Mobbing in der Schule

Ich war damals auch arrogant, eigenbrötlerisch, unnahbar, sicher unfreundlich, unsympathisch. Aber so wird man nicht zum Spaß oder weil man Bock drauf hat. Das kann auch eine Reaktion auf frühere Erfahrungen sein.[...]

So war ich auch früher - und ja, so etwas hat absolut eine Vorgeschichte, da hast Du Recht - und dann auch noch auf Krücken, also Außenseiter³ Auch ich wurde deswegen wie der letzte Dreck behandelt - das konnte man auch absolut kein Mobbing mehr nennen - das war schon fast kriminell. Teilweise behielten die Lehrer mich in den Pausen drinnen, weil irgendwelche Vögel immerzu meinten, es wäre lustig, mir gegen die Gehhilfen zu treten und dann zu schauen, wie ich aufs Gesicht fliege. Habe den ganzen Mist über Jahre schweigend mit mir rumgetragen bis ich nicht mehr konnte und einen Nervenzusammenbruch erlitt. Ich habe dann die Schule verlassen und bin freiwillig in ein Klosterinternat gezogen.
 
Auch ich wurde von der 5.-10. Klasse gemobbt. Wie du siehst eine sehr lange Zeit! Irgendwann hatte ich auch die schnautze voll und hab mir Leute gesucht (außerhalb der Schule) die bei in der selben Schule waren wie ich. In den Pausen habe ich mich dann immer zu Ihnen gesellt und sie fanden es auch in Ordnung.
Ich habe heute noch Kontakt zu Ihnen...
Auf jeden fall haben diese beiden Kollegen (sind übrigends weiblich) die Klassenkameraden aufgemischt.

Dannach war erst einmal eine Zeit lang ruhe. Doch als die beiden die Schule verlassen hatte, ging der ganze Spaß von vorne los und das noch viel Schlimmer.
Auch ich habe überlegt, die Schule zu wechseln, habe dann aber gedacht, dass es eh nur noch x Jahre sind und ich das auch noch schaffe.

Irgendwann wurd mir das ganze aber doch zu viel und hab mich dann mit einem geprügelt und das hat "leider" ein Lehrer mitbekommen, der das wiederum meinem Klassenlehrer gesagt hat. Daraufhin wurde das Thema in der Klasse diskutiert und es herrschte für den Rest der Schulzeit glücklicherweise ruhe!

Zwischenzeitlich hatte ich, wie Mone auch, Selbstmordgedanken. Heute bin ich aber froh darüber das es so endete.

Mittlerweile gehe ich auch anders durchs Leben.
Das heißt, wenn ich Unterwegs bin laufe ich selbstbewusster, mit einem graden Rücken durch die Gegend. Wenn ich irgendwo sitze, sitze ich nicht gekrümmt und vergrabe mich.

Das sind alles Anzeichen für Schwächen und sowas sehen die Täter leider. Aber auch das Selbstbewusstsein sehen sie und denken dann auch, dass sie bei einer solchen Person keine Chance haben...

Vielleicht solltest du mal mit der Person X sprechen und ihm ein paar Tipps geben, wie sie mehr selbstbewusstsein aufbauen kann.

Zum Beispiel, einfach mal mit einem geraden aufgerichteten Körper durch die Schule laufen (meistens ist der Körper etwas gekrümmt bzw. gebeugt) oder einfach mal jemanden ansprechen und fragen warum sie sie/ihn mobben.

Das mag vielleicht schwer fallen, aber immerhin hat er/sie somit die Chance sein Verhalten zu ändern!
 
Ich wurde in der Schule auch gemobbt (so um die 7/8.Klasse). Ich wollte den Ball flachhalten und habe mich in die Parallel-Klasse querversetzen lassen. Und damit ging es dann richtig los. Die "Mobber" (es waren 4 Stück) haben sich auf das nächste Opfer gestürzt und dann kam eine Maschine ins Rollen, die ich nicht wollte... es wurde dann sogar mein Fall im Nachhinein dramatisiert (und Dinge dazuerfunden, die nicht stattfanden) ((dass ich die dann richtig gestellt habe, hat denen nichts mehr genutzt))
 
Und damit ging es dann richtig los. Die "Mobber" (es waren 4 Stück) haben sich auf das nächste Opfer gestürzt und dann kam eine Maschine ins Rollen, die ich nicht wollte... es wurde dann sogar mein Fall im Nachhinein dramatisiert (und Dinge dazuerfunden, die nicht stattfanden) ((dass ich die dann richtig gestellt habe, hat denen nichts mehr genutzt))
He, net beim spannendsten Teil aufhören 8O
 
Ich wurde in der 7. bis 9. Klasse mehr oder weniger gemobbt, heute würde man es wohl so bezeichnen. Das "Warum" kannte ich auch, konnte nur nichts dagegen unternehmen.

Zum einen lag es daran, dass ich keine Markenklamotten trug, auch wenn meine Eltern es sich hätten leisten können, sie wollten es nicht - und ich selbst fand es auch absolut in Ordnung. Mit dieser Meinung stand ich nur leider ziemlich allein da.

