(Bier)Kelle
BackRoad Fahrer
- 28 April 2006
- 6.829
- 507
Es fing alles Anfang September an.
Unabhängig voneinander beschlossen Sabine und ich, einfach mal hinzuschmeißen, weil zu viel neben der Spur lief.
Daraus entstand die Idee, mittels Autozug ans Mittelmeer zu fahren, um dann mit den Moppeds über die Alpen zurück gen Heimat zu fahren.
Als Termin für die Abfahrt ergab sich der 2. Oktober, was zwar nach dem Schneeeinbruch Mitte September in den Alpen ziemlich optimistisch aussah, aber man weiß ja wie es ist: Wenn Engel reisen, dann lacht der Himmel.
Am 1.10. wurden dann die notwendigen Besorgungen gemacht, das Mopped vollgetankt, Öl nachgefüllt, Sachen gepackt, halt so die Sachen, die zu erledigen sind, wenn man eine große Reise vorhat.
Unsere treuen Begleiter:
Erster Tag
Für zehn Uhr war die Verladung der Motorräder am Bahnhof Berlin Wannsee terminiert, dementsprechend wollten wir um sieben Uhr hier in Braunschweig los fahren.
Nachdem ich viel zu früh wach wurde, krabbelte ich dann aus dem Bett. Moppedklamotten anziehen, letzte Kleinigkeiten zusammenpacken, Mopped aufrödeln und los.
So der Plan.
Ihr kennt das Gefühl, wenn eine Tür zufällt, und man genau in dem Moment dran denkt, dass der Schlüssel auf der anderen Seite liegt?
Das Mopped vor der Garage, das Tor zu, der Schlüssel drin.
Am Garagenschlüssel hing auch nur noch der Haus/Wohnungsschlüssel dran.
Der Blutdruck im Keller, der Puls auf 180 - was ein Urlaubsbeginn.
Habe ich erwähnt, dass ich keinen Ersatzschlüssel zur Garage habe?
Zum Glück war die Haustür nicht ins Schloss gefallen, meine Wohnungstür war aus purer Faulheit offen geblieben und der Tag war gerettet.
Ich konnte also den Plan umsetzen, gegen halb sieben ging es dann zu Sabine, dort Kaffee trinken, und gegen sieben ging es richtig los.
Unsere erste Feststellung der Reise: Es ist kalt, arschkalt um genau zu sein.
Die zweite Feststellung: Ich habe sämtliche Lüftungsschlitze der Jacke offen gelassen, da war dann arschkalt nur der Vorname.
Die dritte Feststellung: Was eine herrliche Aussicht. Wir fuhren in den Sonnenaufgang hinein, auf den Feldern waberten die Nebelbänke, einfach genial.
Gegen zwanzig vor zehn waren wir in Berlin, und es war erstmal auftauen in der Sonne angesagt.
Kurz darauf gesellte sich ein weiterer Q-Treiber mit seiner Partnerin zu uns, wir lernten Kerstin und Kai kennen.
Die Zeit bis zur Verladung vertrieben wir uns dann mit allerlei Klönschnack über unsere Moppeds, die geplanten sowie die bisherigen Urlaubsreisen und sonstige Themen.
Irgendwann um elf wurde es spannend, die Verladung stand bevor.
Dazu muss man wissen, dass die Motorräder auf der unteren Etage der zwei-etagiegen Waggons verladen werden, die eine lichte Höhe von 1,60 Meter hat.
Mit Helm habe ich auf dem Mopped eine Höhe von ca. 1,95 Meter.
Also Oberkörper auf den Tank legen, dadurch kamen die Beine so nach oben, dass sie sich mit den Koffern verhedderten, und dann ging es über sechs gefülte 100 Meter lange Waggons.
Geschafft!
Danach stellten wir fest, dass aus der Kälte des Morgens eine brüllende Mittagshitze geworden war, und das in den Motorradklamotten. Jeder Schatten war uns jetzt recht.
