ARD Reportage "Die KIK Story"

Tab

unlimited
ID: 374854
L
26 Juni 2007
900
71
Guten Tag,

ich habe vor paar Tagen eine Interessante Dokumentation über das Unternehmen KIK gesendet. Dabei geht es vorallem um die Arbeitsbedingungen im Ausland, aber auch im Inland u. a. als Verkäufer.

Wer eine halbe Stunde Zeit hat kann sich das mal anschaun. Ist wirklich interessant. Auf jeden Fall besser als jegliche RTL Sendungen. Seine Meinung kann sich natürlich jeder selber bilden.

https://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=5063630

Liebe Grüße,
Tab
 
ich finde KiK (Kunde ist König) sowieso schon abscheulich, diese Doku unterstreicht auch noch meine Meinung
KiK ist und bleibt für mich ein no-go!
 
Kann ich nur bestätigen einfach nur abscheulich und widerwärtig.
Und das eine gehörige Portion Wahrheit drin steckt, hat man ja immer wieder feststellen können in Form von das die Geschäftsleute die am längeren Hebel sitzen, sich der Verantwortung entziehen...

Da kann man nur mit dem Kopf schütteln..
 
Ich kaufe nicht bei Kik, eben aus diesen Gründen. Das Problem ist nur, es gibt viele Menschen, die es a. nicht interessiert und b. die einfach keine Wahl haben, wenn es darum geht, sich für wenig Geld einzukleiden.
 
Ich schaue mir die Clips gerade an und bin schon recht schockiert! Ich bin ganz ehrlich, ich und meine Frau haben dort oft Kleidung für unsere Babys bzw. Kinder gekauft gerade, weil es dort immer super billig ist und die Kinder Kleidung auch echt schick aussieht aber jetzt gerade überdenke ich das ganze noch einmal!

Ich wusste das nicht! Ich habe mir zwar schon oft gedacht, dass die Näherinnen gerade in den armen Ländern sicherlich kein schönes Leben haben und habe mich auch schon öfters mal dadrüber aufgeregt, dass sämtlich Industrie in solche Länder geht um billig zu produzieren. Allerdings habe ich bisher, naiv wie ich ja nun einmal bin, gedacht, dass es für die Menschen in diesen Ländern vielleicht ja auch etwas willkommen ist, da sie so ja auch Arbeit haben aber jetzt gerade verachte ich mich schon selber:roll: Ich habe da anscheinend wirklich sehr naiv gedacht!

Ich werde mir jetzt noch den Rest der hier geposteten Clips ansehen und später mal mit meiner Frau dadrüber reden und ihr auch diese Clips zeigen.

Ich frage mich, wenn dieser Inhaber von KiK doch solch ein mega Anwesen sein eigen Haus nennen kann und soviel Umsatz macht, weshalb kann er denn nicht wenigstens den Arbeitern in den Ländern wie Bangladesh einen angemssenen Lohn oder Bonis geben? Von den Angestellten hier in Deutschland mal abgesehen. Das ist natürlich auch recht mies aber hier gibt es noch Alternativen! Welche Alternative gibt es dort?
 
Ich kenne die Reportage (auch in der vorher abgewandelten Form - die war nämlich im Frühjahr schon mal auf Sendung) und war schon vorher kein KiK-Kunde.

Jeder, der in den Laden reingeht, muss doch schon alleine an dem Geruch dort merken, dass die Sachen minderwertig sind. Dort stinkt es nach Chemie ohne Ende und wenn man die Sachen anfasst, gruselt es einen.

Außerdem sollte doch jeder vernünftig denkende Mensch aufhorchen - T-Shirts für 2,99 Euro - das kann doch nur auf Kosten von anderen gehen. Irgendwer muss draufzahlen - sei es die Näherin in Bangladesh oder die Kassiererin in Berlin Neukölln - ein Shirt für 2,99 Euro KANN man nicht mit sozial verträglichen Geschäftspraktiken verkaufen.

Ist genau das Gleiche mit Milch - der Liter für 39 Cent - da kann der Bauer fast nix mehr von abbekommen.
Aber alle wollen ja nur billiger, billiger, billiger...
 
Denkt ihr bei Adida oder Nike oder bei sonstigen Firmen läuft das anderst ab? Nur das da halt die Marke selber noch richtig dick abkassiert
 
Ich frage mich, wenn dieser Inhaber von KiK doch solch ein mega Anwesen sein eigen Haus nennen kann und soviel Umsatz macht, weshalb kann er denn nicht wenigstens den Arbeitern in den Ländern wie Bangladesh einen angemssenen Lohn oder Bonis geben?

Er kann sich ein solches Megaanwesen leisten, weil er den Arbeitern solchen miesen Lohn bezahlt.
 
Denkt ihr bei Adida oder Nike oder bei sonstigen Firmen läuft das anderst ab? Nur das da halt die Marke selber noch richtig dick abkassiert
Rischtisch! Da sind im Prinzip alle gleich...

