Soziales Politiker und Deutschland, oder, wie verarsche ich das Volk

@Oseidon

Schwarzarbeit wird NICHT von der Polizei verfolg, sondern vom Zoll.
Die Polizei leistet höchstens Amtshilfe ;)
(das nur am Rande)
 
das_makro schrieb:
@Oseidon

Schwarzarbeit wird NICHT von der Polizei verfolgt, sondern vom Zoll.
Die Polizei leistet höchstens Amtshilfe ;)
(das nur am Rande)
stimmt, und die haben ganze 7000 Leute dafür das zu Kontrollen.
Und das bei geschätzten ( Quelle ist das Handelsblatt ) über 5 Millionen Schwarzarbeitern.

@Kelle, zu dem Thema Mindestlohn gab es doch schon reichlich Diskusionen, auch was Dein Beispiel des Haareschneidens betrifft.

Klar wird der Haarschnitt etwas teurer, aber, dank Mindestlohn könnten sich auch wieder mehr Menschen dieses leisten.

@MartyMcFly, Politiker könnten auch auf ein Teil des Geldes verzichten, in anderen Ländern geht das.

wenn die auch kein Sitzungsgeld bekommen so haben die meist andere Geldwerte Vorteile.

Was die Anzeigepflicht betrifft kenne ich nur das hier "Jeder Bürger ist verpflichtet, ihm bekannt gewordene Straftaten zur Anzeige zu bringen. Tut er dies nicht, kann er nach § 258 StGB wegen Strafvereitelung belangt werden."


Siehst Du, Du möchtest mehr Arbeitsplätze schaffen durch Senkung der Lohnnebenkosten.
Selbst Die Unternehmer, egal ob klein, mittel oder großbetrieb sehen in einer solchen Senkung keinen bzw. kaum einen Anreiz zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Die Arbeitsplätze der Schwarzarbeiter aber hingegen gibt es schon, nur eben das die von den Falschen Leuten besetzt sind.
Bei einem radikalem Durchgreifen gegen Schwarzarbeiter ständen diese Stellen dem 1. Arbeitsmarkt zur Verfügung und würden dadurch auch wieder dem Staat Geld bringen, und zwar deutlich mehr als die Erhöhung der Merkelsteuer.

zum Schluss vergiss bitte das Jeder ALG II empf. im Monat 800 Euro bekommt.

Wir als Familie bekommen pro pers. noch keine 420 Euro pro Kopf( incl. Kindergeld ), und davon geht die Miete und sonstige kosten noch ab.
 
Photon schrieb:
Ganzheitlich betrachtet sieht es nämlich so aus, dass man sich mitunter trotz Arbeit nichts leisten kann. Nicht etwa als Selbstständiger (der ist sowieso immer allein schuld), aber was mit Berufen, wo kaum mehr als der Hartz IV-Satz gezahlt wird? Da entsteht trotzt Arbeit auch keine Kaufkraft - aber genau dahin geht der Trend...

Welcher Trend?
Seltsamerweise liegt das durschnittliche Einkommen in Deutschland irgendwo ab 2500 € aufwärts.
Es ist doch nun so, dass sich der Preis über Angebot und Nachfrage regelt.
Auch der Preis für Arbeit.

Da regulierend eingreifen zu wollen, ist für mich mal wieder ein Stück Bürokratie mehr, die ja eigentlich abgeschafft werden soll.

Photon schrieb:
Ja gut, aber wo bleibt eigentlich diese enorme Kostenersparnis, wo wirkt sie sich aus?

Gewinne...

Photon schrieb:
Von dem Geld könnte man eine neue Filiale in der Nähe eröffnen, aber leute einzustellen ist ja seit 2000 "unpopulär" geworden - in wahrsten Sinne des Wortes.

Meinst Du das wirklich ernst?
Warum soll ich ne Filiale eröffnen, mit 3 Mitarbeitern die nur rumsitzen und nix zu tun haben, weil 90% der Kunden ihre Bankgeschäfte über Automaten oder Internet abwickeln?

