Klar - weil der berühmte "Schuss ins Bein" immer anwendbar ist - sorry, das ist zuviel Hollyhood - hat aber nichts mit der Realität zu tun. :biggrin:

Ich habe zu keinem Zeitpunkt von "immer" gesprochen...bisschen undifferenziert, deine Antwort...:p

Wenn du "großtmöglichen Erfolg" mit "großtmöglichen Schaden" gleichsetzt, IST das undifferenziert (und nebenbei gesagt sogar schon nicht mehr mit dem Notwehrparagraphen abgedeckt... ;))

Auch das habe ich nie getan. Ich habe gefragt, was wäre, wenn eben dies der Fall sein sollte.

Gut, dann gib uns eine einfache, geschmackvolle Lösung, wie jegliche Opfer zu verhindern sind. Unter den gegebenen Voraussetzungen:

Radikale Taliban, die nicht verhandeln wollen, Handlungsunfähige Regierung, korrupt und unerfahren, Bundeswehr vor Ort, die eigentlich Aufbauhilfe leisten und Infrastruktur schaffen soll, Zivilisten zwischen allen Fronten.

Eine geschmackvolle Lösung gibt es nicht, weil die Voraussetzungen sie nicht erlauben. Die Bundeswehr hat da schlichtweg nichts zu suchen. Keine Bundeswehr im Krisengebiet - keine toten deutschen Soldaten.
 
Ich habe zu keinem Zeitpunkt von "immer" gesprochen...bisschen undifferenziert, deine Antwort...:p

Genauso, wie die Möglichkeit nie in Betracht gezogen wurde

Jau, scho recht... :shifty:

Auch das habe ich nie getan. Ich habe gefragt, was wäre, wenn eben dies der Fall sein sollte.

Dann hat der Selbstschutz keine andere Möglichkeit gelassen. Punkt. Keine Diskussion.

Eine geschmackvolle Lösung gibt es nicht, weil die Voraussetzungen sie nicht erlauben. Die Bundeswehr hat da schlichtweg nichts zu suchen. Keine Bundeswehr im Krisengebiet - keine toten deutschen Soldaten.

Das bedeutet automatisch, sich aus sämtlichen internationalen Belangen herauszuhalten - nicht nur militärisch, sondern auch auf politischem Sektor: Keine Wirtschaftsabkommen, keine Entwicklungshilfe, keine Hilfe bei Naturkatastophen. Protektionismus pur - was gehen uns die Probleme der anderen an? Im Umkehrschluss wird uns auch nicht geholfen werden, unsere auf Export ausgerichtete Gesellschaft wird weiter stagnieren. Wenn alle so handeln, wird die Welt nicht besser, sondern kriegerischer, weil die Sicherung von Ressourcen essentieller Teil des Überlebens jedes einzelnen wird.

Oder anders gesagt: Jeder gegen jeden.
 
Jau, scho recht... :shifty:

Ein bisschen Sprachgefühl muss doch drin sein...

Ich habe nicht davon gesprochen, dass es immer möglich ist, eine Geiselnahme o.Ä. durch Verwundung des Täters zu beenden.
Ich habe davon gesprochen, dass diese eben wiederholte Möglichkeit nie angesprochen wurde.

Zwei verschiedene Dinge also...

Dann hat der Selbstschutz keine andere Möglichkeit gelassen. Punkt. Keine Diskussion.

Natürlich Diskussion. Weil "keine andere Möglichkeit" bedeutet, dass der Selbstschutz das Resultat brachte, welches der Angreifer intendierte - den Tod eines Menschen, in unserem Beispiel.

Oder anders gesagt: Jeder gegen jeden.

Dir dürfte doch bekannt sein, dass "Jeder gegen jeden" der erste Schritt ist, den ich propagiere, dergestalt, dass erstmal der Einzelne vor die Gemeinschaft tritt; im zweiten Schritt dann das Eingreifen der Vernunft zur Verhinderung von Konflikten etc., wie tausendmal besprochen...
 
