegen den für diesen Donnerstag geplanten vierstündigen Streik der Lokführergewerkschaft GDL im bundesweiten Güterverkehr Anträge auf einstweilige Verfügung gestellt. Die GDL kündigte an, rechtliche Mittel gegen die Entscheidung zu prüfen. Ein Sprecher sagte, wenn der GDL der Streik verboten werde, werde sie aber nicht streiken. «Das ist vollkommen klar. »Zuvor war bei Union und Arbeitgebern die Forderung nach einem Eingreifen des Gesetzgebers laut geworden. «Es kann nicht sein, dass eine kleine Gewerkschaft Bahnkunden, Urlaubsreisende und die Wirtschaft in Geiselhaft nimmt», sagte der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs dem «Handelsblatt». Würde sich die Lokführergewerkschaft GDL mit ihrer Forderung nach einem separaten Tarifvertrag durchsetzen, dann drohe ein tarifpolitischer Dammbruch mit gefährlichen Folgen für viele Unternehmen. «Notfalls ist dann auch der Gesetzgeber gefordert, eine solche Entwicklung zu unterbinden», sagte Fuchs, der Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt forderte die große Koalition auf, einer «Aufspaltung der Belegschaften» durch Streiks von Minderheiten einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben. «Es muss sichergestellt werden, dass grundsätzlich auch in Zukunft für ein Unternehmen nur ein Tarifvertrag gilt», sagte Hundt dem «Handelsblatt». Der Gesetzgeber müsse daher klarstellen, wann Arbeitskämpfe «einer kleinen, spezialisierten Minderheit zu Lasten der Mehrheit der Beschäftigten unverhältnismäßig und unzulässig» seien. Ein solches Arbeitskampfverbot für Minderheiten müsse greifen, wenn bereits für alle Arbeitnehmer ein Tarifvertrag bestehe und der Streik nur den Interessen dieser Minderheit gelte. Auch im Gewerkschaftslager wächst die Kritik am Vorgehen der GDL. «Der Gedanke der Solidarität ist von hoher Bedeutung für Gewerkschaften. Solidarität kann nicht heißen, dass einzelne Berufsgruppen, die glauben, eine wichtige strategische Funktion zu haben, ihre Einzelinteressen durchsetzen», sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft, Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Hubertus Schmoldt, der «Neuen Presse» in Hannover. Sollte sich die GDL mit ihrer hohen Lohnforderung durchsetzen, würde dies das sensibel austarierte Tarifvertragssystem ernsthaft in Gefahr bringen.
 
Vielleicht sollte die GDL mal erwägen, Ihre Lohnforderungen durch hervorragenden Service, pünktlichen Zugbetrieb, nette Zugbegleiter etc. zu untermauern?

gruss kelle!
 
Vielleicht sollte die GDL mal erwägen, Ihre Lohnforderungen durch hervorragenden Service, pünktlichen Zugbetrieb, nette Zugbegleiter etc. zu untermauern?
Mitarbeiter, die das leisten, würden noch mehr fordern als die GDL jetzt fordert. Für das Geld bekommst Du nur die Arbeitsleistung, dazu gehört nicht Freundlichkeit und Extra-Service. Pünktlichkeit liegt auch nicht in der Macht der Lokführer.

Marty
 
Umkehrschluss:
Ich soll als Bahnkunde deutlich mehr für eine Fahrt bezahlen, obwohl keiner pünktlicher ist, und die Zugbegleiter immer noch rummuffeln.

Versteh ich nicht. :ugly:

gruss kelle!
 
Umkehrschluss:
Ich soll als Bahnkunde deutlich mehr für eine Fahrt bezahlen, obwohl keiner pünktlicher ist, und die Zugbegleiter immer noch rummuffeln.
Nö, wer sagt das. Wieso deutlich mehr? Setz mal den Umsatz der Deutschen Bahn mit den Kosten der Forderung gegenüber... Da dürfte man über eine Preiserhöhung im Promillebereich sprechen...

Wenn Du bereit wärst "deutlich" mehr zu zahlen, dann wären auch pünktliche Züge und freundliches Personal drin.

Marty
 
Wenn Du bereit wärst "deutlich" mehr zu zahlen, dann wären auch pünktliche Züge und freundliches Personal drin.

Also...
Bei mir und meinem Chef ist es so, dass er mir mehr Geld gibt, nachdem ich gute Arbeit abgeliefert habe.

Nicht im Voraus und der Hoffnung, dass ich dann bessere Arbeit abliefere.

Warum soll das bei der Bahn anders sein?

gruss kelle!
 
Bei mir und meinem Chef ist es so, dass er mir mehr Geld gibt, nachdem ich gute Arbeit abgeliefert habe.
Das ist ja auch richtig so, aber hier geht es um Tarifverhandlungen und nicht um Einzelverträge.
Nicht im Voraus und der Hoffnung, dass ich dann bessere Arbeit abliefere.
Bei der Verhandlung von Tarifverträgen geht es nicht um die Qualität, sondern um Angebot und Nachfrage der Leistung.

Wenn die Bahn die 5.000 Lokführer durch neue, billigere und freundlichere ersetzen könnte, dann bräuchte sie ja gar nicht mit der GDL zu verhandeln. Da sie das nicht können, müssen sie wohl verhandeln.

