ASAM veröffentlicht zwei neue Standards zur Dokumentation von Expertenwissen bei der Steuergeräte-Applikation
ASAM MCD-2 CERP und ASAM CPX ermöglichen die formale Beschreibung von Expertenwissen zu Prozessen und Parameterabhängigkeiten bei der Steuergerätesoftware-Applikation. Sie schaffen damit die Basis für standardisierte Expertensysteme
(pressebox) Höhenkirchen, 26.10.2016 - Der Prozess der Steuergeräte-Applikation wird von hochspezialisierten Fachkräften durchgeführt. Diese Experten sammeln dabei umfangreiches Wissen zu Systemen, Regelungsfunktionen und Software an, die für den weiteren Steuergeräteentwicklungsprozess erfolgskritisch sind. Dieses Wissen wird aber nur selten dokumentiert, meist wird es nur mündlich an Kollegen weiteregegeben. ASAM hat dieses Problem aufgegriffen und zusammen mit Experten von zwölf Mitgliedsfirmen zwei neue Standards entwickelt. ASAM MCD-2 CERP und ASAM CPX beschreiben ein Sprach- und Austauschformat, um Expertenwissen zu Prozessen und Parameterabhängigkeiten bei der Steuergerätesoftware-Applikation formal zu beschreiben und an Entwicklungspartner weitergeben zu können. Mit den beiden Standards lassen sich zudem Applikationsprozesse automatisch ausführen und prüfen. Die beiden Standards schaffen so eine Grundlage für eine neue Klasse von Werkzeugen: die „Applikations-Experten-Systeme“. Diese Systeme verkürzen die Entwicklungszeiten, verbessern die Applizierqualität und reduzieren die Kosten der Steuergeräteentwicklung.
Mit dem Standard ASAM MCD-2 CERP (Calibration Expert System Rule and Product Format) können Applikationsparameterabhängigkeiten von Steuergeräten beschrieben und Plausibilitätsprüfungen durchgeführt werden. Moderne Steuergeräte können zehntausende Applikationsparameter, Kurven und Kennfelder haben, die von Produkteigenschaften abhängen und in Wechselwirkung zueinander stehen. Als ersten Schritt definiert ASAM MCD-2 CERP ein Produktmodell, das die Beschreibung produktspezifischer Parameter, wie z.B. die Anzahl an Zylindern eines Motors oder die Emissionsbestimmungen, die für einen Motor gelten, zulässt. Diese Parameter sind typischerweise nicht im Steuergerät gespeichert. Basierend auf OTX (ISO 13209) erlaubt der Standard als zweiten Schritt auch die Beschreibung der Abhängigkeiten von Applikationsparametern untereinander oder mit Produktmodellparametern. Die OTX Programmiersprache ist Turing-vollständig, so dass auch komplexe Prüfroutinen inklusive Verzweigungen, Schleifen, Bedingungen und mathematischen Berechnungen geschrieben werden können. ASAM MCD-2 CERP ergänzt die Sprache um applikationsspezifische Befehle, die beispielsweise den Zugriff auf Applikationsparameterdaten gemäß ASAM MCD-2 MC / A2L und Produktmodelldaten erlauben. Zusätzlich werden Prüffunktionen und Prozesse definiert, um Daten vergleichen und validieren zu können.
Der Standard ASAM CPX (Calibration Process Exchange Format) ist eine Erweiterung zu OTX (ISO 13209), mit der Testsequenzen und -prozesse für die Steuergeräteapplikation beschrieben werden können. Die Automobilbranche ist zunehmend darauf angewiesen, dass dieses wichtige Prozesswissen dokumentiert und anderen zugänglich gemacht werden kann. Die Ausführung soll so weit wie möglich automatisiert werden. ASAM CPX stellt hierzu die notwendigen Funktionalitäten bereit. So bietet der Standard beispielsweise programmatischen Zugang zu Applizier- und Messdaten auf dem Steuergerät, Zugang zu den Metainformationen dieser Daten (von A2L Files), Funktionen, um die Durchführung der Versuche und Simulationsmodelle zu kontrollieren sowie diverse mathematische Funktionen. Weitere Erweiterungen von OTX ermöglichen sogar die Nutzung von Flussidagrammen und Zustandsmaschinen, um den Applikationsprozess zu beschreiben.
