Es wird wohl mal wieder Zeit für die nächste Bereinigung der Zahlen.
Ein Vorschlag könnte sein: "Man muss mindestens 5 Jahre in Deustchland leben, um als Empfänger von Hartz IV in die Statistik einzugehen."

Da wäre ein Weg, ein anderer wäre die komplette Umstellung des Systems, weil viele sogar voll beschäftigt sind und Aufstockung brauchen, weil EIN Einkommen keine Familie mehr ernährt, weil die Mieten zu teuer sind, weil die Schikanen nichts bringen....
Eine Lösung ist das Bedingungslose Grundeinkommen, eine andere wäre ein wesentlich höherer Mindestlohn plus Abschaffung dieses teuren Bürokratie + eine Auszahlung aus einer Hand, z.B. Finanzamt
 
Ja, ich gehe da auch von einer Art Salamitechnik aus, das Ganze muss sich ja finanzierbar halten und da geht man meistens den Weg des geringsten Widerstandes, weil jede zu schnell oder harte Änderung massive Animosität auslöst, wie einige schon erfahren mussten - hat ja Deutschland Post-2005 auch gesellschaftlich für immer verändert.

Dabei war H4 von der Idee des Einsparens und der Effizienz her ja eigentlich aus dem gleichen Grund erdacht worden, weshalb man für das BGE ist...nur hat sich das eben auch faktisch nicht halten lassen, weil man nun erst wieder differenzieren muss. Ein System für alle ist meistens ein Problem auf verschiedenen Ebenen, schon von der Akzeptanz her.
 
eine andere wäre ein wesentlich höherer Mindestlohn

Zu hohe Mindestlöhne sind doch Unsinn, das bestraft gerade die am meisten die davon profitieren sollen in dem die Jobs gar nicht erst geschaffen werden und erhöht die Preise für alle.

Oder anders, nur wenn der Burgerbrater, Frisör, Zweiradmechaniker etc. wenig genug verdient frage ich ihre Dienstleistungen als Kunde überhaupt nach, wird das zu teuer weiche ich aus
 
Berliner CDU-Politiker: Jungen Leuten öfter Hartz IV streichen

Folgende News wurde am 26.04.2018 um 19:58:44 Uhr veröffentlicht:
Berliner CDU-Politiker: Jungen Leuten öfter Hartz IV streichen
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Berlin (dpa) - Berliner CDU-Politiker wollen härtere Sanktionen für junge Hartz-IV-Empfänger. Wenn Menschen unter 50 Jahren ein Jobangebot ablehnen, sollten ihnen die Sozialleistungen gestrichen werden, fordert die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Berlin. «Es ist bei der derzeitigen Situation am Arbeitsmarkt nicht einzusehen, dass Menschen, die 25 oder auch 45 Jahre alt sind, zu Hause sitzen und Hartz IV beanspruchen können», sagte deren Vorsitzender Christian Gräff der «Berliner Morgenpost». Derzeit gibt es mehrere Stufen, Hartz-IV-Empfängern die Leistungen zu kürzen.
 
Das ist dann die endgültige Vermischung aus generationenzentrierter Politik und Popuslismus - mehr als bedenklich und das gesellschaftliche Klima wohl belastend.
 
Gesundheitsminister Spahn will Hartz IV nicht ausprobieren

Folgende News wurde am 28.04.2018 um 17:52:36 Uhr veröffentlicht:
Gesundheitsminister Spahn will Hartz IV nicht ausprobieren
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Karlsruhe (dpa) - Gesundheitsminister Jens Spahn will nicht ausprobieren, wie es sich anfühlt, einen Monat lang von Hartz IV zu leben. Das teilte er nach einem Gespräch mit seiner Kritikerin Sandra Schlensog in Karlsruhe mit. Schlensog übergab dem CDU-Politiker eine Online-Petition mit rund 210 000 Unterschriften, in der er dazu aufgefordert worden war. Mit seiner Äußerung, Hartz IV bedeute nicht Armut, hatte der Minister viel Kritik auf sich gezogen. Spahn räumte ein, es sei ohne Zweifel schwierig, von Hartz IV zu leben.
 
Was soll das bringen? Er hat alles Klamotten, Wohnung, wahrscheinlich neueste stromsparende Technik im Haus.
Die Versicherungen zahlt er jährlich, ist also alles schon überwiesen.
Ist doch nicht schwer bei diesen Vorbedingungen 1 Monat mit 400 Euro auszukommen.
 
Also "schwer" finde ich es nun auch nicht mit 400 Euro im Monat nach Warmmiete auszukommen. Aber es macht eben keine Spaß und ist eben auch ziemlich "beschwerlich" weil man sich den kleinen Luxus manche Dinge an andere gegen Lohn abzugeben gar nicht leisten kann.

Für einen Monat wird das aber so ziemlich jeder hinbekommen, aber über Jahre wird das doch richtig Scheiße.
 
Also "schwer" finde ich es nun auch nicht mit 400 Euro im Monat nach Warmmiete auszukommen. Aber es macht eben keine Spaß und ist eben auch ziemlich "beschwerlich" weil man sich den kleinen Luxus manche Dinge an andere gegen Lohn abzugeben gar nicht leisten kann.

Für einen Monat wird das aber so ziemlich jeder hinbekommen, aber über Jahre wird das doch richtig Scheiße.

Sehe ich ähnlich, wenn die Vorratskammern voll sind, man ein Jobticket hat - also keine oder kaum Fahrtkosten - die Familie klein und in der Nähe, kulturell wird er eingeladen, die laufenden Kosten durch jährliche Zahlung weg, der Kleiderschrank voll, die Geräte in Ordnung, man muss also keine Rücklagen bilden und richtige Schikanen sind nicht zu erwarten wegen fehlender Mitwirkungspflicht, die Konten offen zu legen - auch von Ex-Partnern -, die Nebeneinkünfte (wozu er im Job nur bedingt verpflichtet ist) und die Meldepflicht zu nicht verschickten Terminen...das geht schon eine Zeit
 
Die letzten Einträge gehen am Problem vorbei!
Durch Hartz IV - insbesondere den Arbeitszwang - werden die Löhne geschrumpft. Der Arbeiter hat kein Geld mehr! Überall soll Freier Markt herrschen, nur nicht auf dem Arbeitsmarkt. ALG 2 ist Knechtschaft im 21 Jh.
 
Die letzten Einträge gehen am Problem vorbei!
Durch Hartz IV - insbesondere den Arbeitszwang - werden die Löhne geschrumpft. Der Arbeiter hat kein Geld mehr! Überall soll Freier Markt herrschen, nur nicht auf dem Arbeitsmarkt. ALG 2 ist Knechtschaft im 21 Jh.

Die letzten Einträge beschäftigen sich mit der Aufforderung an Jens Spahn für 1 Monat von Hartz4 zu leben, damit er selbst überprüfen kann, ob Hartz4 Armut ist oder für ein einfaches Leben ausreicht...
Der Gedanke an sich hat ja dazu geführt, dass man den Leuten eine Alternative verkaufen will, aber das Thema ist wieder auf den Tisch,
diese werbewirksamen Versuche von Superreichen gab es ja schon, da haben sich die Leute verkleidet, eine kleine Wohnung bekommen, spärlich eingerichtet, leerer Kühlschrank, einige Kleidung und Geld für 7 Tage oder 5 Tage...die haben sich dann in Einrichtungen der großen Wohlfahrsunternehmen "beworben", Probe gearbeitet und am Ende großzügig gespendet, aber es ist eben nicht real
und die Situationen der Menschen sind zu unterschiedlich, um auch nur ansatzweise ein Gefühl zu bekommen von der Situation der Betroffenen
Unbequeme Leistungsempfänger werden auch nicht sanktioniert, die bewerben sich bundesweit und laufen ihren Umgangskosten, ihren Vorstellungskosten und dem Mehrbedarf über Monate nach, immer nur mit Hilfe von Gerichten oder die potenziellen Arbeitgeber bekommen schon vorher Anrufe oder werden beleidigt...