Photon schrieb:
Wie ganzheitlich hättest Du es denn gern? "Ganzheitlich betriebswirtschaftlich" im Sinne der Bereicherung der Reichen oder auch "ganzheitlich sozial"? Kelle, "ganzheitlich" heißt nicht immer nur, alles aus der Sicht der armen Reichen zu betrachten, die allesamt um ihr Überleben kämpfen und deshalb massenhaft entlassen müssen, um selbst nicht zu verhungern...

Einfach so ganzheitlich:
Wenn ein finnischer Handyhersteller Marktführer in Deutschland ist, brauch sich kein Deutscher zu wundern, dass Siemens Personal abbaut.

Es ist doch einfach mal pervers sich darüber aufzuregen, dass ne Firma trotz Gewinnen Leute entlässt oder nicht einstellt, da die Personalstruktur in erster Linie mit dem Arbeitsaufkommen zu tun hat, nicht mit der Differenz von Einnahmen und Ausgaben.

Wenn ein Unternehmen so handelt, wie es ein Bürger tut, gucken, wo gibt es was am günstigsten, wer bietet das beste Preis/Leistungs Verhältnis, kann ich 50 € im Monat aufs Sparbuch packen oder vielleicht 100 € ... dann ist das Handeln des Bürgers in Ordnung.
Das Unternehmen, was nix anderes macht als der Bürger, wird als schwerkriminell hingestellt.

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
Wenn ein Unternehmen so handelt, wie es ein Bürger tut, gucken, wo gibt es was am günstigsten, wer bietet das beste Preis/Leistungs Verhältnis, kann ich 50 € im Monat aufs Sparbuch packen oder vielleicht 100 € ... dann ist das Handeln des Bürgers in Ordnung.
Das Unternehmen, was nix anderes macht als der Bürger, wird als schwerkriminell hingestellt.

gruss kelle!

Oh ja wie recht du doch hast, ich hatte mal interview gelesen von einem Großhändler aus Schweden der ordentlich expandiert hat auf die Frage des reporters ob er nun auch stolz sein würde fast 500 Leute zu beschäftigen meinte er.
"Um Gottes willen nein, mehr Mitarbeiter zu beschäftigen ist das schlechteste was einem Unternehmer passieren kann, Mitarbeiter kosten Geld, und wer ist schon erpicht darauf Monat für Monat immer mehr Geld zu verlieren?"
(KEIN ORIGINAL ZITAT NUR INHALTLICHT WIEDERGEGEBEN)

Der Mann ist ehrlich und recht hat er.


Zum Thema Schwarzarbeit, wenn alle Schwarzarbeiter von heute auf morgne weg wären, hätte das zwar schon Vorteile für die legalen Betriebe aber sehr viele Aufträge die jetzt von Schwarzarbeitern ausgeführt werden, würden gar nicht zustande kommen. Gerade bei den kleineren Handwerksaufträgen sagen sich doch viele. "Ich kenne da einen der macht das günstig ich frag mal ob der das macht und wenn nicht dann lassen wir es so."
Und immerhin kommt über die höhere Mehwertsteuer ein kleiner Teil von dem Geld des Schwarzarbeiters wieder zurück.


Es gab da auch mal einen interessanten Ansatz von einem Finnen glaube ich, ein Steuersystem das nur aus Mehrwertsteuer besteht, die dann bei so um die 40 %. Aber dafür null andere Steuern.


@Threadersteller:
Zu deiner Meinung "Politiker suchen doch immer nur nach einem Weg die Menschen möglichst gut zu verarschen." - Klaro und dann wenn niemand mehr im Bundestag ist holen sie die Lederkostüme und Peitschen raus und betreiben einen Sado Maso Club, oder sie beten den Teufel an, wer weiß....

