Nebenkosten verteilt auf Fläche

winstown

Well-known member
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L
25 April 2006
758
25
Moin

Ich bin vor einigen Monaten in eine Wohnung gezogen und in meinem Mietvertrag steht, dass die Nebenkosten (wie auch unter anderem Gärtner, Müllabfuhr, Mechaniker für Fahrstuhl usw.) auf die Fläche aufgeteilt werden.
Wenn ich mit meiner Freundin in einer 60m² Wohnung wohne und unsere Nachbarn zu 2. in einer 35m² wohnen, zahlen wir fast das doppelte, obwohl sie genau so viel Müll produzieren und den Fahrstuhl genau so oft nutzen.

Aus meiner Sicht totaler Schwachsinn :roll:

Ist mir zwar schon vor dem Unterschreiben des Mietvertrags aufgefallen, da ich aber auf eine Wohnung angewiesen war und keine andere gefunden habe, hab ich das akzeptiert.
Mit der Zeit nervt das aber schon einen, weil hier zum Teil Familien wohnen und die Kinder ziemlich viel Dreck hinterlassen, Dreck und Matsch auf den Gehwegen verteilen und es ist klar, dass die Kosten für Gärtner/Hausmeister in Zukunft steigen.

Gibt es Möglichkeiten die Kosten aufgeteilt pro Wohnung bzw. Anzahl der Einwohner zu zahlen?

Gruß
winstown
 
Aus meiner Sicht totaler Schwachsinn :roll:
Aus rechtlicher Sicht allerdings die Norm...

https://www.mieterverein-hamburg.de/mietnebenkosten.html
Verteilerschlüssel:
Der Schlüssel für die Kostenverteilung innerhalb des Hauses muss für die Mieter nachvollziehbar aus der Nebenkostenabrechung hervorgehen (AG Hamburg 44 C 391/98, Urteil vom 14.5.1999, MieterJournal 4/1999 S. 10). Wenn nichts anderes vereinbart oder gesetzlich vorgeschrieben ist, sind die Kosten nach dem Verhältnis der Wohnflächen umzulegen
Ist mir zwar schon vor dem Unterschreiben des Mietvertrags aufgefallen, da ich aber auf eine Wohnung angewiesen war und keine andere gefunden habe, hab ich das akzeptiert.
Dann musst du jetzt halt auch damit leben... ;)

Gruß Aru
 
Man kann die Mietnebenkosten allerdings auch nach Personenzahl umlegen, wenn man es so vereinbart.

Nur der Vermieter hat natürlich überhaupt kein Interesse dran das mit allen seinen Mietern neu zu vereinbaren nur weil jetzt einer meint er zahlt zuviel. Das er dann dauernd aktuelle Personenzahlen updaten muss anstatt einmal die Quadratmeterzahl ins System zu hacken kommt dazu und Verwaltung kostet ja auch.

Und der Vertrag ist eh unterschrieben, also brauchst Du ihn jetzt damit auch nicht mehr kommen.

Es gibt auch Urteile die Dich verpflichten für den Aufzug zu bezahlen wenn Du ganz unten wohnst und ähnliches mehr, grundsätzlich kann man also davon ausgehen das man eher eine Pauschale als seinen genauen Bedarf bezahlt.
 
Imho ist die Aufteilung auf m² der beste Kompromiss.
Eine Aufteilung auf Personen im Haushalt wird der Vermieter nicht mitmachen, da dies ab einer entsprechende Anzahl der Wohnungen zu einer nicht mehr handhabbaren Abrechnung führen würde.

EIne Aufteilung rein auf die Wohneinheit würde bei verschiedenen Wohnungsgrößen pro Objekt die Singles in den Einzimmer-Wohnungen arg benachteiligen würde.

Im Normalfall gibt es schon einen Zusammenhang zwischen Wohnungsgröße und Anzahl der Bewohner.

Klar findet man schonmal ne Bude, wo zwei Leute auf 20 m² hausen, aber normal ist das dann nicht mehr.

gruss kelle!
 
