Selbstverletzung (Ritzen)

Bin in nem kleinen Gedanklichen Zwiespalt..

a) Einerseits find ich es auch nicht gut wenn dieses Thema angesprochen wird da sich jüngere ein Beispiel nehmen könnten..
Aber eine Diskussion über diverse Techniken des ritzens wird ja wohl kaum aufkommen... (hoff ich)

b) Andererseits ist es auch wieder gut wenn ein solches Thema, das man ja durchaus auch Tabu-Thema nennen kann, angesprochen wird. Man kriegt mit jedem Beitrag wieder neue Einblicke in die ganze Problematik und kann als Aussenstehender auch etwas dazu lernen für den Fall das solche Fälle mal im eigenen Bekanntenkreis auftreten.. So ist man evtl in der Lage sich zumindest ein bisschen in die Betroffenen hineinzuversetzen wenn man mehr darüber weiß als das was in Büchern steht (Meine Erfahrungsberichte)

Mein Respekt an jeden der sich dazu geäußert hat und das durchgemacht hat.
 
meine erfahrung is, dass ich volltrottel das auch mal gemacht hab, eben weil ich wissen wollte, wie sich das anfühlt. ob das was bringt...(weil meine damalige freundin sich von mir getrennt hat...sie hatte komplett vernarbte arme =()
als ich noch jung, mit meinem leben nich zufrieden und äußerst labil war...
gut, dass ich kein blut sehen kann :roll:

von selbst wär ich nie auf die idee gekommen...
 
das war nich gegen dich persönlich gerichtet.

Wenn es um Themen geht, die mich so sensibel betreffen, bin ich ein wenig impulsiv, sieh's mir nach. ;)

Allerdings bin ich schon der Meinung, dass man sehr gut von alleine auf die Idee kommen kann, schmerzendes Verhalten auszuüben. Man sitzt da, langweilt sich, pubertiert vor sich hin, grummelt, weil die Eltern doof sind...

Prinzipiell ist es wichtig, wie man darüber spricht. Weder Techniken, Bilder oder detaillierte Berichte haben hier was zu suchen. Aber den Umgang damit zu thematisieren ist wichtig, besonders, darauf hinzuweisen, dass es nicht "cool" ist.
In diversen Foren findet man immer wieder Menschen, die ihre Probleme erst dort endlich einmal artikulieren können und dadurch darauf gebracht werden, eine Therapie zu beginnen.
Ich finde einfach, dass es Nightwalker mit Punkt b) in Verbindung mit dem "Aber" aus Punkt a) gut trifft.

@mighty-mohab: Hast Du denn Narben davongetragen? Oder andere Folgen? Machst Du es noch? Wenn nicht - ist es dann wirklich so schlimm, es ausprobiert zu haben...?
Es auszuprobieren, zu merken, dass es weh tut und gar nicht so toll ist, stellt doch noch keine Gefahr dar.
Wenn es aber wirklich zur Gewohnheit und immer stärker wird, dann kann man davon ausgehen, dass der Betroffene ohnehin in einer schweren, psychischen Lage war. Und wenn man es ganz pragmatisch sieht, zeigt er diese seelische Qual endlich, anstatt sie zu verschweigen...
 
mighty-mohab; schrieb:
Ich kriegs mit, weil der Vater eines Kumpels Arzt is und diese Matsche immer wieder begutachten und "bergen" darf...

Von allein kommt doch keiner auf die Idee sich die Arme mit Rasierklingen, Messern, Teppichmessern, Scheren oder sonstwat aufzuschneiden...

Hallo? Geht's noch? Ist ja ne tolle Art über die Toten zu reden. Ich hoffe du kommst keinem Anghörigen in die Nähe. Das ist immernoch ein Mensch. (Auch wenn man nur noch Einzelteile sieht!) Find ich echt respektlos so über einen toten zu reden!

Und ja, Borderliner kommen ganz von sich aus auf die Idee. Die verletzen sich durchaus auch schon in einem Alter wo sie das Wort noch nie gehört haben. Oder meinst du ein dreijähriger liest vorher im Internet, wenn er plötzlich auf die Idee kommt mit seinem Kopf vor die Wand zu hauen bis er Hirnblutungen hat??? Oder ein 5-Jähriger, der sich mit dem Feuerzeug seiner rauchenden Eltern selbst verletzt? (Ok, man denkt wahrscheinlich immer erstmal an Kindesmißhandlung, aber wenn man das Kind dann dabei "erwischt" muss man seine Meinung revidieren.
 
Das is auch ne Art mit Tod umzugehen...glaub mir. Ich hab genug tote Menschen gesehen...und das was übrigbleibt is für mich nichmehr der Mensch. Das is seine Hülle. Und ob die jetz noch fest, oder schon matschig is, ist für mich eine reine Zustandsbeschreibung der "Materie, in der mal Leben war"...