Marty
 
Nö, wer sagt das. Wieso deutlich mehr? Setz mal den Umsatz der Deutschen Bahn mit den Kosten der Forderung gegenüber... Da dürfte man über eine Preiserhöhung im Promillebereich sprechen...

hast du es schonmal erlebt das, wenn die Kosten je Produkt um 0,05 Euro gestiegen sind, der Preis auch so gestiegen ist? NEIN, der Preis wird dann einfach um 0,50 erhöht, sonst lohnt sich das ja alles nicht,...
 
Bei der Verhandlung von Tarifverträgen geht es nicht um die Qualität, sondern um Angebot und Nachfrage der Leistung.

Joo.
Ohne jetzt auf die Konkurrenten verweisen zu wollen, die Ihren Angestellten weniger bezahlen als die Deutsche Bahn...

In Nürnberg wird gerade die erste Fahrerlose U-Bahn in Deutschland zugelassen.

Die Züge und die Strecken sind inzwischen so umfassend technisch ausgerüstet, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ICEs ohne Lokführer auskommen.

Vielleicht sollten die Lokführer mal an die technische Konkurrenz denken, deren Hersteller und Entwickler nur 4% mehr Personalkosten auf die Produkte schlagen muss.

Da sind die geforderten 30% genau der richtige Schritt in die Richtung, dass vollautomatisierte Systeme sich schneller rechnen und somit rentabler für die Unternehmen sind als Lokführer.

gruss kelle!
 
hast du es schonmal erlebt das, wenn die Kosten je Produkt um 0,05 Euro gestiegen sind, der Preis auch so gestiegen ist? NEIN, der Preis wird dann einfach um 0,50 erhöht, sonst lohnt sich das ja alles nicht,...
Ach, das stimmt doch einfach nicht. Mein Arbeitgeber versucht seit Jahren, höhere Preise am Markt durchzusetzen und das klappt nicht. In Der Zwischenzeit sind durch Tariferhöhungen die Lohnkosten um 5% gestiegen.

Merke: Preise bestimmen sich durch Angebot und Nachfrage, die kann man nicht einfach so erhöhen.

Joo.
Ohne jetzt auf die Konkurrenten verweisen zu wollen, die Ihren Angestellten weniger bezahlen als die Deutsche Bahn...
Was hat das mit den Tarifverhandlungen bei der Bahn zu tun? Bei Skoda verdient man auch weniger als bei VW.

In Nürnberg wird gerade die erste Fahrerlose U-Bahn in Deutschland zugelassen.
Das bringt die Bahn doch in eine gute Verhandlungsposition. Dann müssen die das eben forcieren.

Du hast mich wahrscheinlich so verstanden, als würde ich hier für eine Seite Partei ergreifen. Dem ist nicht so.

Die Züge und die Strecken sind inzwischen so umfassend technisch ausgerüstet, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ICEs ohne Lokführer auskommen.
Na, hoffentlich sehen die auch die Selbstmörder auf den Strecken und bremsen dann entsprechend.

Vielleicht sollten die Lokführer mal an die technische Konkurrenz denken, deren Hersteller und Entwickler nur 4% mehr Personalkosten auf die Produkte schlagen muss.
Ich vermute, das machen die gerade nicht.

Die GDL kann nicht mehr zurück, ohne sich selber aufzulösen. Wenn sie jetzt nachgeben würde, wäre sie auch überflüssig.

Da sind die geforderten 30% genau der richtige Schritt in die Richtung, dass vollautomatisierte Systeme sich schneller rechnen und somit rentabler für die Unternehmen sind als Lokführer.
Du bist aber nicht auf die Zahl reingefallen. Es geht hier gar nicht um 30% für alle. die 30% würde nur ein ganz geringer Bruchteil erhalten. Aber die Bahn veröffentlicht natürlich nur reisserisch, dass die Lokführer 30% wollen.

Sie wollen 30% höhere Einstiegslöhne in den untersten Tarifgruppen. Für Lokführer mit 20 Jahren Dienstzeit gibt es bei weitem keine 30%

Marty
 
Na, hoffentlich sehen die auch die Selbstmörder auf den Strecken und bremsen dann entsprechend.

Ach, ob man bei 300 km/h wegen nem Selbstmörder bremst oder nicht, das ist erstmal relativ egal.
Auf alle Fälle fallen die Folgen für die Lokführer mit psychologischen Nachbehandlungen und Problemen aus.

Die GDL kann nicht mehr zurück, ohne sich selber aufzulösen. Wenn sie jetzt nachgeben würde, wäre sie auch überflüssig.

Ich vermute und hoffe, dass es zu einer endgültigen gesetzlichen Regelung kommt, in der geklärt wird, ob ein Streik einer Gewerkschaft in einem Unternehmen zulässig ist, wenn das Unternehmen einen gültigen Tarifvertrag hat.
Oder kurz und knapp:
Ein Tarifvertrag pro Unternehmen?
Ein Tarifvertrag pro Gewerkschaft?

Und der normale Verstand sagt: Ein Tarifvertrag pro Unternehmen.
Und damit ist die GDL dann de facto Geschichte.

Du bist aber nicht auf die Zahl reingefallen. Es geht hier gar nicht um 30% für alle. die 30% würde nur ein ganz geringer Bruchteil erhalten. Aber die Bahn veröffentlicht natürlich nur reisserisch, dass die Lokführer 30% wollen.

