Warum werden in Madagaskar die Toten regelmäßig ausgegraben und gewaschen?

bs-alf · 16. Januar 2020

Warum werden in Madagaskar die Toten regelmäßig ausgegraben und gewaschen?

 

Antworten

Stoptmich · 17. Januar 2020 · 0x hilfreich

Seinen Ursprung hat der Brauch in Südostasien. Insbesondere aus Borneo kamen wohl im 8. Jahrhundert immer wieder Seefahrer über das Meer und siedelten sich auf Madagaskar an. Die Umbettung der Toten wird in der Regel alle fünf bis elf Jahre durchgeführt. Wichtig ist, dass es eine ungerade Zahl ist. Sie ist nicht teilbar und symbolisiert so den Zusammenhalt innerhalb der Familie sowie zwischen den Lebenden und den Toten. Der Zeitpunkt ist abhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Familie und dem spirituellen Druck durch die Toten. Denn oft erscheinen sie ihren Nachfahren im Traum. Friert der Tote im Traum, ist ein frisches Leichentuch fällig. Das Einwickeln ist wichtiger Bestandteil der Zeremonie. Die Tücher haben verschiedene Farben und sind je nach Status der Familie von unterschiedlicher Qualität. Man zeigt, was man hat. Im Leben und danach.

Sansi · 16. Januar 2020 · 0x hilfreich

Viele Madagassen glauben, dass die Menschen nach ihrem Tod als razana weiterleben. Eine Aufgabe der Ahnen ist die Vermittlung zwischen Mensch und Gott. Wenn einer Familie oder Person Unglück zustößt, kann ein Totenwendungsfest (famadihana) stattfinden, um die Ahnengeister zu besänftigen.

 
 

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