Ist es nciht ebenso geschmacklos, abzuziehen und damit zu zeigen, dass sie für nichts gestorben sind?
Wem zeigt man das!?!? Das ist doch die gleiche perverse Argumentation wie von Jung. Da wird der Tod von Menschen instrumentalisiert und dem Tod irgendein Sinn "angedichtet". Für was sind die denn bitte gestorben!? Was ist, wenn die schlichtweg da unten waren, um gut Geld zu verdienen?!
NA Gut, dann sterben die Zivilisten. Cool - die haben ja auch keine Wahl, die können nicht abziehen.
Machen sie jetzt auch, und das nicht zu wenig. Ich suche übrigens immer noch die Stelle, wo ich geschrieben haben, daß die BW abziehen soll. Wenn ich mich nicht ganz täusche, habe ich extra geschrieben, daß ein Abzug keine Lösung ist...
 
Ich habe nicht davon gesprochen, dass es immer möglich ist, eine Geiselnahme o.Ä. durch Verwundung des Täters zu beenden.
Ich habe davon gesprochen, dass diese eben wiederholte Möglichkeit nie angesprochen wurde.

Da irrst du dich, sie wurde angesprochen, bzw. nicht ausgeschlossen. Mehrfach.

Natürlich Diskussion. Weil "keine andere Möglichkeit" bedeutet, dass der Selbstschutz das Resultat brachte, welches der Angreifer intendierte - den Tod eines Menschen, in unserem Beispiel.
Ohne Selbstschutz ebenso ein Opfer, ohne Nothilfe u.U. sogar mehrere - wo ist der Unterschied? Nein, wo ist DEIN Unterschied?

Dir dürfte doch bekannt sein, dass "Jeder gegen jeden" der erste Schritt ist, den ich propagiere, dergestalt, dass erstmal der Einzelne vor die Gemeinschaft tritt; im zweiten Schritt dann das Eingreifen der Vernunft zur Verhinderung von Konflikten etc., wie tausendmal besprochen...
Nur wird sich DEIN "Jeder gegen Jeden" grundlegend von der Realität unterscheiden. Es wird Opfer fordern- VIELE Opfer. Und nicht die Vernünftigsten werden die Oberhand behalten, sondern die Stärksten, oder die Brutalsten.

Die Vernunft hat vor knapp 60 Jahren die UN hervorgebracht. Und eine Konsequenz aus dieser vernünftigen Idee (Die leider in Bürokratismus und Machtspielchen erstarrt ist) ist, dass manchmal der Gemeinschaft Aller bedarf, ein Problem zu lösen - und nicht, wegzuschauen und nichts zu tun, weil man ja "dort nichts verloren" hat.

Wem zeigt man das!?!? Das ist doch die gleiche perverse Argumentation wie von Jung. Da wird der Tod von Menschen instrumentalisiert und dem Tod irgendein Sinn "angedichtet". Für was sind die denn bitte gestorben!? Was ist, wenn die schlichtweg da unten waren, um gut Geld zu verdienen?!
Wenn man die Truppen abzieht, ohne das deffinierte Ziel "Stabilität" zu erreichen, dann hätte man sie nicht runterschicken müssen. Ich dichte nicht ihrem Tod einen Sinn an, sondern der Aufgabe, die dort erfüllt werden soll. Der Tod eines Menschen ist immer sinnlos.

Machen sie jetzt auch, und das nicht zu wenig. Ich suche übrigens immer noch die Stelle, wo ich geschrieben haben, daß die BW abziehen soll. Wenn ich mich nicht ganz täusche, habe ich extra geschrieben, daß ein Abzug keine Lösung ist...
Sorry, Fehlinterpretation meinerseits
 
Da irrst du dich, sie wurde angesprochen, bzw. nicht ausgeschlossen. Mehrfach.

Gut, dann war das ein Fehler meinerseits, aber keine Undifferenziertheit.

Ohne Selbstschutz ebenso ein Opfer, ohne Nothilfe u.U. sogar mehrere - wo ist der Unterschied? Nein, wo ist DEIN Unterschied?

