Oculus Rift: Hohe Systemvoraussetzungen und der Grund dafür
In einem etwas längeren Blog-Eintrag hat sich Atman Binstock, Chief Architect bei Oculus und technischer Direktor der Rift, nun zu den Systemvoraussetzungen der Virtual Reality-Brille geäußert.
Wer in die virtuelle Realität eintauchen möchte, sollte sich darüber bewusst sein, dass dies durchaus einen kräftigen Rechenknecht voraussetzt. Von der Grafikkarte her bedeutet dies, dass man bei Nvidia wie auch bei AMD lieber nicht unterhalb der oberen Preisklasse ausgestattet sein sollte. Und auch der Rest des Systems sollte nicht von der aktuellen Oberklasse stark abweichen.
Oculus Rift – Systemvoraussetzungen
- NVIDIA GTX 970 / AMD 290
- Intel i5-4590
- 8GB RAM
- Windows 7 SP1
- 2x USB 3.0 Schnittstellen
- Kompatibler HDMI 1.3 Video-Out
Die hohen Anforderungen lägen vor allem an drei Grundherausforderungen der Virtual Reality erklärt Binstock: “rohe Rendering-Kosten, Echtzeit-Perfomance und Latenz.”
“Ein herkömmliches 1080p-Spiel bei 60 Hz benötigt 124 Millionen geshadete Pixel pro Sekunde. […] Die Rift läuft mit 2160×1200 bei 90Hz über zwei Bildschirme aufgeteilt, was 233 Millionen Pixel pro Sekunde benötigt.”
Oft ginge die Voraussetzungen für das Rendern aber auch über die 400 Millionen Grenze, so Binstock. Das würde bedeuten, dass man für ein VR-Spiel ungefähr die dreifache Leistung einer GPU benötigt, als bei gewöhnlichem 1080p.
Dazu reicht es nicht, wenn sich ein Titel in der 30-60FPS Region aufhält. Denn “jede verpasste Frame ist sichtbar” und eine niedrige Bildwiederholrate wird somit nahezu unerträglich. Aus diesem Grund sei der Headroom einer Grafikkarte besonders wichtig, um unerwartete Performance-Einbrüche des Systems oder der Software ausgleichen zu können.
“[…] Die Motion-to-Photon-Latenz zu minimieren ist der Schlüssel für eine großartige VR-Erfahrung. Allerdings sind die letzten paar Dekaden der GPU-Entwicklung in Richtung tiefer Parallelverarbeitung […] zu Kosten der Latenz gegangen.”
Die Latenz zu minimieren führt jedoch wieder zu einem Leistungsverlust der Grafikkarte. Die momentan hohen Systemanforderungen sollen jedoch für die Lebensdauer der Oculus Rift unverändert bleiben. So sollen sich Entwickler auf einen Mindeststandard einstellen können und Spieler mit der Zeit und den fallenden Preisen der Hardware, ebenfalls ein Rift-kompatibles System leisten können.
Da die Oculus Rift aber erst 2016 auf den Markt kommt, habt ihr noch genug Zeit, um eure Rechner aufzurüsten. Bleibt dann nur noch die Frage offen, ob Händler die VR-Brille überhaupt in Deutschland verkaufen werden dürfen.
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