Holger1969
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- 7 April 2023
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Die Schildkröte
Schildkröten (Testudinata / Testudines, altgriechisch χελώνιον Chelonia / Chelone = deutsch -> Schildkröte) ist das Thema von diesem Beitrag aus dem Reich der Tiere.
Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Ordnung: Schildkröten
Beschreibung
Schildkröten gehören zu den Sauropsida (deutsch -> Sauropsiden), womit eine systematische Gruppe von Landwirbeltieren (Tetrapoda) gemeint ist. Die traditionellen Klassen der Sauropsida vereinen Vögel und Reptilien. Schildkröten werden in der klassischen Systematik zu den Kriechtieren bzw. Reptilien gezählt.
Heute wird zwischen 360 Arten mit über 200 Unterarten unterschieden. Angepasst haben sich Schildkröten an die unterschiedlichsten Biotope und ökologische Nischen. Die Spanne der Arten von Schildkröten reicht dabei von mediterranen Landschildkrötenarten, Gopher- oder Wüstenschildkröten und den besonders zahlreichen, kleineren Wasserschildkrötenarten in Nordamerika und Südostasien über groß werdende Fluss-Schildkröten in Südamerika, Riesenschildkröten auf einigen Inselgruppen, Weichschildkröten in Asien >> und Schlangenhalsschildkröten in Australien bis hin zu den größten, den Lederschildkröten, die neben den Meeresschildkröten eine eigene Familie bilden.
Es handelt sich bei Schildkröten um wechselwarme, eierlegende Kriechtiere. Schildkröten sind extrem anpassungsfähig und konnten auf diese Weise ihr Fortbestehen bis in die heutige Zeit >> sichern. Viele Arten sind durch menschlichen Einfluss jedoch akut bedroht.
Schildkröten besiedeln mit Ausnahme der Polargebiete und Hochgebirge alle Kontinente und Ozeane. Sie tauchen in den unterschiedlichsten Naturräumen auf (tropische Wälder und Sümpfe, Wüsten, Seen, Tümpel, Meere, Flüsse, etc.).
In Europa >> gibt es neben den Meeresschildkröten neun Arten, nämlich 4 Land- und 5 Wasserschildkröten. Es gibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur eine einzige einheimische Schildkrötenart, dabei handelt es sich um die Europäische Sumpfschildkröte.
Panzer
Was das Aussehen von Schildkröten betrifft, so ist der Panzer natürlich das Merkmal schlechthin. Dieser Panzer macht ca. 30% vom Gewicht einer Schildkröte aus. Eine vergleichbare Anatomie weist kein anderes Wirbeltier auf. Ähnlich wie das Exoskelett der Insekten umschließt der Panzer der Schildkröten, der sich aus dem Rückenpanzer (Carapax) und Bauchpanzer (Plastron) zusammensetzt, außer dem Kopf alle wichtigen Körperregionen und Organe.
Augen
Schildkröten haben Augen mit einer sehr hohen Sehkraft (deutlich höher, als die von Menschen). Schildkröten können Farben viel besser differenzieren als wir Menschen. Wie bei Fischen, Amphibien, Reptilien und Vögeln weisen die Augen von Schildkröten vier Farbrezeptoren (Tetrachromaten) auf. Sie sind dadurch in der Lage, auch Teile der nahen Infrarot- und Ultraviolett-Strahlung wahrzunehmen.
Zähne und Ernährung
Die heutigen Schildkrötenarten haben keine Zähne, sondern zu kräftigen Schneidewerkzeugen umgewandelte Kieferleisten aus Hornsubstanz (von der Haut gebildetes hartes Material), die in ihrer Gesamtheit den Schnabel bilden. Wie alle Reptilien kauen Schildkröten ihre Nahrung nicht, sondern verschlingen sie entweder unzerkleinert, oder sie reißen mit dem Maul Stücke ab, wobei sie die vorderen Gliedmaßen zu Hilfe nehmen. Es heißt, dass es Schildkröten bereits vor 160 - 220 Millionen Jahren gab. Man nimmt an, dass diese Ur-Schildkröten echte Zähne hatten.
Allesfresser werden in der Fachsprache Omnivore bezeichnet. Die meisten Arten der Schildkröten sind Allesfresser. Es kommt auf die jeweilige Art an, welche Kost überwiegt. Dabei gibt es die Fachbegriffe herbivore (pflanzliche) und carnivore (fleischliche) Kost.
