Wirtschaft Geht es mit Deutschland wieder Bergauf oder ist es nur eine Laune der Wirtschaft?

Puttin

Member
5 Oktober 2006
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Ich möchte mal von euch wissen, ob nun der Aufstieg in Deutschland aufgrund der Entscheidungen der Regierung entstanden ist oder ob es sich nur um eine Art "Laune" der Wirtschaft handelt.
 
Deutschland rult eben... Der Tiefpunkt wurde mit der "Du bist Deutschland"-Kampagne schon lange überwunden... :mrgreen:
 
Ich möchte mal von euch wissen, ob nun der Aufstieg in Deutschland aufgrund der Entscheidungen der Regierung entstanden ist oder ob es sich nur um eine Art "Laune" der Wirtschaft handelt.

Er ist nicht aufgrund der Entscheidungen entstanden, sonder trotz der Entscheidungen. Hätte unsere Regierung auch nur halbwegs die Probleme dieses Landes so angepackt, wie bei Gründung der grossen Koalition versprochen, dann wären wir weiter.

Beispiele heute nacht: Reförmchen der Pflegeversicherung, keine Einigung beim Mindestlohn.

Marty
 
Ist wahrscheinlich wirklich nur Zufall. Aber irgendwer wirds sich schon auf die Fahnen schreiben. Wahrscheinlich sogar alle.
 
Er ist nicht aufgrund der Entscheidungen entstanden, sonder trotz der Entscheidungen.[...]

[...]
Immer dieses Gemecker... Jetzt bin ich nicht der größte Sozi ( :ugly:), aber ich denke mal, dass die Agenda 2010 einen fundamental wichtigen Beitrag für den heutigen Aufschwung gelegt hat... Denn warum ist Deutschland plötzlich die Lokomotive der EU-15? Das kann kein Zufall sein und das liegt auch an der vernünftigen Haltung der deutschen Bürger (Lohnverzicht/Mehrarbeit)...

Die große Koalition macht das, was in einer großen Koalition nunmal möglich ist...
 
Folgende Punkte sind die Gründe für die jetzige Situation:

- Hartz-Gesetze
- Senkung der Lohnnebenkosten (unter anderem durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer ermöglicht)
- maßvolle Tarifabschlüsse
 
..naja, - da habe ich eine etwas andere Sichtweise:

Das es der Wirtschaft "blendend" geht, ist garkeine Frage, bei den ganzen Steuergeschenken. Schlußendlich geht es aber zu Lasten der Arbeitnehmerschaft,- wenn man bedenkt, dass jeder 5. Vollzeitbeschäftigte sein Leben von seinen Einkünften nicht bestreiten kann, und in der Folge auf staatl. Transferleistungen angewiesen ist. Demzufolge wird das "Billiglohnland" Bundesrepublik durch staatl. Subventionen forciert, was in nicht unerheblichen
Größenordnungen durch genau diese Leute über direkte und indirekte Abgaben finanziert wird.

Schlußfolgerung: Die Wirtschaft bestiehlt das Volk unter "Mittäterschaft" der Bundesregierunng....;)
 
Geht es mit Deutschland wieder Bergauf oder ist es nur eine Laune der Wirtschaft?

Eine richtige Antwort auf die Frage wirst du nie erhalten. ;)

Es ist egal ob es berauf oder bergab mit der Wirtschaft geht. Und genauso egal ist es, ob daran die Regierung Erfolg oder Misserfolg hat.

Deutschland ist nunmal ein Land, das immer unzufrieden ist. Das ist eben unsere Mentalität. ;)
 
@Alexk: Ich sehe bei dir nicht eine andere Sichtweise, sondern Verblendung durch linkes Gefasel...

Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, dann erst geht es den Arbeitnehmer richtig schlecht... Daher ist alles zu tun um Wirtschaftswachstum zu erreichen... Das ist der Faktor, der am Anfang aller Kreisläufe steht...
 
Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, dann erst geht es den Arbeitnehmer richtig schlecht... Daher ist alles zu tun um Wirtschaftswachstum zu erreichen... Das ist der Faktor, der am Anfang aller Kreisläufe steht...

Wobei das Beispiel China zeigt das es der Wirtschaft auch ohne Kreislauf gut gehen kann. Und linkes Gefasel hin oder her, das Problem Alimentierung von Arbeitnehmern durch den Steuerzahler sieht die CDU auch. Leider hat sie sich zur Lösung für dieses Problem für ein Verfahren ausgesucht das zur Findung des Mindestlohns den maximal möglichen Bürokratieweg benötigt. Und das auch noch für jede Branche extra.
 
Gerade China zeigt doch, dass Wirtschaftswachstum und steigender einhergehen... :roll:

Lohn?
Beschiss? was meinst?

Einen kausalen Zusammenhang kann ich da beim besten willen nicht erkennen.

Sicher gibt es in China Phänomene wie steigende Löhne, bei manchen sicher auch Einkommen, aber in Punkto Absicherung des Risikos Arbeitslosigkeit und Alter siehts da duster aus. Aber die Frage ist doch inwiefern auch noch der letzte am allgemeinen Aufschwung teilhaben kann. Und damit meine ich nun nicht auf den Müllhalden hausen und vom Überfluss der reichen Städter leben ...
 
..ich vermute mal, phip meinte "Wohlstand" ...:mrgreen:

Gerade China als Beispiel anzuführen, grenzt schon fast an "spätkapitalistischer Blasphemie" ;)

Aus meiner beruflichen Erfahrung hatte ich tiefe Einblicke in chinesische Arbeitsbedingungen und den "Wohlstand"... Hier findet wohl die übelste Art der Ausbeutung und Menschenverachtung durch einige sehr wenige Priviligierte statt, Staatskapitalismus nennt man soetwas wohl...

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es der bundesdeutschen Industrie und ihrer Handlanger, genannt Bundesregierung, gefallen würde, diese Volk ebenso zu knechten und zu knebeln. Unsere Bürgerrechte werden ja nun schon schäubchen.. sorry scheibchenweise mehr und mehr beschnitten. Es sind die kleinen, schleichenden Veränderungen, die vom Bürger kaum merklich wahrgenommen werden. Ab und zu mal 'ne kleine "Hurra-Attacke" durch die Medien schieben, (...super, Arbeitslosenzahlen auf Rekord-Tief) und schon meint das Volk es ginge aufwärts. Fakt ist aber: Die Bundesagentur für Arbeit verballert gerade 11 Mrd € Überschuss aus dem Vorjahr für sinnlose Qualifizierungsmaßnahmen, um Ihre Zahlen zu schönen. Noch nie wurden so viele "Bildungsgutscheine" an dubiose berufl. Fortbildungswerke ausgegeben, wie 2007. Es werden 60jährige Ausländer mit Migrationshintergrund, die schon 20 Jahre in Deutschland leben, zu Deutschkursen geschickt, um sie "Arbeitsmarkttauglich" zu machen, - was für ein Schwachsinn... aber die Arbeitsmarktzahlen sind wieder Top.
Und vergesst bitte nicht: In unserer "boomenden" Wirtschaft sind nur 50% der
berufstätigen der Altersgruppe 25-40 in einer Beschäftigung ohne Einschränkung (Zeitarbeit, befristete Verträge etc.).

Lasst Euch keinen Sand in die Augen streuen, - nach nunmehr über 25 Jahren
Tätigkeit als "selbstständiger Unternehmer" habe ich eine sehr feine Sensorik
für das befinden unserer Witschaft entwickelt, und ich muß sagen, es ging noch nie schlechter als heute. Die Einzigen, die bislang vom Standort Deutschland profitieren, sind Großunternehmen, die in diesem Land die Sahne aufgrund der politischen Verhältnisse und Sicherheiten abschöpfen.
 
Immer dieses Gemecker...
Wieso Gemecker? Ich habe eine Feststellung gemacht.

aber ich denke mal, dass die Agenda 2010 einen fundamental wichtigen Beitrag für den heutigen Aufschwung gelegt hat
Wieviel von dieser Agenda ist denn umgesetzt worden?

Quelle der Themen: wikipedia

Bereich Wirtschaft:

1. Förderung des Mittelstands durch Änderung der Handwerksordnung
2. Lockerung des Kündigungsschutzes
3. Umlegung der Lohnnebenkosten bei Beschäftigung auf die Arbeitnehmer.

Alle erledigt. Super, die Wirtschaft freut sich, der Arbeitnehmer ist der Zahlmeister.

Bereich Ausbildung:

1. Besondere Ausbildungsangebote für Jugendliche
2. Berufsausbildung auch durch fachlich geeignete, erfahrene Gesellen in den Betrieben.

Sehe ich bis heute nichts von. Stattdessen steigt die Jugendarbeitslosigkeit aufgrund fehlender Ausbildungsplätze.

Bereich Steuern:

1. Senkungen des Eingangssteuersatzes von 26% auf inzwischen 15%, des Spitzensteuersatzes von 53% (Stand 1998) auf 42% (Stand 2005),
2. Erhöhung des steuerfreien Jahreseinkommens auf 7.664 €.

Super. Meine Lohnabrechnungen zeigen trotzdem nicht viel mehr unter dem Strich. Deine?

Bereich Bildung:

1. Erhöhung der Bildungsausgaben innerhalb von fünf Jahren um 25%, BAföG-Reform, um mehr studienbereiten jungen Menschen eine Hochschulausbildung zu ermöglichen.
2. Investition von 4 Mrd. € zur Förderung von Ganztagsschulen, um Schüler länger und intensiver zu betreuen und auszubilden.

Ist 1. passiert? Ich habe stattdessen das Gefühl, die 4 Mrd. holt man sich von den Studenten per Studiengebühr.

Bereich Arbeitsmarkt:

1. Die Auszahlung des prozentual an die Höhe des Einkommens der letzten Monate gekoppelten Arbeitslosengeldes wird auf 12 Monate beschränkt
2. Die Regelungen zur Zumutbarkeit für Arbeitsangebote wurden verschärft.

Na, das hat wohl ganz deutlich zum Aufschwung beigetragen, oder? Achtung, das war Ironie.

Bereich Gesundheit:

1. Verabschiedung und Umsetzung des Gesetzes zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung
2. Viele bisher gewährte Leistungen wurden aus dem Katalog der GKV gestrichen.
3. Einführung eines Selbstkostenanteils von 2% des Bruttojahreseinkommens
4. Zahnersatz und Krankengeld sollen in Zukunft nicht mehr paritätisch, sondern alleine durch Beiträge der Versicherten abgesichert werden.

Den Arbeitgeber freuts, der Arbeitnehmer zahlt. Und zwar deutlich mehr als vor dieser "Reform". Wo ist die versprochene grosse Gesundheitsreform?

Bereich Gesetzliche Rentenversicherung:

1. Ergreifen von Maßnahmen, die die Rentenversicherungsbeiträge für die derzeitigen Beitragszahler konstant auf 19,5% des Bruttolohns halten sollen.
2. Ergänzung der Rentenformel um den Nachhaltigkeitsfaktor, um einen weiteren Anstieg der Rentenversicherungsbeiträge zu dämpfen. Reduzierung der versicherungsfremden Leistungen.

Und? Beiträge sind gestiegen, die Renten quasi gesunken. Tolle Sache. Hat nichts zum Aufschwung beigetragen

Bereich Familie:

1. Verstärkte Investitionen für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren, Ausbau von Ganztagsschulen, Einführung von Steuervergünstigungen für die Kinderbetreuung und für die Einstellung von Haushaltshilfen im Privathaushalt.

Wo sind diese "verstärkten Investitionen" denn hingegangen? Bis heute hat der Staat nicht mal annähernd die Chance, seine gesetzlich Pflicht zu erfüllen, da ist dieses Konzept ja ein Hohn.

Denn warum ist Deutschland plötzlich die Lokomotive der EU-15? Das kann kein Zufall sein und das liegt auch an der vernünftigen Haltung der deutschen Bürger (Lohnverzicht/Mehrarbeit)...
Natürlich. Die Tarifparteien haben sich geeinigt und niedrigere Lohnkosten möglich gemacht, weil Arbeitnehmer auf Geld verzichtet haben und mehr arbeiten. Da hat die Politik exakt nichts mit zu tun.

Die große Koalition macht das, was in einer großen Koalition nunmal möglich ist...
Diese grosse Koalition hätte sogar die Möglichkeit, die Verfassung zu ändern, sie könnte ALLES machen. Die Agenda 2010 ist übrigens keine Ausgeburt der grossen Koalition, sondern noch von Rot-Grün.

Und ich sage nochmal: Mit einer mutigeren Regierung und einigen wirkungsvollen Schritten wären wir nicht nur Motor eines Aufschwungs, wir würden den anderen wegfahren.

Marty
 

Muss ich dir einfach in allen Berreichen Recht geben!
Der Staat will einen klaren Kurs fahren erhöht die Steuern bis zum geht nicht mehr und wundert sich dann das so viel da is und kommt auf die Idee die Steuern wieder zu senken.
Der Arbeitnehmer wird wo es nur geht ausgebeutet und die ganzen leeren Versprechen werden nicht eingehalten.
Stattdessen überteuerter G-8 Gipfel mit noch mehr heißer Luft.
Und dann wird sich gewundert darüber das die ganzen frustrierten Leute rechtsextreme Parteien wählen. Das die Politik sowas aber noch fördert fällt ihnen nicht auf. (Das soll nicht heißen das ich NPD und Konsorten gut finde, ganz im Gegenteil nieder mit dem braunen Schlamm!!)
 
[..]Bis 2010 könnte der Bundeshaushalt so strukturell ausgeglichen sein. Spätestens 2011 kann die Bundesregierung aus jetziger Sicht auch ihre Nettokreditaufnahme auf Null herunterfahren.[..]

... heißt auf Deutsch: "Wenn Alles so läuft, wie wir uns das "schönrechnen" muß der Bund ab 2011 keine Kredite mehr aufnehmen, um die Zinslast der Schulden tragen zu können...;)

Aber liebe Bundesregierung: Bis dahin sind aus 1500 Mrd. Staatsverschuldung schon rund 2000 Mrd. geworden.Zum Glück müßt Ihr Euch damit dann nicht mehr rumschlagen, da seid Ihr hoffentlich Geschichte..

Sollte ich es auch nur wagen, meinen Hausbanken derartige Ertragsvorschauen vorzulegen, würden die mich direkt einweisen lassen.., oder ich würde die Berechtigung zum Führen des Titels "Dipl. Milchmädchen" erhalten..;)

Edit: ..aber ich hab's mal archiviert - zur Wiedervorlage 2010/11..
 
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