Im Deutschen Wetterdienst wird die gefühlte Temperatur nach dem sogenannten "Klima-Michel-Modell" berechnet, das den Wärmehaushalt eines Modellmenschen bewertet. Der "Klima-Michel" ist eine männliche Person mit einer Größe von 1,75 m, einem Gewicht von 75 kg und etwa 35 Jahre alt. Dann ist sein Wärmehaushalt hierbei im Wesentlichen von der Luftfeuchte, der Sonneneinstrahlung und der Windgeschwindigkeit abhängig. Bei niedrigen Temperaturen und starkem Wind liegt die gefühlte Temperatur unter der Lufttemperatur, Sonneneinstrahlung und schwacher Wind lassen die gefühlte Temperatur über die Lufttemperatur ansteigen.
Der gefühlten Temperatur wird ein bestimmter Bereich zugeordnet, bei der wir uns wohl fühlen, der sogenannte "Behaglichkeits- oder Komfortbereich". Ist es kälter oder wärmer, leiden wir unter Kältestress oder Wärmebelastung. Je weiter sich die gefühlte Temperatur vom Komfortbereich entfernt, umso stärker werden Herz, Kreislauf und periphere Blutgefäße belastet.