Also, laut GDL Seite
"Erhöhung der Monatstabellenentgelte für das Fahrpersonal um mindestens 31 Prozent."
Nix von wegen unterste Tarifgruppen und Einstiegsgehälter...

Und ich weiß, dass es nicht um alle geht.
Jetzt gehts ans kalkulieren...
Kauft sich ein Unternehmen zehn U-Bahn Züge für einen Preis X und beschäftigt dafür noch 30 Lokführer zum Preis Y
oder
kauft sich das Unternehmen moderne Züge zum Preis Z und braucht keine 30 Lokführer.

Geht man von 20 Jahren Betriebszeit aus, kann man recht leicht errechnen, was sich eher rentiert.

So, jetzt gab es für die IG Metall Tarifabschlüsse bei 4%
Preis X und Z erhöhen sich entsprechend dem Anteil der Personalkosten.
Wahrscheinlich Faktor 1,00xy.
Der Preis Y soll jetzt um Faktor 1,3 erhöht werden. Forderung der GDL.

Und schon wird es richtig heftig was die Neukalkulation anbelangt.

Da fällt mir gerade ein...
Ich sollte die Lokführer bei Ihren Forderungen unterstützen, weil durch die daraus wahrscheinlich resultierende Automatisierung kriegt unser Standort dann neue Aufträge, mehr Gewinne, und ich mehr Geld.

Kuhl.

gruss kelle!
 
[N] Gericht verhängt Streikverbot für Lokführer

Folgende News wurde am 08.08.2007 um 17:11:45 Uhr veröffentlicht:
Gericht verhängt Streikverbot für Lokführer
DPA-News

Berlin (dpa) - Der für morgen geplante Lokführerstreik ist vom Tisch. Das Arbeitsgericht Nürnberg verhängte in einem Eilverfahren ein Streikverbot. Über den Widerspruch der Lokführergewerkschaft wird erst übermorgen verhandelt. Damit kann die GDL nicht wie ursprünglich geplant morgen den Güterverkehr auf der Schiene rund vier Stunden lahmlegen. Bis Anfang nächster Woche soll es laut GDL nicht zu Arbeitsniederlegungen kommen. Parallel zum Rechtsstreit bemüht sich die Deutsche Bahn um die Einschaltung eines Vermittlers.
 
Ach, ob man bei 300 km/h wegen nem Selbstmörder bremst oder nicht, das ist erstmal relativ egal.
Das mag sein, aber nicht jeder Zug fährt so schnell.
Ich vermute und hoffe, dass es zu einer endgültigen gesetzlichen Regelung kommt, in der geklärt wird, ob ein Streik einer Gewerkschaft in einem Unternehmen zulässig ist, wenn das Unternehmen einen gültigen Tarifvertrag hat.
Ich hoffe das eben nicht. Sonst gründen die Arbeitgeber der Metallindustrie die Gewerkschaft "MGW" und schliessen mit der einen Tarifvertrag. Und schon kann die IG Metall einpacken. Das wäre wohl nicht so toll, oder?
Oder kurz und knapp:
Ein Tarifvertrag pro Unternehmen?
Ein Tarifvertrag pro Gewerkschaft?
Ein Tarifvertrag pro Berufsgruppe evtl. Aber warum willst Du einem Arbeitnehmer vorschreiben, in welche Gewerkschaft er geht? Bei der GDL ist halt das Problem, dass sie den gesamten Geschäftsbetrieb aufhalten kann, wenn sie will. Das hätte die Deutsche Bahn mal berücksichtigen sollen.

Und der normale Verstand sagt: Ein Tarifvertrag pro Unternehmen.
Und damit ist die GDL dann de facto Geschichte.
Warum? Vielleicht würden alle anderen ja Mitglied der GDL. Und wer legt fest, welche Gewerkschaft für welches Unternehmen gilt? Wird das ausgewürfelt? Bei der Metro AG z.B. gibt es soviele verschiedene Bereiche...

Also, laut GDL Seite
"Erhöhung der Monatstabellenentgelte für das Fahrpersonal um mindestens 31 Prozent."
Nix von wegen unterste Tarifgruppen und Einstiegsgehälter...
Ach komm, Du kannst doch mehr: Lies doch mal das auf www.gdl.de verlinkte https://www.gdl.de/redaktionssystem/downloads/fptv-fakten-broschuere.pdf

Da steht, dass ein Lokführer zu Zeit 1970 Euro brutto verdient bei einer 41 Stunden-Woche. Die GDL fordert nun 2500 Euro. Selbst das sind nur 25%. Zusammen mit der Reduzierung auf 40 Stunden kommt man höher.

Nach 35 Dienstjahren käme ein Lokführer im Moment auf 2.148 Euro, sie fordern 2999 Euro. Das wären sogar 40%.

Bei 5000 DGL-Mitliedern und im Schnitt 600 Euro mehr dürfte das mit Lohnnebenkosten (nochmal 50% drauf) dürfte das ca. 54 Mio. Euro pro Jahr kosten und damit den Gewinn der Deutschen Bahn um exakt 4% schmälern. Die Bahn verdient nämlich gerade prächtig Geld, finanziert durch Personalabbau und Arbeitszeitverlängerung. Ach so, die 8 Leute im Vorstand verdienen alleine 20 Mio., baut man davon die Hälfte ab und schon hat man einen Teil schon wieder.

