Ist die GEZ-Abgabe gerechtfertigt?


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[...] wir wäre es denn mit etwas Wahlfreiheit die Bürger einzubeziehen und sie zu fragen was nötig ist und wie viel es kosten darf
Das wäre aber das Ende des Staatsfernsehens, ein Fall für die Treuhand. Tausende Arbeitslose, die kaum vermittelbar wären. Ob Moderatoren, Journalisten oder Techniker - die finden nie und nimmer alle einen Job bei den Privaten und mit dieser Ausbildung wird man sonst wohl höchstens noch in Babelsberg oder Hollywood unterkommen - aber die brauchen auch nicht so viele. Im Übrigen würde ich auch mein Kreuz bei "Abschaffung" machen.

Vielleicht ein Gegenvorschlag: Wie wäre es, wenn man mal glasklar und ohne viel Spielraum definiert, was eine "Grundversorgung" ist. Gern auch, was der "Bildungsauftrag" umfassen muss. Ich meine, dann hätte man doch wenigstens mal eine Basis statt willkürlichen Wildwuchs. Und man hätte einen Maßstab, die Arbeit der ÖR zu bewerten. Denn der übliche Maßstab wie Kosteneffizienz und Einschaltquote ist ja weitestgehend hinfällig. Es müssen also andere Parameter her und das müssen welche sein, die nicht in Konkurrenz zu den Privaten stehen. Ja, der ÖR sendet sein Programm halt auch, wenn keiner zuschaut. Dafür zahlen wir, also müssten wir auch den Maßstab dafür festlegen...
 
ARD und ZDF wollen Rundfunkbeitrag künftig nach Bruttoinlandsprodukt bemessen

Folgende News wurde am 11.10.2016 um 09:48:00 Uhr veröffentlicht:
ARD und ZDF wollen Rundfunkbeitrag künftig nach Bruttoinlandsprodukt bemessen
Shortnews

Momentan zahlt jeder Haushalt in Deutschland 17,50 Euro Rundfunkgebühr an die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten.

ARD und ZDF haben nun jedoch einen neuen Vorschlag, wie sich der Betrag bemessen lassen könnte, nämlich nach dem Bruttoinlandsprodukt.


Das System würde damit modernisiert und transparenter gemacht, so die ARD: "Der aufwendige bürokratische und parlamentarische Prozess der Beitragsanpassung würde verschlankt".
 
Die wollen sich nur ersparen das bei jeder Beitragserhöhung ihre Abschaffung gefordert wird :p

Aber nach BIP bemessen ist nun wirklich Schwachsinn, das geht ja nun seit vielen Jahren zu steigenden Prozentzahlen in die Taschen der oberen wenigen Prozent, während die Menschen für die 17,50 Monatsbeitrag viel Geld sind keine Reallohnsteigerung haben.

Also wenn dann nach Einkommen, aber dann ist es dummerweise eine Steuer die es nicht sein darf :ugly:
 
17,50€ ist viel Geld nur! Nur nicht für denjenigen der das volle Programm nutzt. Die da oben (Intendanten und Politiker) haben gar keine Relation zu dem Geld. Ich bekomme das kotzen, wenn ich sehe, wie Auslandsstudenten für das Auslandssemester, dass sie bei uns verbringen diese Gebühr zahlen müssen. Obwohl sie nichts davon haben, weil sie ein englisches Studium absolvieren.

Es hilft nur eine komplette Reform. Zu aller erst müsste man aber alle Intendanten rausschmeißen, da besonders sie zeigen, dass sie keine Ahnung, keine Relationen und totalen Realitätsverlust haben.

zitat von Wasweissdennich
Also wenn dann nach Einkommen, aber dann ist es dummerweise eine Steuer die es nicht sein darf :ugly:

Stimmt so nicht. Es ist nicht eine Steuer, weil es vom Einkommen abhängig wäre. Laut dem damaligen Urteil hieß es, dass es keine Steuer sei, weil sie Zweckgebunden eingesetzt wird.
Also nicht woher das Geld kommt, sondern wohin das Geld geht, macht es zu einer Steuer oder nicht.
Dementsprechend wäre es eigentlich möglich es nach dem Einkommen zu berechnen und das wäre auch das gerechteste von allem! Wenn die ganzen Unterhaltungsprogramme auch mal rausgeschmissen werden! Die sowieso den einseitigen Konkurenzteil zu den Privaten Medien darstellen.

