NBA 2K16: Die Basketball-Simulation im Test
Es gab mal eine Zeit, in der sich Electronic Arts und die 2K Games um die Krone im Genre der Basketballsimulationen stritten. Mittlerweile ist dieser Kampf längst ausgefochten und NBA 2K grüßt unumstritten von der Tabellenspitze herab. In den letzten Jahren ließ das Sportspiel kaum Zweifel über die eigenen Qualitäten aufkommen. “Fast wie echt” oder “die beste Sportsimulation aller Zeiten” waren Etiketten mit denen sich das Spiel nicht selten schmücken konnte.
Bid Drama: Der NBA-Zirkus
Spielerisch bewegt sich NBA 2K schon recht lange nahe an der Perfektion. An ein paar kleinen Stellschrauben wurde zwar auch diesmal wieder gedreht, aber die großen Änderungen sollen diesmal abseits der Halle stattfinden. Ganz groß im Fokus ist der Karriere-Modus. Experten der Reihe kennen ihn sicher bestens. In diesem Jahr wurde Filmemacher Spike Lee, unter anderem bekannt für Streifen wie 25 Stunden oder Inside Man, für die Gestaltung der Karriere verpflichtet.
Mit dem Flair von Hollywood soll die Profisportler-Karriere in NBA 2K16 der große Knaller werden. Bevor es losgeht, probiert ihr zunächst die Charaktererschaffung aus. Wer mag, kann sein Gesicht sogar einscannen lassen und ins Spiel importieren. Die Ergebnisse sind im Großen und Ganzen auch ganz zufriedenstellend. Bei der Namensauswahl zeigt sich das Spiel dann aber nicht mehr so flexibel. In der Karriere schlüpft ihr in die Rolle von Frequency “Freq” Vibrations, der einer afroamerikanischen Familie entstammt. Habt ihr euch zu Beginn dafür entschieden, euer kalkweißes Gesicht zu scannen, wirkt das dann aber doch etwas seltsam.
Technisch bewegt sich die Karriere von Freq dafür sonst auf einem hohen Niveau. Vor allem die Cutscenes, die mitunter bis zu einer Viertelstunde dauern können, wissen zu überzeugen. Die Szenen sind toll inszeniert und perfekt vertont. In diesem Punkt hat sich das Engagement von Spike Lee bezahlt gemacht. Die Geschichte selbst hat mich am Ende aber nicht wirklich überzeugt. Der Aufstieg vom Highschool-Talent zum NBA-Superstar ist doch ziemlich flach und bedient so manche Stereotypen. Entscheidungsmöglichkeiten bietet die Karriere ebenfalls nicht. Der Storymodus folgt stoisch dem von Lee vorgegebenem Pfad. Immerhin könnt ihr bei der Wahl des College selbst bestimmen. Für Experten der amerikanischen Profiliga ist das bestimmt ein Plus. Den meisten Spielern dürften die Schulen allerdings wenig sagen.
Laaaaaangzeitmotivation
Der Karriere-Modus kann die (hohen) Erwartungen also nicht ganz erfüllen. Abseits der Karriere warten aber natürlich noch andere Spielmodi auf euch. Bereits bekannt ist die Option MyGM. Hier sind eure Fähigkeiten als Manager gefragt. Die Möglichkeiten eure Mannschaft an die Spitze der NBA zu führen, sind wieder gewachsen. Ihr könnt sogar Stadt und Stadion wechseln und dem Team einen neuen Namen geben.
Ein toller Bonus ist auch der Spielmodus MyPark. Hier geht es ab auf den Streetball-Court, der sich gleich ganz anders spielt als die geleckte Halle. Das Drei-gegen-Drei-Spiel ist auf jeden Fall eine schöne Variante, die zu unterhalten weiß und für Abwechslung sorgt. MyLeague hingegen richtet sich an die sammelwütigen Spieler unter uns. Der Modus ist vergleichbar mit Ultimate Team, bestens bekannt aus der FIFA-Reihe.
Frisch dabei ist zudem der Spielmodus 2K Pro-Am. In diesem tretet ihr gemeinsam mit vier Mitstreitern gegen ein anderes Fünfer-Team an. Die Matches werden dabei sogar auf 2KTV gestreamt. In den harten Wettbewerb geht es auch in den Online-Ligen. Für viele Spieler dürfte dieser Modus wohl auch der Haupt-Zeitfresser in NBA 2K16 werden. In zehn unterschiedlich starken Ligen finden sowohl Anfänger als auch Profis passende Gegner. Dank der großen Fanbasis lassen sich auch sicherlich bis zum Erscheinen des nächsten Spiels dort zahlreiche Mitspieler finden. Wer ungern gegen die KI spielt, findet genügend “echte” Gegner.
NBA 2K16 rockt die Halle
Dabei macht die KI in NBA 2K16 einen verdammt guten Job. Fehler werden gnadenlos ausgenutzt und auch die eigenen Mitspieler wirken noch ein Stück intelligenter als in den letzten Teilen. Sie suchen sich geeignete Laufwege, sind aufmerksam in der Defensive und gehen bei den Rebounds hart zur Sache.
In Sachen Steuerung bleiben ebenso wenig Wünsche offen. Allerdings wurden einige Dinge ein wenig abgeändert. Das Pick-and-Roll zum Beispiel wird diesmal mit der LB-Taste (bzw. L1) durchgeführt. Nach einigen Matches sollten euch aber auch diese Neuerungen in Fleisch und Blut übergegangen sein. Die butterweiche und eingängige Steuerung ist eine der ganz großen Stärken des Spiels.
Über die Optik muss an dieser Stelle eigentlich nicht mehr viel gesagt werden. NBA 2K16 rockt grafisch absolut die Hütte. Das gilt für die Cutscenes gleichermaßen wie für das Geschehen auf dem Platz. Die Bewegungen wirken geschmeidiger denn je und vor allem auch glaubwürdig. Dafür sorgt nicht zuletzt die neue Physik-Engine, die ganze Arbeit geleistet hat. Die Atmosphäre in den virtuellen NBA-Arenen von 2K stehen den realen Ebenbildern in nichts nach. Toll inszeniert wird auch das ganze NBA-Brimborium drumherum wie die Einläufe der Stars.
Volle Lizenz-Power
Nichts zu Meckern gibt es auch bei den Lizenzen. Alle Teams der amerikanischen Profiliga sind im Spiel enthalten. Weiterhin gibt es diesmal zwölf neue Legenden-Mannschaften sowie acht Teams aus Europa. In der NBA befinden sich zudem alle Teams auf dem aktuellen Stand der Dinge.
Bei der musikalischen Untermalung hat sich 2K Games auch nicht lumpen lassen. Der Soundtrack wurde von DJ Mustard, DJ Khaled und DJ Premier zusammengestellt. Insgesamt dürft ihr euch auf mehr als 50 Songs freuen. Auf Spotify könnt ihr euch den Soundtrack übrigens auch schon zu Gemüte führen.
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