Mit ein wenig Verspätung fuhr der Zug gegen dreiviertel eins ab, natürlich nicht ohne die obligatorisch vergessenen Alarmanlagen der PKWs, die die nächsten Stunden lärmten.
Wir bezogen unser 6er Liegewagenabteil, welches wir uns die ersten zehn Minuten mit einem Harley-Pärchen aus MeckVOp teilten.
Der überaus freundliche Schaffner bot uns ein freies Abteil an, so dass wir nur zu zweit im Abteil wären.
Wir nahmen das Angebot dankend an, belohnten es mit nem 5er pro Nase, und schickten das Harley-Pärchen raus.
Die Fahrt verlief dann sehr entspannt.
Wir lasen, schauten uns die Landschaft an, dösten vor uns hin, aßen, tranken - so ein richtig entspannter Urlaubseinstieg.
Zweiter Tag
Die Nacht im Zug verlief sehr ruhig.
Gut, die Qualität des Schlafs war nicht übermäßig gut, aber es liegt wohl am persönlichen Befinden, wie man mit dem Schlafen im Zug klar kommt.
Am Morgen kam das Frühstück:
Im Avignon angekommen, traten wir aus dem Bahnhof:
Mit dem Bus ging es zum Autoterminal, wo unsere Moppeds schon warteten.
Abladen, aufrödeln, anziehen.
Die Jacke wurde auf den Koffer festgeschnallt, es war zu warm.
Protektorenweste plus T-Shirt waren mehr als ausreichend.
Als wir dann los wollten, streikte Kais Kuh.
Die Solidarität unter Bikern gebot es, dass wir uns erstmal neben das streikende Mopped stellten, um ohne jegliche Schrauberkenntnisse das Problem zu analysieren.
Da wir die baugleichen Maschinen haben, konnten wir das Problem recht schnell auf die Benzinpumpe reduzieren, die dann nach dem Überprüfen der Steckkontakte auch wieder ohne großes Murren lief.
Nun war die Zeit gekommen, uns zu verabschieden. Während wir gen Südosten zum Mittelmeer wollten, wollten die beiden noch ein wenig in Avignon akklimatisieren und dann drei Wochen Frankreich und Spanien unsicher machen. Mein Neid ist mit ihnen.
Wir fuhren das Rhonetal entlang, in Fos-sur-Mer trafen wir aufs Mittelmeer, um uns dann Marseille in der Rush-Hour zu geben.
Falls es französische Verkehrsplaner geben sollte, was ich arg bezweifle, so haben die echt einen an der Waffel.
Grüne Welle - kann man das essen?
Zwei Einbahnstraßen parallel zueinander, aber die Richtungen so getauscht, dass man de facto Links-Verkehr hatte.
Kurz bevor meine Kuh eine Hitzekollaps erlitt, waren wir endlich aus dem Molloch raus, und der erste "Pass" wird erklommen.
Weiter ging es zu einem Aussichtspunkt, zu dem Sabine eigentlich gar nicht hinwollte, aber als wir dort ankamen, wurde die Kamera mächtig geknechtet.
Nach den letzten zwanzig Minuten Fahrzeit kamen wir am Hotel an
Schnell eingecheckt und ab zum
Nach ca 90 Minuten Sonne tanken und im Wasser planschen, machten wir uns dann auf, uns was zu essen zu suchen.
Das endete dann so:
Interessant war in dem Restaurant folgende Tisch Konstruktion:
Während des Essens wurde ein zweirädriges Etwas auf dem Parkplatz abgestellt, was wir uns nach dem Essen genauer anschauen mussten.
Ein Chaot:
Aber ein romantischer:
Und umweltbewusst auch noch:
Den Besitzer dieses Mobils konnten wir leider nicht entdecken.
Auf dem Weg zum Hotel konnten wir die örtlichen Grafitti Kunstwerke bewundern:
Ein schöner Tag ging zu Ende.
Dritter Tag
Es ist ein sonniger Dienstag und er ist als Strandtag gebucht.
Der Ausblick zum Frühstück:
Am Strand kommt selbst das Wasser ins Schwitzen
Auf alle Fälle kann man so die Zeit seines Lebens verbringen:
Nach dem leckeren Mittagessen an der Strandpromenade verkrümelte ich mich ins Hotel, ich bin nicht so der Sonnenanbeter, außerdem wollte die folgende Tagestour geplant werden.
Abends wollte ich nochmal dem dem Mopped zum Aussichtspunkt, den Sonnenuntergang genießen.
Sabine entschwand zum Strand, und wollte auch gar nicht mit zum Sonnenuntergang kommen, aber naja, die Halbwertszeit von weiblichen Entscheidungen
Hier die Ergebnisse:
Vierter Tag
Es ist Zeit, die Moppeds aufzurödeln, und dem Mittelmeer Lebewohl zu sagen
Auf dem Plan stehen der Lac de Sainte-Croix mit der anschließenden Gorges Du Verdon, und die Überquerung des Col de la Bonette.
Die erste Rast ist in Barjols, das Wetter ist, naja, was soll man sagen
Auf der bis dato zurückgelegten Strecke konnte ich mich nur an ein ca. ein Kilometer langes gerades Stück Straße erinnern.
Der Rest waren nur Kurven, Kurven, Kurven und Kehren.
Die Straßen waren überwiegend von guter Qualität, es war kaum Verkehr, nur ein Hund mit Glocke querte irgendwo in einem Wald unseren Weg.
Weiter ging es zum Sainte-Croix
Ab dieser Stelle kamen keine Geraden mehr, die länger als 200 Meter waren, ich schwörs.
Aus diesem Anlass setzte sich folgender Song in meinen Ohren fest:
Es war einfach nur Hammer, aber es war erst der Anfang, weiter zur Gorges du Verdon.
Eine Achterbahn ist Kinderkacke gegen diese Schlucht.
Ein zufriedene Kuh, die sich über artgerechte Haltung freut
Essen wie Gott in Frankreich
Bis zum Col de la Bonette waren es noch ein paar Kilometer, gespickt mit vier oder fünf anderen Pässen und der Gorges de Daluis.
Die Schlucht beeindruckt durch die rot-braunen Felsen, und der recht kranken Straßenführung.
In Nord-Süd Richtung wurde die Straße an den engen Stellen in Tunnel verlegt, während die andere Richtung irgendwie an den Hang geklebt wurde.
Achterbahn? Selbst Kinderkacke wäre noch übertrieben.
Zwischen dem Col de Valberg und dem Col de la Couillole tanken wir.
Da kommt ein weiterer Motorradfahrer auf nem Raserhocker angefahren, neongrüner Helm, seltsam irgendwie.
Der freundliche Herr wollte nur mal einen paar Norddeutschen guten Tag sagen, er war Oldenburger.
Bei ein bisschen Klönschnack kam in mir so das Bild des zerstreuten Professors hoch.
Er verabschiedet sich mit einem "Ich fahr jetzt ins Hotel und gehe morgen wandern.".
Mein taxierender Blick auf das Hinterrad lässt erahnen, dass er, zerstreut oder nicht, definitiv weiß, wie man in den Alpen Motorrad fährt.
Der folgende Col de la Couillole nötigt uns einiges an Konzentration ab, ganz doof habe ich aber erst geguckt, als eine Spitzkehre komplette mit Kastanien bzw. deren Schalen gefüllt war.
Da kommt man doch mal ins Schwitzen.
Auf der darauf folgenden Anfahrt zum Bonette versuche ich verzweifelt, nen Laden an der Straße zu finden, wo ich mir was zu trinken kaufen kann, aber Fehlanzeige.
Na was solls, man weiß sich ja zu helfen
Zum Bonette ist eigentlich nicht viel zu sagen.
Fast die komplette Strecke ist frisch asphaltiert, wir trafen auf vier PKWs, einen Fahrradfahrer und gefühlte 200 Schafe in einer Herde.
Schweren Herzens traten wir dann die Abfahrt nach Jausiers an, wo wir zwar ein Hotel reserviert hatten, aber das TomTom kannte weder das Hotel noch die angegebene Straße, also hieß es suchen.
Wir standen auf einem Parkplatz, und ich fragte Sabine, ob sie mit dem otel einverstanden wäre:
Sie war
Der abendliche Blick aus dem Appartement
Dann ging es auf Essenssuche.
Das Hotel war zu der Zeit nur eine Appartementanlage ohne Restaurantbetrieb.
Der Hotelier erklärte mir zwar mehrere Möglichkeiten, wo man gut essen kann, aber naja, ich hatte nicht umsonst ne 4 im Französisch Unterricht.
Die erste Lokalität die wir fanden, machte irgendwie den Eindruck einer Trinkhalle, also zogen wir weiter.
Das nächste war so ne Nobel Villa, das Menu ab 80 €, und das ausgeschilderte Hotel mit Pizzeria war dicht.
Also zurück zur Trinkhalle, wo wir draußen Platz nahmen.
Auf die Frage, ob es noch was zu essen gibt, wurden wir nach drinnen gebeten, wo sich ein richtig gemütliches Restaurant versteckte.
Die Karte wurde studiert, und hier das Ergebnis:
Ein Campari, ein halber Liter leckerer Rosé ein ordentliches Steak mit Beilagen für 30 € inklusive Trinkgeld ist ein recht angemessener Abschluss eines der schönsten Tage, die ich bis dato erlebt habe.
Route und Höhenprofil:
Unabhängig voneinander beschlossen Sabine und ich, einfach mal hinzuschmeißen, weil zu viel neben der Spur lief.
Daraus entstand die Idee, mittels Autozug ans Mittelmeer zu fahren, um dann mit den Moppeds über die Alpen zurück gen Heimat zu fahren.
Als Termin für die Abfahrt ergab sich der 2. Oktober, was zwar nach dem Schneeeinbruch Mitte September in den Alpen ziemlich optimistisch aussah, aber man weiß ja wie es ist: Wenn Engel reisen, dann lacht der Himmel.
Am 1.10. wurden dann die notwendigen Besorgungen gemacht, das Mopped vollgetankt, Öl nachgefüllt, Sachen gepackt, halt so die Sachen, die zu erledigen sind, wenn man eine große Reise vorhat.
Unsere treuen Begleiter:
Erster Tag
Für zehn Uhr war die Verladung der Motorräder am Bahnhof Berlin Wannsee terminiert, dementsprechend wollten wir um sieben Uhr hier in Braunschweig los fahren.
Nachdem ich viel zu früh wach wurde, krabbelte ich dann aus dem Bett. Moppedklamotten anziehen, letzte Kleinigkeiten zusammenpacken, Mopped aufrödeln und los.
So der Plan.
Ihr kennt das Gefühl, wenn eine Tür zufällt, und man genau in dem Moment dran denkt, dass der Schlüssel auf der anderen Seite liegt?
Das Mopped vor der Garage, das Tor zu, der Schlüssel drin.
Am Garagenschlüssel hing auch nur noch der Haus/Wohnungsschlüssel dran.
Der Blutdruck im Keller, der Puls auf 180 - was ein Urlaubsbeginn.
Habe ich erwähnt, dass ich keinen Ersatzschlüssel zur Garage habe?
Zum Glück war die Haustür nicht ins Schloss gefallen, meine Wohnungstür war aus purer Faulheit offen geblieben und der Tag war gerettet.
Ich konnte also den Plan umsetzen, gegen halb sieben ging es dann zu Sabine, dort Kaffee trinken, und gegen sieben ging es richtig los.
Unsere erste Feststellung der Reise: Es ist kalt, arschkalt um genau zu sein.
Die zweite Feststellung: Ich habe sämtliche Lüftungsschlitze der Jacke offen gelassen, da war dann arschkalt nur der Vorname.
Die dritte Feststellung: Was eine herrliche Aussicht. Wir fuhren in den Sonnenaufgang hinein, auf den Feldern waberten die Nebelbänke, einfach genial.
Gegen zwanzig vor zehn waren wir in Berlin, und es war erstmal auftauen in der Sonne angesagt.
Kurz darauf gesellte sich ein weiterer Q-Treiber mit seiner Partnerin zu uns, wir lernten Kerstin und Kai kennen.
Die Zeit bis zur Verladung vertrieben wir uns dann mit allerlei Klönschnack über unsere Moppeds, die geplanten sowie die bisherigen Urlaubsreisen und sonstige Themen.
Irgendwann um elf wurde es spannend, die Verladung stand bevor.
Dazu muss man wissen, dass die Motorräder auf der unteren Etage der zwei-etagiegen Waggons verladen werden, die eine lichte Höhe von 1,60 Meter hat.
Mit Helm habe ich auf dem Mopped eine Höhe von ca. 1,95 Meter.
Also Oberkörper auf den Tank legen, dadurch kamen die Beine so nach oben, dass sie sich mit den Koffern verhedderten, und dann ging es über sechs gefülte 100 Meter lange Waggons.
Geschafft!
Danach stellten wir fest, dass aus der Kälte des Morgens eine brüllende Mittagshitze geworden war, und das in den Motorradklamotten. Jeder Schatten war uns jetzt recht.
Mit ein wenig Verspätung fuhr der Zug gegen dreiviertel eins ab, natürlich nicht ohne die obligatorisch vergessenen Alarmanlagen der PKWs, die die nächsten Stunden lärmten.
Wir bezogen unser 6er Liegewagenabteil, welches wir uns die ersten zehn Minuten mit einem Harley-Pärchen aus MeckVOp teilten.
Der überaus freundliche Schaffner bot uns ein freies Abteil an, so dass wir nur zu zweit im Abteil wären.
Wir nahmen das Angebot dankend an, belohnten es mit nem 5er pro Nase, und schickten das Harley-Pärchen raus.
Die Fahrt verlief dann sehr entspannt.
Wir lasen, schauten uns die Landschaft an, dösten vor uns hin, aßen, tranken - so ein richtig entspannter Urlaubseinstieg.
Zweiter Tag
Die Nacht im Zug verlief sehr ruhig.
Gut, die Qualität des Schlafs war nicht übermäßig gut, aber es liegt wohl am persönlichen Befinden, wie man mit dem Schlafen im Zug klar kommt.
Am Morgen kam das Frühstück:
Im Avignon angekommen, traten wir aus dem Bahnhof:
Mit dem Bus ging es zum Autoterminal, wo unsere Moppeds schon warteten.
Abladen, aufrödeln, anziehen.
Die Jacke wurde auf den Koffer festgeschnallt, es war zu warm.
Protektorenweste plus T-Shirt waren mehr als ausreichend.
Als wir dann los wollten, streikte Kais Kuh.
Die Solidarität unter Bikern gebot es, dass wir uns erstmal neben das streikende Mopped stellten, um ohne jegliche Schrauberkenntnisse das Problem zu analysieren.
Da wir die baugleichen Maschinen haben, konnten wir das Problem recht schnell auf die Benzinpumpe reduzieren, die dann nach dem Überprüfen der Steckkontakte auch wieder ohne großes Murren lief.
Nun war die Zeit gekommen, uns zu verabschieden. Während wir gen Südosten zum Mittelmeer wollten, wollten die beiden noch ein wenig in Avignon akklimatisieren und dann drei Wochen Frankreich und Spanien unsicher machen. Mein Neid ist mit ihnen.
Wir fuhren das Rhonetal entlang, in Fos-sur-Mer trafen wir aufs Mittelmeer, um uns dann Marseille in der Rush-Hour zu geben.
Falls es französische Verkehrsplaner geben sollte, was ich arg bezweifle, so haben die echt einen an der Waffel.
Grüne Welle - kann man das essen?
Zwei Einbahnstraßen parallel zueinander, aber die Richtungen so getauscht, dass man de facto Links-Verkehr hatte.
Kurz bevor meine Kuh eine Hitzekollaps erlitt, waren wir endlich aus dem Molloch raus, und der erste "Pass" wird erklommen.
Weiter ging es zu einem Aussichtspunkt, zu dem Sabine eigentlich gar nicht hinwollte, aber als wir dort ankamen, wurde die Kamera mächtig geknechtet.
Nach den letzten zwanzig Minuten Fahrzeit kamen wir am Hotel an
Schnell eingecheckt und ab zum
Nach ca 90 Minuten Sonne tanken und im Wasser planschen, machten wir uns dann auf, uns was zu essen zu suchen.
Das endete dann so:
Interessant war in dem Restaurant folgende Tisch Konstruktion:
Während des Essens wurde ein zweirädriges Etwas auf dem Parkplatz abgestellt, was wir uns nach dem Essen genauer anschauen mussten.
Ein Chaot:
Aber ein romantischer:
Und umweltbewusst auch noch:
Den Besitzer dieses Mobils konnten wir leider nicht entdecken.
Auf dem Weg zum Hotel konnten wir die örtlichen Grafitti Kunstwerke bewundern:
Ein schöner Tag ging zu Ende.
Dritter Tag
Es ist ein sonniger Dienstag und er ist als Strandtag gebucht.
Der Ausblick zum Frühstück:
Am Strand kommt selbst das Wasser ins Schwitzen
Auf alle Fälle kann man so die Zeit seines Lebens verbringen:
Nach dem leckeren Mittagessen an der Strandpromenade verkrümelte ich mich ins Hotel, ich bin nicht so der Sonnenanbeter, außerdem wollte die folgende Tagestour geplant werden.
Abends wollte ich nochmal dem dem Mopped zum Aussichtspunkt, den Sonnenuntergang genießen.
Sabine entschwand zum Strand, und wollte auch gar nicht mit zum Sonnenuntergang kommen, aber naja, die Halbwertszeit von weiblichen Entscheidungen
Hier die Ergebnisse:
Vierter Tag
Es ist Zeit, die Moppeds aufzurödeln, und dem Mittelmeer Lebewohl zu sagen
Auf dem Plan stehen der Lac de Sainte-Croix mit der anschließenden Gorges Du Verdon, und die Überquerung des Col de la Bonette.
Die erste Rast ist in Barjols, das Wetter ist, naja, was soll man sagen
Auf der bis dato zurückgelegten Strecke konnte ich mich nur an ein ca. ein Kilometer langes gerades Stück Straße erinnern.
Der Rest waren nur Kurven, Kurven, Kurven und Kehren.
Die Straßen waren überwiegend von guter Qualität, es war kaum Verkehr, nur ein Hund mit Glocke querte irgendwo in einem Wald unseren Weg.
Weiter ging es zum Sainte-Croix
Ab dieser Stelle kamen keine Geraden mehr, die länger als 200 Meter waren, ich schwörs.
Aus diesem Anlass setzte sich folgender Song in meinen Ohren fest:
Setzt alle Segel und macht die Leinen los
die Engel singen unser Lied
Die Seele, hungrig, packt eure Träume ein
der Wind der Hoffnung weht
Keine Ketten dieser Welt,
keine Wand hält uns zurück
Heut ist ein großer Tag
Wir sind auf der Flucht ins Glück
Es war einfach nur Hammer, aber es war erst der Anfang, weiter zur Gorges du Verdon.
Eine Achterbahn ist Kinderkacke gegen diese Schlucht.
Ein zufriedene Kuh, die sich über artgerechte Haltung freut
Essen wie Gott in Frankreich
Bis zum Col de la Bonette waren es noch ein paar Kilometer, gespickt mit vier oder fünf anderen Pässen und der Gorges de Daluis.
Die Schlucht beeindruckt durch die rot-braunen Felsen, und der recht kranken Straßenführung.
In Nord-Süd Richtung wurde die Straße an den engen Stellen in Tunnel verlegt, während die andere Richtung irgendwie an den Hang geklebt wurde.
Achterbahn? Selbst Kinderkacke wäre noch übertrieben.
Zwischen dem Col de Valberg und dem Col de la Couillole tanken wir.
Da kommt ein weiterer Motorradfahrer auf nem Raserhocker angefahren, neongrüner Helm, seltsam irgendwie.
Der freundliche Herr wollte nur mal einen paar Norddeutschen guten Tag sagen, er war Oldenburger.
Bei ein bisschen Klönschnack kam in mir so das Bild des zerstreuten Professors hoch.
Er verabschiedet sich mit einem "Ich fahr jetzt ins Hotel und gehe morgen wandern.".
Mein taxierender Blick auf das Hinterrad lässt erahnen, dass er, zerstreut oder nicht, definitiv weiß, wie man in den Alpen Motorrad fährt.
Der folgende Col de la Couillole nötigt uns einiges an Konzentration ab, ganz doof habe ich aber erst geguckt, als eine Spitzkehre komplette mit Kastanien bzw. deren Schalen gefüllt war.
Da kommt man doch mal ins Schwitzen.
Auf der darauf folgenden Anfahrt zum Bonette versuche ich verzweifelt, nen Laden an der Straße zu finden, wo ich mir was zu trinken kaufen kann, aber Fehlanzeige.
Na was solls, man weiß sich ja zu helfen
Zum Bonette ist eigentlich nicht viel zu sagen.
Fast die komplette Strecke ist frisch asphaltiert, wir trafen auf vier PKWs, einen Fahrradfahrer und gefühlte 200 Schafe in einer Herde.
Schweren Herzens traten wir dann die Abfahrt nach Jausiers an, wo wir zwar ein Hotel reserviert hatten, aber das TomTom kannte weder das Hotel noch die angegebene Straße, also hieß es suchen.
Wir standen auf einem Parkplatz, und ich fragte Sabine, ob sie mit dem otel einverstanden wäre:
Sie war
Der abendliche Blick aus dem Appartement
Dann ging es auf Essenssuche.
Das Hotel war zu der Zeit nur eine Appartementanlage ohne Restaurantbetrieb.
Der Hotelier erklärte mir zwar mehrere Möglichkeiten, wo man gut essen kann, aber naja, ich hatte nicht umsonst ne 4 im Französisch Unterricht.
Die erste Lokalität die wir fanden, machte irgendwie den Eindruck einer Trinkhalle, also zogen wir weiter.
Das nächste war so ne Nobel Villa, das Menu ab 80 €, und das ausgeschilderte Hotel mit Pizzeria war dicht.
Also zurück zur Trinkhalle, wo wir draußen Platz nahmen.
Auf die Frage, ob es noch was zu essen gibt, wurden wir nach drinnen gebeten, wo sich ein richtig gemütliches Restaurant versteckte.
Die Karte wurde studiert, und hier das Ergebnis:
Ein Campari, ein halber Liter leckerer Rosé ein ordentliches Steak mit Beilagen für 30 € inklusive Trinkgeld ist ein recht angemessener Abschluss eines der schönsten Tage, die ich bis dato erlebt habe.
Route und Höhenprofil:
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