Man stelle sich mal vor, der Rundfunkbeitrag würde jährlich weniger als 3Mrd./Jahr kosten und das Geld wird prozentual von ALLEN Löhnen einkassiert

39Mio. Arbeitnehmer https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-02/erwerbstaetigkeit-deutschland-statistisches-bundesamt-arbeitslosigkeit-arbeitnehmer
1413€/Monat Nettodurchschnittseinkommen https://durchschnittseinkommen.net/durchschnittseinkommen-in-deutschland/
3.000.000.000€ / 39.000.000 = 76,92€/Jahr/Arbeitnehmer
76,92€/12Monate = 6,41€/Monat
--> 100%/1413€*6,41€=0,4536%

Selbst wenn man jetzt noch hoch geht auf ca. 0,6% (ca. 4Mrd. Einnahmen) klingt das doch allemale sozialer und gerechter als die jetzige Finanzierungsstruktur. Aber sowas wollen Intendanten ja nich einsehen. Am Ende müssten noch reiche Bürger wie der VW-Chef mit seinen 17 Mio. € Jahresgehalt ja einen Beitrag von 102.000€ zahlen. Und würde der ÖRR mit 2Mrd. auskommen wäre es ja nur die Hälfte.
 
Ich bekomme das kotzen, wenn ich sehe, wie Auslandsstudenten für das Auslandssemester, dass sie bei uns verbringen diese Gebühr zahlen müssen. Obwohl sie nichts davon haben, weil sie ein englisches Studium absolvieren.

Was hat das mit einem englischen Studium zu tun? Bei mir interessiert sich ja auch keiner dafür ob ich den öffentlichen Rundfunk nutze oder nicht, der durchschnittliche englischsprachige Student schaut vermutlich mehr deutsches Fernsehen als ich


Am Ende müssten noch reiche Bürger wie der VW-Chef mit seinen 17 Mio. € Jahresgehalt ja einen Beitrag von 102.000€ zahlen. Und würde der ÖRR mit 2Mrd. auskommen wäre es ja nur die Hälfte.
Komisch erstmal das Du beim VW-Chef vom Brutto Gehalt aus rechnest und beim durchschnittlichen Arbeitnehmer vom Netto-Gehalt.
Bei deinem Modell werden auch viele reiche Menschen ausgeklammert weil sie eben kein Gehalt beziehen, weiterhin Pensionäre, Couponschneider, private Wohnungsvermiete, Rentner, Menschen die von Unterhaltszahlungen leben und viele mehr...also wenn Dann nach Einkommen und nicht nach Gehalt
 
Was hat das mit einem englischen Studium zu tun? Bei mir interessiert sich ja auch keiner dafür ob ich den öffentlichen Rundfunk nutze oder nicht, der durchschnittliche englischsprachige Student schaut vermutlich mehr deutsches Fernsehen als ich
Damit wollte ich nur mal auf die Gier dieser Rundfunkanstalten hinweisen. Sie stellen sich immer als sozial und gerecht dar, was sie aber nicht sind. Die Studenten sind dann immer verwundert und kennen das so gar nicht. Wenn sie dann aber selbst was sehen wollen, dann gehen sie ins Internet, um einheimische Sender zu verfolgen.

Komisch erstmal das Du beim VW-Chef vom Brutto Gehalt aus rechnest und beim durchschnittlichen Arbeitnehmer vom Netto-Gehalt.
Bei deinem Modell werden auch viele reiche Menschen ausgeklammert weil sie eben kein Gehalt beziehen, weiterhin Pensionäre, Couponschneider, private Wohnungsvermiete, Rentner, Menschen die von Unterhaltszahlungen leben und viele mehr...also wenn Dann nach Einkommen und nicht nach Gehalt
Ich bin davon ausgegangen, dass es sich um sein Nettogehalt handelt. :biggrin:
Dann muss er halt dementsprechend weniger zahlen. :roll:
Mit dem Einkommen hast du natürlich vollkommen recht. Mir fiel noch auf, dass in meiner Rechnung noch nicht mal die Werbung berücksichtigt wurde und daher würde die Gebühr weitaus schmaler ausfallen.
 
