Einander in den April zu schicken, ist ein Brauch, der in weiten Teilen der Welt verbreitet ist. Der Ursprung lässt sich allerdings nicht mehr genau feststellen - er könnte in Deutschland oder Frankreich liegen.
Ein Ausgangspunkt für den Aprilscherz wird im bayerischen Augsburg verortet. Dort wurde auf dem Augsburger Reichstag 1530 neben dem Religionsstreit auch das Münzwesen geregelt.
Allerdings ist weit verbreiteter die Annahme, dass eine Kalenderreform von Karl IX. in Frankreich der Auslöser war. Dieser verschob 1564 den Jahreswechsel vom 1. April auf den 1. Januar. Alle, die aus Unwissenheit oder Tradition weiter am 1. April Neujahr feierten, wurden verspottet.
Auch wenn das erste „April schicken“ in Bayern für 1618 und im restlichen Deutschland für 1631 belegt ist, wird vielfach nicht ohne Grund vermutet, der Brauch sei sehr viel älter. Er lässt sich nämlich im gesamten indogermanischen Siedlungsraum nachweisen.
Das Wort „Aprilnarr“ findet sich in Deutschland erstmals in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert formuliert Abraham a Santa Clara schließlich in „Etwas für alle“ (1733): „Heut` ist der erste April, da schickt man den Narren wohin man will.“ Der Brauch taucht dann in der Literatur auf, so z. B. Göttingen 21749 im siebenbändigen englischen Roman „Clarissa Harlowe“ von Samuel Richardson (1689–1761), übersetzt von J.D. Michaelis. Hier heißt es: „… sie werden jene dadurch April schicken.“ Auch Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) greift das Thema auf: „Willst du den März nicht ganz verlieren, so lass nicht in April dich führen. Den ersten April musst überstehen, dann kann dir manches Gute geschehen.“