Sammelthread Pferdefleisch-Skandal

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klamm-Bot
25 April 2006
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Folgende News wurde am 14.02.2013 um 09:43:06 Uhr veröffentlicht:
Künast: «Billig-Ideologie» ist am Ende
Top-Themen

Berlin (dpa) - Grünen-Fraktionschefin Renate Künast hat die Billig-Produktion von Fleisch mit für den Skandal um Pferdefleisch im deutschen Handel verantwortlich gemacht. «Beim Pferdefleisch zeigt sich, dass die Billig-Billig-Ideologie wirklich Probleme bereitet», sagte sie im Bayerischen Rundfunk. Bei den Geschäften über mehrere Länder sei die Herkunft des Fleisches nicht mehr genau nachvollziehbar. Daher forderte die ehemalige Verbraucherschutzministerin eine genaue Etikettierung und Dokumentation der Produktionskette. «Man muss wissen, was drin ist. Das ist sonst schlicht und einfach Verbraucher-Beschiss.» Die Supermarktkette Real hatte am Mittwoch eine Tiefkühl-Lasagne zurückgerufen, weil Pferdefleisch in einzelnen Stichproben gefunden worden war. Auch andere Unternehmen wie Kaiser's Tengelmann, Rewe, Edeka und Eismann überprüfen verdächtige Produkte.
 
Aber ist auch nicht der Verbraucher an dieser "Billig-Ideologie" indirekt Mitschuldig? Schließlich will der größte Teil von den Verbrauchern viel bekommen und das möglich für wenig Geld...
 
Naja, "schuldig" würd ich es nicht nennen, aber zumindest verantwortlich. Wer mit wenig Geld auskommen muß, muß ganz selbstverständlich darauf achten, für sein bißchen Geld möglichst viel Gegenwert zu bekommen. Aber Masse kann Klasse nicht in jedem Fall ersetzen, auch nicht bei Lebensmitteln - und erst recht nicht bei Fleisch.
 
Aber ist auch nicht der Verbraucher an dieser "Billig-Ideologie" indirekt Mitschuldig? Schließlich will der größte Teil von den Verbrauchern viel bekommen und das möglich für wenig Geld...

Man hätte ja Pferdefleisch drauf schreiben können und die Verbraucher entscheiden lassen.
Ob man die Nachfrage nach möglichst günstigen Produkten unter Umgehung mehrerer Kontrollen und falscher Informationen bedient, liegt in der Verantwortung der Produzenten.

Wobei ich irgendwie bezweifle, dass man damit den Endkundenpreis senken wollte. :roll:
 
Das zeigt sich doch bei jedem "Lebensmittelskandal". Geändert hat sich daran wenig bis gar nichts. Die "Billig-Ideologie" wird auch noch nach diesem Skandal nicht am Ende sein.
 
Niederlande: Steakhouse serviert Gästen seit 63 Jahren heimlich Pferdefleisch

Folgende News wurde am 15.02.2013 um 17:27:00 Uhr veröffentlicht:
Niederlande: Steakhouse serviert Gästen seit 63 Jahren heimlich Pferdefleisch
Shortnews

Im Amsterdamer Steakhouse "Piet de Leeuw", werden schon seit 63 Jahren heimlich Pferde-Steaks serviert, so das heutige Geständnis von Inhaber Loek van Thiel. Gestern hatte er dieser Anschuldigungen noch energisch widersprochen und behauptet, nur Steaks von südamerikanischen Rindern zu verkaufen. Die Tageszeitung "Het Parool" hatte Proben der Steaks genommen und diese in einem Labor untersuchen lassen. Dabei kam heraus, dass die vermeintlichen Rindersteaks aus Pferdefleisch bestehen. Das Personal im Restaurant wurde per Vertrag verboten über die Verwendung von Pferdefleisch mit den Kunden zu sprechen. Der Inhaber hat dies auch nie auf der Karte vermerkt."Die Menschen genossen ihr Essen, die Geschäfte liefen gut, also warum sollte ich etwas sagen", so der Geschäftsinhaber.
 
Nach und nach wird so manches Aufgedeckt, da bin ich mal gespannt wo noch über all "Pferd" drin steckt.

