Relief des Regenwaldes

Amanos

Well-known member
ID: 83221
L
1 Mai 2006
244
7
hallo,


ich muss das Relief des immerfeuchten Regenwaldes beschreiben...

finde dazu rein garnichts, könnt ihr mir vielleicht helfen?

Danke
 
Wie wärs hiermit?

Die äußerst differenzierte Vegetation im Regenwald teilt sich auf bestimmte Höhenlagen auf, man sprich auch von einem "Stockwerkaufbau". Bei diesem Aufbau gibt es vier Etagen: Bis zu einer Höhe von anderthalb Metern reicht die Krautschicht. Die Buschschicht erstreckt sich bis zu fünf Metern in die Höhe. Anschließend folgt bis hinauf zu vierzig Metern das Hauptkronendach, was in einer Höhe von bis zu sechzig Metern und mehr von den Baumriesen, auch Emergen genannt, abgelöst wird. In diesen hohen Kronenbereichen nimmt die Luftfeuchtigkeit ab, die Strahlungsintensität zu, Gewitterstürme werden zum Problem. Ganz neue Eigenschaften sind gefragt. Die Blätter des Baumes nehmen eine völlig andere Gestalt an: sie werden klein und lederartig, um sich vor der hohen Strahlung, ungewollter Verdunstung und den Stürmen zu schützen. Die Art der Blätter eines Baumes ist also von deren spezieller Höhenlage abhängig.
Auch wenn es schwer vorstellbar ist, so herrschen in jeden dieser Stockwerke andere ökologische Bedingungen. In der Kraut- und Buschschicht leben beispielsweise meist Schattenpflanzen, da der Lichtanteil nur 0,1 bis 1 Prozent beträgt, was an dem starken Blätterdach der oberen Pflanzen liegt.
Ansonsten sind die Bäume des tropischen Regenwaldes durch schlanke und glatte Stämme gekennzeichnet. Sie haben keine Jahresringe, allerdings wird ein eventueller Mangel an Feuchtigkeit schwach im Holz markiert. Der Laubwechsel ist stets individuell von Ast zu Ast, da keine geregelten Jahreszeiten existieren. So haben auch die Samen nur eine kurze Keimfähigkeit und die natürlichen Lücken, die sich durch umgestürzte Bäume oder stellenweise sehr unfruchtbaren Boden bilden, können sich schnell schließen, es kommt zu einem so genannten "Vegetationsmosaik". Die bis dahin langsam gewachsenen Bäumchen, welche in ihrem Zustand, auf Licht wartend, ausharrten, schießen nun plötzlich innerhalb weniger Stunden empor. Dabei kommt es zu einer so genannten Laubausschüttung, da der Baum alle Energie in das rasende Wachstum investiert.
Die Wurzeln haben sich dem Boden angepasst, sind also nicht tiefgreifend. Den sicheren Stand bekommen die Bäume meist nur durch Brett- oder Stelzenwurzeln die nur sehr flach, aber auch sehr breit, im Boden ausgebildet sind.
Wenn man vom Regenwald und dessen Ausbeutung hört, so denkt man meist nur an wertvolle Edelhölzer. So viele gibt es allerdings gar nicht von ihnen, nur circa zwei bis fünf pro Hektar. Dagegen bilden Fruchtbäume die absolute Mehrzahl. An Waldrand und Flussufer triumphieren jedoch zu 90 Prozent Aufsetzerpflanzen, auch Epiphyten genannt, wie Lianen, Moose und Flechten. Die bekannteste Epiphyte ist die Orchidee. Diese Pflanzen befinden sich auf den Bäumen. Sie binden den Staub aus der Luft und schnüren den Blättern die Luft ab. Diese zersetzen sich und bilden so die Nahrung der Epiphyten. So wird zwar der Baum nicht geschädigt, aber ihm werden Wasser und Nährstoffe geraubt. Eine spezielle Art der Epiphyten sind Epiphylle. Diese Pflanzen, wie zum Beispiel Moose, haben ihren Sitz ausschließlich auf den Blättern der Wirtspflanze. Hemiepiphyten wachsen im Gegensatz zu Lianen von oben nach unten, ihre Wurzeln verankern später im Boden. Ein Beispiel dafür ist die Würgefeige. Hat sie einmal den Boden erreicht, so bildet sie ein Stützgewebe um den Wirtsbaum. Dieses verstärkt sich immer mehr, was ein Absterben des Wirtsbaumes nach sich zieht.


Gruß
CashButterfly
 
Hehe, was soll man dazu noch sagen. CashButterfly hat ja schon nen Roman geschrieben! Sag mal welche Klasse du bist, dann schau ich mal in meine Schulbüchersammlung, falls du noch was brauchst!

@"Schmetterling" Wann kommt dein Buch raus? :ugly:
 
n1 RELIEF erklärt ...

Unter Relief versteht man die Oberflächengestalt der Erde. Sie entsteht durch die Zusammenwirkung der endogenen und exogenen Kräften.


lol ja die VEGTATION die du beschrieben hast und den BODEN waren echt gut ...


:ugly:
 
Furbymonster schrieb:
@"Schmetterling" Wann kommt dein Buch raus? :ugly:
Wenn ich mein geballtes Wissen zu Buche führen würde, wäre das ein 1500 Seiten Schinken und kein Mensch würde es lesen :LOL:

Ich schreibe grad ne Rezension über ein Buch für den Geschichtsunterricht meiner Tochter (7. Klasse Gymnasuim) mit Folie und Handzettel und male parallel dazu noch ein Gemälde für ihren Kunstunterricht.
Schon gut, wenn man eine schlaue Mutter hat. Sie macht nur zu wenig Gebrauch von meinem Wissen :(

Hier hast noch ein bisschen mehr über den Boden.

A-Horizont = Humus
B-Horizont = Anreicherung von FeO und AlO = Rotfärbung
C-Horizont = anstehende Gestein

Die typische Bodenart ist ferallitischer Boden. Das bedeutet, der Boden ist reich an Aluminium und Eisen. Dies macht ihn äußerst unfruchtbar, aber durch die enorme Biomasseproduktion werden dem Boden alle Mineralien wieder zugeführt. Man kann es durchaus mit einer seit dem Tertiär bestehenden "Recycling-Fabrik" vergleichen. Der prinzipiell unfruchtbare Boden rührt daher, dass es ständig feucht ist und so die Mineralien ausgewaschen werden, was zu akutem Humusmangel und Nährstoffarmut führt, da hauptsächlich Zweischichttonminerale vorhanden sind. Infolge hoher Temperaturen und starker Durchfeuchtung über einen langen Zeitraum sind die Silikatverbindungen intensiv verwittert, alle basisch wirkenden Kationen ausgewaschen und fast ausschließlich Kaolinite, also Zweischichttonminerale die zwischen den Schichten kaum Minerale bilden, neugebildet. Außerdem wird Kieselsäure gelöst und durch die reichlichen Sickerwässer weggeführt (Desilifizierung). Zurück bleiben Eisen- und Aluminiumoxide (Sesquioxide), die oft für die typische rote Farbe der Böden verantwortlich sind (besonders Hämatit, ein Eisenoxid). Die entstandenen Ferallite werden bei Austrocknung zu Lateriten, panzerähnlichen Krusten, oder Rotlehmen. In Becken und Flusslandschaften bilden sich auch Moore oder Gleye. Dennoch ist es möglich, dass nährstoffreiche Flächen auftauchen, dann allerdings nur, wo Vulkane stets frisches Material nachliefern oder in Gebirgen, wo anstehendes Gestein verwittert. Das gilt auch für die Flussufer, an denen mineralhaltiger Schlamm abgelagert wird.
Ebenfalls durch die ganzjährige Feuchtigkeit kommt es zu einer intensiven hydrolytischen Verwitterung, die tiefenreichend bis zu 60 Metern eine Zersetzung der Steine bewirkt. Bei einem oberirdischen Wasserabfluss ist dann eine Zerschneidung und Tiefenerosion wie in Neuguinea zu erkennen. Die Flussbetten dort sind felsig und eingetieft, dadurch bilden sich Wasserfälle und Stromschnellen.