Das hat nix mit Respektlosigkeit zu tun, ehrlich... das wäre das Letzte, was ich wollte...
(auch wenn ich finde, dass Suizid von ner Autobahnbrücke ziemlich bescheuert is... irgendjemand muss die Sauerei danach ja wegmachen...:-? )

manche Sachen muss man einfach nüchtern und sachlich sehen. Wenn ich überall emotional würde, wär ich ja den ganzen Tag nur noch am Heulen ;)
 
Klar, was bleibt ist ne Hülle. Aber versetz dich mal in jemanden dessen Mann/Frau/Kind gerade gesprungen ist. So, derjenige liest das jetzt. Ich glaub das ist schon übel. (Ich finde sowas darf man denken, aber sollte es nicht in nem Forum schreiben, wo man nicht weiß wer es liest und wie er es auffast.)
Aber back2topic:
Ich glaube nicht, dass du das Ritzen verhindern kannst, wenn du es totschweigst. Es wird nur mysteriöser und die Betroffenen werden noch mehr stigmatisiert.
Also denke ich sollte man lieber offen aufklären. Was es ist und wie man damit umgehen kann.
So gibt es vielleicht den ein oder anderen, der es ausprobiert, und sonst nicht auf die Idee gekommen wäre. Aber dafür lernen mehr Leute die Krankheit kennen und können sie Betroffenen und Angehörigen eher Verständnis entgegenbringen als wenn sie es nicht wüssten.
 
Danke, der Beitrag hat mir sehr geholfen.
Und das mit dem runterziehen ist wahrscheinlich schon passiert, da es mir auch total scheiße geht (aber das ist nen anderes Thema). Was letztes ziemlich derb war, ich war mit 2 von den 8 in TS und der eine hat "live" in TS mit seinem heißen Feuerzeug an seinem Unterarm rumgemacht und dann immer aufgeschrien (10mal), das war extrem :(

Wenn jemand sowas macht, dann leidet er aber höchstwahrscheinlich nicht ernsthaft an SVV ;) Soweit ich weiss versuchen die Betroffenen nämlich meißtens ihre "Krankheit" zu verbergen und es ist ihnen auch total unangenehm wenn das jemand mitbekommt. Jemand der sich am Telefon (oder eben TS) mit dem Feuerzeug verbrennt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit nur ein Poser der das einfach irgendwie cool findet und/oder Aufmerksamkeit bekommen möchte!
 
also ich schreib dann auch mal was dazu.
Ich selber habe es nie gemacht und will es auch nie machen.
Jedoch war meine Mutter fast nie zuhause in meiner Kindheit also etwa bis zum 7.Lebensjahr das sie Bordeline hatte und in einer Klinik war. Ich hab ihr als kleiner Junge mal ausversehen zugesehn wie sie sich geritzt hat und da kommen jetzt beim schreiben alte erinnerungen hervor und ich hab schon fast tränen in den augen wohl ich das eigentlich wirklich nie habe. Aber ich hab es so eigentlich fast am eigenen Leib erfahren. Die ärme meiner Mutter sind so schlimm das man fast nur Narben sieht und in einer gewissen hinsicht schäme ich mich dafür und werde auch nie mehr eine wirkliche Mutter-Sohn liebe haben zu ihr da ich einfach fast ohne sie aufgewachsen bin. Ich hab wegen dem auch keinen grossen Respekt mehr vor ihr. Sry wenn das so hart klingt aber sie war die helfte meines Lebens nicht da und da hat man halt solche Gefühle. Es ist jetzt seit ihrem Letzen Klinik aufenthalt glaub ich 7 oder 8Jahre her und seit dann hat sie siech nie mehr geritzt oder sonst ein Anzeichen einer Borderline gehabt daher ist sie also wieder Gesund
Das zweite währe meine beste freundin die sich auch ritzt. Sie macht das nun seit sie 10 ist und sie ist jetzt 15 1/2. Seit einem Gespräch mit dem Lehrer und der Schulpsychologin ritzt sie sich nichtmehr in dei arme sondern in den Bauch weil sie in eine Klinik kommen würde wen der lerher oder die psychologin das sehen würde weill das so am Gespräch besprochen wurde. Ich selber würde es besser finden wenn sie in eineer behandlung oder halt in einer klinik währe, einfach das sie da mit auffhört.Ich hab das auch schon mit dem Lehrer am Telefon besprochen und es ihm gesagt. Ihr habe ich es heute gesagt das es unser Lehrer weis und sie ist jetzt total sauer auf mich, aber lieber sie wil nichtsmehr von mir wissen aber sie wird gesund. Dann wird sie es mir danken. Aber das müssen wir(Ich,Lehrer,Psychologin,Sie) mal besprechen das mir eine Lösung finden.

Ja wollte das nur sagen auch wen das nicht eine Antwort auf deine Frage ist aber vll. hilft es ja wenn du es aus einer sicht sehen kannst wie ich das gesehen habe und immeroch sehe
 
Mensch, du tust mir wirklich leid, weil ich nachvollziehen kann wie das ist wenn man nicht weiß, was man tun kann/ soll um zu helfen.