Fortpflanzung
Schildkröten paaren sich alljährlich zur Paarungszeit. Natürlich ist die Paarungszeit nicht bei allen Schildkrötenarten weltweit identisch. Die Paarungszeit liegt bei Arten aus der gemäßigten Klimazone überwiegend im Herbst und Frühjahr, wogegen sich tropische Arten eher nach Regenzeiten und Luftfeuchtigkeit richten.
Gehen wir allgemein davon aus, dass jetzt Paarungszeit ist. Dieser Annahme folgend, suchen die Männchen jetzt gezielt die Weibchen auf. Man geht davon aus, dass die Männchen dabei von Geruchshormonen (Pheromene) geleitet werden. Dem eigentlichen Paarungsakt geht bei den meisten Arten eine Balz voraus, die auf den Menschen eher grob wirkt. Je nach Art kommt es zur Verfolgung und Umkreisung des Weibchens mit teilweise heftigen Bissen in ihre Extremitäten und Rammstößen gegen den Panzer. Bei der Kopulation reiten die Männchen auf und klammern sich teilweise am Panzer des Weibchens fest. Aufgrund der Möglichkeit zur Samenspeicherung bleibt das Weibchen nach einer erfolgreichen Kopulation über mehrere Jahre befruchtungsfähig, ohne erneut kopulieren zu müssen, was den Erfolg der Schildkröten bei der Besiedlung neuer Lebensräume, z. B. den Galapagosinseln, erklären könnte.
Die Weibchen aller Arten von Schildkröten legen ihre Eier an Land ab. In der Fachsprache wird diese Eiablage Oviposition bezeichnet. Im Einklang mit den Jahreszeiten sucht das trächtige Weibchen eine geeignete Stelle auf, wofür es häufig lange, gefährliche Wanderungen in Kauf nimmt. Es achtet dabei auf die Sonnenlage des Platzes, dessen Bodenbeschaffenheit, Überschwemmungssicherheit und vermutlich noch auf weitere Faktoren. Einmal ausgewählt, wird diese Eiablagestelle meist über viele Jahre beibehalten. Das Weibchen gräbt mit den Hinterbeinen eine tiefe, häufig birnenförmige Grube, legt die Eier vorsichtig hinein und scharrt die Grube wieder sorgfältig zu, so dass keine Nesträuber angelockt werden.
Werden die Schildkröten-Eier ausgebrütet? Die allermeisten Schildkröten-Weibchen überlassen das Ausbrüten der Eier der Sonnenwärme. Sehr wenige Schildkrötenarten betreiben eine gewisse Brutpflege durch das Bewachen der Nistplätze. Dazu zählt die Braune Landschildkröte aus der Gattung der Hinterindischen Landschildkröten. Weibchen dieser Art scharren mit ihren Vorderbeinen einen Nisthaufen aus Laub, Sand und Gras zusammen, der einen Durchmesser von 1 bis 2,50 Meter hat und zwischen 20 und 50 Zentimeter hoch ist. In der Haufenmitte gräbt das Weibchen mit dem Kopf die Nistgrube. Anschließend bewacht sie das Gelege für eine Zeitdauer von 2 bis 20 Tagen. Dabei legt sie sich mitunter direkt auf die Nistgrube. Sie verteidigt ihre Nistgrube gegenüber Fressfeinden jedoch auch durch Bisse oder den Versuch, den Fressfeind von der Nistgrube wegzuschieben.
In Form, Größe und Beschaffenheit unterscheiden sich die Eier bei den verschiedenen Arten sehr. Wann wird das Geschlecht einer Schildkröte bestimmt? Dies geschieht je nach Art ebenfalls unterschiedlich. Bei Europäischen Wasser- und Landschildkrötenarten beispielsweise wird das Geschlecht durch die Bruttemperatur bestimmt. Bei anderen Arten geschieht dies genetisch im Rahmen der Befruchtung.
Nach der Eiablage schlüpfen die Jungen je nach Art nach 50 - 250 Tagen. Frisch geschlüpfte Schildkröten sind sehr vielen Fressfeinden ausgesetzt, so dass es eine extrem hohe Sterblichkeit gibt. Daher legen die meisten Schildkröten-Weibchen auch sehr viele Eier, zum Beispiel legen Meeresschildkröten bis zu 200 Eier.