Es hilft nur eine komplette Reform. Zu aller erst müsste man aber alle Intendanten rausschmeißen, da besonders sie zeigen, dass sie keine Ahnung, keine Relationen und totalen Realitätsverlust haben.
Die Intendanten arbeiten doch aber sehr reell.

Für Dich mögen knapp 18 Euro viel Geld sein, der ÖR rechnet aber anders. Der schaut sich an, was er an Ausgaben hat, wie viel Rücklagen er bilden will und wenn alles bezahlt und Geld beiseite geschafft wurde, wird der Betrag auf die Bürger umgelegt. Die Frage ist also, ob der ÖR wirtschaftlich vernünftig arbeitet und seinen Abgabenanspruch dadurch auch vor dem Bürger rechtfertigt oder eben nicht.

Und das Thema hatten wir ja schon. Mit einer gefühlten Milliarde "Tatorte", Rundfunkorchestern, Balletten, sonstigen Serien, Fernsehshows und so weiter. Dazu kommt, dass der ÖR keine wichtige Lücke im Angebot schließt, sondern in direkter Konkurrenz zu den privaten Sendern stehen. Doch trotz der erheblichen Mehreinnahmen durch Gebühren (nebst Werbung) ohne nennenswert erhöhten Qualitätsanspruch. Ich kann auch keinerlei Innovation erkennen, obwohl der ÖR es sich am ehesten leisten könnte, etwas zu experimentieren, weil ihm die Einschaltquoten eigentlich scheißegal sein könnten. Und ich muss auch hier im größten Teil der Sendezeit Werbung ertragen.

Für mich persönlich bietet der ÖR keinerlei Mehrwert gegenüber dem privaten Angebot. Da mir die GEZ-Abgabe unter Zwang entzogen wird, kann ich mich eigentlich nur dafür stark machen, dass mein Geld besser und nachhaltiger verwendet wird. Aber schon hier im Thread kannst Du ja nachlesen, dass es doch einige Menschen gibt, die mit dem ÖR grundsätzlich zufrieden sind und einen Mehrwert erkennen wollen. Dann schlägt leider das Gemeinschaftsprinzip zu und man zahlt halt für die Leute mit, die am ÖR ihre Freude haben.
 
... Aber schon hier im Thread kannst Du ja nachlesen, dass es doch einige Menschen gibt, die mit dem ÖR grundsätzlich zufrieden sind und einen Mehrwert erkennen wollen. Dann schlägt leider das Gemeinschaftsprinzip zu und man zahlt halt für die Leute mit, die am ÖR ihre Freude haben.

Dann müssen die halt aus ihrer eigenen Tasche einen zusätzlichen Beitrag leisten! Das ist genau das, was ich nicht verstehe. Wie ungerecht kann man eigentlich nur sein? Ich hätte auch viel Freude an meinem Kino vor Ort, wenn durch das Gemeinschaftsprinzip meine Kinokarte finanziert wird!
Das ist das was mich so sehr aufregt, der ÖR spielt die Leute zum Teil gegeneinander aus.
 
Damit wollte ich nur mal auf die Gier dieser Rundfunkanstalten hinweisen. Sie stellen sich immer als sozial und gerecht dar, was sie aber nicht sind. Die Studenten sind dann immer verwundert und kennen das so gar nicht. Wenn sie dann aber selbst was sehen wollen, dann gehen sie ins Internet, um einheimische Sender zu verfolgen.
Wüsste nicht wie sich der Verein als sozial und gerecht darstellen soll, ein Pro-Wohnung Abgabe ist so ungefähr die unsozialste Möglichkeit die es gibt eine Zwangsabgabe zu erheben, Kleinverdiener die allein in einer Wohnung leben wird halt relativ zu ihrem Einkommen unverhältnismäßig viel abgepresst

Ich bin davon ausgegangen, dass es sich um sein Nettogehalt handelt. :biggrin:
Dann muss er halt dementsprechend weniger zahlen. :roll:
Seit wann gibt irgendjemand ausser der Kleinbürger sein Gehalt in Nettozahlen an? Ich mein mir fällt das immer nur auf: Wenn der Kleinbürger sich über sein kümmerliches Gehalt erbost gibt er es meistens im Monat und Netto an. Möchte der Kleinbürger sich aber über das Gehalt von Einkommensmillionären aufregen dann sind die Zahlen immer Brutto und im Jahr.

