Spenden - aber wo?

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20 Februar 2012
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Ich finde, man sollte anfangen und sich von der sehr rationalen Welt etwas abgrenzen und mal anfangen, anderen Leuten zu helfen, denen es scheiße geht. Meine Frage an euch: Wo spendet ihr? UNICEF spende ich derzeit, aber habe gehört, dass sich das Management einfach mal 20.000 Euro in die Tasche gesteckt hat - eure Meinung?
 
Einzelne Vorfälle von Missbrauch wirst Du vermutlich in jeder größeren Organisation finden können.

Einen guten Überblick über Spendenmöglichkeiten geben die Seiten des DZI, welches auch das sog. Spendensiegel herausgibt.

https://www.dzi.de/spenderberatung/das-spenden-siegel/

Ich selbst spende nur ab und zu mal Kleinbeträge (z.B. Tierheim, Obdachlosenzeitung + Trinkgeld, SLT).

Dafür engagiere ich mich aber schon seit über 20 Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz.
 
Ich habe WWF, Uno-Flüchtlingshilfe und Ärzte ohne Grenzen auf dem Dauerauftrag bzw. buchen die ab. Einzelspenden gebe ich am Liebsten an lokale Organisationen, wo ich sehen kann, was mit dem Geld passiert.

Kindergärten, Jugendclubs, Tierheime, eine Organsitsation, die sich um Eltern frühverstorbener Kinder kümmert etc... eben auch Dinge, die mir wichtig sind.

Marty
 
Unbedingt auch zu empfehlen ist die Deichmann-Stiftung wenn man will das alles ankommt, sämtliche Verwaltungskosten werden von der Deichmann-Familie übernommen.
 
Ich spende generell keinerlei Geld. Dafür spende ich Sachwerte und hierbei nur für regionale Projekte.
Vorwiegend für das Tierheim meines Vertrauens.
Der Vorteil ist ganz einfach das ich genau weiss das es dort ankommt wo es ankommen soll nämlich bei den Tieren.

Alternativ hatte ich früher als mein alter Tierarzt noch praktizierte dort direkt gespendet, da ich wusste das dieser das Geld direkt und ohne einen Cent für irgendwelche Fremdkosten zu verwenden für Tiermedikamente genutzt hat und diese von seinen erhaltenen Spenden auch zu Einkaufspreis genutzt hat und auch selbst sehr sehr viel von seinem eigenen Geld beigesteuert hat.

Auf der Strasse würde ich niemals auch nur einen Cent spenden, da es da immer wieder Betrugsfälle gibt, letztens waren in der Spielhalle in der eine gute Freundin arbeitet auch angeblich Tausstumme zum sammeln, eine Stunde später konnte man die an den Automaten sehr deutlich reden hören als Sie Ihre erhaltenen Spenden verspielten.
 
Auf der Strasse würde ich niemals auch nur einen Cent spenden, da es da immer wieder Betrugsfälle gibt, letztens waren in der Spielhalle in der eine gute Freundin arbeitet auch angeblich Tausstumme zum sammeln, eine Stunde später konnte man die an den Automaten sehr deutlich reden hören als Sie Ihre erhaltenen Spenden verspielten.

Naja, wer kann das schon 100% ausschließen? Ist eben eine Sucht und das sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten.

Was ich noch sagen wollte, große Namen wie WWF oder UNICEF sind gar nicht aufgetaucht - nicht empfehlenswert? Ich habe freundlicherweise für ein Wasser-Projekt Geld gespendet... :)
 
- Ich finde es schon interessant, dass das Spenden für Tierheime hier so oft genannt wird - die MEnschen, die in Afrika verhungern kommen dafür sehr viel seltener vor.
- Klar gibt es auf der Straße "Betrüger" und Leute, die es nicht nötig hätten. Aber wenn man kontinuierlich an gleichen Ecken die gleichen Leute sieht - und deren Zustand - dann kann ich nicht dauerhaft dran vorbeigehen.
- Regelmäßige Spenden fließen von mir an Organisationen mit Spendensiegel und guten Berichten (WorldVision, Diakonisches Werk und Kindernothilfe) und an einen lokalen Verein hier vor Ort (Ratet mal welchen ;)).
- Generell finde ich, dass man regelmäßig etwas von seinem Überfluss abgeben sollte. Eine Studie hat gezeigt, dass Menschen, die weniger Geld haben, prozentual großzügiger sind als die reicheren.
 
- Ich finde es schon interessant, dass das Spenden für Tierheime hier so oft genannt wird - die MEnschen, die in Afrika verhungern kommen dafür sehr viel seltener vor.
Dafür kann ich ja meine Gründe nennen:

Unsere westliche Welt verursacht die Hungersnöte in der dritten Welt mit. Durch Billiglieferungen von Lebensmitteln wird den lokalen Bauern dort unten jede Existenzgrundlage genommen. Durch gezielte Förderung von Diktatoren wird politischer Einfluss und damit Zugriff auf Rohstoffe gewahrt.

Die Hilfsorganisationen müssen grosse Teile des Geldes und der Hilfsgüter aufwendern, um damit lokale Warlords zu schmieren, damit sie überhaupt etwas machen können. Und am Ende kommt von meinem Geld fast nichts an.

Die UNO Flüchtlingshilfe bekommt von mir Geld, sie bekämpft ja auch diese Armut.

Eine Hungersnot, wie sie jedes Jahr in den ostafrikanischen Ländern auftritt, wo Millionen Menschen Versorgt werden müssen, ist tragisch, aber nur zu bewältigen, wenn die Staaten das auch wollen. Und nicht nur die Staaten in Afrika, auch unsere. Solange ist das nicht mal ein Tropfen auf den heissen Stein.

Unsere Kirche beteiligt sich fördern an der Katastrophe, indem sie massenhafte Vermehrung der Menschen fördert, anstatt ihnen mal klarzumachen, dass man im Moment dann besser kein 10. Kind bekommt, wenn man die ersten Neun schon nur noch beim Verhungern zusehen kann.

Marty
 
...
Unsere westliche Welt verursacht die Hungersnöte in der dritten Welt mit. Durch Billiglieferungen von Lebensmitteln wird den lokalen Bauern dort unten jede Existenzgrundlage genommen.

Deswegen auf fair trade achten - bringt schon eine ganze Menge und kann ja auch als eine Form der "Spende" angesehen werden: Statt 5 € für Kaffee und 2 € Spende eben 7€ für Kaffee. Und das fördert! die Grundlagen der dortigen kleinen Erzeuger!

.Durch gezielte Förderung von Diktatoren wird politischer Einfluss und damit Zugriff auf Rohstoffe gewahrt.

Was hat das mit meinen Spenden zu tun?!?

.Die Hilfsorganisationen müssen grosse Teile des Geldes und der Hilfsgüter aufwendern, um damit lokale Warlords zu schmieren, damit sie überhaupt etwas machen können. Und am Ende kommt von meinem Geld fast nichts an.

Das wäre mir neu. Die MEnschen, die ich kenne und die in Afrika waren haben natürlich Steuer etc. gezahlt, aber das war immer in einem erträglichen Umfang.

.Die UNO Flüchtlingshilfe bekommt von mir Geld, sie bekämpft ja auch diese Armut.
Super!

.Eine Hungersnot, wie sie jedes Jahr in den ostafrikanischen Ländern auftritt, wo Millionen Menschen versorgt werden müssen, ist tragisch, aber nur zu bewältigen, wenn die Staaten das auch wollen. Und nicht nur die Staaten in Afrika, auch unsere. Solange ist das nicht mal ein Tropfen auf den heissen Stein.

Aber wenn man hier für die Soforthilfe spendet schadet das den örtlichen Bauern nichts, weil die zu der Zeit sowieso nichts mehr haben! Und ich denke, viele Tropfen kühlen auch!

.Unsere Kirche beteiligt sich fördern an der Katastrophe, indem sie massenhafte Vermehrung der Menschen fördert, anstatt ihnen mal klarzumachen, dass man im Moment dann besser kein 10. Kind bekommt, wenn man die ersten Neun schon nur noch beim Verhungern zusehen kann.

Meine Kirche (evangelische) sagt den Leuten, dass sie selbst die Verantwortung tragen und gibt auch Hilfestellung/Rat bei der Verhütung.
 
Deswegen auf fair trade achten
Ich meinte eher, dass ie Erzeuger für den lokalen Markt kaputt gemacht werden. In Afrika gab es viele Hühnerfarmen, die Hühner wurden lokal erzeugt, verkauft und verzehrt. Dann sind europäische Unternehmen auf die Idee gekommen, ihren Huhnabfall einzufrieren, nach Afrika zu schaffen und da billiger zu verkaufen. Danach sind dort die Hühnerfarmen pleite gegangen. Gleiches gilt auch für Getreideanbau etc.

Was hat das mit meinen Spenden zu tun?!?
Mit Deinen? Nichts. Aber es hat Auswirkungen auf meine Spenden. Solange meine Regierung Hungersnöte unterstützt, indem es Diktatoren hofiert, versuche ich lieber, daran etwas zu ändern, als 5 Euro zu spenden, von denen nur 10 Cent ankommen.

