News Pflegenotstand: Agentur für Arbeit setzt auf ausländische Pflegekräfte

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 15.01.2013 um 16:55:00 Uhr veröffentlicht:
Pflegenotstand: Agentur für Arbeit setzt auf ausländische Pflegekräfte
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"Wir brauchen eigentlich jeden zweiten Schulabgänger einer zehnten Klasse in der Pflege, um den Bedarf in den kommenden Jahren zu decken." Mit dieser Aussage macht Steffen Ritter (Sprecher des Arbeitgeberverband Pflege) auf die Missstände im deutschen Pflegealltag aufmerksam. 40.000 Fachkräfte in der Pflege werden derzeit benötigt. In den nächsten acht Jahren soll die Anzahl der offenen Stellen bis 75.000 steigen. Die Lösung: Mehr Kräfte aus dem Ausland. 10.000 Euro kostet Deutschland so eine Fachkraft, 32.000 Euro dagegen die dreijährige Ausbildung in Deutschland. Die Agentur für Arbeit setzt deshalb in den nächsten Jahren verstärkt auf die Umschulung, Weiterbildung und Ausbildung von Pflegekräften die gezielt aus Ländern wie China, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Tunesien nach Deutschland kommen sollen.
 
Diese Situation wird uns nicht nur in der Pflege erwarten, auch wenn die Pflege eines der größten Problemfelder ist, wenn die deutsche Bevölkerung in einigen Jahren "vergreist".
In anderen Berufsfeldern liegt die Schuld hierbei einfach beim Staat und den Arbeitgebern, das Bildungssystem, der Grundstein jeder Ausbildung, ist, gelinde gesagt im Allerwertesten, während für viele Berufe immer höhere Qualifikationen und Abschlüsse gefordert werden.
Bestes Beispiel aus eigener Erfahrung ist der KFZ-Mechatroniker, früher noch KFZ-Mechaniker. Wo vor knapp 30 Jahren noch ein mittelmäßiger Hauptschulabschluss gereicht hat, kommt man heutzutage ohne guten Realschulabschluss und mitunter sogar längeren Einstiegsqualifizierungsphasen gar nicht mehr ran.
Und nach der Ausbildung folgt dann meistens eine Zeit, wo man entweder gar nicht erst übernommen wird oder von einem befristeten Arbeitsverhältnis ins nächste kommt. Nebenbei steigen natürlich überall die Kosten während die Löhne von den Arbeitgebern nur selten und minimal angehoben werden. Meistens ist es doch eher der Fall, dass man über bspw. Kurzarbeit noch Lohneinbußen hat.
Den Stellenabbau der vielfach immer wieder stattfindet, sollte auch noch angeführt werden, muss aber wohl nicht näher erläuter werden.

Das sind die allgemeinen Probleme mit denen der Arbeitnehmer und angehende Auszubildende auch heute schon zu kämpfen haben.
Und für, vor allem durch schlechte oder fehlende Abschlüsse, gering qualifizierte Jugendliche lohnt es sich bald eher gleich auf ALGII zu setzen, als (meist vergeblich) eine Ausbildungsstelle zu suchen.
Und gerade die sind es, die später den Pflegebereich und das Handwerk am leben erhalten sollten, denn Abiturienten werden meistens studieren gehen und auch gute Realschüler werden über den Weg der Ober- und Fachoberstufe Richtung Uni und Fachhochschule streben.

Im Pflegebereich kommt es dann noch hinzu, dass dies ein Beruf ist, der vor allem psychisch und im Bereich der sozialen Kompetenz einige Anforderungen stellt und man da schon mit Herz und Seele dabei sein sollte. Da trifft es ganz besonders zu, dass es mehr eine Berufung als nur ein "normaler" Beruf ist und nicht jeder kann in diesem Bereich arbeiten.
 
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