Der Skandal stellte von einem Tag auf den nächsten eine Erfolgsgeschichte auf den Kopf. Über 800.000 Menschen (!) kamen in der Saison nach dem Schock weniger in die Stadien. Die Fans verziehen ihren Protagonisten offensichtlich nicht, dass mit ihnen und dem Fußball in Deutschland auf plumpe Art und Weise ein falsches Spiel gespielt wurde. Heute weiß man, dass damals mindestens 18 Partien der Spielzeit 1970/71 für üppige Geldbeträge verschoben worden waren. Mittendrin in diesem dreckigen Sumpf voller Betrüger war auch Horst-Gregorio Canellas. Der Präsident von Kickers Offenbach hatte mit allen Mitteln versucht, seinen Klub in der ersten Liga zu halten. Als er kurz vor Schluss der Runde mitbekam, dass dieses Unterfangen aussichtslos war, weil auch andere Vereine dieses falsche Spiel mitspielten, zog er die Reißleine.
den Bundesliga-Skandal im Juni vor 50 Jahren
Am Sonntag, dem 6. Juni 1971, am Tag nach dem Saisonende, wurde Canellas 50 Jahre alt.
Viel Prominenz kam zum Gartenfest.
Die Stimmung war gut – bis Canellas plötzlich ein Tonband aufstellen ließ.
Vor laufenden Kameras gefror den fassungslosen Gästen das Blut in den Adern.
So taumelte die Bundesliga in den schwersten Skandal ihrer Geschichte
18 Spiele waren in der Endphase der Bundesliga-Saison 1970/71 gekauft worden.
Mehr als 60 Profis aus zehn Vereinen waren beteiligt, für fast eine Million Mark wurden Punkte wie auf dem Jahrmarkt gehandelt.
Bundesligaskandal