Istanbul/Berlin (dpa) - Die Rufe nach einer Freilassung des in der Türkei verhafteten «Welt»-Korrespondenten Deniz Yücel werden lauter. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte in Berlin, das Verhältnis beider Länder «steht gerade vor einer der größten Belastungsproben in der Gegenwart». Er ...

Kommentare

(30) mceyran · 01. März 2017
@29 Das bedeutet nicht, dass er nach einer Entlassung aus dem Polizeigewahrsam ob des anstehenden Prozesses nicht geflohen wäre.
(29) galli · 01. März 2017
@28 Fluchtgefahr? Hätte er schon lange machen können..Ist selber zur Justiz gegangen. .
(28) mceyran · 01. März 2017
@27 Vielleicht war er ja seit 2015 nicht mehr in der Türkei. Dass mit der Aussage über Beweise ist mir nicht bekannt. Ansonsten funktioniert die Justiz wie in Deutschland: Er ist wegen Anfangsverdacht und Fluchtgefahr (auf Grund der Staatsbürgerschaft) in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess. Wenn er freigesprochen wird, wird er für die Haftzeit entschädigt. Dass es eine politische Komponente geben *könnte* (in D quasi unter Schutz stehender Can Dündar) würde ich nicht strikt ablehnen
(27) galli · 01. März 2017
Das Interview war 2015.Jetzt wird er erst verhaftet.Und zum Putsch hat ergesagt"Es gibt keine 100% Beweise "Wird ihm auch zur Last gelegt.Ist das Propaganda? Die Beweise gibt es immer noch nicht Der Vorstandschef des Axel-Springer-Verlags, Mathias Döpfner, wandte sich unter dem Titel "Wir sind Deniz" an die Öffentlichkeit: "Da wo man Gedanken nur deshalb die Freiheit nimmt, weil sie einem nicht gefallen, tut man das früher oder später auch mit den Menschen", schrieb er.
(26) darkkurt · 28. Februar 2017
@25: Nicht Yücel hat die Propaganda "betrieben" sondern sein Interviewpartner. Hier wird der Überbringer "schlechter Nachrichten" bestraft, der Übermittler, nicht der Urheber
(25) mceyran · 28. Februar 2017
@24 Art. 220 Abs. 8 türkisches Strafgesetzbuch, von mir übersetzt: "Wer Propaganda für eine Organisation oder ihre Ziele betreibt, wird mit Freiheitsstrafe zwischen 1 und 3 Jahren bestraft. Bei einer Tat über die Massenmedien wird die Strafe um die Hälfte verlängert." Vielleicht sollte man dieses Gesetz ändern und so wie in Deutschland machen, wo es grob gesagt zu Bildungszwecken erlaubt ist. Würde ich befürworten.
(24) darkkurt · 28. Februar 2017
Als Meinhof verhaftet wurde, hatte sie sich schon an mehreren Terroranschlägen AKTIV beteiligt, unter anderem an der Befreiung von Baader. Wie viele Terroranschläge werden Yücel zur Last gelegt? Und der Punkt ist: WEDER die Journalistin, die die RAF-Dame interviewt hat, noch der Spiegel-Redakteur, der den Artikel verfasst hat, wurden je juristisch belangt. Und der Spiegelartikel ist in meinen Augen mehr Propaganda als der von Yücel..
(23) mceyran · 28. Februar 2017
@20 Grad Deinen Artikel anderweitig gefunden, weil der Link nicht ging. Ulrike Meinhof wurde ja auch verhaftet, obwohl sie Journalistin war. Man müsste nur noch rausfinden, ob es schon vor der Mai-Offensive einen Haftbefehl gab. Den Straftatbestand der terroristischen Propaganda gibt es in Deutschland jedenfalls auch: <link> , sogar wenn im Ausland hergestellt.
(22) mceyran · 28. Februar 2017
@20 Als Gründungsmitglied und zweiter Mann der PKK ist er ein Terrorist, keine Ahnung warum man da um den heißen Brei reden sollte. Den Rest verstehe ich, aber im Strafrecht gibt es in den meisten Ländern (auch D) das Prinzip, dass bestimmte im Ausland begangene schwere Straftaten eines Staatsangehörigen im Inland verfolgt werden können. Nach ca. 40000 Opfern des PKK-Terrors ist man da halt besonders sensibel. Ob das Interview jetzt aber wirklich illegal war, wird ja noch entschieden.
