Soziales Soldaten warten auf Erstattung ihrer Arztrechnung

Katzee

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24 April 2006
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Zehntausende ehemalige und aktive Soldaten sitzen auf Rechnungen von Ärzten, Apotheken oder Krankenhäusern. Seit Wochen warten die Betroffenen inzwischen auf Beträge bis in den fünfstelligen Eurobereich. Für Oberst Ulrich Kirsch „ein Sozialskandal“.
Der Deutsche Bundeswehrverband zählt fast 60 000 Fälle, in denen Betroffene Krankheitskosten vorgestreckt und noch kein Geld erstattet bekommen haben. „Da entwickelt sich ein riesiger Antragsstau“, sagte der Vorsitzende des Verbands, Oberst Ulrich Kirsch, der Zeitung „Welt“ vom Mittwoch. Besonders betroffen seien die Ehemaligen. „Viele warten inzwischen bis zu elf Wochen auf die staatliche Beihilfe, teilweise sind das Beträge im vier- der fünfstelligen Eurobereich“, so Kirsch.

Schuld daran sei die Bundeswehrreform, ein „Organisationsversagen“ im Verteidigungsministerium. „Das ist ein Sozialskandal und macht wie durch ein Brennglas deutlich, dass die Überleitung der Reform an vielen Stellen durch schlechtes Regierungshandeln geprägt ist“, kritisierte der Oberst.

Verbände appellieren an die Kanzlerin
Die Beihilfe-Misere hat inzwischen auch zu großem Unmut an der Basis geführt: Mehr als 50 Landesverbände des Bundeswehrverbands haben Protestschreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geschickt. Es bleibe nur noch eine Chance, heißt es in einem Brief, aus dem die „Welt“ zitiert. „Sie als Kanzlerin müssen handeln!“

Im Zuge der Bundeswehr-Reform wurde die Abrechnung der Beihilfe-Anträge vom Verteidigungsministerium an das Finanz- und das Innenministerium übertragen. Seit Juli 2013 ist das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) zuständig für ehemalige Soldaten und deren Angehörige. Das Bundesverwaltungsamt bearbeitet Anträge von aktiven Soldaten.

Kirsch: „Staat soll Treuepflicht nachkommen“
Nach Informationen der „Welt“ zeichnet sich inzwischen eine Lösung ab: Das Verteidigungs- und das Finanzministerium haben zumindest vereinbart, dass der Personalbestand in den beiden Festsetzungsstellen des BADV verstärkt werden müsse. Aus einem entsprechenden Erlass gehe außerdem hervor, dass ehemalige Soldaten, deren Ausstände 1000 Euro übersteigen, eine Abschlagszahlung von 75 Prozent auf die zu erwartende Beihilfe bekommen sollen.
Für Verbandschef Kirsch reichen diese Maßnahmen noch nicht. „Gelöst ist dieses Problem erst, wenn das Geld auch wirklich bei denen ankommt, die zurzeit ihre Konten überziehen, Kredite aufnehmen, Mahngebühren zahlen“, sagte der Oberst. Der Staat solle endlich seiner Treuepflicht nachkommen.

https://www.focus.de/politik/deutsc...ten-seit-wochen-auf-ihr-geld_aid_1064879.html
 
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Hast du mal ne Quelle? 24% (aktuell ca. 250.000 Soldaten) finde ich arg hoch, vor allem wenn man bedenkt, dass der allgemeine Krankenstand in Deutschland bei unter 4% liegt.
Außerdem haben aktive Soldaten ja eine truppenärztliche Versorgung, da frage ich mich, wo solche Rechnungen dann herkommen sollen.

anddie
 
Sorry, dass ich die Quellenangabe vergessen habe. War keine Absicht.

Mir ist dies Thema wichtig, da es auch meine Familie und viele der Kameraden meines Mannes betrifft. Allein wir warten seit fast 3 Monaten auf über 500 Euro. Und die nächsten Rechnungen aus Vorsorgeuntersuchungen werden demnächst schon wieder eintrudeln. Da geht uns finanziell allmählich die Luft aus.
 
@ knuppel
Auch wenn Du die Quelle ja schon angegeben hattest, habe ich sie nun unter den Artikel gesetzt. Ich hoffe, jetzt bist Du zufrieden.