Im Grunde Versuchen die Menschen nur das zu tun was nach ihrer Überzeugung das richtige ist, man wird ja nicht von heute auf morgen Top Politiker und der Weg bis da hin ist sehr steinig und sehr anstrengend. Und beginnt für gewöhnlich mit einfacher Partei Arbeit die nicht nur unbezahlt ist sondern sogar noch die Parteibeiträge kostet. Dazu kommt noch Lebenslange Verachtung von Leuten wie dir....
Die Gehälter sind gut, aber wenn man schaunt wieviel hoch Rangige Firmenangestellt verdienen ist es doch ein Witz. Besonders unter dem Gesichtspunkt sowieso der Buhh Mann des Volkes zu sein.
Wenn ich höre das die Leute dort Sammelbilder tauschen entlockt mir das auch ein Schmunzeln, keine Sorge, aber das zeigt mal das die auch nur Menschen sind. Und sooo schlimm ist es auch nicht wenn die Leute im Bundestag nicht 100 pro Aufmerksam sind, die eigentliche arbeit findet dort nicht statt sondenr in den Fachreferaten. Ganz klar das jeder Abgeordnete eigene Schwerpunkte hat und sich für die natürlich auch mehr interessiert als über andere Dinge die er nur teilweise überblickt.

Und zuletzt noch ein paar Worte zum Thema freie Arbeitsstellen, es gibt in Deutschland viele, wieviele genau weiß ich nicht, aber mehr als 100k sinds mit Sicherheit, nach führenden IT MAgazinen fehlen alleine in der Pranche mehr als 100k Arbeitnehmer, das Problem ist das damit in der Regel hoch ausgebildete Spezialisiten gemeint sind und halt nicht der ehemalige Kellner (nichts gegen den Kellner). Ein gutes Beispiel ist Airbus die Firme muss mangeln von Facharbeitern auf Aufträge verzichten... trotz Anwerben aus den benachtbarten Ländern suchen die im Moment noch hunderte von Ingenieuren und sind auch bereit Top Gehälter für die Leute zu bezahlen...
 
toll ich arbeite für 620€ brutto (478€ netto) 40 Stunden/Woche und beschwer mich auch nicht (bin azubi ^^)
 
Schloesser33 schrieb:
@MartyMcFly, Politiker könnten auch auf ein Teil des Geldes verzichten, in anderen Ländern geht das.
In Deutschland dürfen sie das nicht.

Was die Anzeigepflicht betrifft kenne ich nur das hier "Jeder Bürger ist verpflichtet, ihm bekannt gewordene Straftaten zur Anzeige zu bringen. Tut er dies nicht, kann er nach § 258 StGB wegen Strafvereitelung belangt werden."

Dazu zitiere ich mal von einer anderen Seite, dann muss ich nicht alles tippen:
Das ist schlicht und einfach falsch.
Gemäß § 258 StGB ist nur die Strafvereitelung strafbar.
Vereitelungshandlung ist jedes Tun, das die Bestrafung des Vortäters verhindert, seine Verfolgung erschwert, seine Verteidigung erleichtert oder die Verurteilung unmöglich macht, erschwert oder verzögert. Eine Begehung durch Unterlassen i. S. d. § 13 ist möglich.
Beispiele:
• Vernichten oder Verwischen von Tatspuren
• Beiseiteschaffen von Diebesgut
• Erschütterung der Glaubwürdigkeit eines Belastungszeugen
• Verstecken des Vortäters
• Verleitung eines anderen, vor Gericht falsche Angaben zugunsten
des Vortäters zu machen
• Warnung vor der anrückenden Polizei
• Ermöglichung der Flucht durch Aushändigen falscher
Ausweispapiere usw.
Ein Hinweis an den Vortäter auf seine Rechte oder die Wahrnehmung
eigener Rechte ist keine Vereitelungshandlung.
Eine Anzeigepflicht läßt sich aus § 258 NICHT ableiten.