Vielleicht sollte der Kleinbürger auch angewöhnen zu schreiben das er z.B. 30.000 Euro im Jahr verdient, klingt doch schon nach recht viel Geld - mehr als das Äquivalent von kaum mehr als 1500 Euro Monatsnetto zumindest :)
 
Vielleicht sollte der Kleinbürger auch angewöhnen zu schreiben das er z.B. 30.000 Euro im Jahr verdient, klingt doch schon nach recht viel Geld - mehr als das Äquivalent von kaum mehr als 1500 Euro Monatsnetto zumindest :)
Warum sollte der Kleinbürger das Problem schön rechnen, wenn es nur nach mehr Geld klingt, aber nicht ist? Ist doch legitim in seiner Argumentation den Beitrag in Relation zu den real verfügbaren Mitteln zu setzen, solange er das auch so sagt.
 
Warum sollte der Kleinbürger das Problem schön rechnen, wenn es nur nach mehr Geld klingt, aber nicht ist? Ist doch legitim in seiner Argumentation den Beitrag in Relation zu den real verfügbaren Mitteln zu setzen, solange er das auch so sagt.

Man sollte halt Gleiches mit Gleichem Vergleichen, der Einkommensmillionär hat seine 10 Mio brutto ja genauso nicht "real verfügbar" sondern muss dem Staat da erstmal eine kräftige Schippe abgeben und er bekommt wahrscheinlich auch relativ kleine monatliche Abschläge auf sein Gehalt bevor da die große Jahressonderzahlung kommt.

Und beim Gehalt in Jahresbruttozahlen rechnen hat ja auch nicht wirklich was mit schön rechnen zu tun,
kommt halt darauf an was ich gerade ausrechnen oder vergleichen möchte.
 
Und beim Gehalt in Jahresbruttozahlen rechnen hat ja auch nicht wirklich was mit schön rechnen zu tun,
kommt halt darauf an was ich gerade ausrechnen oder vergleichen möchte.
Rundfunkgebühren. Warum sollte ich da 210€ (netto) zum Jahresbrutto ins Verhältnis setzen?
Es macht dann schon nen erheblichen Unterschied wenn ich die 17,50 € zu den paar Kröten die monatlich nach Abzug von Miete, Strom, Heizung, Kleidung, Bildung etc. noch für den Kühlschrank übrig bleiben ins Verhältnis setze, weil nur dann deutlich wird, dass die 17,50 € für einige nur mit Verzicht auf wesentliches finanzierbar sind.
 
Rundfunkgebühren. Warum sollte ich da 210€ (netto) zum Jahresbrutto ins Verhältnis setzen?

Um mir selbst zu sagen das das bisschen Rundfunkgebühr bei allem was ich schon zahle auch nix mehr ausmacht?! Korrekt gerechnet lässt mir der Staat ja eh nur 1/3 übrig von allem was ich verdiene....

Klar wenn das Einkommen so "Knirsch auf Kante" ist das man schon an den Grundbedürfnissen sparen muss dann hilft einem diese Erkenntnis auch nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Um mir selbst zu sagen das das bisschen Rundfunkgebühr bei allem was ich schon zahle auch nix mehr ausmacht?!
Auch ne Möglichkeit. Ich persönlich würde meine Finanzplanung aber ungern an dem Grundsatz ausrichten ;)

Für mich sind es auch nicht einfach nur 17,50 €, sondern 17,50 € die ich zumindest in der Höhe für nicht selbst beeinflussbare Verschwendung halte. Da würde ich lieber einen Teil von in die Altersvorsorge, Bildung oder sonstwas sinnvolles stecken, als in einen Pilawa.
Korrekt gerechnet lässt mir der Staat ja eh nur 1/3 übrig von allem was ich verdiene....
Und die 2/3 sind es doch Wert regelmäßig hinterfragt zu werden, oder nicht?
 
