News Mögliche Unabhängigkeit von Schottland: EU könnte Beitritt verweigern

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klamm-Bot
25 April 2006
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Folgende News wurde am 17.02.2014 um 12:51:00 Uhr veröffentlicht:
Mögliche Unabhängigkeit von Schottland: EU könnte Beitritt verweigern
Shortnews

Am 18. September steht in Schottland eine Volksabstimmung darüber an, ob man sich von Großbritannien abspalten will. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso droht den Schotten bereits jetzt, dass es für den Fall der Selbstständigkeit sehr schwer werden würde, Mitglied der EU zu werden."Falls ein neues Land oder ein neuer Staat aus einem alten Mitgliedstaat kommt und zur Europäischen Union beitreten will,muss das von allen anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union genehmigt werden", so Barroso.
 
Kann die EU noch etwas anderes, als ständig Drohung auszusprechen? Die EU droht der Ukraine, der Schweiz, nun Schottland. Ist die gute alte Diplomatie aus der Mode gekommen? Wo Gespräche wichtig werden, verbarrikadieren Drohungen die Wege zu einem friedlichen Miteinander.
 
Kann die EU noch etwas anderes, als ständig Drohung auszusprechen? Die EU droht der Ukraine, der Schweiz, nun Schottland. Ist die gute alte Diplomatie aus der Mode gekommen? Wo Gespräche wichtig werden, verbarrikadieren Drohungen die Wege zu einem friedlichen Miteinander.
Welche Drohung!? :roll:
 
Die Frage ist wohl eher, was ein Journalist und ein Short News Schreiber draus gemacht haben.

Fakt ist, ein Staat kommt nur bei EInstimmigkeit in die EU, und da werden die Engländer gegen schießen.

gruss kelle!
 
hmmm... ich sach ma: Den Schotten wirds erstmal wurscht sein. Wie ich "den Schotten" (Ja, ich bin mir der hinkenden Verallgemeinerung bewusst) während meiner vielen Aufenthalte dort kennengelernt habe glaube ich, dass dem Großteil dort ohnehin möglichst viel Autonomie am liebsten wäre. So wie ich vermute, dass der Volksentscheid (trotz wahrscheinlich vorrangig entgegengesetzter PR) relativ deutlich pro Selbständigkeit ausfallen wird, würde auch eine Abstimmung "EU ja oder nein" mit einem "nein" ausfallen.
Aber wie auch immer sie stimmen werden: Meines ausgedehnten Neides für die bloße Möglichkeit der Mitbestimmung können sie sich sicher sein.

Viel eher stört mich an solchen Nachrichten folgendes: Es entsteht im Subtext stets der Eindruck als wenn es ganz selbstverständlich das höchste Glück und primäres Bestreben jedes Landes sei bei der tollen EU dabei sein zu dürfen. Obwohl es zumindest strittig sein dürfte ob dies denn tatsächlich so erstrebenswert ist. Nicht wenige sind da nicht ganz zu unrecht der Meinung, dass sich zumindest eine differenzierte Betrachtung lohnen würde, die in unseren Medien längst nicht mehr mit macht. Das einzig blöde ist eben, dass die EU längst so übermächtig ist, dass sie all jene an vielen Stellen ausgrenzen und unter Druck setzen kann die nicht mitspielen wollen wie wir es ja grade in der letzten Zeit immer wieder erleben dürfen. Spätestens an dem Punkt fehlt mir das Verständnis für alle jene die sich selbst gern Demokraten schimpfen und den europäischen Zentralstaat befürworten.
 
Wie ich "den Schotten" (Ja, ich bin mir der hinkenden Verallgemeinerung bewusst) während meiner vielen Aufenthalte dort kennengelernt habe glaube ich, dass dem Großteil dort ohnehin möglichst viel Autonomie am liebsten wäre.
Ich hatte ehern den Eindruck, dass es vor allem um Unabhängigkeit gegenüber der Queen und den Engländern ging. Aber meine Schottlandaufenthalte liegen auch schon ein paar Jahre zurück.

Viel eher stört mich an solchen Nachrichten folgendes: Es entsteht im Subtext stets der Eindruck als wenn es ganz selbstverständlich das höchste Glück und primäres Bestreben jedes Landes sei bei der tollen EU dabei sein zu dürfen.
Der Subtext entsteht doch hier nur, weil der Autor - der wie ich vermute "EU-kritisch" ist - diesen Subtext erst hinzufügt, in dem er die Äußerung Barrosos als Drohung hinstellt. Ich kenne das Interview nicht und auch nicht die Fragestellung, aber laut Quelle sagt Barroso, dass er einen EU-Beitritt Schottlands als unwahrscheinlich hält, weil dafür alle Mitgliedsstaaten zustimmen müssen. Wo ist hier die Drohung, wo ist der von dir erwähnte Subtext?

Spätestens an dem Punkt fehlt mir das Verständnis für alle jene die sich selbst gern Demokraten schimpfen und den europäischen Zentralstaat befürworten.
Nur weil die EU in der jetzigen Form demokratische Defizite hat, heißt das ja nicht, dass man das nicht ändern könnte. Europäischer Zentralstaat und Demokratie schließen sich nicht aus. Genauso wenig wie Nationalstaat und Demokratie zwingend zueinander gehören.
 
