Unfassbar

Robo-cop

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18 Mai 2008
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"Was sind das für Frauen, die zu so etwas faehig sind", fragt man sich unwillkürlich angesichts des neuesten Falles von gefaehrlicher Vernachlssigung, der sich letztes Wochenende ereignete.
Wie erst jetzt bekannt wurde, befreite die Polizei am Sonntag gegen Mittag aus einer Hochparterrewohnung einen kurz vor dem verdursten stehenden, schlecht ernaehrten 37-jaehrigen Mann.
Nachbarn hatten die Ordnungshüter alarmiert.
Die Lebensgefaehrtin des Mannes, war am Morgen für ein Wochenende mit den Kindern zu den Grosseltern gefahren.
In der Wohnung fanden die Mitarbeiter der Polizei keinerlei altersgerechte Getraenke. "Nur Wasser, Tee und Saefte, so was habe ich noch nie gesehen", so der noch sichtlich mitgenommene Polizeibeamte.
Er und seine Kollegen erleben so einiges, aber in jener Wohnung fanden sie nicht einmal genügend Nahrung für eine einzige Maennermahlzeit.
Nur Müsli, Milchprodukte und Rohstoffe wie Kartoffeln, Reis oder Eier, die vor dem Verzehr erst noch verarbeitet werden müssten, befanden sich in der Küche.
Die Regale der Wohnung quollen über von kulturwissenschaftlicher Fachliteratur. Aber es fand sich keine einzige Maenner-, Auto- oder Fussballzeitschrift. Auch kein Fernseher.
Die Beamten brachten den Mann in eine Kriseneinrichtung der gastronomischen Hilfe, "Klein´s Brauhaus" in der Bahnhofstrasse. Der Leiter der Einrichtung peppelte den Mann persoenlich mühsam
über Stunden mit Bier und Korn wieder auf. Mitarbeiter des zustaendigen Pizzaservice verteilten Ihre Notrufnummer - auch in der unmittelbaren Nachbarschaft des Mannes.
"Warum erst jetzt!?" fragten einige?
Oftmals sind Maenner, die Opfer dieser Form von Vernachlaessigung geworden sind, schlicht und einfach nicht in der Lage, selbst um Hilfe zu bitten.
Seit sich schnurlose Telefone in den Haushalten allgemein durchgesetzt haben, wissen oft nur noch die Frauen, wo in der Wohnung sich diese Telefone befinden.
Junge Frauen seien mit der Haltung und Pflege eines Mannes haeufig überfordert. Der zuerst possierlich wirkende Mann werde schnell zu einer Belastung, wenn er nach der Balz seine typischen Verhaltensweisen der Sesshaftigkeit ausbilde. Spaetestens wenn die ersten Kinder da seien, bleibe den Frauen neben ihrer Berufstaetigkeit kaum noch Zeit für den Mann.
Boese Absicht sei es eigentlich so gut wie nie, die Frauen dazu bewege, ihren Mann alleine zu Hause zu lassen.
Aber Faelle wie dieser erschüttern auch die Einsatzkraefte. "Der aermste hat bloss noch 90 Kilo gewogen." Fassungsloses Kopfschütteln.
Dem Mann geht es glücklicherweise wieder den Umstaenden entsprechend gut. Aber das Entsetzen bleibt. Nachbarn und Anwohner stellten Flachmaenner und Sixpacks unter dem Balkon des Opfers auf und entzündeten Kerzen.

Auf einem handgeschriebenen Zettel steht die Frage: "Warum?"