Auch ne Möglichkeit. Ich persönlich würde meine Finanzplanung aber ungern an dem Grundsatz ausrichten ;)

Für mich sind es auch nicht einfach nur 17,50 €, sondern 17,50 € die ich zumindest in der Höhe für nicht selbst beeinflussbare Verschwendung halte. Da würde ich lieber einen Teil von in die Altersvorsorge, Bildung oder sonstwas sinnvolles stecken, als in einen Pilawa.
Meine Finanzplanung hat mit dem Grundsatz im Grunde auch nix zu tun, im Prinzip ist es so das ich die rund 200 Euro im Monat einfach nur zusätzlich zu meinen restlichen finanziellen Zielen verdienen muss. Da ich sie laut meiner Rechnung ca. doppelt verdienen muss, muss ich also für über 400 Euro jährlich für die GEZ arbeiten ohne das ich was davon habe.
Ich würde das Geld also auch lieber in was sinnvolles wie z.B. mehr Freizeit stecken, aber es lässt sich mit vertretbaren Aufwand leider nicht ändern

Und die 2/3 sind es doch Wert regelmäßig hinterfragt zu werden, oder nicht?
Definitiv, wobei ich sie lieber zahlen würde wenn der Verwendungszweck sinnvoller wäre
 
Definitiv, wobei ich sie lieber zahlen würde wenn der Verwendungszweck sinnvoller wäre
Mir persönlich würde es schon reichen, wenn alle, die von meinem Geld sehr schön leben, auch ihren Job machen würden, für den ich sie bezahle. Also Polizei, aber vor allem Justiz, Vollzug und Politik. Bin bescheiden.

Aber ob nun Steuern, GEZ, gesetzliche Krankenkassen oder andere Abgaben - man verfährt am besten so, wie man es immer tut: Zahlen, Schnauze halten, freundlich lächeln und sich überraschen lassen, wie unverblümt das erbeutete Geld verprasst werden kann :D
 
Die Intendanten arbeiten doch aber sehr reell.

Für Dich mögen knapp 18 Euro viel Geld sein, der ÖR rechnet aber anders. Der schaut sich an, was er an Ausgaben hat, wie viel Rücklagen er bilden will und wenn alles bezahlt und Geld beiseite geschafft wurde, wird der Betrag auf die Bürger umgelegt. Die Frage ist also, ob der ÖR wirtschaftlich vernünftig arbeitet und seinen Abgabenanspruch dadurch auch vor dem Bürger rechtfertigt oder eben nicht.

Geld ist genauso wie Zeit relativ. 18€ können viel sein, sie können aber auch wenig sein. Ich habe kein Problem damit sozial zu sein und das Geld zu zahlen. Aber ich habe damit ein Problem, wenn man mich zum sozial sein zwingt, bezogen auf Dinge, die keine soziale Notwendigkeit in unserer Gesellschaft haben.
Nachrichten befürworte ich und würden die Rundfunkanstalten mehr Transparenz zeigen, dann würde ich den Anteil ja zahlen, aber ich bin nicht bereit mein Geld gezwungenermaßen für Unterhaltungsmedien abzudrücken, für den mafiösen FIFA-Verein oder für den drogenabhängigen Radsport.

Die Frage, die ich mir ziemlich oft stelle: Mit welchem logischen Verstand rechtfertigt man diese Gebühr?
Selbst zu sagen, es sei nicht viel Geld und daher dürfe man es eintreiben ist doch nicht sinnvoll. Dann würde ich auch darauf bestehen, dass ich von jedem deutschen Bürger pro Monat nur einen Cent bekomme. Ist doch nicht viel Geld, daher sollten sie alle zahlen, aber dass ich dann ca.800.000€/Monat bekäme solle gerecht sein?
Als zweite Frage käme auch auf, warum der einzelne Wohnungsbesitzer zahlen solle? Wir wissen aus der Geschichte lediglich, dass der Staat und die Medien getrennt sein sollten. Aber das rechtfertigt nicht die Behauptung, dass der einzelne Wohnungsbesitzer zahlen sollte! Und dennoch sind Staat und Medien noch viel zu eng miteinander verbunden. Unabhängige Medien gibt es nicht. Irgendwo muss die Finanzierung (oder hier der Zwang der Finanzierung) herkommen und damit sind die Medien immer von etwas abhängig. Die Privaten ausschließlich von Werbung und damit Firmen und die Öffentlich Rechtlichen von einem kleinen Teil Werbung und einem großen Teil der Gesetze, die die Bürger zur Finanzierung zwingen. In einer richtigen Demokratie, hat der Staat gar nicht die Legitimation sich in die Finanzierung von Medien einzumischen. Da er es hier aber tut, ist eine strickte Trennung nicht vorhanden.

Ich bin bereit das Geld an die nächste Kita zu spenden. Kinder sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft, sie sind die Führungskräfte von morgen und daher wäre das wirklich sozial notwendig. Wenn man sich mal anschaut, wie wenig und geringbezahlte Arbeitsplätze es dort gibt!
Ich bin bereit das Geld an das nächste staatliche Krankenhaus zu zahlen, weil es wichtig ist, dass die Gesellschaft gesund ist, dass jeder kranke Arbeiter schnell wieder auf die Beine kommt um nicht nur sein Leben genießen zu können, sondern auch wieder tatkräftig aktiv werden kann.
Ich bin bereit das Geld in eine gemeinnützige Organisation zu stecken. Zur Forschung und Entwicklung.....

Der Staat kann vielleicht verlangen, dass ich einen sozialen Beitrag leiste, aber er kann nicht verlangen, dass ich auch nur einen Cent in Dinge investiere, die gegen meine Auffassung von einer sozialen Notwendigkeit verstößt.
Den Dienst an der Waffe konnte ich verweigern und dafür gab der Staat mir die Chance eine alternative Möglichkeit zu wählen. Wo bleibt hier die Alternative?
 
Geld ist genauso wie Zeit relativ. [...] Nachrichten befürworte ich und würden die Rundfunkanstalten mehr Transparenz zeigen, dann würde ich den Anteil ja zahlen, [...] Die Frage, die ich mir ziemlich oft stelle: Mit welchem logischen Verstand rechtfertigt man diese Gebühr?
Hier gibst Du die Antwort selbst. Du würdest (gern) zahlen, wenn...

Andere zahlen (gerne) ohne dieses Wenn. Wieder anderen kann man bieten was man will, sie wollen gar nicht zahlen.

Der ÖR macht nun das einzig richtige, was er machen kann, selbst wenn er vernünftig mit dem Geld haushalten würde: Er lässt Gebühren einziehen von einer eigens dafür geschaffenen Institution und sendet mal irgendwas drauf los, scheißegal wem es gefällt oder nicht gefällt, Mehrwert oder nicht.

Und das wird sich eben auch so lange nicht ändern, so lange die Bürger halt (gern) zahlen und sich diese Sender auch noch rein ziehen. Auch wenn mir regelmäßig bei fast allen deutschen Serien, Spielfilmen oder "Shows" das Mittag hoch kommt und ich mich frage, wie es die Japaner und Chinesen schaffen, noch ein klein wenig schlechter zu schauspielern als die Deutschen, gibt es ja dennoch reichlich Menschen, denen das Programm zu gefallen scheint. Also bei unter 1% Einschaltquote könnte wohl auch die Politik nirgends mehr eine Rundfunkgebühr rechtfertigen ohne bei der nächsten Wahl abgestraft zu werden. Aber es gibt sie - die Fernsehzombies, die alles konsumieren. Schlecht oder nicht. Und da wir ein Sozialstaat sind, zahlen eben alle für diese armen Geister.

Wir wissen aus der Geschichte lediglich, dass der Staat und die Medien getrennt sein sollten.
Wobei der ÖR ja eigentlich politisch korrektes Staatsfernsehen ist.

In einer richtigen Demokratie, hat der Staat gar nicht die Legitimation sich in die Finanzierung von Medien einzumischen. Da er es hier aber tut, ist eine strickte Trennung nicht vorhanden.
Damit hast Du völlig recht. Aber das Problem liegt ja woanders. Natürlich bekomme ich niemals und nirgends wirklich neutrale Nachrichten. Auch keine neutralen Talkshows oder Spielfilme. Niemals und nirgends. Und gäbe es keinen ÖR, müsste ich mir Nachrichten und Meinungsmache anschauen, die irgendein Geldsack (nämlich der Betreiber des Senders) oder ein Rudel Geldsäcke (Vorstand einer Aktiengesellschaft) für richtig und sendenswert erachten. Das ist nicht der Punkt. Nur muss ich die private Gehirnwäsche wenigstens nicht auch noch bezahlen :) Wobei es wie immer sowieso nicht schaden kann, bei jeder Sendung dem eigenen Verstand zu trauen und eben nicht zum Zombie zu werden.

Der Staat kann vielleicht verlangen, dass ich einen sozialen Beitrag leiste, aber er kann nicht verlangen, dass ich auch nur einen Cent in Dinge investiere, die gegen meine Auffassung von einer sozialen Notwendigkeit verstößt.
Das Recht auf Information und Bildung. Ist ein Grundrecht, bin ich dafür. Nur würde ich die GEZ-Gebühren dann lieber ein ein (kostenloses) Gigabit-Netz für jedermann investieren statt in eine weitere Folge von Tatort oder Musikantenstadl. Aber wenn Du ein paar Seiten zurück blätterst, dann wirst Du dazu auch Stimmen finden, die diese Sendungen als "Grundversorgung" verstehen. Tja, da kann man dann nix machen. Einzige Gegenwehr bleibt der gewaltlose Widerstand: Nicht einschalten, Interviews von ÖR Sendern ablehnen und auch die Webseiten nicht besuchen.
 
Das Recht auf Information und Bildung. Ist ein Grundrecht, bin ich dafür. Nur würde ich die GEZ-Gebühren dann lieber ein ein (kostenloses) Gigabit-Netz für jedermann investieren statt in eine weitere Folge von Tatort oder Musikantenstadl. Aber wenn Du ein paar Seiten zurück blätterst, dann wirst Du dazu auch Stimmen finden, die diese Sendungen als "Grundversorgung" verstehen.
Ich glaube, Du wirst hier niemanden finden, der den aktuellen Sendeapparat des ÖR noch als "Grundversorgung" bezeichnen würde.

Ich finde auch, dass ein Tatort durchaus dazu gehören kann. Wohlgemerkt EIN Tatort. Es muss nicht pro Sendeanstalt mindestens einer sein. Mir würde es auch reichen, wenn man den ÖR im Fernsehen auf drei Sender beschränken würde. Auf einem könnte dann nur Regionalfernsehen laufen. Ich brauche auch keine gefühlt 50 Radiostationen mehr. Die senden 75% Musik, das kann jeder Privatsender auch leisten.

Ich brauche auch keine Champions-League live. Bei WM und EM könnte man diskutieren, wieviel Geld das wert ist, solange man aber nur Fussballverbände reich macht, sollte man das mal lassen.

Die Inhalte, die ich für notwendig halte, sind im Gegensatz zu den Quotenbringern sehr günstig herzustellen. Untertitel für Menschen mit Hörproblemen, Nachrichten in Gebärdensprache, Programme (z.B. Ratgeber) für körperlich Behinderte, politische Dokus, Schulfernsehen für Erwachsene.

Und abends darf es zur Prime Time dann eben auch mal Volksmusik sein. Dafür muss man nicht das Olympiastadion mieten und Helene Fischer teuer bezahlen. Oder eben ein Tatort. Oder mal eine Quizshow.

Ich sehe das Risiko, wenn man solche Inhalte per Verordnung ganz streicht, dann springen die Privaten ein. Aber nur noch per Pay-TV. Und das können sich ganze Bevölkerungsgruppen nicht mehr leisten. Die zahlen auch heute schon keine Rundfunkgebühr.