Die Frage der Fragen lautete: Nun sag', wie hast du's mit der Religion?
Die Gretchenfrage »Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?« steht in Goethes Faust I, Szene »Marthens Garten«, Vers 3415.
Diese Frage stellt Gretchen, nachdem sie Faust mehrfach getroffen hat und sich ihrer Gefühle bewusst wird. Sie spürt, dass Fausts Haltung zur Religion nicht mit ihrer eigenen übereinstimmt. Die Frage ist nicht nur ein Ausdruck ihrer Sorge, sondern auch ein Prüfstein für Fausts Charakter und Weltanschauung.
Fausts Antwort ist ausweichend und philosophisch, was Gretchen zunehmend verunsichert. Die Szene entwickelt sich weiter bis zu Vers 3468, wo Gretchen resigniert feststellt:
„Denn du hast kein Christentum.“
Diese Passage ist zentral für die sogenannte »Gretchen-Tragödie« und zeigt die wachsende Kluft zwischen Fausts innerem Zwiespalt und Gretchens moralischer Klarheit.
Die sogenannte Gretchenfrage dient dazu, den Befragten zu zwingen, Farbe zu bekennen. Hier war es die Gewissensfrage: Nun sag', wie hast du's mit der Religion?
Nun sag', wie hast du's mit der Religion?