Es gibt mehrere Gründe dafür:
Sprachökonomie: Die Menschen neigen dazu, ihre Sprache so effizient wie möglich zu gestalten. Das Futur I ist oft überflüssig, wenn der Zeitpunkt durch Wörter wie „morgen“ oder „nächste Woche“ schon klar ist.
Klang und Natürlichkeit: Die Präsensform klingt oft natürlicher und flüssiger, während „werden“ eher umständlich wirkt.
Pragmatische Klarheit: In vielen Situationen gibt es keine Mehrdeutigkeit über die Zeitform, sodass das Präsens ausreicht.
Dialekt und regionale Einflüsse: In einigen deutschen Dialekten wird das Futur ohnehin selten genutzt.
Interessanterweise bleibt das Futur jedoch in formellen Texten und in der geschriebenen Sprache häufiger erhalten, vor allem wenn man Prognosen oder Vorhersagen macht. Das Futur II („Ich werde es getan haben“) bleibt sogar noch seltener, weil es im Alltag kaum praktische Anwendung findet.
Womöglich sind viele pessimistisch, was die Zukunft angeht und bevorzugen die Gegenwart resp. die Vergangenheit...