Mario+Rabbids – Kingdom Battle im Test

Es gibt viele Menschen, denen Ubisofts Rabbids wirklich auf die Nerven gehen. Sie sind wie die Minions, nur lauter und dümmer. Trotzdem waren alle gespannt, was da auf uns zukommt, nachdem angekündigt wurde, sie in ein Spiel mit Super Mario zu packen. Alle horchten auf, als dann klar wurde, dass es sich um ein rundenbasiertes Taktikspiel im Stile der XCOM-Reihe handelt. Seit einigen Tagen treiben der Klempner und die Hasen nun ihr Unwesen auf Nintendos neuer Konsole. Wir haben uns mal angeschaut, was genau aus dem Spiel geworden ist.

Die Geschichte wird in wunderschönen Cutscenes erzählt.

Die Rabbids beherrschen das Chaos

Es ist etwas verwirrend, wie die Rabbids im Mushroom Kingdom landen. Zu Beginn sehen wir das Arbeitszimmer einer jungen Wissenschaftlerin. Die hat eine Maschine erfunden, mit der sie zwei beliebige Sachen kombinieren und zu einem Gegenstand verschmelzen lassen kann. Als sie das Zimmer verlässt, tauchen die Rabbids dort mit ihrer zeitreisenden Waschmaschine auf, verwüsten das Zimmer und kommen in den Besitz dieser Maschine. Diese feuert einen Strahl auf die Wäscheschleuder der Hasen, wodurch sie durchdreht und wegen eines Mario-Posters im Zimmer alle Insassen ins Pilzkönigreich schleudert. Dort sorgt der Verschmelzer für allerhand Chaos, verbindet die Rabbids mit diversen Gegenständen und Figuren aus Marios Welt und alles versinkt in einem riesigen Durcheinander. Mario muss nun mit Luigi, Peach, Yoshi und vier Rabbidkopien dieser Charaktere die Maschine zurückerobern und alles wieder ins Lot bringen.

In insgesamt vier Welten mit jeweils 10 Abschnitten taktiert ihr euch nun rundenbasiert gegen die Horde feindlicher Hasen. Und mein Gott, sehen die gut aus! Wie viele Details hier zu entdecken sind, ist der absolute Wahnsinn. Überall findet ihr Rabbids, die ihren Spaß haben oder in der Klemme stecken. Ihr entdeckt immer wieder diverse Mario-Referenzen wie eingefrorene Blooper oder einen Kugel-Willy, der sich in riesigen Boxershorts verfangen hat. Ihr hinterlasst kleine Fußspuren auf Rasen, Schnee und Sand, wenn ihr von Schlachtfeld zu Schlachtfeld spaziert.

Überall gibt es etwas zu entdecken, immer wieder fallen neue Kleinigkeiten auf. Optisch ist das Spiel die reinste Wonne. Einzig die Schlachtfelder sind davon vielleicht noch ausgenommen. Hier sehr ihr immer die gleichen Blöcke und Röhren, welche ihr entweder zum Schutz vor gegnerischem Feuer oder zum schnelleren Bereisen des Abschnittes nutzen könnt. Das ist zwar zweckmäßig, um euch in den rundenbasierten Taktikschlachten diverse Möglichkeiten zu bieten, es sieht aber trotzdem etwas einfallslos aus.

Die Welten strotzen vor Details!
Die Welten strotzen vor Details!

Jump and Gun als taktisches Mittel

Euren Charakteren stehen in diesen Schlachtsequenzen ihre Primär- und Sekundärwaffen zur Verfügung. Erstere sind normale Blaster, Schrotflinten oder Snipergewehre. Zweitere können Hämmer, Bazookas oder Granaten sein. Daneben hat jede Figur eigene Fähigkeiten, die ihr geschickt einsetzen müsst, um euch Vorteile zu erspielen. Mario kann die Angriffskraft seiner Teammitglieder steigern oder Gegner mit einem Kopfsprung attackieren, Rabbid-Peach kann heilen, Luigi den Bewegungsradius erhöhen.

Ihr habt außerdem die Möglichkeit, einen Teamsprung auszuführen. Wenn ihr eine Figur zu einer anderen schickt, könnt ihr von ihr hochgeschleudert werden, um so weitere Strecken zu überbrücken. Außerdem könnt ihr sie so von eventuellen Statusveränderungen befreien. Jede Waffe, sowohl eure als auch die der Gegner, haben nämlich sekundäre Effekte. Sie kleistern euch mit Honig voll, wodurch Bewegen nicht mehr möglich ist. Tinte hindert euch am Schießen, Frost verbietet den Einsatz von Spezialkräften. Ihr merkt also, dass es eine große Vielzahl an Techniken und Auswahlmöglichkeiten gibt, das perfekte Team für euren Spielstil und die aktuelle Situation zu finden. Es ist allerdings sehr schade, dass ihr einerseits immer einen Rabbid im Team haben müsst und andererseits Mario nicht austauschen könnt. Eure Teamzusammenstellung ist damit enorm eingeschränkt, da euch so nur zwei Slots zur Verfügung stehen. Etwas mehr Freiheit wäre definitiv wünschenswert.

Am besten schießt es sich au der Deckung!
Am besten schießt es sich au der Deckung!

Ständige Hasenjagd

Die Aufgaben, die euer Team lösen muss, sind auch nicht allzu vielseitig. Meistens heißt es, alle Gegner oder zumindest eine bestimmte Anzahl zu besiegen. Ab und zu müsst ihr einen bestimmten Bereich auf der Karte erreichen oder einen hilflosen Charakter wie zum Beispiel Toad und Toadette dorthin eskortieren. Das Spiel sieht dabei für jede Aufgabe eine bestimmte Rundenzahl vor. Überschreitet ihr diese nicht und verliert keine eurer Spielfiguren, gibt es ein „Perfekt“-Rating und die maximale Ausbeute an Münzen, um neue Waffen zu kaufen, und Fertigkeitspunkte. Die nutzt ihr, um die Fähigkeiten eurer Charaktere freizuschalten und aufzuleveln. Die meiste Zeit stellt es allerdings keine große Herausforderung dar, eine perfekte Wertung zu erhalten. Die Kämpfe sind oft recht schnell bewältigt, wenn ihr eine gut funktionierende Taktik für die unterschiedlichen Aufgaben gefunden habt.

Die Möglichkeiten, die sich euch bieten, sind allesamt gut verständlich, da alle Spezialeffekte und Statusveränderungen das Spiel merklich beeinflussen. Das einzige, was mich mehrmals aufgeregt hat, ist die Tatsache, dass es keine „Undo“-Funktion gibt. Oftmals habe ich mich verklickt, wenn ich meine Charaktere an eine bestimmte Stelle der Karte schicken sollte. Plötzlich standen sie neben der Röhre anstatt hineinzuflutschen oder offen und ungedeckt, weil sie ein Feld neben die Mauer gelaufen sind. Hier wäre es sehr angenehm, eine Korrekturfunktion zu haben, um die Nerven zu schonen. Vor allem bei späteren Kämpfen, die teilweise am Stück kommen, kann so etwas fatale Auswirkungen haben, wenn ihr die perfekte Wertung anstrebt.

Selten waren die Rabbids so sympathisch!
Selten waren die Rabbids so sympathisch!

So viel zu tun!

Habt ihr eine Welt komplett geschafft, schaltet sich außerdem eine neue Fähigkeit zum Umgang mit der Umwelt frei. Wenn ihr so Blöcke verschieben oder zerstören könnt, Statuen tragt oder Löcher grabt, bieten bereits besuchte Welten erneute Anlaufpunkte, um einerseits 10 knackige Herausforderungen pro Welt zu bestreiten und um andererseits alle Waffen zu finden und versteckten Gegenstände zu entdecken, die ihr euch in einem Museum anschauen könnt. Das steht neben dem Schloss der Prinzessin, welches als Hub dient, von dem ihr alle Welten bereisen könnt.

Bevor ihr eine der Welten beendet, steht euch allerdings ein großartiger Bosskampf bevor. Sowohl die Minibosse als auch die ganz großen Gegner sehen unfassbar gut aus und stellen euer Können stark auf die Probe. Vor allem der Bowser-Kampf am Ende stellt euch eine der bestaussehendsten Varianten des Echsenkönigs vor. Alle Bosse haben einen bestimmten Kniff, um den ihr herumarbeiten müsst, während sie euch noch kleine Gegner auf den Hals hetzen. Die Kämpfe sind wirkliche Highlights in einer Gegnerauswahl, die ansonsten leider etwas eintönig daherkommt. Die Fusionsmechanik hätte so viele Möglichkeiten geboten, Gegner aus dem Mario-Universum mit den Rabbids zu kombinieren. Doch neben einem Donkey-Kong-Hasen, einem Boo- oder Piranha-Hasen wirkt der Rest relativ generisch. Auf Kombinationen mit Gumbas, Koopas oder Kugel-Willis wartet ihr vergeblich, was etwas enttäuschend ist, da den Hasen so auch individuelle Angriffsmuster hätte gegeben werden können. Hier wurde leider großartiges Potential liegen gelassen.

Die Bosskämpfe wissen immer wieder zu beeindrucken!
Die Bosskämpfe wissen immer wieder zu beeindrucken!

Fazit

Trotzdem hatte ich riesigen Spaß mit Mario + Rabbids: Kingdom Battle! Ich habe mich in die Rabbids meines Teams verliebt und jede Zwischensequenz mit ihnen genossen. Es wurde mehr Wert auf angenehme Slapstick gelegt, anstatt sich auf ihr chaotisches Gebrüll zu verlassen. Selbst wenn die Rabbids manche Menschen zuvor genervt haben, kann man hier Freude an ihnen haben. Die Musik und Optik des Spiels verzaubern von der ersten Sekunde an und halten euch sehr lange am Ball.

15-20 Stunden benötigt ihr locker, um die Geschichte durchzuspielen. In dieser Zeit hatte ich durchgehend meine Freude und war sehr motiviert, im Spiel voranzukommen. Danach hatte ich zwar genug und keine Muße, auch noch die restlichen Geheimnisse zu entdecken, das sehe ich bei dem vorherigen Unterhaltungsgrad allerdings als kein Problem an. Sollte euch das anders ergehen, gibt es allerdings noch einiges zu tun, um euch beschäftigt zu halten und vor neue, größere Herausforderungen zu stellen. Die Kombination der zwei Marken von Ubisoft und Nintendo hat wunderbar funktioniert und ist für die Switch ein absoluter Pflichtkauf, wenn ihr auch nur ansatzweise etwas mit rundenbasierter Taktik anfangen könnt!

Gaming
[next-gamer.de] · 03.09.2017 · 13:06 Uhr
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