Die korrekte Antwort lautet Jein, denn im deutschen Wahlrecht gibt es ein paar kaum bekannte Besonderheiten.
Grundsätzlich gilt, überschreitet eine Partei die 5 %-Hürde nicht, zieht sie nicht in den Bundestag ein, es gibt jedoch 2 Ausnahmen.
Ausnahme: Direkt gewählt Abgeordnete (Erstimme) ziehen trotzdem ein.
Kaum bekannte Ausnahme: Hat die Partei zwar weniger als 5 % der Zweitstimmen erhalten, jedoch mindestens 3 Direktmandate (Erstimmen) gewonnen, so zieht sie dennoch mit ihrem Zweitstimmenanteil in den Bundestag ein. (Das hat die damals noch unter PDS firmierte "Die Linke" einmal in den Bundestag gebracht).
Ja, das kann passieren. Auch wenn die CSU nur in Bayern antritt, muss sie dennoch bundesweit gerechnet die 5%-Hürde knacken, da sie nicht zur CDU gehört, sondern eine eigenständige Partei ist. Der Verbund zwischen den beiden wird erst im Parlament durch die Fraktionsgemeinschaft hergestellt, die aber keine Selbstverständlichkeit ist und ja gerade erst vor kurzem zu zerbrechen drohte. Deshalb werden sie separat betrachtet.
Unter 5% ziehen nur eventuelle Direktmandat-Träger ein.