Warum lügen Kinder ?

luna

erreichbar ?nein !
ID: 276107
L
11 März 2007
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Warum lügen (erwachsene) Kinder obwohl die Wahrheit offensichtlich ist ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Schutzbehauptung, schlechtes Gewissen, Grenzen austesten, von den Eltern gelernt, böse Absicht ... such Dir was aus?!

Etwas mehr Kontext wäre hilfreich ;)
 
Mit 3 Jahren etwa fängt das an und wann das aufhört weiss ich nicht.

Einige Kinder, auch "erwachsene?!" blicken einfach meistens garnicht das die Warheit für Erwachsene offensichtlich ist :LOL:

Ansonsten tolle Frage nächste Frage
 
Vielleicht durch die Eltern zu kontrolliert aufgewachsen, dies wird verboten, das wird verboten.

Ich kenne viele, die gelogen haben, weil sie nichts durften, was für andere normal war.

Mach dies, mach das, Hausverbot, Handyverbot, Compiverbot, räum auf, iss gesund usw.

Da wäre ich auch durchgedreht bei diesen Müttern.

Lasst doch einfach mal los, Ihr Übermütter!!!
 
Wieso Kinder lügen? Weil sie es können :biggrin:

Nein im Ernst: Ich denke manche Kinder lügen, da sie es nicht anders gelernt haben. Kinder lügen ja nicht allgemein. Es gibt auch Kinder, die so gut wie immer die Wahrheit sagen...
 
Sehr interessante Frage. Und wie hier schonmal geschrieben wurde: Weil sie es können. Und es vielleicht auch probieren wollen und sollten. Um zu sehen, was dann passiert. Und mit ein bisschen Glück lernen sie, dass Lügen nicht immer angebracht ist.
 
Es lügen ja nicht nur Kinder....jeder lügt, der eine mehr und der andere weniger.

Kinder erwarten von Eltern, dass diese, auch bei einer offensichtlichen Lüge, die Augen zudrücken und es hinnehmen. ;) Eltern sind manchmal einfach so.

Das Lügen ist gesellschaftsfähig und öffentlich und wird deshalb ziemlich schnell von Kindern wahr genommen und die Akzeptanz des lügens auch...und schon ist der nächste Lügner produziert.

Häufig wird auch gelogen, weil der Gegenüber die Wahrheit gar nicht vertragen kann.....dies kommt häufiger vor, als man glaubt. :roll:
Die Wahrheit ist manchmal unbequem und hat Folgen, Lügen manchmal auch, jedoch ist eine "Strafe" fürs lügen eher zu akzeptieren als für die Wahrheit.
 
Also, dass Kinder lügen weil es ihnen die Eltern vormachen halte ich nicht für den Hauptgrund. Aber klar ist ein Umgang von zu Hause aus mit Lügen ein wichtiger Aspekt.

Interessant finde ich es manche Entwicklungen zu beobachten, wenn Kinder herausbekommen, dass die Eltern manche Dinge gar nicht wissen können. Bsp. Zähneputzen wenn niemand daneben gestanden hat. Also behauptet Kind mal "ich hab geputzt" und oh Freude, man ist die unliebsame Tätigkeit los.
Doch beim nächsten Mal wird man plötzlich "ertappt" ohne zu wissen warum, scheint Papi plötzlich durch die Wand schauen zu können....

Und aus solchen Erfolgen und Misserfolgen beim Umgang mit Unwahrheit lernen die Kinder im Laufe ihres Lebens, dass man - wenn man ausgefeilt genügt lügt - eigentlich kaum zu überführen ist.

SO what: Wenn nicht ein Wertesystem dagegen steht - z.B. im Christentum/Judentum: "Sage nichts unwahres über deinen Nächsten" - danne rkennen wir in der heutigen Gesellschaft, dass Lügen und Betrügen voll anerkannt ist. Sporttreibende Sozialschmarozer machen es - vor allem im Fußball! - vor. Blöd ist, wer sich erwischen lässt (gell Uli). Und in der Politik gehen viele schon davon aus, dass man grundsätzlich belogen wird. Wer nicht lügt ist der Dumme.
 
Lügen, bzw. der Versuch, entspringen auch gemachten Erfahrungen: Ich hab' was angestellt/kaputt gemacht/verloren etc., dafür gab es Ärger. Also ist es besser, wenn es nicht passiert ist oder jemand anderes Schuld war. Schon wird eine Geschichte erzählt.

Wichtig für Eltern ist es meines Erachtens, dem Kind schon fürzeitig klar zu machen, dass eine Lüge im Extremfall mehr Schaden anrichtet als JEDEWEDES Missgeschick oder Fehlverhalten, und dahingehend Ehrlichkeit auch mit Milde zu "belohnen", soweit das möglich ist.
 
@darkkurt: Sagt sich oft so leicht.
Und lügende Kinder machen die Erfahrung: Ich habe gelogen UND wurde erwischt, deswegen wurde ich bestraft. Also lüge ich in Zukunft so, dass ich nicht erwischt werde, dann werde ich nicht bestraft. Schwer zu durchbrechen, diese Denkschiene...
 
Kinderlügen sind (oft) leicht zu durchschauen. Und wenn nicht, zeige ich ganz offen meine Skepsis.

Aber in erster Linie probiere ich das über positives Feedback: Also zugegebene "Missetat" bedeutet geringere/gar keine Bestrafung (Fallbezogen). Einmal hat es bislang ganz gut geklappt (meine Große ist 14), die Kleine ist grade in der Findungsphase... :ugly:
 
Stimmt grundsätzlich schon.
Problem ist nur, wenn schon ein Zugeben als schlimmer empfunden wird als die "Eigenbelastung" selbst wenn man nicht erwischt wird bei der Lüge.
Wie gesagt, der Ansatz ist richtig und gut. Aber nicht bei allen führt er zum Erfolg.
 
Also ich habe das auch so gelernt bekommen: wenn ich was selbst zugebe dann ist die Strafe nicht ganz so schlimm. Schlimmer ist es etwas zu verheimlichen oder jemanden offen anzulügen.

Was sicher auch zieht ist den der lügt offen bloß zu stellen und auf die Lüge anzusprechen. Verlegenheit ist eine unangenehme Sache die nicht zu unterschätzen ist.
 
Als Lehrer in der Schule ist man ja auch immer wieder mit Lügen (oder Verheimlichen von Tatsachen) konfrontiert. Auch da handhabe ich es z.B. so, dass wenn eine/m/r Schüler/in etwas passiert (z.B. etwas kaputt geht), dass ich es positiv hervorhebe, wenn er/sie mir davon berichtet. Natürlich bekunde ich auch meinen Ärger, wenn etwas z.B. aus Leichtsinn kaputt geht, aber dennoch hatte ich in meiner bisherigen Schullaufbahn eigentlich immer positive Feedbacks von den Schüler/n/innen. Kinder verstehen, dass man sie tadelt, wenn sie einen Blödsinn gemacht haben. Für sie ist es logisch und nachvollziehbar. Aber sie rechnen es dir auch hoch an, wenn sie merken, dass du sie nicht zusätzlich kritisierst, weil sie dir die Wahrheit gesagt haben. Ich denke, das sollte immer möglich sein...
 
Das kommt meiner Meinung nach auch ganz auf die vorangegangene Erziehung des Kindes an, es gibt solche und solche Fälle...

Wenn ein Kind merkt, es kommt mit Lügen weiter als mit der Wahrheit wird es wohl oder übel eher auf die Lüge zurückgreifen im Zweifel. So stark differenzieren können Kinder nunmal nicht.
 

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