In der freien Wirtschaft hat man auch die alternativen sich auszusuchen wo man arbeitet. Wenn mein Chef sagt, fahr nach X und mach Y dann muß ich das auch machen oder ich kann mir meine Papiere holen.
Und wenn Dein Chef Dir sagt, Du wollst etwas machen, was gegen das Gesetz verstösst, dann machst Du das auch ohne nachzudenken?

Ich bin froh darüber, dass ein Offizier nicht einfach blind Befehle ausführt und sich nachher darauf beruft... Das hatten wir oft genug.

Marty
 
stellt sich mir nur noch die frage, warum es dann überhaupt noch armeen gibt, wenn sie ausgbildet werden um "verbrechen" zu begehen, auch wenn es augenscheinlich für den "frieden" ist
 
Wann es sich bei kriegerischen Fragen um "Verbrechen" handelt, ist im Kriegsvölkerrecht geregelt. Hier handelt es sich um ein Grauzone, die der Klärung bedarf.

@Kelle: Er ist Logistiker - na und? Der Tatbestand "Beihilfe" besteht nun mal, wäre es ein ungesetzlicher Befehl, macht er sich trotzdem Straftbar, weil er ihn ermöglicht.
 
In der freien Wirtschaft hat man auch die alternativen sich auszusuchen wo man arbeitet. Wenn mein Chef sagt, fahr nach X und mach Y dann muß ich das auch machen oder ich kann mir meine Papiere holen.
Das müsste er dann aber schriftlich geben, denn wenn Y zu was Negativem führt bist auch haftbar - und dann sollte man sich gegebenfalls schon überlegen ob man sich nicht lieber die Papiere abholt. Bei der Bundeswehr ist das aber noch schwieriger.
 
Mein höchster Respekt vor dieser Entscheidung. Darf er das? Das wird geklärt werden. Dienst an Waffen hat auch etwas mit Gewissen zu tun. Wenn man das nicht kann, sollte man aufhören, auch wenn es evtl. nicht "richtig" ist.
 
Wenn ich als Soldat (Unteroffizier der Luftwaffe) zweifel an einer Mission habe, dann ist es vollkommen in Legitim den Einsatz zu verweigern ... wenn man seine Arbeit als Soldat gut ausführen soll, muss man auch von der Mission überzeugt sein ...

Ich würde - nach dem mir vorliegenden Informationen - genauso wie Herr Oberstleutnant Rose den Einsatz verweigern !!! und das hat nichts mit Feige oder ähnlichem zu tun!
 
Wenn ich als Soldat (Unteroffizier der Luftwaffe) zweifel an einer Mission habe, dann ist es vollkommen in Legitim den Einsatz zu verweigern ... wenn man seine Arbeit als Soldat gut ausführen soll, muss man auch von der Mission überzeugt sein ...

Ich würde - nach dem mir vorliegenden Informationen - genauso wie Herr Oberstleutnant Rose den Einsatz verweigern !!! und das hat nichts mit Feige oder ähnlichem zu tun!

Dann müsste du als Unteroffizier auch wissen, dass du eben NICHT einen Einsatz verweigern kannst. Zweifel darfst du sicherlich haben, aber verweigern nur wenn ein klarer Verstoßen gegen Genfer Konventionen vorliegen würde.
 
Und wenn Dein Chef Dir sagt, Du wollst etwas machen, was gegen das Gesetz verstösst, dann machst Du das auch ohne nachzudenken?

Marty

Wer sagt denn das Aufklärungsflüge gegen das Gesetz verstoßen?

Wenn ich als Soldat (Unteroffizier der Luftwaffe) zweifel an einer Mission habe, dann ist es vollkommen in Legitim den Einsatz zu verweigern ... !

Also kann jeder alles verweigern, wenn es nicht seinen Vorstellungen entspricht. ? (bei der BW)
Na Klasse !!! Dann können wir die Bundeswehr ja abschaffen.
 
Das ist ein ganz schwieriges Thema. Da würde mich mal die Reaktion der Parteien interessieren. Der Gute ist Offizier, der sollte wissen, was er macht.

Vom reinen Befehlsweg hätte er wohl nicht verweigern dürfen, aber das Gewissen. Wird sicherlich interessant.
 
Wer sagt denn das Aufklärungsflüge gegen das Gesetz verstoßen?
Wer sagt, dass sie es nicht tun? Die Frage steht noch im Raum...

Also kann jeder alles verweigern, wenn es nicht seinen Vorstellungen entspricht. ? (bei der BW)
Na Klasse !!! Dann können wir die Bundeswehr ja abschaffen.

Keine schlechte Idee (das mit der Abschaffung), aber es geht nicht um "alles", sondern um den konkreten Fall!
 
makro, in Kurzform, er darf und er sollte wenn er diese Gewissensbisse hat, allerdings ist seine Karriere damit nun im Eimer.