So gestellt geht die Frage an dem vorbei, worum es mir geht. Klar, entweder ist der Täter tot oder das Opfer, in unserem aktuellen Beispiel. Der "Unterschied", wenn ich deine Formulierung auf meinen Gedanken übertragen darf, liegt darin, dass derjenige, der aus Notwehr den Täter tötet, sich auf das Level des Täters begeben hat, indem er aus eigenem Willen ein Leben beendet hat.

Nur wird sich DEIN "Jeder gegen Jeden" grundlegend von der Realität unterscheiden. Es wird Opfer fordern- VIELE Opfer. Und nicht die Vernünftigsten werden die Oberhand behalten, sondern die Stärksten, oder die Brutalsten.

MEIN "Jeder gegen jeden" ist ja auch nichts, was man heute oder in naher Zukunft umsetzen kann. Ein Blick in diesen Thread zeigt doch, wie rückständig die Meisten noch sind.

Die Vernunft hat vor knapp 60 Jahren die UN hervorgebracht. Und eine Konsequenz aus dieser vernünftigen Idee (Die leider in Bürokratismus und Machtspielchen erstarrt ist) ist, dass manchmal der Gemeinschaft Aller bedarf, ein Problem zu lösen - und nicht, wegzuschauen und nichts zu tun, weil man ja "dort nichts verloren" hat.

Die UN ist nur innerhalb des Gesamtkonzepts von Gesellschaften in Form von Staaten vernünftig. Das muss bei der Überlegung berücksichtig werden!
 
Das Paradies auf Erden ??

Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele Denker und verborgene Philosophen in solchen Foren, wie Diesem, aktiv sind.
Es wird geträumt, von der völligen Nutzlosigkeit der Ordnungsorgane, Militärs und Gesetzen. Es gibt durchaus Menschen, die über "das Paradies auf Erden" nachdenken, in diesem Paradies gibt es weder Krieg noch Verbrechen, weil es dafür einfach keinen Grund mehr gibt. Das Geld und jedweder Kapitalismus ist abgeschafft, für jeden Bürger, jeden Landes, gibt es das gleiche Auto, die gleiche Wohnung, das gleiche Essen, das gleiche Trinken, einfach alles ist für jeden Bürger gleich. Der Kampf um Öl und Rohstoffe ist beendet, weil es entweder nicht mehr gebraucht wird, oder es für jeden Menschen zur Verfügung steht. Ein Traum??

Warum diese Gesellschaftsform nicht funktioniert:

1. Der evolutionäre Grund

Der Mensch ist ein "Tier", der stets nach mehr strebt und dabei auch nicht vor Gewalt zurück schreckt. Ähnlich ist das bei Insekten. Eine Raubspinne tötet die Beute nicht unbedingt, weil sie Hunger hat, sondern weil sie vorsorgen will.
Genauso ist das bei eurem geliebten Thema: "Töten aufgrund Verteidigung"
Man hat uns Menschen scheinbare Intelligenz gegeben, um in Frage zu stellen, ob es vertretbar ist, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen.
Diese Intelligenz hat jedoch ihre Grenzen.
Ich behaupte daher, das jeder Mensch, wenn sein "Nachwuchs" oder geliebter Begleiter in tödlicher Gefahr durch einen Anderen ist, zum Mörder werden kann. Man nennt das "instinktives Handeln" Nahezu alle Tiere handeln genauso. Genauso wird es sein, wenn euer eigenes Leben in tödlicher Gefahr ist, ihr würdet alle, so wie ihr hier in diesem Forum seid, abdrücken.....

2. Der rechnerische Grund

Mal angenommen, einer späteren Generation von Menschen würden gentechnisch diese evolutionären Instinkt-Handlungen genommen werden, würden die Ressourcen im Paradies auf Erden ausreichen, um alle Menschen gleich zu versorgen?
Ich habe das nie versucht zu recherchieren...

