Billiges Menschenmaterial – Wirtschaftskraft dank Ausbeutung
(lifepr) Jena, 23.03.2017 - Wenn ein Jobcenter Langzeitarbeitslose in „Beschäftigung“ vermittelt, profitieren skrupellose Arbeitgeber und die Statistik. Die Betroffenen nicht, so der Deutsche Schutzverband gegen Diskriminierung e. V. (DSD), der sich seit Jahren gegen Minijobs, Praktika und Zeitarbeit ausspricht.
Deutschland steht wirtschaftlich gut da, die Politik spricht von Vollbeschäftigung, die Arbeitslosenzahlen (die veröffentlich werden) sind rückläufig. Der Trend geht aufwärts. Das sei die offizielle Version eines maroden Systems, das im Volksmund Hartz IV genannt werde, so Uwe Hoffmann, Geschäftsführer des DSD (www.mehr-hartz4.net). Mit der Agenda 2010 habe man es geschafft, der Zeit- und Leiharbeitsbranche billiges Menschenmaterial zu liefern und die Arbeitslosenzahlen zu senken.
Die probaten Mittel zur Zahlenkorrektur heißen Qualifizierungs- oder Beschäftigungsmaßnahmen, Minijobs oder Betriebspraktika. Der DSD-Geschäftsführer ist ein bekennender Gegner von Zeit- und Leiharbeit, da diese lediglich den Unternehmen helfe, konkurrenzfähige Preise zu halten und Gewinne zu maximieren:. „Ohne die Agenda 2010 wären die Jobcenter nicht in der Lage, Menschen unter Androhung von Sanktionen und finanzieller Einbußen in solche Jobs zu treiben. Diese Menschen stehen nicht in der Statistik, obwohl sie gar keinen richtigen Job haben. Sie fallen nur periodisch aus den Arbeitslosenzahlen.“
Die Zeitarbeitsbranche hat keinen guten Ruf; zu Recht, wie Hoffmann glaubt. Dort geht es nur darum mit der Not der Menschen größtmögliche Gewinne zu erzielen. Doch kann man den Zeitarbeitsfirmen den schwarzen Peter zuschieben? Uwe Hoffmann: „Nein, nicht ausschließlich. Denn die Betriebe, die Zeit- und Leiharbeiter entleihen, kommen ihrer sozialen und ethischen Verantwortung als Arbeitgeber auch nicht nach. Gäbe es die Nachfrage nicht, müssten auch die Zeitarbeitsfirmen ihre Tore schließen.“ Dass Zeitarbeit ein Sprungbrett in eine Festanstellung sei, glaubt der engagierte Geschäftsführer nicht, denn Untersuchungen bestätigen, dass knapp 50 % aller Zeitarbeiter nicht über eine Beschäftigungsdauer von drei Monaten hinaus kommen und für jeden Zehnten nach einer Woche Schluss ist. Und Fälle, in denen jemand schon seit zehn Jahren in ein und demselben Betrieb als Zeitarbeiter beschäftigt ist, sind keine Ausnahme.
Doch bei aller Kritik, wie kann das Problem der Arbeit in Zukunft gelöst werden? Der DSD-Geschäftsführer: „Solange noch die Meinung vertreten wird, dass jeder selbst Schuld ist, der keinen Job hat, dass Altersarmut ein persönliches und strategisches Versagen ist und die Selbstverwirklichung an den eigenen Defiziten scheitert, wird es keine Lösung geben. Die Frage der Arbeitslosigkeit darf nicht ausschließlich an betriebs- und volkswirtschaftlichen Zahlen und Werten festgemacht werden. Wir haben es geschafft, den Menschen zu ökonomisieren. Die Frage nach der Arbeit in der Zukunft, muss umformuliert werden. Sie lautet dann: Wie wollen wir in Zukunft leben und welche Rolle spielt dabei die Arbeit?“
Deutschland steht wirtschaftlich gut da, die Politik spricht von Vollbeschäftigung, die Arbeitslosenzahlen (die veröffentlich werden) sind rückläufig. Der Trend geht aufwärts. Das sei die offizielle Version eines maroden Systems, das im Volksmund Hartz IV genannt werde, so Uwe Hoffmann, Geschäftsführer des DSD (www.mehr-hartz4.net). Mit der Agenda 2010 habe man es geschafft, der Zeit- und Leiharbeitsbranche billiges Menschenmaterial zu liefern und die Arbeitslosenzahlen zu senken.
Die probaten Mittel zur Zahlenkorrektur heißen Qualifizierungs- oder Beschäftigungsmaßnahmen, Minijobs oder Betriebspraktika. Der DSD-Geschäftsführer ist ein bekennender Gegner von Zeit- und Leiharbeit, da diese lediglich den Unternehmen helfe, konkurrenzfähige Preise zu halten und Gewinne zu maximieren:. „Ohne die Agenda 2010 wären die Jobcenter nicht in der Lage, Menschen unter Androhung von Sanktionen und finanzieller Einbußen in solche Jobs zu treiben. Diese Menschen stehen nicht in der Statistik, obwohl sie gar keinen richtigen Job haben. Sie fallen nur periodisch aus den Arbeitslosenzahlen.“
Die Zeitarbeitsbranche hat keinen guten Ruf; zu Recht, wie Hoffmann glaubt. Dort geht es nur darum mit der Not der Menschen größtmögliche Gewinne zu erzielen. Doch kann man den Zeitarbeitsfirmen den schwarzen Peter zuschieben? Uwe Hoffmann: „Nein, nicht ausschließlich. Denn die Betriebe, die Zeit- und Leiharbeiter entleihen, kommen ihrer sozialen und ethischen Verantwortung als Arbeitgeber auch nicht nach. Gäbe es die Nachfrage nicht, müssten auch die Zeitarbeitsfirmen ihre Tore schließen.“ Dass Zeitarbeit ein Sprungbrett in eine Festanstellung sei, glaubt der engagierte Geschäftsführer nicht, denn Untersuchungen bestätigen, dass knapp 50 % aller Zeitarbeiter nicht über eine Beschäftigungsdauer von drei Monaten hinaus kommen und für jeden Zehnten nach einer Woche Schluss ist. Und Fälle, in denen jemand schon seit zehn Jahren in ein und demselben Betrieb als Zeitarbeiter beschäftigt ist, sind keine Ausnahme.
Doch bei aller Kritik, wie kann das Problem der Arbeit in Zukunft gelöst werden? Der DSD-Geschäftsführer: „Solange noch die Meinung vertreten wird, dass jeder selbst Schuld ist, der keinen Job hat, dass Altersarmut ein persönliches und strategisches Versagen ist und die Selbstverwirklichung an den eigenen Defiziten scheitert, wird es keine Lösung geben. Die Frage der Arbeitslosigkeit darf nicht ausschließlich an betriebs- und volkswirtschaftlichen Zahlen und Werten festgemacht werden. Wir haben es geschafft, den Menschen zu ökonomisieren. Die Frage nach der Arbeit in der Zukunft, muss umformuliert werden. Sie lautet dann: Wie wollen wir in Zukunft leben und welche Rolle spielt dabei die Arbeit?“