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- 25 April 2006
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Folgende News wurde am 03.01.2020 um 10:00:54 Uhr veröffentlicht:
US-Militär tötet hohen iranischen General
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US-Militär tötet hohen iranischen General
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Bagdad/Teheran/Washington (dpa) - Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in Bagdad hat die oberste Führung in Teheran den USA «schwere Rache» angedroht.
«Soleimanis Weg wird auch ohne ihn weitergeführt, aber die Kriminellen erwartet eine schwere Rache», schrieb Ajatollah Ali Chamenei am Freitag in einem Beileidsschreiben, das im iranischen Staatsfernsehen zitiert wurde. Der Tod Soleimanis werde den finalen Sieg des Islams gegen die Imperialisten nicht beeinträchtigen.
Beobachter befürchten eine gefährliche Eskalation des Konflikts zwischen den USA*und dem Iran. Im US-Kongress entbrannte eine Debatte über die Rechtmäßigkeit des US-Angriffs. Als Reaktion auf die Lage im Nahen Osten zogen die Öl- und Goldpreise deutlich an.
Auch der iranische Präsident Hassan Ruhani kündigte Vergeltung an. «Zweifellos werden der Iran und andere unabhängige Staaten dieses schreckliche Verbrechen der USA rächen», erklärte Ruhani in einem Kondolenzschreiben. Diese feige Tat zeige die Verzweiflung der US-Nahostpolitik.
Soleimani, der Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden, war am Donnerstag bei einem US-Raketenangriff nahe dem Flughafen der irakischen Hauptstadt Bagdad ums Leben gekommen. Das Pentagon sprach von einem «Akt der Verteidigung». Der Abgriffsei auf Anweisung von Präsident Donald Trump erfolgt, um weitere Angriffe auf US-Kräfte zu verhindern. Soleimani habe an Plänen gearbeitet, um US-Diplomaten und Einsatzkräfte im Irak und in der Region zu attackieren.
Ebenfalls getötet wurde der stellvertretende Leiter der irakischen Volksmobilisierungskräfte, Abu Mahdi al-Muhandis, wie die Medienstelle der vom Iran unterstützten Miliz erklärte.
Der 62 Jahre alte Soleimani war der prominenteste Vertreter und
das bekannteste Gesicht des iranischen Militärs im Ausland. Die Al-Kuds-Brigaden gehören zu den Revolutionsgarden (IRGC), einer Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte. Soleimani tauchte sowohl im Irak als auch im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien immer wieder an der Seite schiitischer Milizen auf, die vom Iran unterstützt werden.
Der General und die Al-Kuds-Brigaden seien verantwortlich für den Tod von Hunderten Amerikanern und Verbündeten, erklärte das Pentagon. Soleimani habe in den vergangenen Monaten Angriffe auf Stützpunkte von US-Verbündeten gesteuert und auch die gewaltsamen Proteste an der US-Botschaft in Bagdad gebilligt. Ziel des Angriffs auf ihn sei es, den Iran von künftigen Angriffen abzuhalten.
Trump selbst hatte kurz zuvor per Tweet lediglich das Bild einer US-Flagge verbreitet - ohne Kommentar. In den Stunden davor war er auf Twitter ungewöhnlich still gewesen.
US-Politiker debattierten in der Nacht zum Freitag über die Rechtmäßigkeit des US-Angriffs in Bagdad und seine möglichen Folgen. Der demokratische US-Senator Chris Murphy warf bei Twitter die Frage auf: «Hat Amerika (...) gerade ohne Zustimmung des Kongresses die zweitmächtigste Person im Iran ermordet und wissentlich einen potenziell massiven regionalen Krieg ausgelöst?»
Auch die demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kritisierte in einer Stellungnahme, der Angriff sei «ohne Absprache mit dem Kongress» erfolgt. Sie warnte, das Leben von US-Einsatzkräften und Diplomaten dürfe nicht weiter durch «provokative und unverhältnismäßige» Handlungen gefährdet werden. Der demokratische Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus, Adam Schiff, befürchtet eine Eskalation des Konflikts zwischen den beiden Ländern: «Die Menschen in Amerika wollen keinen Krieg mit dem Iran», schrieb Schiff auf Twitter.
Nach Meinung des früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden stehen die USA*möglicherweise «am Rande eines größeren Konflikts im Nahen Osten». Trump habe soeben «eine Stange Dynamit in ein Pulverfass geworfen», schrieb der Präsidentschaftskandidat der Demokraten.
Der republikanische US-Senator Marco Rubio rechtfertigte die Tötung dagegen auf Twitter als Selbstverteidigung. Trump habe für den Angriff nicht die Zustimmung des Kongresses gebraucht. «Einige sind so von ihrem Hass auf Trump geblendet, dass sie behaupten, er habe etwas Unrechtmäßiges getan. Das ist verrückt», twitterte Rubio.
Auch Russland befürchtet nach der Tötung Soleimanis weitere Gewalt im Irak. Es könne zu Zusammenstößen zwischen radikalen Schiiten und den USA kommen, sagte der prominente russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. «Kriege lassen sich leicht beginnen, aber nur schwer beenden.»
US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte am Donnerstag in Washington mit Blick auf die jüngsten gewaltsamen Proteste an der US-Botschaft in Bagdad erklärt, es gebe Hinweise, dass der Iran oder dessen verbündete Kräfte weitere Attacken planen könnten. Falls es dazu kommen sollte, würden die USA reagieren, um amerikanische Kräfte und Menschenleben zu schützen.
Die USA und der Iran sind seit langem in einen schweren Konflikt verwickelt. Washington ist aus dem von den Vereinten Nationen übernommenen Atomabkommen mit dem Iran ausgetreten und versucht die Wirtschaft des Landes, insbesondere den Finanz- und Energiesektor, abzuwürgen. Damit wollen die USA den Iran zum Rückzug aus Nachbarländern bewegen, was Teheran jedoch ablehnt. Die Amerikaner beschuldigen die Iraner außerdem, Terrorismus zu fördern. In den vergangenen Monaten stand der Konflikt zwischen beiden Ländern mehrfach vor einer militärischen Eskalation.
Insbesondere der Irak ist seit längerem Schauplatz des Konflikts zwischen den USA und dem Iran. In dem Krisenland sind rund 5000 US-Soldaten im Einsatz, die die irakische Armee im Kampf gegen die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützen. Die als Volksmobilisierungskräfte bekannten irakischen Milizen wiederum pflegen enge Beziehungen zum Iran. Sie unterstehen offiziell Regierungschef Adel Abdel Mahdi, agieren aber weitestgehend unabhängig und besitzen auch starken politischen Einfluss. Die Schiitenmilizen waren im Kampf gegen den IS engagiert.
Am vergangenen Wochenende war es zur bislang gefährlichsten Eskalation gekommen, als die US-Armee die irakische Miliz Kataib Hisbollah bombardierte. Washington beschuldigte die Milizen, mehrfach amerikanische Soldaten und US-Bürger im Irak angegriffen zu haben.
Als Reaktion auf den Angriff waren am Dienstag Hunderte Demonstranten in Bagdads besonders gesicherte Grüne Zone eingedrungen, um die US-Botschaft zu stürmen. Zur Abschreckung setzte das US-Militär auch Kampfhubschrauber ein, verlegte rund 100 Marineinfanteristen aus dem benachbarten Kuwait und entsandte für den Fall einer weiteren Eskalation rund 750 Fallschirmjäger aus den USA in die Region. Die USA machten den Iran für die Proteste verantwortlich. Die Führung in Teheran wies den Vorwurf vehement zurück.