Und ich weiß, dass es nicht um alle geht.
Jetzt gehts ans kalkulieren...
Kauft sich ein Unternehmen zehn U-Bahn Züge für einen Preis X und beschäftigt dafür noch 30 Lokführer zum Preis Y
oder
kauft sich das Unternehmen moderne Züge zum Preis Z und braucht keine 30 Lokführer.
Bisher hat die Bahn gerechnet: Lasse ich meine Lokführer 10% länger arbeiten und feuer dafür 10%... und das lassen sich die nicht mehr gefangen.

Meine Meinung: Soll die Bahn das doch durchrechnen. Wenn die automatischen Züge billiger sind, dann nehmen die die, ob mit oder ohne hohen Abschluss. Oder meinst Du, die würden das lassen, wenn die GDL auf einen Abschluss verzichtet?

Geht man von 20 Jahren Betriebszeit aus, kann man recht leicht errechnen, was sich eher rentiert.
Kennst Du Zahlen? ich nicht... und solange Du die nicht kennst, ist das mit den automatischen Zügen nur Spekulation...

Ach so: Gibt es dazu auch schon den elektronischen Zugbegleiter?

Marty
 
Ein Tarifvertrag pro Berufsgruppe evtl. Aber warum willst Du einem Arbeitnehmer vorschreiben, in welche Gewerkschaft er geht? Bei der GDL ist halt das Problem, dass sie den gesamten Geschäftsbetrieb aufhalten kann, wenn sie will.

Ein Tarifvertrag pro Berufsgruppe?
Da schau ich mir mal unseren Standort an...
Siemens gehört zum Elektro- und Metallgewerbe, also gibt es hier IG Metall Tarifverträge.
So, jetzt pro Berufsgruppe ...
Ich als Sysadmin gehöre wohl Richtung verdi
Das Küchenpersonal Richtung NGG
Die Betriebsärztin zum Marburger Bund
Ein Großteil IG Metall
Die katholischen davon gehen zur CGM
Dann haben wir noch die AUB
Unsere Monteure zur IG Bau

Und jeder soll da einen eigenen Tarifvertrag aushandeln können?
Meinst Du nicht, dass das arg übertrieben ist, und die möglichen Ergebnisse unverhältnismäßig zum Aufwand stehen?

Da kommst Du locker auf zehn Tarifverträge pro Firma.
Das kann doch nicht Dein Ernst sein?

Dass sich Gewerkschaften um spezielle Berufsgruppen kümmern, da man die konkreten Belange nicht alle abdecken kann, okay, aber tariflich sollte Einheit herrschen.
Wegen mir kann die GDL für Toiletten in Loks streiken oder für Fußmassagen der Zugbegleiter.

Und wer legt fest, welche Gewerkschaft für welches Unternehmen gilt? Wird das ausgewürfelt? Bei der Metro AG z.B. gibt es soviele verschiedene Bereiche...

Es gibt Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände. Und die passen zusammen
Gesamtmetall - IG Metall
Bund, Länder und Kommunen - verdi
...
Je nachdem wo das Hauptbetätigungsfeld eines Unternehmens liegt.

Da steht, dass ein Lokführer zu Zeit 1970 Euro brutto verdient bei einer 41 Stunden-Woche. Die GDL fordert nun 2500 Euro. Selbst das sind nur 25%. Zusammen mit der Reduzierung auf 40 Stunden kommt man höher.

Weißt Du, wenn ich zu guten Teilen mein Einkommen aus Zulagen wie Schicht- oder Wochenendszulagen beziehe, dann lässt sich leicht über niedrige Grundgehälter meckern.
Und diese Zulagen erhöhen sich ja auch mit.

Meine Meinung: Soll die Bahn das doch durchrechnen. Wenn die automatischen Züge billiger sind, dann nehmen die die, ob mit oder ohne hohen Abschluss. Oder meinst Du, die würden das lassen, wenn die GDL auf einen Abschluss verzichtet?

Es ist die Frage, wann sich so ein System rentiert.
Und es rentiert sich logischerweise bei nem 30% Gehaltsanstieg eher/schneller/überhaupt als bei nem 5% Anstieg.

gruss kelle!
 
Ein Tarifvertrag pro Berufsgruppe?
Da schau ich mir mal unseren Standort an...
.
.
.

Und jeder soll da einen eigenen Tarifvertrag aushandeln können?
Meinst Du nicht, dass das arg übertrieben ist, und die möglichen Ergebnisse unverhältnismäßig zum Aufwand stehen?
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass jeder Arbeitnehmer seine Vertreter selber wählen darf. Und dieses Recht mag ich nicht beschneiden wollen.
Da kommst Du locker auf zehn Tarifverträge pro Firma.
Das kann doch nicht Dein Ernst sein?
Wieso kann das nicht mein ernst sein? Es ist doch aktuell auch so bei Siemens, oder nicht? Wie willst Du denn Küchenpersonal, IT-Admins und Schweisser in einen Tarifvertrag bekommen, ohne dort wieder jede Berufsgruppe einzeln aufzuführen?

Dass sich Gewerkschaften um spezielle Berufsgruppen kümmern, da man die konkreten Belange nicht alle abdecken kann, okay, aber tariflich sollte Einheit herrschen.
Die aktuellen Haustarifverträge vieler Arbeitgeber untergraben das ja schon. Warum sollten Arbeitnehmer also zu etwas gezwungen werden, woran sich Arbeitgeber auch nicht halten wollen.

Oder gilt das dann auch umgekehrt? Kein Arbeitgeber kann mehr aus dem Tarifzwang aussteigen und dem Arbeitgeberverband mal schnell den Rücken kehren?

Wegen mir kann die GDL für Toiletten in Loks streiken oder für Fußmassagen der Zugbegleiter.
Und warum nicht für mehr Geld? Solange es für alle Lokführer ist?

Es gibt Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände. Und die passen zusammen
Gesamtmetall - IG Metall
Bund, Länder und Kommunen - verdi
...
Je nachdem wo das Hauptbetätigungsfeld eines Unternehmens liegt.
Und wo passt dann Siemens rein? Metallindustrie? Warum gehört die IT-Sparte von Siemens denn zur Metallindustrie? Warum nicht auch zum Handel? Warum nicht Dienstleistung?

Weißt Du, wenn ich zu guten Teilen mein Einkommen aus Zulagen wie Schicht- oder Wochenendszulagen beziehe, dann lässt sich leicht über niedrige Grundgehälter meckern.
Dann sei doch so gut und nenne diese Zahlen mal, wenn Du mit solch einem Argument kommst. Ich finde es nicht gut, solch ein Argument zu bringen ohne die Zahlen zu nennen. Aber selbst damit kommt nach https://www.suedkurier.de/nachrichten/seite3/art1798,2737909 ein 47-Jähriger auf 1800-1900 Euro netto...

Die Vorstandsgehälter sind letztes Jahr ohne grosse Verhandlungen um 62% erhöht worden...

Es ist die Frage, wann sich so ein System rentiert.
Und es rentiert sich logischerweise bei nem 30% Gehaltsanstieg eher/schneller/überhaupt als bei nem 5% Anstieg.
Richtig, sehe ich genauso, das ist das Risiko, dass die Mitarbeiter dann eben eingehen. Aber das entscheiden sie doch selber und nicht wir. Vielleicht ist ihre Arbeit dann immer noch 50% günstiger als die Technik, wer weiß.

Marty
 
Darum geht es nicht. Es geht darum, dass jeder Arbeitnehmer seine Vertreter selber wählen darf. Und dieses Recht mag ich nicht beschneiden wollen.

Wählen soll er ruhig können tun.
Nur leben wir in einer Staatsform der Demokratie.
Da kann auch jeder frei wählen, von wem er sich politisch verrtreten lassen will.
Aber die Entscheidung trifft die Mehrheit.

Wieso kann das nicht mein ernst sein? Es ist doch aktuell auch so bei Siemens, oder nicht? Wie willst Du denn Küchenpersonal, IT-Admins und Schweisser in einen Tarifvertrag bekommen, ohne dort wieder jede Berufsgruppe einzeln aufzuführen?

Es kriegen alle, egal welchen Beruf sie ausüben, die gleichen tariflichen Leistungen.
Es haben eben alle dieses Jahr 400 € bekommen, egal ob Schweißer oder Empfangsdame.
Es haben alle ab Juni 3,8% oder so mehr in der Tasche.

Oder gilt das dann auch umgekehrt? Kein Arbeitgeber kann mehr aus dem Tarifzwang aussteigen und dem Arbeitgeberverband mal schnell den Rücken kehren?

Es gibt keinen Tarifzwang, den möchte ich auch gar nicht haben.
Nur die Regelung, dass wenn es einen Tarifvertrag zwischen einer Firma und der Mehrheit der durch Gewerkschaften repräsentierten Mitarbeiter gibt, dann soll dieser von allen Anderen in der Firma anerkannt werden.

Und warum nicht für mehr Geld? Solange es für alle Lokführer ist?

Siehst Du, da hast Du den Haken.
Nicht für alle Lokführer, sondern nur die die in der GDL organisiert sind.
Transnet und GDBA Lokführer haben eine Gehaltserhöhung bekommen und streiken auch nicht.

Und wo passt dann Siemens rein? Metallindustrie? Warum gehört die IT-Sparte von Siemens denn zur Metallindustrie? Warum nicht auch zum Handel? Warum nicht Dienstleistung?

Wenn man auf die Wurzeln von Siemens schaut, ist Metall- und Elektroindustrie logisch.
Hauptbetätigungsfeld sind immer noch elektrische Geräte verschiedenster Ausprägung.

Von daher passt das schon.

Dann sei doch so gut und nenne diese Zahlen mal, wenn Du mit solch einem Argument kommst. Ich finde es nicht gut, solch ein Argument zu bringen ohne die Zahlen zu nennen. Aber selbst damit kommt nach https://www.suedkurier.de/nachrichten/seite3/art1798,2737909 ein 47-Jähriger auf 1800-1900 Euro netto...

Ahja...
Jetzt sind wir also bei Nettogehältern von 1900 €, wobei wir eben noch bei Bruttogehältern von 1970 € waren...

Die Vorstandsgehälter sind letztes Jahr ohne grosse Verhandlungen um 62% erhöht worden...

Dazu gibts ja meine Meinung im anderen Thread.
Abgesehen davon, ist die Bahn ja inzwischen mehr als ein Eisenbahnunternehmen.
Erfolge anderer Logistikbereiche spielen da auch eine Rolle.

gruss kelle!
 
Wählen soll er ruhig können tun.
Nur leben wir in einer Staatsform der Demokratie.
Da kann auch jeder frei wählen, von wem er sich politisch verrtreten lassen will.
Aber die Entscheidung trifft die Mehrheit.
Das ist hier ebenfalls so. Und jede Gewerkschaft ist eine Demokratie für sich. :)

Es kriegen alle, egal welchen Beruf sie ausüben, die gleichen tariflichen Leistungen.
Es haben eben alle dieses Jahr 400 € bekommen, egal ob Schweißer oder Empfangsdame.
Es haben alle ab Juni 3,8% oder so mehr in der Tasche.
3,8% worauf? Auf eine der zig Tarifgruppen, die in deinem Tarifvertrag stehen und wo sich ganz viele falsch eingruppiert sehen, oder?

Es gibt keinen Tarifzwang, den möchte ich auch gar nicht haben.
Nur die Regelung, dass wenn es einen Tarifvertrag zwischen einer Firma und der Mehrheit der durch Gewerkschaften repräsentierten Mitarbeiter gibt, dann soll dieser von allen Anderen in der Firma anerkannt werden.
Nochmal: Warum müssen sich Arbeitnehmer solch einer Regelung unterwerfen, Arbeitgeber aber nicht? Du möchtest einen Tarfizwang für Arbeitnehmer, aber nicht für Arbeitgeber.

Siehst Du, da hast Du den Haken.
Nicht für alle Lokführer, sondern nur die die in der GDL organisiert sind.
Transnet und GDBA Lokführer haben eine Gehaltserhöhung bekommen und streiken auch nicht.
Tarifverträge gelten auch bei Euch nur für die Mitglieder der Gewerkschaft. Zahlungen an alle anderen sind auch bei Euch keine Pflicht für den Arbeitgeber.

Wenn man auf die Wurzeln von Siemens schaut, ist Metall- und Elektroindustrie logisch.
Wo passt Du da rein? Und die vielen Dienstleister?

Ahja...
Jetzt sind wir also bei Nettogehältern von 1900 €, wobei wir eben noch bei Bruttogehältern von 1970 € waren...
Ach komm, jetzt willst Du mich foppen und so tun, als hättest Du den Thread nicht gelesen, oder? Das EINSTIEGSGEHALT liegt bei 1900 € brutto, ich sprach hier aber bei einem 47-jährigen wohl nicht von einem Einsteiger, oder? Und um bei Stkl3. 1970 Euro netto zu haben, dürften knapp 2.500 Euro brutto reichen. Tarifgehalt dürfte für den bei knapp 2150 Euro brutto liegen, er bekommt also Nacht- und Schichtzulagen von kanpp 350 Euro... Wahrlich viel.

Abgesehen davon, ist die Bahn ja inzwischen mehr als ein Eisenbahnunternehmen.
Erfolge anderer Logistikbereiche spielen da auch eine Rolle.
Ach so, Tarifverträge gelten für alle Mitarbeiter, Erfolge dürfen aber nur einzelne Sparten verbuchen, wenn es um Verhandlungen geht?

Marty
 
3,8% worauf? Auf eine der zig Tarifgruppen, die in deinem Tarifvertrag stehen und wo sich ganz viele falsch eingruppiert sehen, oder?

Was heißt, falsch eingruppiert?
Außerdem hat das doch gar nix damit zu tun.

Nochmal: Warum müssen sich Arbeitnehmer solch einer Regelung unterwerfen, Arbeitgeber aber nicht? Du möchtest einen Tarfizwang für Arbeitnehmer, aber nicht für Arbeitgeber.

Zum einen haben Arbeitgeber schon einen Tarifzwang, wenn sie im Arbeitgeberverband eintreten.
Zum anderen haben wir zur Zeit die Situation, dass eine Gewerkschaft nen Unternehmen "erpressen" will.
Andersrum wäre es sicherlich auch denkbar, dass ein Unternehmen durch viele kleine Tarifverträge die Angestellten erpressen will.

Mal kurz ein Szenario.
Bei Siemens gibt es die AUB, wo ja im Hintergrund einiges schief gelaufen sein soll.
Siemens übernimmt erst den IG Metall Abschluss. Dann verhandelt Siemens mit der AUB und zahlt denen 2 Prozent mehr als die IG Metaller bekommen.
Und im nächsten Jahr gibts nur ein Prozent mehr, aber auch einen Urlaubstag mehr.
Jetzt rate mal, wie das nach zehn Jahren aussieht.
Nix IG Metall, alles in der siemensnahen Vereinigung.
Und ich wette, die IG Metall würde nach spätestens zwei solcher Tarifrunden vor die Gerichte ziehen.

Tarifverträge gelten auch bei Euch nur für die Mitglieder der Gewerkschaft. Zahlungen an alle anderen sind auch bei Euch keine Pflicht für den Arbeitgeber.

Richtig.
Nur vertritt die GDL nicht alle gewerkschaftlich organisierten Lokführer.

Wo passt Du da rein? Und die vielen Dienstleister?

Rein vom Berufsbild sicherlich verdi.
Nur sieht man das aus dem Winkel, was hier entsteht und verkauft wird, wozu ich ja direkt Unterstützung leiste, dann ist es wieder Metall+Elektro.
Was zählt mehr bei dieser Betrachtung?

Das EINSTIEGSGEHALT liegt bei 1900 € brutto,

Als Informatiker mit Berufserfahrung wurden mir 1.400 € brutto geboten...

ich sprach hier aber bei einem 47-jährigen wohl nicht von einem Einsteiger, oder? Und um bei Stkl3. 1970 Euro netto zu haben, dürften knapp 2.500 Euro brutto reichen. Tarifgehalt dürfte für den bei knapp 2150 Euro brutto liegen, er bekommt also Nacht- und Schichtzulagen von kanpp 350 Euro... Wahrlich viel.

Was ist viel, was ist wenig?
Hier im Hause wird Eisenbahntechnik entwickelt.
Diese macht das Fahren sicherer, stellt eine Rückfallebene dar, wenn der Lokführer ausfällt.
Somit gibt es hier am Standort mehr Verantwortung.
Ich bekomme brutto mehr als ein Lokführer.
Passt also das Verhältnis.

Ach so, Tarifverträge gelten für alle Mitarbeiter, Erfolge dürfen aber nur einzelne Sparten verbuchen, wenn es um Verhandlungen geht?

Mein Wissensstand ist, dass es bei den Tarifverhandlungen nur um den Eisenbahnteil ging, nicht um z.B. Stinnes, da fehlte ja dann wohl auch verdi am Verhandlungstisch.
Bzw. wäre die Frage, ob Stinnes im Arbeitgeberverband ist.

gruss kelle!
 
Was heißt, falsch eingruppiert?
Außerdem hat das doch gar nix damit zu tun.
Doch, Du kannst ihn einem Vertrag nicht 50 unterschiedlichen Berufsgruppen gerecht werden, es sei denn, Du führst jede einzelne auf.

Zum anderen haben wir zur Zeit die Situation, dass eine Gewerkschaft nen Unternehmen "erpressen" will.
Völlig verkehrte Sicht. Die Mitglieder der GDL fordern etwas und setzen das mit den ihnen gesetzlich garantierten Rechten durch. Erpressung ist eine Straftat.
Andersrum wäre es sicherlich auch denkbar, dass ein Unternehmen durch viele kleine Tarifverträge die Angestellten erpressen will.
Was sind denn dann Haustarifverträge und Austritte aus Arbeitgeberverbänden? Erpressung der Gewerkschaften?

Jetzt rate mal, wie das nach zehn Jahren aussieht.
Nix IG Metall, alles in der siemensnahen Vereinigung.
Und ich wette, die IG Metall würde nach spätestens zwei solcher Tarifrunden vor die Gerichte ziehen.
Das kann sie nur, wenn da was nicht rechtens gelaufen ist. Wo ist das Problem. Es geht ja bei der AUB darum, dass Siemens da Einfluss nehmen wollte, um für sich günstigere Abschlüsse zu erreichen. Bestimmt nicht, um dieser Hausgewerkschaft mehr zu zahlen als der IG Metall.

Richtig.
Nur vertritt die GDL nicht alle gewerkschaftlich organisierten Lokführer.
Korrekt, und der jetzt verhandelte Abschluss wird nur für die GDL-Mitglieder gelten. Die anderen Lokführer können ja dann wechseln, was sie sicherlich tun werden. Und irgendwann sind alle, bis auf die Beamten, Mitglied der GDL und Du hast das, was Du möchtest: Eine Gewerkschaft für alle.

Rein vom Berufsbild sicherlich verdi.
Nur sieht man das aus dem Winkel, was hier entsteht und verkauft wird, wozu ich ja direkt Unterstützung leiste, dann ist es wieder Metall+Elektro.
Was zählt mehr bei dieser Betrachtung?
Das weiß ich nicht, niemand weiß das. Und deshalb hast Du die freie Wahl der Gewerkschaft. Und das ist gut so. Und bei der Wahl der Gewerkschaft geht es nicht darum, die zu nehmen, die am meisten aushandelt. Gewerkschaften sind auch noch für andere Dinge da.

Als Informatiker mit Berufserfahrung wurden mir 1.400 € brutto geboten...
Und Du hast die Stelle genommen? Und das war der tariflich vereinbahrte Lohn für Informatiker mit Berufserfahrung? In welcher Branche?

Was ist viel, was ist wenig?
Das lässt sich nur über Vergleiche mit anderen, ähnlichen Berufsgruppen herausfinden. Schau mal die Gehälter im Ausland an für Lokführer, dann hast Du einen Vergleich. Dafür musst Du nicht mal in der Schweiz die SBB nehmen, die bilden mit mehr als dem Doppelten die Spitze.
Hier im Hause wird Eisenbahntechnik entwickelt.
Diese macht das Fahren sicherer, stellt eine Rückfallebene dar, wenn der Lokführer ausfällt.
Und deshalb verdient der Ingenieur, der die Technik entwickelt hat, auch mehr als ein Lokführer. Aber warum verdient denn der Elektriker, der die Kabel in der Lok verlegt, auch deutlich mehr? Trägt der auch mehr Verantwortung?
Ich bekomme brutto mehr als ein Lokführer.
Passt also das Verhältnis.
Du vergleichst also einen Informatiker eines Loktechnikherstellers über die Verantwortung mit einem Lokführer, aha...

