Wasser verdunstet, feuchte, warme Luft dehnt sich aus und steigt wie in einem Schornstein nach oben. Durch diese Bewegung entsteht ein Tiefdruckgebiet, in das nun Luft aus allen Richtungen nachfließt.
Wo Luft strömt, da entstehen Winde. Das Besondere hierbei ist: Diese Winde gelangen nicht geradeaus ins Herz des Tiefs. Sie werden von der Drehbewegung der Erde abgelenkt. Diese so genannte Corioliskraft lässt die Luftströme um das Tief herumkreisen. Die feuchten Luftmassen wirbeln wie auf einer Korkenzieherbahn in die Höhe, kühlen sich dort ab und bilden Bänder dicker Gewitterwolken, aus denen es erbarmungslos regnet, blitzt und stürmt.
Während die Unwetterwolken wachsen, wird allerdings erneut Wärme freigesetzt. Sie lässt die bereits aufgestiegenen Luftpakete noch höher steigen – und von unten strömt wiederum Luft nach. Diese Kettenreaktion aus Aufsteigen, Wolkenbildung, Abregnen, Weitersteigen beginnt von vorn und versorgt denn Hurrikan jedes Mal mit neuer Kraft. Vorausgesetzt, die nachströmende Luft ist warm und feucht.
Wegen dieser stetigen Selbstverstärkung können Zyklone auf ein Gebiet von 1000 Kilometern Durchmesser anwachsen.