Das wäre mir neu. Die MEnschen, die ich kenne und die in Afrika waren haben natürlich Steuer etc. gezahlt, aber das war immer in einem erträglichen Umfang.
Ich kenne niemanden persönlich, der in einer Hilfsorganisation arbeitet, deshalb sind meine Infos nur aus dritter Hand.

Aber wenn man hier für die Soforthilfe spendet schadet das den örtlichen Bauern nichts, weil die zu der Zeit sowieso nichts mehr haben! Und ich denke, viele Tropfen kühlen auch!
Sicher wird das so sein. Aber es kann und darf nicht Ziel unsere Hilfe sein, nur Menschen zu ernähren. Was soll daraus auf Dauer werden?

Meine Kirche (evangelische) sagt den Leuten, dass sie selbst die Verantwortung tragen und gibt auch Hilfestellung/Rat bei der Verhütung.
Leider ist die vermutlich nicht so verbreitet in Ostafrika.

Marty
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde, man sollte anfangen und sich von der sehr rationalen Welt etwas abgrenzen und mal anfangen, anderen Leuten zu helfen, denen es scheiße geht. Meine Frage an euch: Wo spendet ihr? UNICEF spende ich derzeit, aber habe gehört, dass sich das Management einfach mal 20.000 Euro in die Tasche gesteckt hat - eure Meinung?

Ich würde mich eher fragen, wofür man spenden möchte. Die Frage welcher Institution ist denke ich da eher zweitrangig. Klar haben die alle Umkosten, aber wenn eine dauerhaft betrügen würde, dann würde diese Organisation wohl nicht lange bestehen. Das weltweite Elend wird nicht weniger um so mehr wir uns einmischen. Man verlagert nur das Leid einiger auf das Leid vieler Nachkommen dieser wenigen. Am Ende Leiden aber immer mehr.

In westlichen Ländern bewirken die Spenden wirklich etwas. Von daher würde ich die Spenden auch lokal hier in Deutschland tätigen. Gibt genug Elend hier in Deutschland.
 
Wobei anderswo Leute gerne in "deutschem Elend" leben wollten - es wäre für sie eine echte Verbesserung, Meister! ;)

Ach komm, als gäbe es irgendwo noch mehr Leute, die nur ein Iphone 3 haben, ein Auto, das schon mehr als 100.000 km und deren Fernseher nur 40 Zoll hat, die zu Fuß länger als 5 Minuten brauchen, um alle wichtigen Lebensmittelsupermärkte zu erreichen und deren Busse nur im 15 Minuten Takt fahren und die, wenn sie nicht arbeiten, vom Staat nicht mal ein neues Notebook bekommen... Du machst Scherze.

Marty
 
Nach dem Text fühl ich mich irgendwie arm, ich hab kein Auto, keinen Fernseher, mein Handy hat kein Internet und ist noch nichtmal richtig Smart, meine Öffis fahren schlechter und vom Staat bekomme ich zumindest gefühlt meistens nur Rechnungen.

Vielleicht sollte ich mal irgendwas beantragen :biggrin:
 
Ja vielleicht, wir können auch ne Art Ringtausch machen ich bekomm irgendwas tolles :biggrin: und spendier dann ne Augen-Op oder ne Jahresversorgung von einem Leprakranken mit dem Nötigsten.
 
Direkte Spenden sind auf einer Online - Plattform möglich; der Name ist mir aber leider entfallen. D hat z.B. diese gemobbte Omi aus dem US - Schulbus knapp 700k an Zuwendungen erhalten.

LG
 
wenn ihr wirklich gar nix wisst, dann verleiht Euer Geld. Das hilft Menschen in der 3. Welt ihr eigenes Geschäft auf die Beine zu stellen, ihre Familien ehrlich zu ernähren und bei Mikrokrediten ist die Rückzahlungsquote extrem hoch, d.h. ihr kriegt das Geld zurück und könnt es an jemand anderen weiterverleihen, der es nötiger hat, als ihr.


www.kiva.org

Hab da im letzten Jahr 50€ verliehen, sind über 40€ schon wieder abbezahlt. Finde das ist ne echte Alternative.



es gibt auch die Möglichkeit 25$ zu "verschenken", dafür müsst ihr aber nen Werber-Link nehmen. (ich verdien natürlich gar nix dabei, das ist grad ne Werbeaktion mit der ihr gar nix einzahlen müsst. Meldet euch einfach)