Multiplayer – Muss das immer sein?

So gut wie jedes Spiel bekommt in letzter Zeit einen Multiplayer verpasst. Dabei scheint es egal zu sein, ob die Logik eines Spiels überhaupt einen Multiplayer zulässt. Zu diesem Thema habe ich meine Gedanken niedergeschrieben.

Als sehr kritischer Beobachter der Gaming-Branche könnte man schnell den Eindruck gewinnen, dass sich unter den Entwicklern die Einfallslosigkeit breit macht. Nicht nur, dass bei der neuen Konsolengeneration ein HD-Remaster nach dem anderen aus dem Boden sprießt, sondern es gibt auch immer mehr Multiplayer-Modi, deren Sinn sehr fragwürdig sind. Spiele, die bisher von einer brillanten Story gelebt haben, werden plötzlich mit einem Multiplayer “aufgewertet”. Ärgerlicherweise scheint auch noch oft der Singelplayer darunter zu leiden. Auch wenn sich allgemein hartnäckig das Gerücht hält, dass die Kampagnen eh niemand mehr spielt, sind wir da aber anderer Meinung.

Wir bieten einen Mehrspielermodus

Es gibt Spiele, bei denen man diskutieren kann, ob sich ein Multiplayer lohnt. Paradebeispiele sind zum Beispiel die Spiele des Entwicklers Ubisoft. Besonders bekannt ist der Entwickler für Assassin’s Creed und Far Cry. Die ersten Spiele dieser Reihe sind wegen ihrer tollen Geschichten und ausgefallenen Konzepte in Erinnerung geblieben. Diese fanden natürlich alle in einer Kampagne statt. Es war sehr aufregend in die Tiefen des Assassinen-Daseins einzutauchen und die Beziehungen zu den Templern zu erkunden. Genauso wie dabei herauszufinden, dass eigentlich alles nur eine Simulation von Abstergo ist. Im neuesten Assassin’s Creed-Teil sind die Story und die Charaktere vielleicht ganz nett, wirken aber im Vergleich zu den ersten drei Teilen wie hingeklatscht.

Der dritte Teil von Far Cry hat uns wohl den Bösewicht der Neuzeit geschenkt: Vaas Montenegro. Allein wegen ihm besitzt das Spiel viele Fans und verkaufte sich auch sehr gut. Prompt hat man im vierten Teil versucht diese Erfolgsformel nachzuahmen und zusätzlich noch um einen Multiplayer zu erweitern. Die Geschichte in Far Cry 4 ist nicht schlecht, im Vergleich zu Far Cry 3 zeiht sie aber den Kürzeren. Vielleicht hat Ubisoft sich erhofft die kleinen Schwächen mit einem Multiplayer zu überdecken. Doch der wirkt ehrlich gesagt eher so als wäre er schnell an das Spiel getackert worden. Einfallslose Spielmodi, deren Bezug zum Spiel an den Haaren herbeigezogen wirkt und deren Langzeitmotivation daher auch sehr begrenzt war. Wir wünschen uns da lieber wieder einen gezielten Arbeitsaufwand für neue Kampagnen und Singleplayer.