So müßt ihr alle erstmal weiterleben in dieser Gesellschaft, wo die Gier nach mehr herrscht und Menschen andere Menschen dafür töten, mehr zu haben als andere Menschen und Menschen andere Menschen beauftragen, zu töten, damit sie mehr haben, mehr Einfluß, mehr Macht, mehr Geld! Und ihr alle aber gleichermaßen, ich und Du, töten würdet, bevor ihr oder eure Liebsten getötet werden, nicht, weil euer Gewissen das für akzeptabel hält, sondern weil euer Gewissen aufgrund tiefsitzender evolutionärer Instinkte abgeschaltet ist.
Leider gibt es Menschen, bei denen das Gewissen schnell abgeschaltet wird, und die für jedwede Dinge, die sie haben wollen, oft ohne zu zögern töten! Man nennt sie dann in unserer Gesellschaft Verbrecher, Vergewaltiger, Terroristen.
Während zum Glück der Großteil der Menschen eine hohe "Hürde" zum Töten oder schädigen anderer Menschen hat: Wenn ich das nicht bekomme, dann behalte ich eben das, was ich habe! Hoffentlich bleibt das beim Großteil der Menschen so!
Die Gründe bleiben immer evolutionär.
 
Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele Denker und verborgene Philosophen in solchen Foren, wie Diesem, aktiv sind.

Wahnsinn, gell? Ich bin auch immer wieder erstaunt - wie viele Leute in Foren wie diesem hier glauben, sie hätten mal tiefgründig nachgedacht, obwohl sie in Wirklichkeit nicht mal an der Oberfläche kratzen. ^^

Es wird geträumt, von der völligen Nutzlosigkeit der Ordnungsorgane, Militärs und Gesetzen.

Die drei von dir genannten Dinge sind innerhalb einer gesellschaftlichen Struktur äußerst nützlich, ganz richtig. Aber eben auch nur innerhalb.

Es gibt durchaus Menschen, die über "das Paradies auf Erden" nachdenken, in diesem Paradies gibt es weder Krieg noch Verbrechen, weil es dafür einfach keinen Grund mehr gibt.

Es gibt immer Gründe dafür, aber das bedeutet nicht, dass es auch immer die Motivation gibt, diesen Gründen nachzugeben.

Das Geld und jedweder Kapitalismus ist abgeschafft, für jeden Bürger, jeden Landes, gibt es das gleiche Auto, die gleiche Wohnung, das gleiche Essen, das gleiche Trinken, einfach alles ist für jeden Bürger gleich.

Gleichheit ist nicht möglich und kann nie das Ziel sein.

Warum diese Gesellschaftsform nicht funktioniert:

1. Der evolutionäre Grund

Der Mensch ist ein "Tier", der stets nach mehr strebt und dabei auch nicht vor Gewalt zurück schreckt.

Der Mensch ist kein "Tier" - der Mensch ist ein Tier.

Genauso ist das bei eurem geliebten Thema: "Töten aufgrund Verteidigung"
Man hat uns Menschen scheinbare Intelligenz gegeben, um in Frage zu stellen, ob es vertretbar ist, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen.
Diese Intelligenz hat jedoch ihre Grenzen.

Wenn deine Intelligenz ihre Grenzen hat, wer will dir das vorwerfen...

Ich behaupte daher, das jeder Mensch, wenn sein "Nachwuchs" oder geliebter Begleiter in tödlicher Gefahr durch einen Anderen ist, zum Mörder werden kann.

Natürlich kann er. Er muss aber nicht.

Man nennt das "instinktives Handeln" Nahezu alle Tiere handeln genauso. Genauso wird es sein, wenn euer eigenes Leben in tödlicher Gefahr ist, ihr würdet alle, so wie ihr hier in diesem Forum seid, abdrücken.....

Ich hasse Pauschalurteile, weil sie schlichtweg zu kurz greifen.

2. Der rechnerische Grund

Mal angenommen, einer späteren Generation von Menschen würden gentechnisch diese evolutionären Instinkt-Handlungen genommen werden, würden die Ressourcen im Paradies auf Erden ausreichen, um alle Menschen gleich zu versorgen?

Unwahrscheinlich. Du propagierst also Krieg und Verbrechen, um die Bevölkerungszahl auf gesundem Maß zu halten?

So müßt ihr alle erstmal weiterleben in dieser Gesellschaft, wo die Gier nach mehr herrscht und Menschen andere Menschen dafür töten, mehr zu haben als andere Menschen und Menschen andere Menschen beauftragen, zu töten, damit sie mehr haben, mehr Einfluß, mehr Macht, mehr Geld!

