Kostenpflichtige Mods: Fair oder einfach nur dreist?
Nachdem in der vergangenen Woche die namhaften Publisher Valve und Bethesda kostenpflichtige Modifikationen für Inhalte zum Titel Skyrim bei Steam eingeführt hatten, hatte es einen großen Protest gegeben – daraufhin wurden die Bezahl-Mods schnell wieder entfernt. Jetzt entbrannte eine Diskussion bekannter Modder über das Thema.
Ein berechtigtes Argument ist, dass die Arbeit von Moddern entlohnt werden sollte. So könnte damit hervorgehoben werden, dass es aufwendig ist, solche Inhalte zu erstellen, und diese wichtig für den Erfolg eines Spiels sein können. Dieser Ansicht ist etwa Dean Hall, der DayZ erfunden hat:
“Ich glaube, dass es eine gute Sache für die Modding-Community sein wird; es wird eine Grundlage zur Generierung von Einkommen geschaffen, ich denke jedoch nicht, dass es einen Endzustand für größere Mods bieten wird.”
Allerdings, so gibt etwa Dan Pinchbeck, Creative Director des Entwicklerstudios The Chinese Room, zu bedenken, ist die Regulierung der Inhalte problematisch:
“Das Problem ist wie man Mods kuratiert – Early Access- und Pre-Alpha-Käufe haben dazu geführt, dass die Stores mit zynischen, qualitativ minderwertigen Inhalten geflutet wurden, die es tollen Spielen erschweren, entdeckt zu werden.
Prinzipiell sind bezahlte Mods eine gute Idee, doch sie benötigen eine angemessene Infrastruktur, denn andernfalls haben sie mit denselben Problemen zu kämpfen.”
Dementsprechend müssten professionelle Modder davor geschützt werden, durch diese minderwertigen Inhalte verdrängt bzw. aufgrund dieser nicht ernst genommen zu werden.
Ein Beispiel für eine äußerst erfolgreiche Mod ist Garry’s Mod für Half-Life 2. Der Entwickler dieser Mod, Garry Newman, ist bezahlten Mods gegenüber positiv eingestellt:
“Ich kann die Entfernung der Bezahl-Mods bei ‘Skyrim’ verstehen und warum Menschen es hassen, für Mods zu bezahlen. Ich unterstütze es trotzdem. […] Mir gefällt die Idee, dass jemand ein paar Monate seines Lebens mit der Entwicklung eines Mods für ein Spiel verbringen und damit genug Geld verdienen könnte, um seine Arbeit zu kündigen und Vollzeit daran zu arbeiten.”
Nicht positiv eingestellt ist Newman jedoch gegenüber dem Verhalten von Valve und Bethesda:
“Ich kann den Gedanken nicht ausstehen, dass jemand einen Tag damit verbringt, ein Modell eines Brecheisens zu erstellen und Geld dafür zu verlangen – und das war der Eindruck, der mit der ‘Skyrim’-Sache erweckt wurde. Es zeigte nicht, wie Nutzer bessere Mods bekommen würden, sondern wie sie für das zahlen sollten, was sie bisher kostenlos erhielten.”
Zudem müsse klar geklärt sein, wie das erwirtschaftete Geld aufgeteilt wird. Im Falle der Aktion von Valve und Bethesda sollten die Modder 25 % der Einnahmen erhalten:
“Ich würde mich wirklich schämen, 75 % des Gewinns der harten Arbeit eines anderen ohne irgendeine Rechtfertigung zu verdienen. Das wirkt wie eine große Fehlkalkulation von Bethesda. Bezahl-Mods sollten die Modding-Community ermächtigen und nicht Entwickler dazu befähigen, die harte Arbeit von Modern auszunutzen, um Geld zu verdienen.”
Heute erst berichteten wir von einer brandneuen Mod zu Grand Theft Auto 5, die euch ins verschneite North Yankton führt. Eine der wohl bekanntesten Mods überhaupt ist Counter-Strike, das ursprünglich als Modifikation zu Half-Life entwickelt wurde.
Was meint ihr zur Diskussion zu bezahlten Mods? Schreibt uns eure Meinung in den Kommentaren!
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