Auch die Stoffe der "Nobelmarken" werden i.d.R. in Fernost, z.T. von Kindern und unter kaum vorstellbaren Arbeitsbedingungen, gefertigt und gefärbt.

Und das ist auch bestimmt nicht nur im Textilbereich so.
Woher kommt wohl das Leder in der Nobelkarosse? Nein, das wird nicht von Facharbeitern in Stuttgart gegerbt ;)

Ein Grossteil aller Chemischen Rohstoffe und Produkte kommen mittlerweile aus China und Indien, bevor sie von Firmen wie Bayer, BASF, EVONIK & co. verarbeitet und Teil unseres täglichen Lebens werden.

Sich da einen einzelnen Konzern zum Buh-Rufen rauszusuchen finde ich eher scheinheilig.

Die Wahrheit ist doch, daß wir solche billig-produzierenden Länder brauchen um unser Luxusleben bezahlbar zu machen und die damit verbundenen Nachteile der dortigen Arbeitnehmer bzw. der gesamten Bevölkerung in Kauf nehmen.
Ansonsten würde selbst ein einfaches T-Shirt locker über 50€ kosten und selbst ein VW-Golf wäre unbezahlbar.

Gruß Aru
 
Sich da einen einzelnen Konzern zum Buh-Rufen rauszusuchen finde ich eher scheinheilig.

Die Wahrheit ist doch, daß wir solche billig-produzierenden Länder brauchen um unser Luxusleben bezahlbar zu machen und die damit verbundenen Nachteile der dortigen Arbeitnehmer bzw. der gesamten Bevölkerung in Kauf nehmen.
Ansonsten würde selbst ein einfaches T-Shirt locker über 50€ kosten und selbst ein VW-Golf wäre unbezahlbar.


Genau das ist es .. oder meinen alle, dass die PS3, die 360 oder Wii in Deutschland produziert werden? Sorry, aber auch da ist Taiwan Hauptproduktionsort ... und das kann man durch alle Bereiche der Gesellschaft ziehen ..

Und ja, ich kaufe bei KiK .. werde auch weiter dort kaufen, eben weil die Shirts billig sind, da macht es nichts aus, wenn man die bei der Arbeit versaut, dann fliegen die halt weg ... denn wenn ich nun da sagen würde, dass ich das nicht gut finde und deshalb dort nicht kaufe, dann darf ich bei keiner anderen Marke kaufen und muss demnächst nackt durch die Welt laufen (fahren geht ja nicht, denn auch die Autos sind zum großen Teil im Ausland produziert)

Vielleicht sollte man da mal eher die Schuld an die Regierung schieben, die die Steuern immer weiter erhöht und so die Nebenkosten für Firmen einfach zu teuer macht, um weiter in Deutschland zu produzieren.
Was bleibt also? Genau, die verlegen einen Teil bis hin zu ganzen Produktionszweigen ins Ausland!
 
Vielleicht sollte man da mal eher die Schuld an die Regierung schieben, die die Steuern immer weiter erhöht und so die Nebenkosten für Firmen einfach zu teuer macht, um weiter in Deutschland zu produzieren.
Was bleibt also? Genau, die verlegen einen Teil bis hin zu ganzen Produktionszweigen ins Ausland!
Naja, so pauschal kommst du da auch nicht weg...

Für das, was ein Indischer Arbeiter brutto kostet, würde hier netto keiner aufstehen geschweige denn diese Arbeiten zu diesen Bedingungen verrichten. Verbesserst du die Arbeitsbedingungen machst du die Produkte automatisch teurer und das grosse Geschrei geht los, daß der Staat an den hohen Preisen schuld sei.

Die Problematik geht wesentlich tiefer und beinhaltet ethische und moralische Grundfragen ;)

Gruß Aru
 
Ich empfehle dem, der Interesse hat, mal folgendes Buch:

"50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Welt zu retten und wie Sie dabei Geld sparen" von Andreas Schlumberger.
Klar, man rettet nicht als Einzelner die Welt, wenn man sich allein an das hält, was da drin steht - aber jeder muss vor seiner eigenen Türe kehren und sich selber noch im Spiegel anschauen können.
 
Wer wirklich meint, wir könnten uns Klamotten nur leisten, weil die in Bangladesh für 0,05 Euro Stundenlohn genäht werden, der irrt. Eine Verzehnfachung der Löhne in Bangladesh würde ein T-Shirt in Deutschland nicht mal einen Euro teurer machen.

Vom Verkaufpreis eines in Adidas-T-Shirts sind nicht mal 1% Lohnkosten der Näherin.

Wie kann es sonst Trigema schaffen, in Deutschland Sportklamotten zu produzieren, die trotzdem billiger sind als Adidas, Puma, Nike und Co.?