Mir persönlich kommt es nicht darauf an, dass die Gesellschaft ist, wie sie ist und ich die Gesellschaft gern anders sähe - mir geht es darum, dass die Gesellschaft ist, obwohl sie nicht sein sollte.

Und ihr alle aber gleichermaßen, ich und Du, töten würdet, bevor ihr oder eure Liebsten getötet werden, nicht, weil euer Gewissen das für akzeptabel hält, sondern weil euer Gewissen aufgrund tiefsitzender evolutionärer Instinkte abgeschaltet ist.

Es ist keine Gewissensfrage, ob ich einen Menschen töte (zumindest, wenn man mal gründlich nachgedacht hat), sondern eine Frage des Selbstverständnis.
 
Taliesyn, weißt du was ich geil an dir finde? Du kannst einfach so deine Triebe, deine von der Natur gegebene Funktion abschalten 8O

Bringst du mir das bei? Dann bin ich gegen das Ende des Lebens und leb einfach unendlich weiter :ugly:
 
Taliesyn, weißt du was ich geil an dir finde? Du kannst einfach so deine Triebe, deine von der Natur gegebene Funktion abschalten 8O


Deinem Spott zum Trotz will ich ernsthaft antworten: ich kann meine Triebe nicht abschalten, ich kann sie nur einigermaßen kontrollieren. Sodass ich, z.B., nicht zurückschlage, wenn man mich schlägt, nicht ausfallend werde, wenn andere mich beleidigen, mich nicht von unsachlichen Diskussionsbeiträgen aufwühlen lasse etc. Aber das tut wohl herzlich wenig zur Sache, und wenn du keine handfestere Kritik aufzuweisen hast, würde ich dich bitten, etwaige weitere Kommentare mir per PN zuzusenden. ;)
 
Richtigstellung meines Beitrages "Das Paradies auf Erden?"

Dieser evolutionäre Instinkt greift zum Glück nicht unmittelbar ein, sondern nur in absoluter Ausweglosigkeit.
Der erste evolutionäre Instinkt ist und bleibt die Flucht, wenn möglich.
Wenn jemand auf Dich schießt und Du die Möglichkeit zur Flucht hast, flüchtest Du. Wenn keine Flucht möglich ist, wird jeder Mensch schießen als letztes Mittel!
Das ist keine Pauschalisierung, sondern evolutionärer Instinkt.

Man hat allerdings auch beobachtet, das manche Tiere in dieser Ausweglosigkeit in eine Art Angststarre verfallen, entweder um dem Angreifer zu signalisieren "Ich bin bereits tot" oder eben um den nahenden Tod erträglicher zu machen.
Könnte ja sein, das manche Menschen genauso reagieren, aber fakt bleibt eines: Jeder Mensch reagiert in solcher Ausweglosigkeit instinktiv und nicht mehr rational, weil das viel zu lange dauert.
Die Richtung einer Flucht in Todesangst kannst Du Dir nicht aussuchen, sondern ist instinktgesteuert.
 
Wenn keine Flucht möglich ist, wird jeder Mensch schießen als letztes Mittel!

Das kannst du nicht mit Gewissheit sagen, und du unterschätzt damit die intellektuellen Fähigkeiten des Menschen.

Könnte ja sein, das manche Menschen genauso reagieren, aber fakt bleibt eines: Jeder Mensch reagiert in solcher Ausweglosigkeit instinktiv und nicht mehr rational, weil das viel zu lange dauert.

Liefere mir den Beweis, dass jeder so reagiert.
 
Den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan halte ich persönlich grundsätzlich für falsch. Die Bundeswehr wurde ursprünglich ausschließlich zur Landesverteidigung aufgestellt und dabei hätte man es m.E. auch belassen sollen nach den Erfahrungen des letzten Jahrhunderts.

Die Erfahrung zeigt aber auch, dass eine Armee, die ausschließlich zur Landesverteidigung aufgestellt ist, schlichtweg nichts taugt.

