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- 25 April 2006
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Folgende News wurde am 22.11.2010 um 19:33:00 Uhr veröffentlicht:
Teenager-Morde vermutlich Sexualverbrechen
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Teenager-Morde vermutlich Sexualverbrechen
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Bodenfelde (dpa) - Zwei in Bodenfelde entdeckte tote Teenager sind möglicherweise von einem Sexualverbrecher ermordet worden. Eine konkrete Spur zum Täter haben die Fahnder in Niedersachsen aber noch nicht. Die Leichen waren am Sonntag in einem Wald des Weserortes in der Nähe eines Bachs gefunden worden. Sie waren teilweise entkleidet. Das sei ein Indiz, sagte am Montag Kriminaldirektor Andreas Borchert. Um den letzten Weg der Schüler zu rekonstruieren, hoffen die Fahnder jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung. Ein Zeuge will gesehen haben, dass die 14-jährige Nina aus einem dunklen Auto heraus angesprochen wurde. Der 13 Jahre alte Tobias hatte am Samstagabend gegen 20. 00 Uhr einen Freund zum Bahnhof gebracht, danach wurde er nicht mehr gesehen. Viele Details des Falles sind noch rätselhaft. So ist nicht bekannt, wie die zwei Morde zusammenhängen. Wie die beiden Jugendlichen zu Tode kamen, wollte die Polizei am Montag aus «ermittlungstaktischen Gründen» nicht genau sagen. Der Leiter der Mordkommission, Hartmut Reinecke, machte auch keine Angaben zu den Verletzungen der Teenager. Bis zum späten Montagnachmittag lag das Obduktionsergebnis nicht vor. Am Montag liefen Beamte den Bach entlang, der in Bodenfelde durch den Ort fließt und dann im nahen Wald verschwindet. Für Schaulustige endete der Weg an einer Absperrung. Von dort ist es gar nicht weit bis in den Ortskern, wo Anwohner und Mitschüler Kerzen aufgestellt hatten und immer wieder innehielten. Überall waren Polizisten unterwegs. Seit Sonntag war nach Tobias gesucht worden. Die Mutter fand schließlich die Leiche ihres Sohnes, wie Kriminaldirektor Borchert sagte. Nach Nina hatte die Polizei bereits seit vergangenem Dienstag gesucht. Die Schülerin war ausgerissen - wie zuvor schon öfter. Mitschüler hatten sie in der vergangenen Woche im Ort gesehen und auch angesprochen. Vor der Polizei aber hatte sie sich versteckt. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Hans Hugo Heimgärtner hatten die beiden Jugendlichen keine persönliche Verbindung, sie besuchten aber dieselbe Schule. «Daher werden sie sich sicherlich gekannt haben. »Es sei selten, dass sich ein Sexualtäter sowohl Mädchen als auch Jungen als Opfer aussuche, sagte Kriminaldirektor Borchert. Es gebe eine Gruppe von Tätern, die es auf kleine Kinder abgesehen habe, ihnen sei das Geschlecht oft egal. Dies sei allgemein so und beziehe sich nicht auf den konkreten Fall. Am Montagmorgen nahmen etwa 500 Schüler der Gesamtschule in Bodenfelde während einer Andacht Abschied von ihren beiden getöteten Schulkameraden. Für diesen Dienstagabend ist ein Gottesdienst geplant. Im Ort herrscht tiefe Bestürzung über das unfassbare Verbrechen, wie Bürgermeister Hartmut Koch sagt. «Die Stimmung ist schwer zu beschreiben. Es herrscht Fassungslosigkeit und Bestürzung. » Er hoffe, die Tat werde bald aufgeklärt. Eltern brachten unterdessen am Montag aus Angst ihre Kinder mit dem Auto zur Schule.