Das Argument, dass nur durch Billiglöhne einige Arbeitsplätze geschaffen werden, ist wirklich unglaublich, das ist schon eine krasse Form von Selbsthass, dass man lieber für fast nichts arbeiten will, Hauptsache Arbeit.
Da habe ich heute einen tollen Beitrag gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=kkLHlF30HV0&feature=youtu.be und die Autoren weisen darauf hin, dass es teils provokant, teils satirisch gemeint ist (traurig, dass man das dazuschreiben muss!)
 
man will nicht für faktisch nichts arbeiten, man muss. Dies nähert sich der Sklaverei an (Hinweis: kein Hartzer). Gute und gerechte Löhne erreicht man nur, wenn Arbeiter und potentielle Arbeiter tatsächlich Rechte haben und Macht. Der Staat als Lohndrücker ist nicht gefragt!
 
man will nicht für faktisch nichts arbeiten, man muss. Dies nähert sich der Sklaverei an (Hinweis: kein Hartzer). Gute und gerechte Löhne erreicht man nur, wenn Arbeiter und potentielle Arbeiter tatsächlich Rechte haben und Macht. Der Staat als Lohndrücker ist nicht gefragt!

Diese Ängste helfen aber nicht weiter, wir haben ja -trotz Hartz4- immer noch Rechte,
wie man an der Frau sieht, die Jens Spahn mit ihrer Petition und mehr als 200 000 Unterschriften "eingeladen" hat, alleinerziehend und Hartzer, wir als kleiner Verein und in der Beratung aktiv unterschreiben heute den Mietvertrag für ein Sozialkaufhaus, was wir trotz Verleumdung und Schikanen ehrenamtlich hinbekommen, zusammen mit Anwälten, die den Betroffenen zu ihrem Recht verhelfen
 
Durch Hartz IV - insbesondere den Arbeitszwang - werden die Löhne geschrumpft.
Das kann ich nachvollziehen. Aber ohne Hartz IV gäbe es vielleicht noch mehr "Zwang" zur Arbeit.

Der Arbeiter hat kein Geld mehr! Überall soll Freier Markt herrschen, nur nicht auf dem Arbeitsmarkt.
Möchtest Du diesen "freien Markt" wirklich? "Frei" wäre der Markt nur dann, wenn es keine Alimentierung vom Staat gäbe, also kein Hartz IV oder sonstige Gelder für arbeitsfähige Arbeitslose. Und auch kein Mindestlohn. Und wie dann die Löhne gerade im Billigsektor aussehen würden, will ich mir gar nicht vorstellen.

Gute und gerechte Löhne erreicht man nur, wenn Arbeiter und potentielle Arbeiter tatsächlich Rechte haben und Macht. Der Staat als Lohndrücker ist nicht gefragt!

Der Staat als Alimentezahler und Versorger dann aber auch nicht, oder?
 
Wie bereits zuvor geschrieben, ist in der Hinsicht leider Fluch und Segen. Einerseits Ist wenig Geld besser als gar kein Geld und zumindest aus Staatsischt direkt und indirekt eine Entlastung, andererseits ruiniert man damit erst wieder Lohnniveaus und durch das Aufstocken wird ja erst wieder die Differenz zu lebensfähiger Bezahlung alimentiert. Meiner Ansicht nach wird daher hier auch eher versucht, eine "Kultur" der Arbeit hoch zu halten als Geld im Allgemeinen zu sparen und die Verhandlungsposition der "working poor" erodiert da natürlich wieder leider ein wenig.
 
Union lehnt Nahles-Vorstoß zur Korrektur von Hartz IV ab

Folgende News wurde am 18.08.2018 um 14:18:29 Uhr veröffentlicht:
Union lehnt Nahles-Vorstoß zur Korrektur von Hartz IV ab
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Berlin (dts) - Die Union hat der Forderung von SPD-Chefin Andrea Nahles, bei jungen Hartz-IV-Empfängern auf Sanktionen zu verzichten, eine klare Absage erteilt. Dies komme nicht in Frage, sagte der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hermann Gröhe, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). "Zur Unterstützung durch Hartz IV gehören eben auch Mitwirkungspflichten mit dem Ziel, wieder Arbeit zu finden." Das sei gerade bei jungen Arbeitslosen wichtig. Eine Mitwirkungspflicht stehe nur auf dem Papier, wenn es keine Möglichkeit gebe, "bei Verweigerung auch Leistungen zu kürzen".
 
Nur solange HARZ IV besteht kann die Union auch weiterhin die Arbeiter an die Industrie billigst verkaufen.l
 
Nahles gegen Leistungskürzungen für junge Hartz-IV-Bezieher

Folgende News wurde am 18.08.2018 um 17:55:05 Uhr veröffentlicht:
Nahles gegen Leistungskürzungen für junge Hartz-IV-Bezieher
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Berlin (dpa) - SPD-Chefin Andrea Nahles spricht sich für weitere Korrekturen an den Arbeitsmarktreformen des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) aus. Konkret nannte sie die Abschaffung von Sanktionen gegen jüngere Hartz-IV-Empfänger und eine Ausweitung des Schutzes durch die Arbeitslosenversicherung.
«Leistungskürzungen für jüngere Hartz-IV-Empfänger sollten abgeschafft werden», sagte Nahles den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zwar sei nicht alles abzulehnen, was den Namen Hartz trage. «Aber wir müssen grundlegende Fragen stellen. Wie wirken denn überhaupt Sanktionen bei Jüngeren? Kontraproduktiv! Die melden sich nie wieder im Jobcenter, um einen Ausbildungsplatz zu suchen. Ergebnis sind ungelernte junge Erwachsene, die wir nicht mehr erreichen.»
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) macht sich schon länger dafür stark, junge Hartz-IV-Empfänger bei Verstößen gegen die geltenden Regeln zumindest nicht härter zu bestrafen als ältere. Er hatte bereits im Frühjahr angekündigt, einzelne Bestimmungen zu prüfen. Rund drei Viertel der Sanktionen werden wegen Meldeversäumnissen verhängt. Die Regeln sehen vor, dass jungen Leuten bis 25 Jahren schon beim ersten Verstoß, der über ein Meldeversäumnis hinausgeht, die gesamte Leistung gesperrt werden kann.
Nahles wünscht sich darüber hinaus weitere Korrekturen. «Ich bin zum Beispiel dafür, den Schutz durch die Arbeitslosenversicherung zu verbreitern und zu verlängern», sagte die SPD-Chefin. «Es kann auch nicht sein, dass Familien mit Kindern dauerhaft auf Grundsicherung angewiesen sind. All das diskutieren wir.»
Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I (ALG I), das anders als Hartz IV aus der Arbeitslosenversicherung bezahlt wird, war im Zuge der Arbeitsmarktreformen deutlich gekürzt worden. Heute gilt: Nach einer Beschäftigungszeit von einem Jahr gibt es 6 Monate ALG I, nach zwei Jahren 12 Monate. Ab einem Alter von 50 Jahren können Erwerbslose bei längeren Beschäftigungszeiten 15, 18 oder maximal 24 Monate (ab 58 Jahren) ALG I erhalten. Es beträgt 60 Prozent des im letzten Jahr vor der Arbeitslosigkeit verdienten Nettogehalts. Mit einem Kind sind es 67 Prozent.
Auf die Forderung des nordrhein-westfälischen SPD-Landesverbands, Hartz IV komplett abzuschaffen, reagierte Nahles zurückhaltend. Der Beitrag «fließt ein in die Debatten, die wir jetzt führen», sagte sie. «Das Thema, das die SPD aktuell anpackt, ist die Rente. Wir wollen, dass niemand Angst vor Altersarmut haben muss.»