Die Einsätze seit Kosovo zeigen immer wieder, dass die Bundeswehr im Einsatzfall Probleme auf allen Ebenen hat.

Wer das Buch "Endstation Kabul" gelesen hat, sich mit Leuten unterhält, die im Einsatz waren, wird genug berichten können, was schief läuft/gelaufen ist, und wo Fehler in Entscheidungen Menschenleben kosteten.

Eine Armee ohne Einsatzerfahrungen taugt für mich genau so viel, wie ein Fahranfänger, der seinen Führerschein auf nem abgesperrten Übungsplatz gewonnen hat.

gruss kelle!
 
Analyse: Luftangriff mit politischem Nachbeben

Folgende News wurde am 26.11.2009 um 20:40:28 Uhr veröffentlicht:
Analyse: Luftangriff mit politischem Nachbeben
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Berlin (dpa) - Eine solche Aufregung hat es im Bundestag lange nicht gegeben. Zehn Stunden beherrschte der von einem deutschen Oberst angeordnete Luftangriff in Afghanistan Debatten und Stimmung der Abgeordneten. Und auch nach dem mit Spannung erwarteten Auftritt des früheren Verteidigungs- und jetzigen Arbeitsminister Franz Josef Jung (CDU) am Abend erschien klar: Das war nicht Schlussstrich unter den Skandal. Das Frühwarnsystem der Bundesregierung hat versagt. Mit voller Wucht trifft das neue schwarz-gelbe Kabinett nun, was Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits vor der Bundestagswahl hätte klären können: Die Konsequenzen aus den dramatischen Ereignissen vom 4. September, als die NATO auf Befehl des Bundeswehrobersts zwei von Taliban gekaperte und in einem Flussbett steckengebliebene Tanklaster nahe Kundus aus der Luft bombardieren ließ. Mit verheerenden Folgen. Bis zu 142 Menschen wurden getötet oder verletzt. Der Reihe nach. Es begann am Donnerstagmorgen mit den ersten Sätzen von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in einer Rede zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Ohne Umschweife tat er kund, dass er den langjährigen Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, und seinen Staatssekretär Peter Wichert entlassen hat - auf deren Wunsch. Der Grund: Im Ministerium wurden Informationen über zivile Opfer des Angriffs zurückgehalten. Schneiderhan und Wichert hätten die Verantwortung übernommen. Der wunde Punkt war von Anfang die Frage, ob Zivilisten unter den zahlreichen Opfern sind. Kein Regierungsmitglied - von Merkel bis zum zu Guttenberg, räumte offensiv zivile Tote oder Verletzte ein. Erklärt wurde nur, dass es zutiefst bedauert würde, wenn es zivile Opfer gegeben haben sollte. Da half keine Untersuchung der NATO, die von «17 bis 142 Toten und Verletzten, darunter 30 bis 40 Zivilisten» sprach, und kein afghanischen Bericht über 30 getötete Zivilisten. Am Donnerstagnachmittag dann Merkels Antwort auf die Frage, ob sie noch zu Jung stehe. Nach längerer Vorrede und der Vertrauensbekundung zu Guttenberg dieser Satz von ihr: Verantwortung in Afghanistan bedeute, «dass wir auch auf volle Transparenz dringen». Sie vertraue darauf, dass sich Jung «genau im gleichen Geiste» äußern werde. Nach allen Erfahrungen mit dramatischen politischen Entwicklungen werteten politische Beobachter dies als deutliche Distanzierung. Am Abend schließlich Jungs Verteidigung. Er sei zwar von Schneiderhan über einen Feldjägerbericht informiert worden, der dem Verteidigungsministerium Anfang Oktober übermittelt wurde. Er habe den Bericht, der Angaben zu zivilen Opfern enthält, aber zur Weiterleitung an die NATO freigegeben - ohne konkrete Kenntnis. Die Union zollte Jung zwar Anerkennung für «seine klare Stellungnahme», befürworte aber zugleich einen Untersuchungsausschuss des Parlaments. Für Linke und Grüne hat Jung mit seinen Angaben den nächsten schweren Fehler offenbart. Er hätte am selben Tag der Freigabe des Berichts an die NATO das Parlament darüber informieren müssen, meinte Trittin. So habe Jung nicht nur die Unwahrheit gesagt, sondern den Bundestag auch noch getäuscht. «Das gehört sich nicht für eine Demokratie. »Ebenso legte Linksfraktionschef Gregor Gysi den Finger in die Wunde. «Nach welchen Kriterien geben Sie das frei, wenn Sie das nicht gelesen haben», fragte er. Für ihn ist Jungs Rücktritt die logische Folge der jetzigen Auseinandersetzung. «Sie werden letztlich keine andere Wahl haben. Ziehen Sie die Konsequenzen, das ist in Ihrem und in unserem Interesse», sagte Gysi. Und an Merkel gerichtet: «Wer war denn noch informiert, Frau Bundeskanzlerin?» Es handele sich um einen einmaligen Vorgang in der Bundeswehr, durch den mehr als 100 Menschen gestorben seien. «Warum gibt es keine Stellungnahmen?»Kein Vorfall in dem nun seit acht Jahren andauernden Bundeswehreinsatz in Afghanistan und auch kein tödlicher Anschlag auf deutsche Soldaten hat den Bundestag und die Öffentlichkeit in Deutschland so beschäftigt wie dieser Angriff. Von Tag eins an hatte das Verteidigungsministerium eine allseits als schlecht und dürftig kritisierte Informationspolitik geliefert. Früh entstand der Eindruck, Jung solle politisch über die Bundestagswahl am 27. September gerettet werden. Und erst just am Tag des Amtswechsels von Jung zu Guttenberg am 28. Oktober traf der Untersuchungsbericht der NATO ein, in dem von «Verfahrensfehlern» die Rede war. Jung musste sich dazu nicht mehr äußern. Und Guttenberg erklärte eine Woche später: «Selbst wenn es keine Verfahrensfehler gegeben hätte, hätte es zu dem Luftschlag kommen müssen. » Damit steht der 37-jährige Shooting-Star der Regierung nun plötzlich selbst in der Kritik. Die Opposition will, dass er diese Aussage korrigiert. Bleibt die Frage, wie sich die Bundeswehr, die in Kundus unter realem Beschuss steht, in einem Krisenland mit «kriegsähnlichen Zuständen» (Guttenberg) verhalten soll. *Der betroffene Oberst, der vier eigene Soldaten im Einsatz hat sterben sehen, wollte Schaden von der deutschen Truppe abwenden. Das darf ihm abgenommen werden. Ob er sich im Sinne des Völkerstrafrechts richtig verhalten hat, klärt jetzt erstmals die Bundesanwaltschaft. Für die Soldaten im Einsatz ist das alles höchst irritierend. Viele fühlen sich von der Politik zu Hause nicht richtig vertreten, wie ein Soldat beim Besuch von Guttenberg vor zwei Wochen in Kundus deutlich machte.
 
