Tragfähigkeitsanalyse - habt Ihr so was schonmal gemacht?

Lissy

Weichgespült
ID: 85178
L
28 April 2006
737
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Moin,

ich möchte mich gerne selbständig machen, mit einer Werbeagentur. Die Ämter lassen sich aber sehr viel Zeit, hatte gestern endlich nach langem Warten den Termin beim Selbständigen-Team.
Der Sachbearbeiter dort hat mir dann einen Beratungsgutschein gegeben und mich nun an das Gründerforum bzw. an einen Unternehmensberater verwiesen, der sich demnächst bei mir melden wird, zwecks Terminvereinbarung.
Mein Sachbearbeiter vom Jobcenter meinte, dass dieser Unternehmensberater es sozusagen faustdick hinter den Ohren hätte.
Ich möchte natürlich nicht, dass er mir jetzt noch einen Strich durch die Rechnung macht, darum meinte ein Bekannter, ich solle am besten eigenständig eine Tragfähigkeitsanalyse erstellen, damit der Ub nichts zu meckern hat.

Darum meine Frage, hat jemand von Euch schon mal so was erstellt, wenn ja, gibt es irgendwo Vorlagen dafür? Ich habe selbst schon danach gesucht, aber ich finde nichts in der Art.
 
Das ist im Endeffekt nichts anderes, als ein erweiterter Businessplan.

Also eine Analyse, die die Tragfähigkeit deines Unternehmens/Geschäfts/ bzw. deiner Geschäftsidee beschreibt. Du guckst dir an welche Ausgaben du monatlich hast, welche Einnahmen du monatlich hast. Dann berechnest du alle Eventualitäten ein und machst sowohl eine optimistische Analyse, als auch eine pessimistische. Klar ist es immer praktisch sich selbst gut durchzurechnen und toll aufgestellt auszusehen, aber gerade nach den Anmerkungen vom Berater wird der eher jedes einzelne Haar in der Suppe suchen.
Tragfähig sagt ja eigentlich schon alles. Du musst halt im besten Fall darlegen können, dass dein Unternehmen auch in schwierigen Zeiten noch finanzier- und erhaltbar ist. Dazu berechnest du im Businessplan einfach eine sogenannte Tragfähigkeitslücke ein, die zwar einerseits groß genug ist um den Bedarf zu decken, andererseits aber realistisch gedeckt durch Kapital und/oder Vermögen sein soll. Dabei unbedingt auch wirtschaftliche Entwicklungen, Zinssätze und deren Entwicklungen sowie sämtliche Eventualitäten einbringen. Dann hat er automatisch weniger zu meckern.
Im Endeffekt soll dir sowas ja nur aufzeigen wo Schwachstellen in deinem Unternehmen sind und wo Gefahren lauern. Klar wollen die so wenig wie möglich an finanziellen Leistungen beitragen und versuchen es daher sowieso, dir auszureden. Aber wenn du überzeugend genug bist und alles mit Fakten und vernünftigen Kalkulationen darlegen kannst und zeigst, dass du reflektiert vorgegangen bist, sollte das machbar sein.

Also eine pessimistische Berechnung (hohe Kosten, geringe Einnahmen), eine "normale" und durchschnittliche und eine optimistische (geringe und geringer werdende Kosten, hohe Einnahmen, günstige Zinssätze usw.) erstellen und dann die drei Pläne/Analysen vorstellen.
 
Das kann ich noch nicht sagen, habe erst jetzt am Freitag den Termin mit dem Unternehmensberater, der kommt dann zu mir nach Hause. Die Tragfähigkeitsanalyse ist fertig und alles andere auch zusammengetragen. Er kann also kommen, bin vorbereitet. :mrgreen: