Österreichs Parlament verabschiedet Taxi-Gesetz mit Folgen

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 03.07.2019 um 21:58:03 Uhr veröffentlicht:
Österreichs Parlament verabschiedet Taxi-Gesetz mit Folgen
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Wien (dpa) - Das österreichische Parlament hat eine Taxi- und Mietwagen-Reform beschlossen, die vor allem Fahrdienstvermittlern wie Uber Probleme bereiten könnte. Sie sieht unter anderem einheitliche Tarife für die Beförderung mit Taxi und Mietwagen und einen verpflichtenden Taxischein für alle Fahrer vor. Bisher konnten die Preise für die Beförderung mit einem Mietwagen in Österreich noch frei vereinbart werden, für Taxifahrten galten bereits feste Preise. Die Reform soll im September 2020 in Kraft treten.*Uber drohte zuletzt mit einem Komplettrückzug aus Österreich, sollte die Reform beschlossen werden.
 
Gut so. Kein Wildwuchs in der Konkurrenz zum ÖPNV; dieser muss ausgebaut und ergänzt werden, nicht durch unfaire Konkurrenten zerschlagen.
 
Feste Preise sind nicht immer fair

Ich kann feste Taxipreise (ich meine feste km-Preise abhängig von Kundenzahl/Warenmenge) verstehen, wenn alle Fahrzeuge gleichwertig sind. Wenn es aber grosse Unterschiede gibt, ist es etwas unfair für teure Fahrzeuge. Fahrt mit einem Skoda Octavia musste billiger sein als mit einem Tesla Model S.
 
Gut so. Kein Wildwuchs in der Konkurrenz zum ÖPNV; dieser muss ausgebaut und ergänzt werden, nicht durch unfaire Konkurrenten zerschlagen.

Negativ.

Dass die bisherige Ausprägung des ÖPNV in Summe versagt hat und nur sehr begrenzt überlebensfähig ist, ist kein Geheimnis mehr.
Die Mobilität dfer Zukunft wird anders aussehen als heute.
Da jetzt in der entscheidenden Entwicklungsphase mit Gesetzen reinzukrätschen, verspielt jegliches Potential die Zukunft mit zu gestalten.

gruss kelle!
 
Könnteste, büdde, das uns etwas mehr öffnen?

Naja, ich kann zumindest Möglichkeiten aufzeigen. ;-)
Zum einen gibt es da die technische Entwicklung hin zum autonomen Fahren, das unabhängig von Fahrzeugart und -größe.

Der weitaus wesentlicher Punkt ist aber das Wachstum der Städte und ein steigendes Mobilitätsbedürfnis.
Untersuchungen gehen davon aus, dass sich das Mobilitätsbedürfnis im urbanen Raum bis 2050 verdoppeln wird.
Die Infrastruktur kann man im Bestand nicht verdoppeln, und bei bestehendes Infrastruktur das jetzige Mobilitätsverhalten zu doppeln, endet im Chaos.
Also muss die Infrastruktur anders genutzt werden.

Wie das jetzt aussehen wird, ist etwas spekulativ.
Aber man kann schauen, was sich in Erprobung befindet und wohin Städte gehen.
Kopenhagen baut zur Zeit auf Fahrrad um, Ziel: 50% des Mobilitätsaufkommen via Zweirad.
Nizza baut massiv die Tram aus und drängt so das Auto aus der Stadt.
Der HVV und die BVG bauen mit den Angeboten ioki und Berlkönig ihre Angebote fernab des klassischen Linienbetriebes aus, der HVV mit Hauptaugenmerk auf die "Last Mile", also den Weg von Öffi-Haltestellen zur Haustür, die BVG als freies Angebot.

Gerade die BVG und der HVV haben die Probleme des klassichen ÖPNV erkannt.
1.) Je weiter man vom Zentrum entfernt wohnt, desto schlechte ist die Erreichbarkeit der Haltestellen.
2.) Nicht jeder gewünschte Weg lässt sich sinnig mit Öffis zurücklegen.
3.) Das klassische Taxi kommt als Ersatz nicht in Frage, da es zu teuer ist.

Wie die Zukunft in Summe aussieht?
Vielleicht mehr Fußgänger und Radfahrer, weniger Autos, die dafür mit mehr Menschen besetzt, erweiterte Angebote der Öffis, mit unterschiedlichen Busgrößen feingliedrigere Liniennetze, die aber starke Hauptlinien aufweisen.
 
Wenn es aber grosse Unterschiede gibt, ist es etwas unfair für teure Fahrzeuge. Fahrt mit einem Skoda Octavia musste billiger sein als mit einem Tesla Model S.
Würdest du bei gleichen Preisen in einen Dacia einsteigen oder eher in den Audi? Damit löst sich das Problem doch von selbst, wenn dann der Fahrer mit dem Billigauto keine Kunden mehr bekommt.

anddie