Vielleicht trägt dieses Debakel endlich dazu bei, schnellstmöglich alle Truppen aus Afghanistan abzuziehen. Und damit meine ich nicht nur das deutsche ISAF-Kontingent sondern ALLE Truppen.

Was haben 7 Jahre "Aufbauhilfe" gebracht? Nix.
Was haben 7 Jahre "Polizeiausbildung" gebracht? Nix.
Was haben 7 Jahre "Kampf gegen den Terror" in einem Land voller Warlords und Familienclans, Korruption und religiösem Fanatismus gebracht? Nix.

Was würden weitere 7 Jahre bringen? Gar nix.

Also raus aus dem Land und zwar schnell. Sollen die Afghanen selbst entscheiden, wer sie regiert oder knechtet.
Sollen die Afghanen entscheiden, ob sie die Taliban zum Teufel jagen oder sich unter ihre steinzeitliche Herrschaft stellen möchten.

Viel wichtiger als der Kampf gegen Terror in Afghanistan ist der Kampf gegen den Terror AUS Afghanistan in Indien und Pakistan.
Allerdings, nur um das festzustellen, sollte auch hier der Westen die Leute mal machen lassen. Wenn radikalislamische Fanatiker die pakistanischen Bomben an sich reissen, gibts wenigstens mal ein schickes Feuerwerk. :D
 
Viel aktueller finde ich die Frage,warum der Generalinspekteur der Bundeswehr das Bauernopfer für eine Knallcharge wie F.-J. Jung spielen muss.