Strafbar machen kann sich jedoch der Polizeibeamte und der Staatsanwalt nach 258a, er MUSS im Dienst JEDE und auch außerhalb des Dienstes Verbrechen, also Straftaten mit mindeststrafandrohung von einem Jahr Freiheitsstrafe oder gewohnheitsmässig begangene Taten anzeigen.
Diese Anzeigepflicht ergiebt sich für ihn aus dem § 163 StPO, dem sogenannten Legalitätsprinzip.

Stell Dir vor, Du müsstest alles zur Anzeige bringen, was Du als Straftat wahrnimmst: Jede Schlägerei oder Andeutung davon, jedes gefährliche Fahren auf der Strasse...

Marty
 
Gnarf schrieb:
toll ich arbeite für 620€ brutto (478€ netto) 40 Stunden/Woche und beschwer mich auch nicht (bin azubi ^^)
Na gut, dann reden wir weiter, wenn Du arbeiten gehst ;) Ich habe im ersten Lehrjahr noch 180 DM brutto verdient...

Kelle schrieb:
Welcher Trend?
Seltsamerweise liegt das durschnittliche Einkommen in Deutschland irgendwo ab 2500 € aufwärts.
Es ist doch nun so, dass sich der Preis über Angebot und Nachfrage regelt.
Auch der Preis für Arbeit. [...]
Ja, so war es auch schon vor 10 Jahren. Nur dass heute neu eingestellte (soll es wohl auch geben ;) ) Personen diese Gehälter längst nicht mehr bekommen. Von deren Arbeit werden auch die ganzen Gehälter "der Alten" bezahlt, weil da schon in der Vergangenheit die Gewerkschaften Scheibe gespielt haben. Und die Einstiegsgehälter sinken immer weiter...

Kelle schrieb:
[...]
Wenn ein finnischer Handyhersteller Marktführer in Deutschland ist, brauch sich kein Deutscher zu wundern, dass Siemens Personal abbaut.
Oder sich fragen muss, warum der Finne Marktführer geworden ist und warum der Deutsche nun blöd in die Röhre guckt. Management-Fehler?

Kelle schrieb:
[...]
Wenn ein Unternehmen so handelt, wie es ein Bürger tut, gucken, wo gibt es was am günstigsten, wer bietet das beste Preis/Leistungs Verhältnis, kann ich 50 € im Monat aufs Sparbuch packen oder vielleicht 100 € ... dann ist das Handeln des Bürgers in Ordnung.
Das Unternehmen, was nix anderes macht als der Bürger, wird als schwerkriminell hingestellt.
Nee, nicht schwerkriminell, nur unmoralisch. Kennst Du das: "Eigentum verpflichtet"? So ist es auch in Deutschland. Unternehmen tragen eine höhere soziale Verantwortung, als ein Bürger. Übrigens nicht nur Unternehmen, auch Stars und Sternchen wegen ihrer (unfreiwilligen) Vorbildfunktion. So ist das nunmal und ich denke, das ist auch gut so. Große Unternehmen bekommen Vergünstigungen und Subventionen noch und nöcher, weil sie ja Arbeitsplätze schaffen. Gut, dann sollen sie auch bestraft werden, wenn die Arbeitsplätze abbauen. Ganz einfach...

Gruß,
Photon
 
Gnarf schrieb:
toll ich arbeite für 620€ brutto (478€ netto) 40 Stunden/Woche und beschwer mich auch nicht (bin azubi ^^)

Sorry für OT aber bei 620 € brutto als Azubi kannst Du den Herrn preisen, dass Du solch ein Azubi-Gehalt bekommst.

Ich erinnere mich an meine Azubizeit vor knapp 10 Jahren und da waren die meisten in meiner Berufschulklasse froh wenn sie 478 DM netto ausgezahlt bekamen.
 
komerzhasi schrieb:
Sorry für OT aber bei 620 € brutto als Azubi kannst Du den Herrn preisen, dass Du solch ein Azubi-Gehalt bekommst.

Ich erinnere mich an meine Azubizeit vor knapp 10 Jahren und da waren die meisten in meiner Berufschulklasse froh wenn sie 478 DM netto ausgezahlt bekamen.

naja vor 10 Jahren war auch alles nicht so teuer, z.B Führerschein hat mal 1000 dm gekostet, jetzt bin ich schon bei 1500 € usw :(
 
Gnarf schrieb:
naja vor 10 Jahren war auch alles nicht so teuer, z.B Führerschein hat mal 1000 dm gekostet, jetzt bin ich schon bei 1500 € usw :(

Nicht ganz...

Ich habe vor 10 Jahren den Lappen gemacht, welcher mir ca. 1800-2000 DM gekostet hat. Wobei ich viel gezahlt habe, war nen Langsamer, lach. Kann also nur Zahlen meinerseits nennen.

Vorteil zur Vergangenheit ist auch das man mehr fahren darf. Ich darf bis knapp unter 7,5 T fahren. Wobei da auch vieles besser war, ich brauchte keine 70 Euro für Internetverfügbarkeit, keine Kohle für Webspace ausgeben. Kippen haben 4 DM gekostet, eine LEVIS hat man für 89 DM bekommen u.s.w. und so fort...

Also ich gebe dir zum Teil Recht, zum Teil übertreibste auch ein wenig mit der Vergangenheit. Man kann es nur Wissen, wenn man in der Vergangenheit war.
 
das_makro schrieb:
@Oseidon

Schwarzarbeit wird NICHT von der Polizei verfolg, sondern vom Zoll.
Die Polizei leistet höchstens Amtshilfe ;)
(das nur am Rande)


Danke für die Info ;)
Ich bin bisher immer noch davon ausgegangen, dass die Polizei oder das Ordnungsamt für sowas zuständig ist.
 
Photon schrieb:
Ja, so war es auch schon vor 10 Jahren. Nur dass heute neu eingestellte (soll es wohl auch geben ;) ) Personen diese Gehälter längst nicht mehr bekommen. Von deren Arbeit werden auch die ganzen Gehälter "der Alten" bezahlt, weil da schon in der Vergangenheit die Gewerkschaften Scheibe gespielt haben. Und die Einstiegsgehälter sinken immer weiter...

Das hatte ich mit schloesser schon parallel per PN...
Die Wahrnehmung dieser Phänomene ist nicht der Wahrheit entsprechend.
Mach Dich mal kundig, wo bei tariflich gebundenen Firmen die Einstiegsgehälter liegen. Und tariflich gebunden sind verdammt viele Firmen.

Klar kenn ich inzwischen das Phänomen bei Siemens, dass die die Gehälter in Bezug auf die Tätigkeiten zu drücken versuchen, aber 3000 € brutto, was im Verhältnis zur Tätigkeit ein Schweinelohn ist, ist für nen Single mehr als ausreichend.

Photon schrieb:
Oder sich fragen muss, warum der Finne Marktführer geworden ist und warum der Deutsche nun blöd in die Röhre guckt. Management-Fehler?

Ich sags mal so, es ist seltenst nur ein Grund zu finden...

Photon schrieb:
Nee, nicht schwerkriminell, nur unmoralisch. Kennst Du das: "Eigentum verpflichtet"? So ist es auch in Deutschland. Unternehmen tragen eine höhere soziale Verantwortung, als ein Bürger.

Du willst doch aber nicht behaupten, Eigentum verpflichtet zu unwirtschaftlichen Handeln.
Oder willst Du soziale Verantwortung dahingehend interpretieren, dass Firmen Leuten fürs nichts tun Geld zahlen sollen, anstatt es der Staat macht, der Staat aber Einnahmen verliert?

Soziale Verantwortung kann in jetziger Zeit heißen, hier 10 % Stellen zu streichen, die im Ausland aufzubauen, um die restlichen 90 % zu sichern. Klingt vielleicht blöd, ist aber so.

Photon schrieb:
Große Unternehmen bekommen Vergünstigungen und Subventionen noch und nöcher, weil sie ja Arbeitsplätze schaffen. Gut, dann sollen sie auch bestraft werden, wenn die Arbeitsplätze abbauen. Ganz einfach...

Man kann nur Arbeitsplätze schaffen, wenn Arbeit da ist.
Wir sind hier in einem Hochlohnland, wo man in erster Linie zusehen muss, Firmen zu halten und dementsprechend Arbeitsplätze zu sichern, von Aufbau brauchen wir nicht wirklich zu reden...

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
(...)
Man kann nur Arbeitsplätze schaffen, wenn Arbeit da ist.
Wir sind hier in einem Hochlohnland, wo man in erster Linie zusehen muss, Firmen zu halten und dementsprechend Arbeitsplätze zu sichern, von Aufbau brauchen wir nicht wirklich zu reden...

gruss kelle!

Da hast du Recht! Allerdings sind viele Unternehmen auch einfach zu egoistisch und entlassen einfach 1000de von Arbeitsplätzen. Und an diesen Arbeitsplätzen sind viele Existenzen von abhängig, ganze Familien, die auf die Arbeit angewiesen haben, weil sie Haus abbezahlen müssen und oder für ihre Nachkommen sorgen müssen. Den Unternehmen ist es egal, die denken in erster Linie an den Profit, aber das würde jeder Andere auch machen. Man muss sich allein mal in die Lage der Unternehmen hineinversetzen.

Andererseits ist es auch ein Eigentor für die Unternehmen, denn wenn die Konjunktur schwächelt, dann werden die Steuern eben angehoben und dann schwächelt der Konsum noch mehr. Und dann werden die Unternehmen, ins Besondere im Einzelhandelsbereich noch mehr entlassen. Mein Vater war früher mal Marktleiter bei KAFU, da haben im Laden über 80 Leute gearbeitet. Heute sind es gerade mal noch 9, die da arbeiten.

Die Steuererhöhung ist nur eine Schlussfolgerung von konsequenter/rücksichtsloser Entlassung von Mitarbeitern/Arbeitern. Allerdings sind da mehrere Faktoren von abhängig. Andersrum auch viel Verschwendung von Geldern ist auch eine Folge von Politik, das letztendlich wieder der Nachfolgegeneration zu Lasten kommt.
 
Kelle schrieb:
[...]
Mach Dich mal kundig, wo bei tariflich gebundenen Firmen die Einstiegsgehälter liegen. Und tariflich gebunden sind verdammt viele Firmen.
Dem will ich nicht widersprechen. Aber "verdammt viele" - wo denn? Baugewerbe zahlt so gut wie niemals Tarif. Zur Not wird ein Maurer nicht als "Maurer", sondern als "Hilfsarbeiter" eingestellt und das war's mit dem Tarif. In allen anderen Berufen ist es ähnlich. Ein Verkäufer/Kaufmann hat einen Tarif, also wird er als "Mitarbeiter im Lager und Verkauf" eingestellt. Und schwupps - nur noch 2/3 vom Tarif. Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, das ist wirklich mehrfach im Bekanntenkreis passiert. Und kaum jemand meckert, weil er sonst arbeitslos wäre. Das nenne ich mal "moralisch bedenklich".

Kelle schrieb:
[...] Ich sags mal so, es ist seltenst nur ein Grund zu finden...
Dann frage ich mal anders: Ist der Arbeiter aufgrund seiner Leistungen daran schuld, oder eher die Management-Etage aufgrund deren Leistungen? Übrigens sage ich auch nciht, dass die Gewerkschaften unschuldig sind, aber man kennt ja die uralte Geschichte von der Schlange und der Schildkröte... Eine Gewerkschaft ist nunmal, was sie ist.

Kelle schrieb:
Du willst doch aber nicht behaupten, Eigentum verpflichtet zu unwirtschaftlichen Handeln.
Nee, das ist damit ganz und gar nicht gemeint. Gemeint ist damit, dass man Arbeitsplätze erst in allerletzter Konsequenz vernichtet, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Du willst doch aber nicht behauptet, dass genau das getan wird? Heutzutage ist es doch der Arbeiter, der als erster gehen muss, bevor andere Wege auch nur in Betracht gezogen werden.

Kelle schrieb:
[...]
Man kann nur Arbeitsplätze schaffen, wenn Arbeit da ist.
Wir sind hier in einem Hochlohnland, wo man in erster Linie zusehen muss, Firmen zu halten und dementsprechend Arbeitsplätze zu sichern, von Aufbau brauchen wir nicht wirklich zu reden...
Wir leben aber auch in einem Hochpreisland. Das Leben hier ist nunmal teuer und auch der kleine Mann muss von seinem erarbeitetem Geld leben können. Diese Spirale wird sich auch niemals nach unten drehen, geht schon von der Logik nicht. Übrigens war ich auch der, der die Globalisierung verflucht hat, weil dadurch ein ungleicher Wettbewerb entsteht, aber da sind wir ja beide verschiedener Ansichten. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die EU (allein und in Verbindung) mit der Globalisierung der Todesstoß für Deutschland war, aber das ist ein anderes Thema.

So leid es mir auch für die Firmen tut, aber es kann nicht sein, dass jetzt schon der Grundstein dafür gelegt wird, dass zukünftig selbst der fleißigste Arbeiter seine Groschen bei Lidl vorzählen muss...

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
So leid es mir auch für die Firmen tut, aber es kann nicht sein, dass jetzt schon der Grundstein dafür gelegt wird, dass zukünftig selbst der fleißigste Arbeiter seine Groschen bei Lidl vorzählen muss...

Nun so wird es nicht kommen, weil bevor der Fleißigste kaum über die Runden kommt gibt es vorher Zig Mio andere die nicht über die Runden kommen und die sorgen dafür das das "System" (mit Auständen,Plünderungen, Kriminalität oder ähnlichen ) mit Schwung gegen den Baum fährt...

und dann ist es wohl für Firmen wie Arbeiter besser nicht mehr hier in Deutschland zu sein, wobei zu diesem Zeitpunkt viele Länder ähnliche Probleme haben werden


...oder es gibt halt mal wieder nen Krieg...
 
Loshai schrieb:
[...]
und dann ist es wohl für Firmen wie Arbeiter besser nicht mehr hier in Deutschland zu sein, wobei zu diesem Zeitpunkt viele Länder ähnliche Probleme haben werden
Glaube ich nicht. Viele andere Länder der Welt müssen da erstmal hinkommen, wo wir schon sind - sowohl vom Lebensstandard, als auch von der gesamten politischen und wirtschaftlichen Lage her. Das kann noch Jahrzehnte dauern, in denen sie uns preislich immer unterbieten können. Bis dahin sind wir hier ein Entwicklungsland.

Loshai schrieb:
...oder es gibt halt mal wieder nen Krieg...
Ja, das befürchte ich auch. Am Ende einer Inflation stand immer eine Revolution oder ein Krieg. Ist ja auch die logische Folge, wenn man nix mehr zu fressen hat...

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Ja, das befürchte ich auch. Am Ende einer Inflation stand immer eine Revolution oder ein Krieg. Ist ja auch die logische Folge, wenn man nix mehr zu fressen hat...

und vor der Inflation kam immer eine Deflation und an deren Anfang sind wir jetzt
 
Loshai schrieb:
und vor der Inflation kam immer eine Deflation und an deren Anfang sind wir jetzt
Habe ich schon öfter gehört. Woher kommt eigentlich diese Annahme?

Sicher sinken einige Preise in den Läden, aber nur von bestimmten Produktgruppen. Allen voran die Unterhaltungselektronik, die am meisten von der Globalisierung profitiert. Hier und da auch noch ein paar andere Geschäftsbereiche, mag sein.

Aber was wird immer teurer? Waren des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel. Dazu Strom und Wasser, Miete, Versicherungen, Preise der Gastronomie. Immobilien sind im normalen Rahmen im Preis gestiegen, aber die haben ja auch gar nix mit der Globalisierung zu tun. Insgesamt betrachtet ist das Leben aber teurer geworden, wenn man nicht imstande ist, DVD-Player zu fressen und zu verdauen.

Also insgesamt spreche ich von einer Inflation...

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Habe ich schon öfter gehört. Woher kommt eigentlich diese Annahme?

Sicher sinken einige Preise in den Läden, aber nur von bestimmten Produktgruppen. Allen voran die Unterhaltungselektronik, die am meisten von der Globalisierung profitiert. Hier und da auch noch ein paar andere Geschäftsbereiche, mag sein.

Aber was wird immer teurer? Waren des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel. Dazu Strom und Wasser, Miete, Versicherungen, Preise der Gastronomie. Immobilien sind im normalen Rahmen im Preis gestiegen, aber die haben ja auch gar nix mit der Globalisierung zu tun. Insgesamt betrachtet ist das Leben aber teurer geworden, wenn man nicht imstande ist, DVD-Player zu fressen und zu verdauen.

Also insgesamt spreche ich von einer Inflation...

Gruß,
Photon

Zuerst einmal hat ne Deflation vor allen damit zu tun, dass das Geld knapper wird und die Löhner sinken und weniger damit das die Preise tatsächlich sinken...Das Geld wird also knapper und wertvoller und Arbeit und viele Waren somit billiger

Viele Warenpreise unterliegen aber keinen freien Markt vor allen Energiepreise sind ganz klar Monopolpreise und die fallen auch in einer Deflation nicht
(und die Energiepreise machten letztes Jahr 1,6 % der rechnerischen Inflation aus)

Lebensmittelpreise steigen wohl gar nicht so stark wie die meisten denken und auch hier ist die Preissteigerung wohl zum großen Teil auf die höheren Energiepreise zurückzuführen

Immobilienpreise sinken im Durchschnitt, in einigen wenigen begehrten Gebieten gehen sie noch hoch und so ganz frei ist der Immobielnmarkt ja nun nicht
 
Loshai schrieb:
Zuerst einmal hat ne Deflation vor allen damit zu tun, dass das Geld knapper wird und die Löhner sinken und weniger damit das die Preise tatsächlich sinken...Das Geld wird also knapper und wertvoller und Arbeit und viele Waren somit billiger
Moooment. Klar gibt es auch eine Deflation bei den Löhnen und Gehältern. Aber einhergehend mit einer Inflation der Ladenpreise für Waren des täglichen Bedarfs, also nach meinem Verständnis eine Mulitplikation der ohnehin stattfindenden Inflation.

Loshai schrieb:
Lebensmittelpreise steigen wohl gar nicht so stark wie die meisten denken und auch hier ist die Preissteigerung wohl zum großen Teil auf die höheren Energiepreise zurückzuführen
Nur weil die Preise möglicherweise augenblicklich stagnieren, heißt es ja noch lange nicht, dass sie nicht insgesamt gestiegen wären. Zuletzt erheblich mit der Einführung des Euro, wo die Löhne und Gehälter korrekt 1:1,95583 umgerechnet wurden, aber eine Kiwi plötzlich statt 30 Pfennig 35 Cent gekostet hat (nur ein ganz kleines pelziges Beispiel). Insgesamt gibt man heute für den Wocheneinkauf mehr Geld bei gleicher Warenmenge aus als noch vor dem Euro - und zwar etwa das 1,5- bis 2-fache (so geht es zumindest mir und allen aus meinem Bekanntenkreis).

Aber wie oft kauft man Unterhaltungselektronik, Immobilien, Autos etc? Und wie wichtig sind diese Dinge im Gegensatz zu Lebensmitteln, Wohnung, Wasser, Strom, Versicherungen, ... ? Klar sind die Strompreise Monopolpreise, aber diese Tatsache ändert nichts daran, dass das auch zur Inflation beitragen. Man muss eben so oder so mehr Geld für die gleichen Leistungen / Artikel aufwenden und das ist nunmal Inflation...

Gruß,
Photon