(21) darkkurt · 28. Februar 2017
@5: Es gab zwar immense Diskussionen darüber, OB dieser Artikel hätte veröffentlicht werden sollen, aber keine Verhaftungen wegen "terroristischer Propaganda". Allein die Tatsache, dass Yücel als Dritter ÜBER die PKK berichtet, bzw. mit einem Kader spricht, zu einem VERBRECHEN zu erklären, ist abwegig.
(20) darkkurt · 28. Februar 2017
@5: In einer Demokratie dürfte es kein Problem sein, dass ein Journalist (!) in einer ausländischen Zeitung (!) ein Interview (!) veröffentlicht, dass er mit einem Terroristen (so bezeichnet in der Türkei, aber ich nehme den Terminus der Einfachheit halber auf). In den Siebzigern hat der SPIEGEL einen Artikel veröffentlicht, der auf ein Interview mit Ulrike Meinhof zurück ging und quasi als "Grundungserklärung" der RAF gilt: <link>
(19) Stiltskin · 28. Februar 2017
Ob es nun die Türkei , oder irgendein anders Land ist, es hat sehr viel mit autokratisch/ diktatorischen Zügen gemein, wenn kritische, nicht auf Regierungskurs befindliche Medien, (u.a wohl auch Kritik an Verwandten Erdogans)verboten und Journalisten inhaftiert werden. Und es ist es auch nichts ungewöhnliches, wenn dazu aus diesem Grund Taten/Vergehen konstruiert werden. Meine Absicht schon immer, es war noch nie gut, zu viel Macht in den Händen eines Einzelnen zu bündeln.
(18) mceyran · 28. Februar 2017
@16 Weil sonst wegen der lahmen Justiz Schwerverbrecher freigelassen werden müssten. Bei so etwas ist der Aufschrei ja dann zu recht auch groß. Schön ist es nicht, aber ich glaube, man muss erst die Justiz effizienter machen, bevor man die Untersuchungshaft verkürzen kann, und das ist ja wie gesagt auch geschehen.
(17) thrasea · 28. Februar 2017
@11 Wie gut, dass es in Deutschland besser ist? Hier soll die Untersuchungshaft laut §121 StPO 6 Monate nicht überschreiten. Die U-Haft kann allerdings verlängert werden, wenn "die besondere Schwierigkeit oder der besondere Umfang der Ermittlungen oder ein anderer wichtiger Grund das Urteil noch nicht zulassen und die Fortdauer der Haft rechtfertigen." Das passiert gar nicht so selten. Fritz Teufel, Mitglied der terroristischen Bewegung 2. Juni, saß 5 Jahre in deutscher Untersuchungshaft.
(16) galli · 28. Februar 2017
die lange Untersuchungshaft existiert nicht umsonst.Wiso nicht umsonst? Nach Ansicht der Türkischen Gemeinde in Deutschland gibt die Inhaftierung des "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel in der Türkei einen Vorgeschmack auf die von Präsident Recep Tayyip Erdogan geplante Verfassungsänderung. "
(15) Hannah · 28. Februar 2017
Die deutsche Regierung regt sich auf? Und gleichzeitig wird in Bayern ein Gesetz geplant, dass Menschen ohne Anklage und ohne Urteil für unbestimmte Zeit inhaftiert werden können. ich sehe da keinen Unterschied.
(14) mceyran · 28. Februar 2017
@11 Jedenfalls ist Justiz in der Türkei noch ein großes Problem, obwohl es Besserung gab. Prozesstermine werden ständig vertagt, weil ein Dokument noch nicht übersetzt wurde oder ein Anwalt plötzlich "krank" ist und es nicht zumutbar wäre einen anderen Anwalt zu nehmen. Es ist schon ein Dilemma und die lange Untersuchungshaft existiert nicht umsonst. Hier wird man aber sicherlich noch schrauben, um europäischen Standards gerecht zu werden.