BTW: Welche Konsequenzen zieht eigentlich der Gelackte aus der Misere? Immerhin war seine erste Amtshandlung, den Angriff als "angemessen" zu bezeichnen.

Entweder ist er nicht besser als Jung, oder er hat seinen Laden mal so was von nicht im Griff.
 
Viel aktueller finde ich die Frage,warum der Generalinspekteur der Bundeswehr das Bauernopfer für eine Knallcharge wie F.-J. Jung spielen muss.

Das ist der Punkt über den ich mich seit Stunden massiv aufrege. Schneiderhahn ist in meinen Augen einer der besten Soldaten, denen ich über den Weg gelaufen bin. Immer für die Truppe da, locker und freundlich, sachlich und mit einer Menge Sachverstand!

"Bauernopfer", das habe ich heute morgen auch schon geschrieben. Das war das teuerste Bauernopfer, dass unsere Regierung anbieten konnte und es war das sinnloseste. Der Generalinspekteur der BW muss gehen, weil die Regierung in einen Krieg marschiert, den sich nicht zugibt und bei einer "Informationspanne" einen Schuldigen sucht.

Saftladen.

Wer schickt uns ins Kriegsgebiet?
Wer reißt sich den Arsch da unten auf und riskiert sein Leben?

Für Fehler von anderen muss nun ein ranghohes und geachtetes Mitglied der BW gehen. Das wird die BW nachhaltig schwächen, gerade die Art wie er abgesägt wird ist unter aller Sau. Deutschland stellt sich mal wieder selbst auf das Abstellgleis.
 
Vor allem aber wirft das auch dein schlechtes Bild auf alle Soldaten. Die, die letztendlich gar nichts dafür können, ernten für ihre Mordsarbeit da unten dann auch noch Missachtung statt Anerkennung vom Volk.
Wieso Schneiderhahn gehen musste verstehe ich auch überhaupt nicht. Er hat auf mich den Eindruck eines gewissenhaften, freundlichen und aufgeschlossenen Menschen gemacht, ein Vorbild für jeden Soldaten...
 
PR-Berater sieht Guttenberg-Reise als "bodenlose Propaganda"

Folgende News wurde am 13.12.2010 um 19:38:49 Uhr veröffentlicht:
PR-Berater sieht Guttenberg-Reise als "bodenlose Propaganda"
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Berlin (dts) - Der PR-Fachmann und ehemalige VW-Vorstand Klaus Kocks ist "empört" darüber, dass Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg seine Frau Stephanie zu einem Truppenbesuch in Afghanistan mitgenommen hat."Da lassen deutsche Soldaten ihr Leben - da brezelt man sich nicht in Boulevardmanier auf", sagte Kocks den "Lübecker Nachrichten" (Dienstagausgabe)."Es ist eine bodenlose Propagandamaßnahme, die jeder sachlichen Rechtfertigung entbehrt. Ich finde diese Reise so schamlos wie das Planschen von Verteidigungsminister Scharping mit einer Scheidungsanwältin im Pool auf Mallorca", so Kocks weiter. Nicht nur als Staatsbürger sei er empört und fühle sich nicht mehr ernstgenommen, sagte Kocks. Aus seiner Sicht hätten die Guttenbergs nun auch bei der Eigenwerbung überzogen: "Das ist absolut kontraproduktiv. Hier wird Kriegspropaganda unter Funktionalisierung der Ehefrau betrieben." Er habe schon "tief durchgeatmet, als Bundespräsident Wulff seine Tochter für die Außenpolitik in Israel funktionalisiert hat. Aber dies ist ein neuer Tiefpunkt und extrem schädlich." Klaus Kocks war unter anderem Kommunikationschef und Vorstandsmitglied von VW. Jetzt ist er Geschäftsführender Gesellschafter der Cato Sozietät für Kommunikationsberatung.