Ne freundin von mir hat sich in der Schulzeit auch immer die Handgelenke aufgeritzt. Erst waren wir (3-4 Freundinnen) alle völlig schockiert, haben mit ihr geredet, einfach versucht ihr irgendwie zu helfen. Dann hat sie angefangen jeden morgen vor der schule schnaps zu trinken. Reden hat nicht geholfen, anschreien hat nicht geholfen, gar nichts. Sie wollte sich sogar umbringen. Irgendwann wußten wir nicht mehr weiter. Ich habe sie angefangen zu hassen, weil sie uns solche Angst gemacht hat. Irgendwann haben wir beschlossen sie in Ruhe gelassen, sie ignoriert.
Als sie merkte, dass wir ihr keine Aufmerksamkeit wegen dem ritzen usw schenkten, hat sie damit nach und nach aufgehört. Zum Glück hat sie sich nicht umgebracht, das hätte auch leicht in das Gegenteil umschlagen können. :-?

Du bist echt inner scheiß Situation, lass deren Probleme nicht auf dich abfärben, lass dich nicht von denen runterziehen! Sprich mit anderen darüber! Vielleicht gibt dir das ein paar Tipps, was du tun kannst.
 
@lolus - mir persönlich fehlt gerade das verständniss dafür das du deine mutter nicht respektierst weil sie davon betroffen war. hast du dich mal gefragt warum sie erst soweit gegangen ist. und borderline ist eine krankheit die nicht einfach so von heute auf morgen da ist, geschweige denn etwas das man sich aussucht. und betroffene haben durchaus ein großes problem mit dem leben zurecht zu kommen wenn sie borderline haben. und übrigens denke ich nicht das deine mutter borderline hatte sondern deiner beschreibung nach "nur" svv'ler war. borderline ist nicht heilbar. und svv ist nicht automatisch borderline. borderline kann svv beinhalten, aber es gibt kein gesetz das besagt das alle borderliner auch svv'ler sind. und schon gar nicht das alle svv'ler borderliner sind. svv kann viele ursachen haben.

mir persönlich fällt es schwer zu unterscheiden warum ein mensch sich verletzt und wie ernst man es nehmen sollte. nicht jeder der sich ritzt muss auch gleich ernsthaft ein problem damit haben. es ist in der tat so das es viele "ausprobieren" - solang es nicht zur sucht wird. wers brauch.

selbst habe ich mit svv erste erfahrungen gemacht bevor mir der begriff überhaupt bewusst war. zumindest denke ich nicht das ich im kindergarten schon wusste was ich da tue.

ich stand unter dauernder kontrolle der aufsicht weil bekannt war das ich mich gern beisse. das hat später nachgelassen - aber kam in form von ritzen später wieder zurück. dazu depressionen welche krankheitsbedingt für mich nie ganz ausgeschlossen sind da mein körper nicht ganz so funktioniert wie er sollte - es wurde in der tat mal ausgiebig nachgeforscht woher genau bei mir dieses und jenes kam.

und zum threadersteller - helfen kann man als aussenstehender eigentlich fast gar nicht. man kann da sein und zuhören. aber wirklich verhindern kann man es nicht. es muss beim betroffenen selbst der wille aufkommen etwas dagegen zu tun. denn nur dann würde eine therapie überhaupt erst sinn machen. eine therapie besteht aus dem eigenen willen etwas zu ändern und eben nicht aus dem zwang weil andre das halt so sagen.

ich habe aufgehört weil ich es wollte und nicht weil andere das für besser hielten. im übrigen finde ich es auch anmassend das hier teilweise meinungen sind die zu verallgemeinert klingen. svv'ler wollen mehr aufmerksamkeit? mag vielleicht auf ein paar zustimmen - warum aber hab ich es grundsätzlich vermieden das irgendjemand auch nur ansatzweise wind davon bekam? es war etwas das ich "für mich" getan habe - und nicht um anderen damit irgendwas zu sagen oder dergleichen. es war selbstbestrafung und nicht ein "hier seht wie ich leide" mittel.
 
@scherbchen
Du weist ja nicht wie es ist wenn die Mutter die hälfte deines Lebens nicht bei dir ist, du kannst ihr nacher nicht einfach so verzeihen, ich aufjedenfall nicht.
 
Hmm meine Freundin macht das auch, ich habs mit reden probiert blockt ab. Hab ihr angeboten, dass sie mit allen Problemen zu mir kommen könnt, hat sich dann abba doch mal wieder geritzt (obwohl sie sich über das Angwebot sehr sehr gefreut hat), aber sie meint sie könnte irgendwie nicht damit aufhören, wollte dann mit ihren Eltern reden, als Schocktherapie aber ich weiß nicht obs unbedingt das beste wäre :-(