(13) mceyran · 28. Februar 2017
@11 So eine lange Untersuchungshaft finde ich auch nicht toll, aber sie wurde ja erst 2014 neulich von 10 (!) Jahren verringert. Das sie so hoch war, ist aber auch keine Erfindung Erdoğans, aber dessen ist sich niemand bewusst. Es ist sich auch niemand bewusst, dass diese Dauer nur für schwere Verbrechen gilt (2 Jahre, max. 3 Verlängerung), ansonsten sind es 18 Monate (1 Jahr, max. 6 Monate Verlängerung).
(12) nonam · 28. Februar 2017
@6: hier die berichte von Yücel für "Welt" <link>
(11) galli · 28. Februar 2017
@10 ist doch toll .Ohne Verhandlung ,ohne Urteil ,aber bis zu 5 Jahre eingesperrt
(10) mceyran · 28. Februar 2017
@7,9 Wenn Ihr Croissants so toll findet, warum zieht Ihr dann nicht nach Frankreich? Da könnt Ihr den ganzen Tag Croissants essen. Wenn Ihr Spaghetti so gut findet, warum zieht Ihr nicht nach Italien? Merkt Ihr eigentlich, wie dämlich solche Fragen sind und dass es Euch einfach nichts angeht, wer wo lebt oder hingeht? Vor allem @7 was soll Dein Angriff auf mich? Ich habe ohne jedes Urteil die Argumentation Eurer Gegenseite aufgezeigt. Wenn Ihr solche Demokraten seid, dann beschwert Euch nicht!
(8) galli · 28. Februar 2017
"Mechanismus der Einschüchterung" in autokratischen Systemen. "Seine Behandlung als Verbrecher ist ein Signal: So kann es jedem gehen, der sich solche Freiheiten nimmt", schrieb der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Jornalisten. Wie Recht er hat
(7) Muschel · 28. Februar 2017
@5 Ja, einen Fehler hat Herr Y. definitiv gemacht: In die Türkei einzureisen und zu vermuten er sei dort sicher vor Stasi-Methoden. Mich würde ernsthaft interesieren, was DICH hier hält, wenn dein Heimatland so ein Hort der Rechtstaatlichkeit ist. Es wäre dann doch ein Glück dort leben zu dürfen. Ich würde mich auf eine Antwort auf diese Frage freuen.
(6) k474647 · 27. Februar 2017
Es fehlen einfach mal wieder massiv Informationen...Was hat Yücel denn genau gesagt/geschrieben? Wird er nur festgehalten, weil es Erdogan nicht passt, dass deutsche Journalisten in der Türkei rulaufen? Ergreift er Partei für die PKK, die nunmal auch von EU, USA und einigen anderen Staaten als terroristische Organisation eingestuft wurde? Man hört immer nur er wird in der Türkei festgehalten, bzw jetzt er kommt in U-Haft...
(5) mceyran · 27. Februar 2017
Ein Problem wird das hier sein: <link> Es wird ja auch als Grund mit angegeben, dass Deniz Yücel sich damit zum Sprachrohr der PKK gemacht hat. Can Dündar, der quasi eine geheime Militäroperation hat auffliegen lassen und damit das ganze Land versucht hat zu diskreditieren (nennt sich Landesverrat und ist überall strafbar, auch in D), wurde freigelassen und hat sich nach Deutschland abgesetzt, und man wird ihn sicherlich nicht ausliefern. Hier besteht ja noch eher Fluchtgefahr.
(4) MoonmanXL · 27. Februar 2017
@3 «Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung» damit kriegen wir doch den Erdowahn doch auch am Arsch, wenn er in Deutschland Wahlkampf macht *gg*
(3) galli · 27. Februar 2017
«Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung» Immer das gleiche.
(2) galli · 27. Februar 2017
Schlimm schlimm.
(1) Dackelmann · 27. Februar 2017
Und wir Deutschen erlauben der AKP von Erdogan auch noch öffentliche Auftritte in unseren Land. Ich würde das verbieten. Also Frau Merkel zeigen sie mal wer in Deutschland das sagen hat und das man mit unseren Journalisten nicht so umgehen darf.
 
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