Derzeit entwickeln verschiedene Werkzeughersteller Produkte auf Basis der zwei neuen Standards. Mit diesen Werkzeugen werden Automobilunternehmen ihre Steuergeräteentwicklung deutlich verbessern können: Applikationsprozesse und Applikationsparameterabhängigkeiten können nun formal beschrieben, automatisch durchgeführt oder geprüft und unkompliziert an andere Experten oder Geschäftspartner weitergegeben werden. Expertenwissen hängt nicht mehr an einzelnen Personen oder Werkzeugen – es kann in Bibliotheken abgelegt werden und ist somit jederzeit verfügbar, sodass neue Applikationsprojekte auch kurzfristig aufgesetzt werden können. Die wachsende Komplexität der Steuergeräteentwicklung wird mit Hilfe dieser Expertensysteme besser beherrschbar. Sie verkürzen so die Entwicklungszeiten, verbessern die Applizierqualität und senken die Kosten für die Entwicklung von Steuergeräte allgemein.
ASAM MCD-2 CERP und ASAM CPX können auf der ASAM Webseite (www.asam.net) heruntergeladen bzw. von Nicht-Mitgliedern gekauft werden.
Mit dem Standard ASAM MCD-2 CERP (Calibration Expert System Rule and Product Format) können Applikationsparameterabhängigkeiten von Steuergeräten beschrieben und Plausibilitätsprüfungen durchgeführt werden. Moderne Steuergeräte können zehntausende Applikationsparameter, Kurven und Kennfelder haben, die von Produkteigenschaften abhängen und in Wechselwirkung zueinander stehen. Als ersten Schritt definiert ASAM MCD-2 CERP ein Produktmodell, das die Beschreibung produktspezifischer Parameter, wie z.B. die Anzahl an Zylindern eines Motors oder die Emissionsbestimmungen, die für einen Motor gelten, zulässt. Diese Parameter sind typischerweise nicht im Steuergerät gespeichert. Basierend auf OTX (ISO 13209) erlaubt der Standard als zweiten Schritt auch die Beschreibung der Abhängigkeiten von Applikationsparametern untereinander oder mit Produktmodellparametern. Die OTX Programmiersprache ist Turing-vollständig, so dass auch komplexe Prüfroutinen inklusive Verzweigungen, Schleifen, Bedingungen und mathematischen Berechnungen geschrieben werden können. ASAM MCD-2 CERP ergänzt die Sprache um applikationsspezifische Befehle, die beispielsweise den Zugriff auf Applikationsparameterdaten gemäß ASAM MCD-2 MC / A2L und Produktmodelldaten erlauben. Zusätzlich werden Prüffunktionen und Prozesse definiert, um Daten vergleichen und validieren zu können.
Der Standard ASAM CPX (Calibration Process Exchange Format) ist eine Erweiterung zu OTX (ISO 13209), mit der Testsequenzen und -prozesse für die Steuergeräteapplikation beschrieben werden können. Die Automobilbranche ist zunehmend darauf angewiesen, dass dieses wichtige Prozesswissen dokumentiert und anderen zugänglich gemacht werden kann. Die Ausführung soll so weit wie möglich automatisiert werden. ASAM CPX stellt hierzu die notwendigen Funktionalitäten bereit. So bietet der Standard beispielsweise programmatischen Zugang zu Applizier- und Messdaten auf dem Steuergerät, Zugang zu den Metainformationen dieser Daten (von A2L Files), Funktionen, um die Durchführung der Versuche und Simulationsmodelle zu kontrollieren sowie diverse mathematische Funktionen. Weitere Erweiterungen von OTX ermöglichen sogar die Nutzung von Flussidagrammen und Zustandsmaschinen, um den Applikationsprozess zu beschreiben.
Derzeit entwickeln verschiedene Werkzeughersteller Produkte auf Basis der zwei neuen Standards. Mit diesen Werkzeugen werden Automobilunternehmen ihre Steuergeräteentwicklung deutlich verbessern können: Applikationsprozesse und Applikationsparameterabhängigkeiten können nun formal beschrieben, automatisch durchgeführt oder geprüft und unkompliziert an andere Experten oder Geschäftspartner weitergegeben werden. Expertenwissen hängt nicht mehr an einzelnen Personen oder Werkzeugen – es kann in Bibliotheken abgelegt werden und ist somit jederzeit verfügbar, sodass neue Applikationsprojekte auch kurzfristig aufgesetzt werden können. Die wachsende Komplexität der Steuergeräteentwicklung wird mit Hilfe dieser Expertensysteme besser beherrschbar. Sie verkürzen so die Entwicklungszeiten, verbessern die Applizierqualität und senken die Kosten für die Entwicklung von Steuergeräte allgemein.
ASAM MCD-2 CERP und ASAM CPX können auf der ASAM Webseite (www.asam.net) heruntergeladen bzw. von Nicht-Mitgliedern gekauft werden.