Eure Klofrauen müssten dann auch mehr verdienen als Lokführer. Wenn ihr keine sauberen Toiletten habt, dann könnt ihr nicht so gut kacken, das wirkt sich auf deine Arbeitsleistung aus und am Ende auf die Qualität der Technik in einem Zug, oder nicht?

Mein Wissensstand ist, dass es bei den Tarifverhandlungen nur um den Eisenbahnteil ging, nicht um z.B. Stinnes, da fehlte ja dann wohl auch verdi am Verhandlungstisch.
Vielleicht kommt Verdi ja als nächstes und ruft zum Streik auf, wer weiß?

Marty
 
Doch, Du kannst ihn einem Vertrag nicht 50 unterschiedlichen Berufsgruppen gerecht werden, es sei denn, Du führst jede einzelne auf.

Okay, dann erkläre mir mal bitte den Unterschied zwischen
"Alle tarifliche bezahlten Mitarbeiter der Firma XY bekommen 5% mehr Lohn&Gehalt."
und
"Sekretärinnen, Monteure, Administratoren, Hardwareentwickler, Putzfrauen, Hilfsarbeiter ... der Firma XY bekommen 5% mehr Lohn&Gehalt."

Völlig verkehrte Sicht. Die Mitglieder der GDL fordern etwas und setzen das mit den ihnen gesetzlich garantierten Rechten durch. Erpressung ist eine Straftat.

Das mit den Rechten ist wohl so ne Sache.
Schließlich gibt es ne einstweilige Verfügung gegen Streiks.

Es geht ja bei der AUB darum, dass Siemens da Einfluss nehmen wollte, um für sich günstigere Abschlüsse zu erreichen. Bestimmt nicht, um dieser Hausgewerkschaft mehr zu zahlen als der IG Metall.

Das ist mir alles klar.
Aber mein Beispiel war ein mögliches Szenario, wie ein Unternehmen durch mehrere Tarifverträge im Haus Mitarbeiter und Gewerkschaften gegeneinander ausspielen könnte.

Korrekt, und der jetzt verhandelte Abschluss wird nur für die GDL-Mitglieder gelten. Die anderen Lokführer können ja dann wechseln, was sie sicherlich tun werden. Und irgendwann sind alle, bis auf die Beamten, Mitglied der GDL und Du hast das, was Du möchtest: Eine Gewerkschaft für alle.

Ich lach mich scheckig.
Erstens ist die GDL ganz klar dort, wo Unternehmen jetzt sind, die die GDL verteufelt.
Es geht dann nur um Macht und Kohle. Schließlich sind die Mitgliedsbeiträge an das Gehalt gebunden.
Lohn und Gehalt haben etwas mit der Arbeitsleistung zu tun, nicht mit der Mitgliedschaft in irgendwelchen Gruppen.

Gewerkschaften sind auch noch für andere Dinge da.

Dafür sollen Sie meinetwegen ja da sein.
Um besondere Belange Ihrer Klientel zu vertreten und einzuforden.
Nur sehe ich die Geldfrage nicht als besonderen belang bzgl. einer Berufsgruppe an, das interessiert alle Angestellte.

Und Du hast die Stelle genommen? Und das war der tariflich vereinbahrte Lohn für Informatiker mit Berufserfahrung? In welcher Branche?

Nein.
Mich interessiert es einen Dreck, ob ich tariflich vereinbarten Lohn bekomme.
Ich nenne meine Jahresbrutto Vorstellung, frag wegen Urlaubstagen nach und gut ist.
Ob ich Tarifklasse 5 oder 37 bin, ob ich Weihnachts- und Urlaubsgeld bekommen, oder dieses nicht bekomme, dafür ein höheres Monatsbrutto, alles egal.

Schau mal die Gehälter im Ausland an für Lokführer, dann hast Du einen Vergleich. Dafür musst Du nicht mal in der Schweiz die SBB nehmen, die bilden mit mehr als dem Doppelten die Spitze.

Dann sollen die guten Lokführer doch alle in die Schweiz gehen. Und dann bitte auch mal die Lebenshaltungskosten mit einrechnen.

Und um mal ne aktuelle Zahl zu nennen....
Das Durchschnittsgehalt liegt laut Aussage der Personalmanagerin bei ca. 2.100 €
https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7223508_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Die armen Lokführer die da ggf. mit 2.800 € nach Hause gehen, Sie tuen mir so Leid.

Aber warum verdient denn der Elektriker, der die Kabel in der Lok verlegt, auch deutlich mehr? Trägt der auch mehr Verantwortung?

Überleg Dir mal, der verlegt ein kabel falsch, was zu einem Stromschlag bei Lokführer führt, wobei dann auch noch sicherheitsrelevante Systeme ausfallen.
Ganz gefährlich.

Du vergleichst also einen Informatiker eines Loktechnikherstellers über die Verantwortung mit einem Lokführer, aha...

Naja, warum nicht.
Es gab mal einen Projektierungsfehler, Weiche falsch dimensioniert, da konnte ein Unglück gerade noch so verhindert werden.

Vielleicht kommt Verdi ja als nächstes und ruft zum Streik auf, wer weiß?

Siehste, und um sowas zu verhindern, müssen endlich verbindliche Regeln her.

Ansonsten gehen Firmen allein schon in den Bergen Papier unter. Vom Bürokratieaufbau mal ganz zu schweigen.

gruss kelle!