Wenn ich mit meiner Freundin in einer 60m² Wohnung wohne und unsere Nachbarn zu 2. in einer 35m² wohnen, zahlen wir fast das doppelte, obwohl sie genau so viel Müll produzieren und den Fahrstuhl genau so oft nutzen.
Aber Wasser werden sie vermutlich genauso viel nutzen wie ihr.

Ich würde mir jetzt erstmal gar keinen Kopf machen, sondern die Nebenkostenabrechnung abwarten. Die dann mit dem bei euch üblichen Mietspiegel (vom Mieterverein) vergleichen. Da gibt es normalerweise nämlich eine Übersicht über die einzelnen Nebenkosten/qm.
Bei uns hat sich da beispielsweise auch rausgestellt, dass unsere Nebenkosten deutlich günstiger sind, als der Durchschnitt (ok, liegt daran, dass dem Vermieter die ganze Straße gehört und daher gewisse Kosten auf sehr viele Leute verteilt werden).

anddie
 
Einige Entsorger raten zur Müllentsorgung auf Personen-Schlüssel umzulegen - ist aber nicht verpflichtend.

Die NK komplett auf den m²-Schlüssel zu legen ist legitim. Nur ich glaube bei Heizkosten sind 50% nach Verbrauch und 50% nach m².

Und natürlich dürfen nicht beliebig viele Leute in einer Wohnung hausen. Ich bin mir nicht mehr 100pro sicher, aber ich mein es ist ein Minimum von 10m² / Person vorgesehen. Bei einer Unterschreitung der m² Zahl darf der Vermieter sogar das Mietverhältnis kündigen, da eine unsachgemäße Nutzung vorliegt.

Du kannst natürlich deinen Vermieter anfragen, ob es möglich ist den Verteilerschlüssel für den Müll auf Personen umzuschreiben. Er muß es nicht machen.
 
Normalerweise muss das zu gleichen Teilen auf die Parteien aufgeteilt werden und nicht nach Fläche, so weit ich das kenne.
 
Normalerweise muss das zu gleichen Teilen auf die Parteien aufgeteilt werden und nicht nach Fläche, so weit ich das kenne.
8O Immer dieses Halbwissen...

Stell dir vor, du hast ein Objekt mit mehreren Wohneinheiten. Warum soll ein Mieter von 40m[sup]2[/sup] den selben Anteil an den Betribskosten tragen wie ein Mieter von 200m[sup]2[/sup]?

Zumal ich oben schon mit Quelle zitiert habe:
Wenn nichts anderes vereinbart oder gesetzlich vorgeschrieben ist, sind die Kosten nach dem Verhältnis der Wohnflächen umzulegen

Gruß Aru
 
Stell dir vor, du hast ein Objekt mit mehreren Wohneinheiten. Warum soll ein Mieter von 40m[sup]2[/sup] den selben Anteil an den Betribskosten tragen wie ein Mieter von 200m[sup]2[/sup]?

Gegenfrage:
Warum soll der Mieter mit 200m² mehr (das 5-fache) für den Fahrstuhlmechaniker oder Gärtner bezahlen wenn der Fahrstuhl und die Wege gleichoft benutzt werden?

Ist zwar gesetzlich so geregelt aber was ich davon halte, hab ich ja schon erwähnt :ugly:

Pro Kopf-Verteilung wäre in meinen Augen immernoch die bessere alternative auch wenn die EDV Kosten der Vermieter etwas steigen.
 
Warum soll der Mieter mit 200m² mehr (das 5-fache) für den Fahrstuhlmechaniker oder Gärtner bezahlen wenn der Fahrstuhl und die Wege gleichoft benutzt werden?

Weil die Erfahrung zeigt, dass in einer 200 m² Wohnung deutlich mehr Leute leben, als in einer 40 m² Wohnung.
Als Mieter einer Hochpaterre Wohnung habe ich auch den Fahrstuhl anteilig mitbezahlt - bin trotzdem nicht gestorben.

Pro Kopf-Verteilung wäre in meinen Augen immernoch die bessere alternative auch wenn die EDV Kosten der Vermieter etwas steigen.