*ironie on* ich warte nur noch auf den Skandal das mal als deklariertes Pferdefleisch, Rindfleisch enthalten war *ironoe off*
 
Wen wundert es? Wenn ich mir so anschaue, dass so eine Lasagne 2,99€ kostet und dann mal bei https://www.tagesschau.de/inland/faqpferdefleisch100~_page-3.html nachlese, wo das Zeug herkommt und welchen Weg es geht und das ALLE in dieser Handelskette jede Menge Kosten haben und am Produkt was verdienen wollen (Fleischproduzent, Transportunternehmen, Supermarkt), gibt es für mich nur eine logische Erklärung: Für den Preis dient der Endverbraucher nur als Müllverwerter und es würde mich nicht wundern, wenn da noch andere Dinge drin sind.

anddie
 
CDU-Politiker fordert "hochwertiges" Pferdefleisch an die "Tafeln" zu verteilen

Folgende News wurde am 21.02.2013 um 15:06:00 Uhr veröffentlicht:
CDU-Politiker fordert "hochwertiges" Pferdefleisch an die "Tafeln" zu verteilen
Shortnews

Das nicht deklarierte Pferdefleisch in bestimmten Rindfleischprodukten ist nicht gesundheitsgefährdend und demzufolge laut CDU-Politiker Hartwig Fischer auch nicht für den Müll geeignet."Es handelt sich bei den in Deutschland gefundenen Artikeln um qualitativ hochwertige und nicht gesundheitsgefährdende Lebensmittel", die man nun an die "Tafeln" verteilen könnte. Der Entwicklungspolitiker appellierte deshalb an die Nahrungsmittelindustrie, die Vernichtung der betroffenen Produkte einzustellen und sie stattdessen Hilfsorganisationen zu geben.
 
Pferdefleisch-Skandal: Hilfsverbände kritisieren Vorstoß

Folgende News wurde am 22.02.2013 um 11:04:05 Uhr veröffentlicht:
Pferdefleisch-Skandal: Hilfsverbände kritisieren Vorstoß
Top-Themen

Berlin (dpa) - Karitative Einrichtungen kritisieren den Vorstoß, im Zuge des Pferdefleisch-Skandals aus dem Handel genommene Fertigprodukte womöglich an Bedürftige zu verteilen. Matthias Kopp, Sprecher der deutschen Bischofskonferenz, sagte der «Bild»-Zeitung (Freitag): «Der Vorschlag ist respektlos gegenüber Bedürftigen. Qualitative Mindeststandards muss jeder Bedürftige erhalten. Wer so etwas vorschlägt, kann nur Kopfschütteln auslösen.» Der CDU-Entwicklungspolitiker Hartwig Fischer hatte am Donnerstag vorgeschlagen, aus dem Verkauf genommene Produkte wie etwa Lasagne oder Gulasch an Hilfsorganisationen zu geben anstatt sie voreilig zu vernichten. In den vergangenen Tagen sind in Europa immer mehr Produkte mit nicht deklarierten Pferdefleisch-Anteilen entdeckt worden. Geschäfte nahmen Gerichte aus den Regalen, Behörden verschärften Kontrollen. Christian Bakemeier, Geschäftsführer der Konferenz für Kirchliche Bahnhofsmission, sagte der Zeitung: «Es ist "bedürftigen" Menschen nicht zuzumuten, sich von nicht mehr verkäuflichen Lebensmitteln zu ernähren.» Dass immer mehr Menschen darauf angewiesen seien, sich von gespendeten Lebensmitteln zu ernähren, solle die Politik lieber zum Anlass nehmen, über die Lösung der Armutsprobleme in Deutschland nachzudenken. Das Hilfswerk Misereor befürchtet laut «Bild», dass in den falsch beschrifteten Produkten gefährliche Medikamenten-Rückstände sein könnten. Sprecher Ralph Allgaier: «Damit ist eine Weitergabe an Bedürftige nicht zu verantworten.»
 
Also ich seh das mit gemischten Gefühlen.

Solange in den Produkten keine (hohen) Medikamentenrückstände drin sind, warum nicht?
Man sollte es halt dann in den Tafeln deklarieren :evil:
Dann kann ja jeder Bedürftige entscheiden ob er das will oder nicht. Ich denke manchen ist das scheiß egal weil man das ganze ja eh jahrelang auch so gegessen hat, da wird man an den paar extra Lasagnen nicht sterben.
Besser als einfach wegschmeißen ist es sicherlich.
 
Sehe ich ebenso. Wenn man klar sagt: "Leute, da ist Pferd drin", dann hat jeder die Wahl, es zu nehmen. Ich gehe mal davon aus, dass auch bei den Tafeln keiner eine Dose Fisch bekommt oder mitnimmt, wenn er keinen Fisch mag...