Wenn es nach den Briten ginge, würden sie ja selbst aus der EU austreten. Richtig dazugehörig fühlen sie sich ohnehin nicht.
Ja, wunderbar! Raus mit Camerons Bankster-Bande und rein mit den Schotten! Und zu England die Grenzen so dicht wie's nur geht!
Nur weil die EU in der jetzigen Form demokratische Defizite hat, heißt das ja nicht, dass man das nicht ändern könnte. Europäischer Zentralstaat und Demokratie schließen sich nicht aus. Genauso wenig wie Nationalstaat und Demokratie zwingend zueinander gehören.
Richtig! Sieht man an den USA, wenn die auch kleine Macken haben - z. B. das Wahlmänner-System mit "the winner takes it all". Die Demokratie in der EU kriegt man am ehesten gestärkt, indem man zu Wahl zum Europäischen Parlament hingeht. Aber die Wahlbeteiligung war in der Vergangenheit furchtbar mies. Dem Parlament selbst die Legitimierung verweigern und sich hinterher zu beschweren, das Parlament habe ja eh' nix zu sagen, ist mal typisch dummpöbelig. Nein, kein rein deutsches Phänomen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur weil die EU in der jetzigen Form demokratische Defizite hat, heißt das ja nicht, dass man das nicht ändern könnte.[...]

Es gibt nicht nur demokratische Defizite, ich finde es zum Teil schlimmer das viele nicht wissen wie die Politik auf der nationalen Ebene ihrer Länder funktioniert, aber dann gegen die EU wettern bis zum geht nicht mehr.

Ein alleinstehendes und autonomes Deutschland würde in 50 Jahren keine großartige Rolle mehr spielen. Man wird ja selbst heutzutage nicht mehr Ernst genommen, man beachte den NSA-Skandal und die gescheiterten Verhandlungen...
 
Der Brei wird doch immer heißer gekocht, als er gegessen wird.
Zuerst einmal muss Schottland seine Unabhängigkeit vom United Kingdom erlangen, alles andere ist reine Spekulation.
Und dann ist die Frage, was hat die Mitgliedschaft bzw. Nicht-Mitgliedschaft in der EU für Vor- und Nachteile.

Ein Embargo ist allein aus Imagegründen schon nicht möglich, man stelle sich vor, was für ein Aufschrei durch die moderne Welt gehen würde, würde Schottland ein europäisches Kuba werden, dass kann sich die EU nicht leisten.
Desweiteren geht es zwar nicht ganz ohne die EU bzw. den europäischen Wirtschaftsraum, aber das es auch geht ohne Mitglied in der Währungsgemeinschaft (eben UK und damit auch Schottland) oder gar der EU an sich (Schweiz oder die Türkei) zu sein, zeigen uns doch genügend Länder.

Ich würde ja sagen, erstmal unabhängig sein und dann weiter sehen.
Und selbst wenn Schottland nicht in die EU aufgenommen wird, allein der Whisky als Exportschlager wird die Wirtschaft am Laufen halten... :mrgreen:
Und falls der Schotte sich einsam fühlt, weil die EU ihn nicht will, tröstet er sich halt mit seinem Lieblingsschaf :ugly:
 
Zu viel Whiskey getrunken oder wie kommst du darauf, dass ein Embargo Thema sein könnte!? :roll:

Rein hypothetisches Denken... Kennste? Gedankenspiele? Möglichkeiten? Theorien?
Die Frage ist nicht ob ein Embargo Thema sein könnte. Ich habe mich lediglich gefragt, was hätte man, in diesem Falle Schottland von einer Mitgliedschaft oder eben Nicht-Mitgliedschaft in der EU... und der wichtigste Faktor ist eben der europäische Wirtschaftsraum, aber an dem kann man auch teil haben ohne in der EU zu sein. Denn wie gesagt ein Blockieren/Erschweren der Teilnahme an der europäischen Wirtschaft durch Strafzölle und andere Maßnahmen bis hin zum Embargo wäre eine Super-GAU in Sachen Image für die EU.
Ich weiß natürlich nicht, was an Subventionen weg fallen würde, würde Schottland durch die Unabhängigkeit den EU-Status verlieren...
Die Grundaussage sollte aber sein, das es den Schotten doch relativ egal sein kann ob EU ja oder nein... die wollen unabhängig von England bzw. dem United Kingdom sein, das steht an erster Stelle.
Ob Schottland als eigenständige Nation dann in die EU aufgenommen wird ist wohl relativ wayne, die Wirtschaft wird weiter laufen ;)
 
und der wichtigste Faktor ist eben der europäische Wirtschaftsraum, aber an dem kann man auch teil haben ohne in der EU zu sein. Denn wie gesagt ein Blockieren/Erschweren der Teilnahme an der europäischen Wirtschaft durch Strafzölle und andere Maßnahmen bis hin zum Embargo wäre eine Super-GAU in Sachen Image für die EU.
Ohne Vorzüge bedeutet ja nicht Sanktionierung.
 
Ich habe mich lediglich gefragt, was hätte man, in diesem Falle Schottland von einer Mitgliedschaft oder eben Nicht-Mitgliedschaft in der EU... und der wichtigste Faktor ist eben der europäische Wirtschaftsraum, aber an dem kann man auch teil haben ohne in der EU zu sein.

Si.
Nur gelten halt die Regeln des EU Marktes, an die sich dann jeder zu halten hat.

Ist man Mitglied, ist die Einhaltung der Regeln Pflicht, aber man arbeitet eh danach und daran.
Ist man nicht Mitglied, wie z.B. die Schweiz, kann man Erleichterungen aushandeln, die aber zu Forderungen der EU führen. Da kann man i.d.R. aber auch gleich beitreten.
Ist man nicht Mitglied, kann man die EU Standards als verbindlich für das eigene Land deklarieren, hat damit quasi ungehinderten Marktzugang, hat aber keinerlei Mitwirkungsrechte an den Standards.

Man wird niemals ohne weiteres einen gleichberechtigten Zugang zum Markt erhalten.

gruss kelle!