Es gab damals den Major, der sich geweigert hatte an einem Programm weiter mitzuarbeiten, dass den Amerikanern Informationen für ihren Krieg gegeben hätte (wenn es fertig geworden wäre).

Er wurde degradiert und versetzt. Beförderungsstopp inklusive. Er hat geklagt, ich weiß aber leider nicht was daraus geworden ist.

Edit: Der Otl wird bestimmt auch noch degradiert, aber dieser Konsequenz ist er sich durchaus bewusst, er muss wissen ob er Aufklärungsflüge mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Kann er es, war seine Entscheidung falsch, kann er es nicht, hat er exakt das richtige getan, da bleibt nur die Frage warum er noch aktiv im Dienst ist. Er wurde für die Friedenssicherenden Maßnahmen ausgebildet. (Meine Meinung)
 
Wer sagt denn das Aufklärungsflüge gegen das Gesetz verstoßen?
Es geht nicht um das fliegen der Aufklärungsflüge, sondern um die Verwendung des gesamelten Materiales was durch die Flüge gesammelt werden. Das wird z.B. alles an die Amis u.s.w. weitergeleitet und der Soldat hat bedenken das die Daten nicht rechtmäßig eingesetzt werden ...
 
Es geht nicht um das fliegen der Aufklärungsflüge, sondern um die Verwendung des gesamelten Materiales was durch die Flüge gesammelt werden. Das wird z.B. alles an die Amis u.s.w. weitergeleitet und der Soldat hat bedenken das die Daten nicht rechtmäßig eingesetzt werden ...
Ähhhh.... was meinst du denn was sonst mit den Fotos gemacht worden wäre? Hast du gelaubt, dass die sich irgendein General an die Wand nagelt?:roll:
 
Dann müsste du als Unteroffizier auch wissen, dass du eben NICHT einen Einsatz verweigern kannst. Zweifel darfst du sicherlich haben, aber verweigern nur wenn ein klarer Verstoßen gegen Genfer Konventionen vorliegen würde.


makro

die Bundeswehr bildet, und das wird immer gerne betont, selbsttätige Soldaten aus
der Soldat bekommt nur noch ein Ziel, den Weg muss er selber finden

soviel zum eigenständigen Denken der SOldaten!


ansonsten hat der Soldat immer die Pflicht, als Soldat und Mensch, bei der Möglichkeit, dass ein Befehl gegen Gesetze verstößt, diesen zu verweigern
und wenn er hier nun der Meinung ist, dass es hier der Fall ist, dann obliegt es nun den höhergestellten Vorgesetzten, mit Hilfe der Justiz, eben zu prüfen, ob es so ist, wenn nicht, es klar nachvollziehbar darzulegen
 
Witti wenn du mit einem NICHT über rechtmäßige Befehle diskutieren darfst, dann bin ich das.
Ein Marschbefehl mit dem Mandat des Bundestages ist zuerst einmal rechtmäßig und damit verbindlich. Wenn der Soldat nun ein Problem mit so einem Befehl hat, dann muss er meiner Meinung nach einen KDV- Antrag stellen und die Uniform an den Nagel hängen.
Die Entscheidung ob ein Einsatz deutschem Recht und Gesetz entspricht, obliegt dem Gesetzgeber und nicht irgendeinem Nachschuboffizier einer Luftwaffeneinheit.
Anders wäre es, wenn ein Soldat in aktive Kampfhandlungen eingebunden wäre und man verlangt von ihm auf unbewaffnete Frauen und Kinder zu schießen. DAS ist eine Situation in der man von einem DEUTSCHEN Soldaten (zu Recht) verlangt den Befehl zu verweigern.

[EDIT] Die von dir beschriebene Auftragstaktik hat GARNICHTS mit dem hier vorliegenden Fall zu tun. Denn auch hier muss der Soldat den Befehl letztlich ausführen. Den Weg dorthin schreibt man ihm nicht vor. Daraus resultiert eine flexiblere Vorgehensweise und oft auch ein besseres Ergebnis.
 
Ein Marschbefehl mit dem Mandat des Bundestages ist zuerst einmal rechtmäßig und damit verbindlich.


das stimmt so doch garnicht

das Mandat besagt Friedenseinsatz ohne Kampfhandlung
wird nun aber die Aufklärung zur Kampfhandlung genutzt, so scheint dieses zunächst nicht vom Mandat gedeckt

daraus resultiert, dass nun die Vorgesetzten und letzlich der Bundestag hier das Mandat prüfen müssen und ihm erst dann einen Strick draus drehen können, wenn dieser Auftrag durch das Mandat gedeckt wird

aber genau das steht derzeit zur Frage, mittlerweile sogar in den medien und einie POlitwissenschaftler äußerten sogar schon scharfe Kritik an dem Befehl und lobten den Offizier

es ist hier also noch allers offen, es steht eben nicht fest, dass der Befehl damit also wirklich automatisch rechtskräftig ist, weil man ihn versucht unter das Mandat zu stecken ...