Alter
Schildkröten können ein sehr hohes Alter erreichen. Am 23.06.2006 verstarb die im Australia Zoo lebende Galápagos-Riesenschildkröte (Geochelone nigra) mit dem Namen Harriet. Das Geburtsjahr dieser Schildkröte wird auf 1830 geschätzt. Demnach wurde die Schildkröte Harriet mindestens 176 Jahre alt.
Bei guter Pflege werden als Haustier gehaltene Schmuckschildkröten 40 Jahre und älter.
Im Gegensatz zum potenziellen Höchstalter steht die durchschnittliche Lebenserwartung der meisten Schildkrötenarten unter natürlichen Bedingungen, die meist deutlich niedriger ausfällt. Für die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni) beträgt sie in der Natur nur etwa 10 Jahre ab der Geschlechtsreife.
Mythologie
Unter Kosmogonie (altgriechisch κοσμογονία kosmogonía = deutsch -> „Weltzeugung“; in älteren Texten auch Kosmogenie) versteht man die Vorstellungen der Entstehung der Welt ("Weltentstehung") und des Kosmos (das Wort Kosmos ist altgriechischer Herkunft und bedeutet [Welt-] Ordnung).
In den alten Kosmogonien vieler asiatischer Völker treibt die Erde >> als runde Fläche auf dem Urmeer. In diesen Fällen benötigt die Erde natürlich einen Träger, dabei handelt es sich stets um ein Tier und häufig ist es speziell eine Schildkröte.
In der griechischen Mythologie ist es so, dass die hochnäsige Nymphe Chelone von Hermes in eine Schildkröte verwandelt wurde. Warum? Die komplette Story unter:
Chelone und ihre Entrückung in eine Schildkröte >>
Abschließend lässt sich anmerken, dass die Schildkröte in der griechischen Mythologie mit Fruchtbarkeit und Ausdauer assoziiert wird. Nehmen wir die bis zu 200 eierlegenden Meeresschildkröten, so lässt sich das Attribut Fruchtbarkeit leicht nachvollziehen.
Schildkröten (Testudinata / Testudines, altgriechisch χελώνιον Chelonia / Chelone = deutsch -> Schildkröte) ist das Thema von diesem Beitrag aus dem Reich der Tiere.
Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Ordnung: Schildkröten
Beschreibung
Schildkröten gehören zu den Sauropsida (deutsch -> Sauropsiden), womit eine systematische Gruppe von Landwirbeltieren (Tetrapoda) gemeint ist. Die traditionellen Klassen der Sauropsida vereinen Vögel und Reptilien. Schildkröten werden in der klassischen Systematik zu den Kriechtieren bzw. Reptilien gezählt.
Heute wird zwischen 360 Arten mit über 200 Unterarten unterschieden. Angepasst haben sich Schildkröten an die unterschiedlichsten Biotope und ökologische Nischen. Die Spanne der Arten von Schildkröten reicht dabei von mediterranen Landschildkrötenarten, Gopher- oder Wüstenschildkröten und den besonders zahlreichen, kleineren Wasserschildkrötenarten in Nordamerika und Südostasien über groß werdende Fluss-Schildkröten in Südamerika, Riesenschildkröten auf einigen Inselgruppen, Weichschildkröten in Asien >> und Schlangenhalsschildkröten in Australien bis hin zu den größten, den Lederschildkröten, die neben den Meeresschildkröten eine eigene Familie bilden.
Es handelt sich bei Schildkröten um wechselwarme, eierlegende Kriechtiere. Schildkröten sind extrem anpassungsfähig und konnten auf diese Weise ihr Fortbestehen bis in die heutige Zeit >> sichern. Viele Arten sind durch menschlichen Einfluss jedoch akut bedroht.
Schildkröten besiedeln mit Ausnahme der Polargebiete und Hochgebirge alle Kontinente und Ozeane. Sie tauchen in den unterschiedlichsten Naturräumen auf (tropische Wälder und Sümpfe, Wüsten, Seen, Tümpel, Meere, Flüsse, etc.).
In Europa >> gibt es neben den Meeresschildkröten neun Arten, nämlich 4 Land- und 5 Wasserschildkröten. Es gibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur eine einzige einheimische Schildkrötenart, dabei handelt es sich um die Europäische Sumpfschildkröte.
Panzer
Was das Aussehen von Schildkröten betrifft, so ist der Panzer natürlich das Merkmal schlechthin. Dieser Panzer macht ca. 30% vom Gewicht einer Schildkröte aus. Eine vergleichbare Anatomie weist kein anderes Wirbeltier auf. Ähnlich wie das Exoskelett der Insekten umschließt der Panzer der Schildkröten, der sich aus dem Rückenpanzer (Carapax) und Bauchpanzer (Plastron) zusammensetzt, außer dem Kopf alle wichtigen Körperregionen und Organe.
Augen
Schildkröten haben Augen mit einer sehr hohen Sehkraft (deutlich höher, als die von Menschen). Schildkröten können Farben viel besser differenzieren als wir Menschen. Wie bei Fischen, Amphibien, Reptilien und Vögeln weisen die Augen von Schildkröten vier Farbrezeptoren (Tetrachromaten) auf. Sie sind dadurch in der Lage, auch Teile der nahen Infrarot- und Ultraviolett-Strahlung wahrzunehmen.
Zähne und Ernährung
Die heutigen Schildkrötenarten haben keine Zähne, sondern zu kräftigen Schneidewerkzeugen umgewandelte Kieferleisten aus Hornsubstanz (von der Haut gebildetes hartes Material), die in ihrer Gesamtheit den Schnabel bilden. Wie alle Reptilien kauen Schildkröten ihre Nahrung nicht, sondern verschlingen sie entweder unzerkleinert, oder sie reißen mit dem Maul Stücke ab, wobei sie die vorderen Gliedmaßen zu Hilfe nehmen. Es heißt, dass es Schildkröten bereits vor 160 - 220 Millionen Jahren gab. Man nimmt an, dass diese Ur-Schildkröten echte Zähne hatten.
Allesfresser werden in der Fachsprache Omnivore bezeichnet. Die meisten Arten der Schildkröten sind Allesfresser. Es kommt auf die jeweilige Art an, welche Kost überwiegt. Dabei gibt es die Fachbegriffe herbivore (pflanzliche) und carnivore (fleischliche) Kost.
Fortpflanzung
Schildkröten paaren sich alljährlich zur Paarungszeit. Natürlich ist die Paarungszeit nicht bei allen Schildkrötenarten weltweit identisch. Die Paarungszeit liegt bei Arten aus der gemäßigten Klimazone überwiegend im Herbst und Frühjahr, wogegen sich tropische Arten eher nach Regenzeiten und Luftfeuchtigkeit richten.
Gehen wir allgemein davon aus, dass jetzt Paarungszeit ist. Dieser Annahme folgend, suchen die Männchen jetzt gezielt die Weibchen auf. Man geht davon aus, dass die Männchen dabei von Geruchshormonen (Pheromene) geleitet werden. Dem eigentlichen Paarungsakt geht bei den meisten Arten eine Balz voraus, die auf den Menschen eher grob wirkt. Je nach Art kommt es zur Verfolgung und Umkreisung des Weibchens mit teilweise heftigen Bissen in ihre Extremitäten und Rammstößen gegen den Panzer. Bei der Kopulation reiten die Männchen auf und klammern sich teilweise am Panzer des Weibchens fest. Aufgrund der Möglichkeit zur Samenspeicherung bleibt das Weibchen nach einer erfolgreichen Kopulation über mehrere Jahre befruchtungsfähig, ohne erneut kopulieren zu müssen, was den Erfolg der Schildkröten bei der Besiedlung neuer Lebensräume, z. B. den Galapagosinseln, erklären könnte.
Die Weibchen aller Arten von Schildkröten legen ihre Eier an Land ab. In der Fachsprache wird diese Eiablage Oviposition bezeichnet. Im Einklang mit den Jahreszeiten sucht das trächtige Weibchen eine geeignete Stelle auf, wofür es häufig lange, gefährliche Wanderungen in Kauf nimmt. Es achtet dabei auf die Sonnenlage des Platzes, dessen Bodenbeschaffenheit, Überschwemmungssicherheit und vermutlich noch auf weitere Faktoren. Einmal ausgewählt, wird diese Eiablagestelle meist über viele Jahre beibehalten. Das Weibchen gräbt mit den Hinterbeinen eine tiefe, häufig birnenförmige Grube, legt die Eier vorsichtig hinein und scharrt die Grube wieder sorgfältig zu, so dass keine Nesträuber angelockt werden.
Werden die Schildkröten-Eier ausgebrütet? Die allermeisten Schildkröten-Weibchen überlassen das Ausbrüten der Eier der Sonnenwärme. Sehr wenige Schildkrötenarten betreiben eine gewisse Brutpflege durch das Bewachen der Nistplätze. Dazu zählt die Braune Landschildkröte aus der Gattung der Hinterindischen Landschildkröten. Weibchen dieser Art scharren mit ihren Vorderbeinen einen Nisthaufen aus Laub, Sand und Gras zusammen, der einen Durchmesser von 1 bis 2,50 Meter hat und zwischen 20 und 50 Zentimeter hoch ist. In der Haufenmitte gräbt das Weibchen mit dem Kopf die Nistgrube. Anschließend bewacht sie das Gelege für eine Zeitdauer von 2 bis 20 Tagen. Dabei legt sie sich mitunter direkt auf die Nistgrube. Sie verteidigt ihre Nistgrube gegenüber Fressfeinden jedoch auch durch Bisse oder den Versuch, den Fressfeind von der Nistgrube wegzuschieben.
In Form, Größe und Beschaffenheit unterscheiden sich die Eier bei den verschiedenen Arten sehr. Wann wird das Geschlecht einer Schildkröte bestimmt? Dies geschieht je nach Art ebenfalls unterschiedlich. Bei Europäischen Wasser- und Landschildkrötenarten beispielsweise wird das Geschlecht durch die Bruttemperatur bestimmt. Bei anderen Arten geschieht dies genetisch im Rahmen der Befruchtung.
Nach der Eiablage schlüpfen die Jungen je nach Art nach 50 - 250 Tagen. Frisch geschlüpfte Schildkröten sind sehr vielen Fressfeinden ausgesetzt, so dass es eine extrem hohe Sterblichkeit gibt. Daher legen die meisten Schildkröten-Weibchen auch sehr viele Eier, zum Beispiel legen Meeresschildkröten bis zu 200 Eier.
Alter
Schildkröten können ein sehr hohes Alter erreichen. Am 23.06.2006 verstarb die im Australia Zoo lebende Galápagos-Riesenschildkröte (Geochelone nigra) mit dem Namen Harriet. Das Geburtsjahr dieser Schildkröte wird auf 1830 geschätzt. Demnach wurde die Schildkröte Harriet mindestens 176 Jahre alt.
Bei guter Pflege werden als Haustier gehaltene Schmuckschildkröten 40 Jahre und älter.
Im Gegensatz zum potenziellen Höchstalter steht die durchschnittliche Lebenserwartung der meisten Schildkrötenarten unter natürlichen Bedingungen, die meist deutlich niedriger ausfällt. Für die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni) beträgt sie in der Natur nur etwa 10 Jahre ab der Geschlechtsreife.
Mythologie
Unter Kosmogonie (altgriechisch κοσμογονία kosmogonía = deutsch -> „Weltzeugung“; in älteren Texten auch Kosmogenie) versteht man die Vorstellungen der Entstehung der Welt ("Weltentstehung") und des Kosmos (das Wort Kosmos ist altgriechischer Herkunft und bedeutet [Welt-] Ordnung).
In den alten Kosmogonien vieler asiatischer Völker treibt die Erde >> als runde Fläche auf dem Urmeer. In diesen Fällen benötigt die Erde natürlich einen Träger, dabei handelt es sich stets um ein Tier und häufig ist es speziell eine Schildkröte.
In der griechischen Mythologie ist es so, dass die hochnäsige Nymphe Chelone von Hermes in eine Schildkröte verwandelt wurde. Warum? Die komplette Story unter:
Chelone und ihre Entrückung in eine Schildkröte >>
Abschließend lässt sich anmerken, dass die Schildkröte in der griechischen Mythologie mit Fruchtbarkeit und Ausdauer assoziiert wird. Nehmen wir die bis zu 200 eierlegenden Meeresschildkröten, so lässt sich das Attribut Fruchtbarkeit leicht nachvollziehen.
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