Marty
 
Wer wirklich meint, wir könnten uns Klamotten nur leisten, weil die in Bangladesh für 0,05 Euro Stundenlohn genäht werden, der irrt. Eine Verzehnfachung der Löhne in Bangladesh würde ein T-Shirt in Deutschland nicht mal einen Euro teurer machen.

Naja, das sind halt die Ausreden der KiK-Kunden, auch sich selbst gegenüber, um das schlechte Gewissen gar nicht erst aufkommen zu lassen (sieht man hier im Thread ja auch schon einige).
Klar ist es bequemer, sich zu sagen "Ach, ändert doch eh nix *kauf und Geld spar*" als wirklich mal drüber nachzudenken und eben z.B. Sachen von Trigema zu kaufen (wobei es ja nicht gleich in Deutschland genähtes Zeug sein muss, faire Arbeitsbedingungen reichen ja).
 
Familien, die von der Stütze leben, müssen aber auch auf jeden Cent achten und KIK ist vermutlich der billigste Ramschladen.

Mir war der Bericht zu aufgesetzt betroffen und ich habe auch nicht verstanden, warum da nur auf KIK losgegangen wurde. Ein allgemeiner Bericht zum Thema Diskounter wäre angebrachter gewesen.

Die Methoden wie mit Mitarbeitern umgegangen wird, sind ja durchaus verbreitet und auch die Produktionsbedingungen in der "3. Welt" finden sich auch nicht nur in der Textilindustrie.

Habe mal einen Bericht über Pflastersteine, die von Kindern in China bearbeitet wurden, iin einer Reportage gesehen. Konnte man dann hier im Baumarkt kaufen :evil:

mfg kaos
 
Stiftung Warentest hat aktuell mehrere Modefirmen getestet. Ging zwar eigentlich nurn um die Qualität der Shirts, aber dabei bleiben die Produktionsländern und - bedingungen nun nicht außen vor. Die Produktionsbedingungen wurden anschließend sogar in einem eigenem Test weiter untersucht.

Die Tester haben insgesamt 14 Näherein und neun Textilfärberein besucht. In den Produktionsstätten von H&M, Mexx, NKD und Zero wurde den Leuten von Stiftung Warentest den Zugang übrigens untersagt. Testsieger is "Hessnatur" wegen "freiwilliges soziales und ökologisches Engagement".

Auch die Gehälter wurden betrachtet. Wöchentlich gibt es in Bangladesch (20 Euro), Indien (50) und Mauritius (79). Die Klamotten von C&A werden in Indien produziert. Sie bekamen im Test eine Erwähnung wegen "hohes En*gagement" im sozialen und ökologischen Bereich. Esprit läßt ebenfalls in Indien fertigen und wurde mit "engagiert" benotet. Das gleiche Urteil erhielten Peek & Cloppenburg (der in Bangladesch prodizieren läßt) und Trigema, der nur in Deutschland produziert.


Direkt aus dem Heft 08/10:
An*sätze von sozialer und ökologischer Kompetenz sahen die Tester bei Ernsting’s Family (Bangladesch), Gerry Weber (ver*traulich) und Otto (Indien). Nur „bescheidene Ansätze“ fand „Test“ bei Street One (Griechenland/Bulgarien), Takko (keine Angaben), Tom Tailor (Portugal) und Zara (Türkei) vor. Kik beendete im vergangenen Jahr den Vertrag mit einer Näherei in Bangladesch.

Weitere Infos hier und hier

Es haben also eigentlich alle Dreck am Stecken, wenn man es genau nimmt.
 
Ich kaufe nicht bei Kik, eben aus diesen Gründen. Das Problem ist nur, es gibt viele Menschen, die es a. nicht interessiert und b. die einfach keine Wahl haben, wenn es darum geht, sich für wenig Geld einzukleiden.
Seh ich so nicht. Würden sich die Menschen, die sich keinen hohen Lebensstandard leisten können, auch im restlichen Leben (nicht nur bei der Kleidungssuche) anpassen, so wäre es denke ich möglich auch etwas teurere (müssen ja keine Markenklamotten sein) Kleidung zu leisten.

Ich denke da an:
-Rauchen
-Trinken?!
-Kleidung auch mal "stopfen" oder "nähen" wenn sie kaputt ist.
-Kleidung an die nächste Generation weitergeben
-Second Hand Shop

Ich denke das größte Problem wird da die Moral sein: "Hach ja - nun ist hier ein Loch. Egal, kost ja nichts. Ich geh schnell zu Kik und kauf's neu."

Es haben also eigentlich alle Dreck am Stecken, wenn man es genau nimmt.
Das es bei allen in irgendeiner Form Ausbeutung gibt ist denke ich klar, aber ich würde sagen, dass (wenn man sich die Preise anguckt) doch irgendwo etwas anders gemacht wird.


Grüße
Kniffel
 
Zuletzt bearbeitet: