15-jähriges Flüchtlingsmädchen droht mit Selbsmord

Ganz einfach - die Ausbildung kann sie auch nach der Rückkehr in ihr Heimatland gebrauchen. Das ist wohl die beste Entwicklungshilfe - ein Abschluss ist unnötig, denn der nützt ihr nur in Österreich. Was sollen die alle hier? Die haben ein vom Krieg gebeuteltes Land wieder aufzubauen. Es ist moralisch einfach nicht vertretbar dem Kosovo Arbeitskräfte zu entziehen, während dort alles verkommt, und so quasi mithilfe des europäischen Sozialsystems ein Land in die Armut zu stürzen.
Die offizielle Arbeitslosenquote im Kosovo beträgt 50%, die Hälfte der Menschen lebt in Armut, 15% in extremer Armut (nach der Definition der Weltbank). Da wirken "Arbeitskräfte entziehen" und "in die Armut stürzen" sehr zynisch. :roll:

Was DIE hier wohl alle wollen? Vermutlich auf Kosten der Schluchtenscheißer (, den Piefkes oder wer auch immer) sich ein fettes Leben machen. :roll:
 
Als Österreicher sei es mir erlaubt eine Details zu bringen:

Der Vater des Mädchens ist 2001 illegal nach Österreich gekommen. Asylanträge wurden zweimal negativ bescheinigt, noch bevor der Rest der Familie ebenfalls illegal nach Österreich kamen. Der Instanzenzug ging in Östrreich bis vor den Verfassungsgerichtshof, immer mit negativem Ausgang. Diesen Herbst macht die Asylbehörde auf Drängen des Innenministeriums "Aktion Scharf" und es gibt Abschiebungen am laufenden Band. Mit dabei auch viele umstrittene.

Eines dieser Umstritten eben auch die Abschiebung dieser Familie. Der Vater und die Geschwister Arigonas sind schon im Kosovo, die Mutter ist im Spital und Arigona selbst: untergetaucht. In Bin Laden Manier verschickt sie Videobotschaften an österreichische Zeitungen und droht mit Selbstmord.

Der Effekt: Zwei Fronten

Auf der einen Seite die Rebellische, die wohl unbestreitbar argumentiert, dass eine Abschiebung für sie den Untergang bedeutet. Nicht nur, dass die Familie da unten nichts besitzt, an eine Ausbildung und ein Leben, dass sie hier gewohnt war, ist da unten nicht zu denken. Ihre Selbstmorddrohungen sind durchaus ernst zu nehmen imho. Das Mädchen ist nicht nur hübsch (zumindest für eine 15- jährige) sondern spricht auch gut Deutsch und ist sehr gut integriert. Übrigens genauso wie die ganze Familie, für die am Wochenende im kleinen Ort Frankenburg knapp 1000 Leute demonstriert haben. Mit dabei auch ernstzunehmende Prominente.

Auf der anderen Seite natürlich die Behörden, die zwar neuerdings rigide, aber rechtskonform gehandelt haben und sich natürlich nicht einschüchtern lassen wollen, da sonst eine Flut derartiger Fälle auf sie einbrechen würde. Die SPÖ versuchte gestern einen Kompromiss zu finden, indem sie Rechtsgelehrte eine Gesetzeslücke finden ließ mithilfe derer zumindest die Minderjährigen wieder zurück dürfen - eventuell. Das ruft aber vermutlich auch Trittbrettfahrer auf den Plan.

Insgesamt eine interessante Situation. Arigona macht alles richtig: verstecken und eine breite Öffentlichkeit mobilisieren. Das macht sie sehr geschickt. Und da die Behörde in jedem Fall eine Niederlage vor der Öffentlichkeit einfahren wird, stehen ihre Chancen gar nicht einmal so schlecht. Jeden Tag an dem der Innenminister "Keine Gnade" prädigen muss, verliert er Sympathie.

Die meinungsbildenden großen Tageszeitungen, die linken Parteien und die Kirche sind immerhin mehr oder weniger hinter Arigona:

https://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/politik/article141661.ece
https://www.kurier.at/nachrichten/chronik/113278.php
https://www.krone.at/krone/S25/object_id__79858/hxcms/index.html

Die Botschaft im Wortlaut:

https://www.krone.at/krone/S25/object_id__79858/hxcms/index.html

Ein anderer Fall in den letzten Tagen:

https://www.networld.at/index.html?/articles/0741/10/185554.shtml
 
Die offizielle Arbeitslosenquote im Kosovo beträgt 50%, die Hälfte der Menschen lebt in Armut, 15% in extremer Armut (nach der Definition der Weltbank). Da wirken "Arbeitskräfte entziehen" und "in die Armut stürzen" sehr zynisch. :roll:
War auch nach dem II. Weltkrieg in Deutschland nicht anders.

Was DIE hier wohl alle wollen? Vermutlich auf Kosten der Schluchtenscheißer (, den Piefkes oder wer auch immer) sich ein fettes Leben machen. :roll:
Bringt denen auch nichts, genau so wenig wie das Drogen verkaufen.

Insgesamt eine interessante Situation. Arigona macht alles richtig: verstecken und eine breite Öffentlichkeit mobilisieren. Das macht sie sehr geschickt. Und da die Behörde in jedem Fall eine Niederlage vor der Öffentlichkeit einfahren wird, stehen ihre Chancen gar nicht einmal so schlecht. Jeden Tag an dem der Innenminister "Keine Gnade" prädigen muss, verliert er Sympathie.
Der Minister hat gefälligst die Gesetze der Legislative auszuführen - dafür wird er bezahlt. Sonst würde man ja keinen Innenminister mehr brauchen ...
Ich bin mal gespannt wie weit sie dieses böse Spiel noch treiben wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vater des Mädchens ist 2001 illegal nach Österreich gekommen. Asylanträge wurden zweimal negativ bescheinigt, noch bevor der Rest der Familie ebenfalls illegal nach Österreich kamen.

Da stellt sich für mich die Frage: Warum musste es Österreich sein und nicht der nächstliegende sichere Drittstaat?

Ich wundere mich schon, wie gezielt sich Asylbewerber immer die wohlhabensten Staaten aussuchen für ihren Asylantrag. Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Italien waren wohl nicht "gut" genug.

Gruss
Marty
 
@Marty: Ganz einfach, weil Ausländer, die in Deutschland Sozialbezüge erhalten sogar besser gestellt werden als unsere deutschen Mitbürger. Wäre ich in einer solchen Lage, würde ich es genau so machen.

Schön auf der faulen Haut liegen und den Staat mein Leben finanzieren lassen. So was tolles gibt es eben nur in Deutschland (und vllt. in Österreich).
 
@Marty: Ganz einfach, weil Ausländer, die in Deutschland Sozialbezüge erhalten sogar besser gestellt werden als unsere deutschen Mitbürger. Wäre ich in einer solchen Lage, würde ich es genau so machen.
Das ist mir schon klar, soweit hatte ich auch gedacht. Aber diese Leute kennen doch auch die Drittstaatenregelung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Drittstaatenregelung

Und deshalb sollte es sie nicht verwundern, wenn sie dann wieder rausgeschmissen werden...

Diese Familie hat es allerdings vorher getroffen, was aber grundsätzlich an meiner Einstellung nichts ändert: Richtige Kriegsflüchtlinge reisen nicht 2.500 Kilometer (und dann noch durch andere Ex-Kriegsgebiete, wo sie sicherlich nicht gerne gesehen sind), wenn sie auch nach 500 schon in Sicherheit wären.

Marty
 
Der Minister hat gefälligst die Gesetze der Legislative auszuführen - dafür wird er bezahlt. Sonst würde man ja keinen Innenminister mehr brauchen ...
Ich bin mal gespannt wie weit sie dieses böse Spiel noch treiben wird.

Macht er ja auch. Gegen sie und ihre "Verstecker" wird schon längst gefahndet. Angezeigt sind sie auch schon (gegen Anonym). nur stell ich mir die Frage, was passieren wird, wenn sie gefunden wird:

Eine Spezialeinheit stürmt das Haus, überwältigt das Mädchen und seine Komplizen. Die kommen in den Knast und sie wird schnurstracks in einer Kleinmaschine in den Kosovo gebracht. Vermutlich noch geknebelt um dem Selbstmord vorzubeugen.

Selbst wenn das rechtskonform wäre, der Minister würde unter dem medialen Protest wohl zurücktreten müssen...
 
Eine Spezialeinheit stürmt das Haus, überwältigt das Mädchen und seine Komplizen. Die kommen in den Knast und sie wird schnurstracks in einer Kleinmaschine in den Kosovo gebracht. Vermutlich noch geknebelt um dem Selbstmord vorzubeugen.
Naja, das würde auch nicht viel bringen, weil solche nach 2 Wochen eh wieder hier sind - ist ja altbekannt - und der Steuerzahler bleibt auf den Kosten sitzen.
Solche Drohungen kommen auch immer wieder vor - ist auch nichts neues, aber dieses mal wird es endlich in den Medien thematisiert.

Selbst wenn das rechtskonform wäre, der Minister würde unter dem medialen Protest wohl zurücktreten müssen...
Der Minister tut mir jetzt schon leid. Egal was er macht, es wird irgendwem nicht gefallen.
 
Vermutlich noch geknebelt um dem Selbstmord vorzubeugen.
Das trauen sie sich wahrscheinlich nicht mehr nach dem Vorfall zu dem dann ein großes Medienecho gab und u.a. diese Karikatur von Deix entstanden ist:

(weiß aber nicht mehr wie der Vorfall hieß, habe nur mehr das Bild die Karikatur auf meiner Festplatte gefunden)
 
Sicher kann man die Motive und teils drastischen Schritte solcher Personen nachvollziehen.

Allerdings sollte man auch beachten:

- Wie fühlen sich andere Asylbewerber die abgeschoben werden und nicht dieses Medieninteresse erzielen. (ohne die Medien würde es sicher keine Aufschiebung geben)
- Wo würde es in hinführen wenn jeder Asylbewerber der ausgewiesen werden soll, einfach drohen kann und schon darf er bleiben. Sowas würde sich schnell rumsprechen und schon muss man sich nicht wundern warum es immer werden die wie in diesem Fall in Österreich Asyl ersuchen.
- Nehmen wir ein ganz drastisch Beispiel, in China würde es zum Bürgerkrieg kommen und alle würden nach Europa flüchten, wo würde es wirtschaftlich/gesundheitchlich enden.


Meiner Meinung nach sollte dieses Mädchen, wenn es jetzt schon erfolgreich den Staat erpresst hat, sicher in einer geschlossenen Anstalt untergebracht werden. Denn ich möchte nicht wissen was in den Medien (mich hat eh gewundert wie groß der Fall in Deutschland hochgepusht wurde) in Österreich los ist, wenn diesem Mädchen nun etwas zustößt.