"Etwas steigen" - Du bist spaßig.
Es ist schlicht und ergreifend nicht realisierbar.
Abgesehen von den freundlichen Nachbarn, die jeden bei der Hausverwaltung anzählen, nur weil der Bruder mal für zwei Wochen zu Besuch ist.

gruss kelle!
 
Weil die Erfahrung zeigt, dass in einer 200 m² Wohnung deutlich mehr Leute leben, als in einer 40 m² Wohnung.
Als Mieter einer Hochpaterre Wohnung habe ich auch den Fahrstuhl anteilig mitbezahlt - bin trotzdem nicht gestorben.

In einer sozialschwächeren Gegend würd ich dir zustimmen, dennoch würde ich das nicht verallgemeinern. Bei einer solchen Größe erst recht nicht.
Sterben werde ich sicherlich nicht aber ärgern tu ich mich trotzdem.


"Etwas steigen" - Du bist spaßig.
Es ist schlicht und ergreifend nicht realisierbar.
Abgesehen von den freundlichen Nachbarn, die jeden bei der Hausverwaltung anzählen, nur weil der Bruder mal für zwei Wochen zu Besuch ist.

gruss kelle!

So lange der Bruder nicht das ganze Jahr über dort wohnt, wäre das ja auch nicht das Problem :roll:
Vielleicht stell ich mir das auch etwas einfach vor aber die Differenzen, wegen Aus- und Einzüge könnte man ja am Ende des Jahres verrechnen.
 
Vielleicht stell ich mir das auch etwas einfach vor aber die Differenzen, wegen Aus- und Einzüge könnte man ja am Ende des Jahres verrechnen.
Und wer kontrolliert das über das gesamte Jahr? Sonst gibt es Familien, da wohnen die Kinder auf einmal wieder in der Wohnung, nur um solche Kosten zu senken.

Der Gesetzgeber hat sich bei der Einführung dieser Regelung schon was gedacht. Musst dir einfach mal die Begründung für die letzte Gesetzesänderung des §556a Abs. 1 BGB durchlesen.
Wenn du der Meinung bist, dass das ungünstig für dich ist, gibt es halt nur 2 Möglichkeiten:
1. Vermieter und ALLE Mieter stimmen einer Änderung des Umlageschlüssels zu
2. Du wendest dich an den Politiker deines Vertrauens und versucht eine Gesetzesänderung. ;)

anddie
 
1. Vermieter und ALLE Mieter stimmen einer Änderung des Umlageschlüssels zu
2. Du wendest dich an den Politiker deines Vertrauens und versucht eine Gesetzesänderung. ;)

anddie

2. wird mit sicherheit klappen 8)
Die Mieter in den kleineren Wohnungen stimmen bestimmt auch zu und zahlen gerne mehr :mrgreen:
 
Wenn Dich das so stört ziehst Du halt in die kleinstmögliche Wohnung und profitierst davon :ugly:

Hast Du mal ausgerechnet wie viel das bei Dir ausmacht im Vergleich zu 35 qm Wohnung? Damit Du weißt ob sich die sinnlose Aufregung lohnt :)
 
Jo, das sind ca 80€ mehr jeden Monat.
Also würde ich gute 500€ im Jahr sparen, wenn das "gerecht" verteilt wäre.
 
80x12 =500?

Oder ist das schon die Rechnung in der berücksichtigt wird das es wahrscheinlich auch Leute gibt die noch mehr draufzahlen?
 
80x12=960
Auf 2 Parteien aufgeteilt (immernoch vereinfacht, keine Ahnung wie viele unter mir wohnen etc.) sind das 40€ mehr für jeden = 480€/Jahr ~ 500€
So war mein Gedankengang ;)
 
OK, aber weil es auch sicher Leute gibt die auf mehr als 30 QM pro Nase wohnen und somit den Topf anteilig mehr füllen als Du, kannst Du auch davon ausgehen das Du weniger als 500 Euro zuviel bezahlst.

Wenn im Durchschnitt pro Nase nur 31 Qm bewohnt werden profitierst Du also schon von der Regelung ;)
 
Jetzt muss ich doch mal fragen, wie hoch denn deine aktuellen Nebenkosten pro Monat sind.

anddie