Zum Zweiten lag es daran, dass ich mit meinen Klassenkameraden von der schulischen Leistung her nicht mithalten konnte. Zum damaligen Zeitpunkt kam es mir manchmal vor, es wäre eine Eliteklasse. Von den Lehrern bekam man diesbezüglich auch keine Unterstützung, eher wurde es gefördert, dass die, die eine schnellere Auffassungsgabe hatten, bevorzugt wurden. Das "Schlechte" musste aussortiert werden.
mobbing zeugt meiner meinung nach einfach nur von nem schwachen selbstbewusstsein und mangelnder sozialer intelligenz der täter ...
Gemobbt wird in jeder sozialen Schicht, mangelnde Intelligenz möchte ich den Tätern nicht andichten (siehe oben).

Jedenfalls musste ich, weil ich mich immer mehr zurückzog und meine schulischen Leistungen rapide nach unten gingen, die 9. Klasse wiederholen. Wie es der Zufall wollte - am ersten Tag nach den Sommerferien saß im Klassenraum auch ein Sitzenbleiber, den ich aus meinem Französischkurs her kannte. Wir stürzten uns fast wie Ertrinkende aufeinander und quasselten und quasselten. Dabei bekamen wir gar nicht mit, dass sich der Raum füllte. Die Klasse war so erstaunt über unser Verhalten, dass wir nicht wie ein Häufchen Elend in der hintersten Ecke saßen, so dass wir von Anfang an akzeptiert wurden. Vorbei war die Zeit des Mobbens.

Durch diese Klasse entwickelte ich endlich Selbstvertrauen.

Als ich Jahre später wiederum auf einer anderen Schule war, da gab es tatsächlich auch das Problem, dass eine einzige Schülerin komplett aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen wurde.

Ich bin auf sie zugegangen und versuchte mit ihr zu reden. Darüber, dass ihre Art bei den anderen nicht so gut ankommt, ob sie es denn wirklich wolle, dass sie ausgeschlossen werden würde. Daraufhin wurde sie mir gegenüber pampig und lief zum Rektor. 8O

Daraufhin habe ich mich um sie nicht mehr weiter gekümmert. Ich hatte es versucht, weil ich selbst nun einmal die Erfahrung gemacht hatte. Aber diese Schülerin legte es wirklich darauf an, sich regelrecht Ärger einzufangen. Sie spionierte der Klasse hinterher, wurden Spickzettel weggeworfen, sammelte sie die wieder ein, um sie ihrem Vater zu geben, der diese dann wiederum auf der Elternversammlung präsentierte. War schon heftig diese ganze Angelegenheit.

Ich habe es danach immer wieder mal versucht, mit ihr ins Gespräch zu kommen, weil ich es nicht mit ansehen konnte, wie sie da so alleine ihren Schulalltag verbrachte. Ab und an konnte man auch mal vordringen, aber das war selten. :(

Und warum Hass? Nunja, X hat ein extrem eigenartiges Verhalten. Sie redet wie ein Kleinkind (Zwischendurch immer "Hahiihoheheha"), kleidet sich wie meine Oma (und dazu noch die Hose bis oben... naja, lassen wir das), läuft wie eine Gans (grausam anzusehen, wirklich). Wenn die Lehrer dann das Thema X aufgreifen, sitzt sie immer wie eine Königin auf ihrem Thron und fühlt sich als wäre sie etwas besseres als wir, nur weil die Lehrer nun über sie reden.

Und ganz ehrlich, in dem Stil, WIE sie das macht - da kann wirklich Hass entstehen.
Klasse! Habt ihr schon einmal auf euer eigenes Verhalten geachtet? Wie das teilweise von anderen belächelt wird? Ich bezweifel, dass ihr alle schon ein reifes, erwachsenes Benehmen an den Tag legt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich gerade in Cliquen teilweise ein unmögliches Verhaltensmuster abzeichnet.

Ach herrje, die Kleidung! Wie schon oben erwähnt, ich war niemals der Mensch, der Markensachen trug - obwohl... entschuldigt! Ich hatte tatsächlich mal einen Pullover von Lacoste. Aber ich trug lieber die Basketballschuhe von Puma, obwohl Adidas gerade total angesagt war. Und wie schon von anderen erwähnt - kann es nicht sein, dass sich die Eltern einfach nichts anderes leisten können?

Warum geht nicht mal jemand von euch auf sie zu und bietet ihr an, ihr beim "Stylen" zu helfen? Warum redet ihr nicht mit ihr darüber, was euch an ihr stört? So schwer ist das doch gar nicht, auch der nette Ton ist ganz einfach. ;)
 
Sehr interessantes Thema, muss ich sagen.

Ich persönlich denke eher ungern an die Schulzeit zurück. Damals war ich meiner Ansicht nach auch ein Aussenseiter. Ich war etwas dicker, wurde von vielen ausgegrenzt. Wenn man als Betroffener zum ersten Mal eine Erfahrung wie diese macht, setzt sich ein Teufelskreis in Bewegung, den man selbst ohne Hilfe nur schwer durchbrechen kann. Allein die Ausgrenzung erzeugt bei einem selber Gefühle des Misstrauens, Angst vor Abweisung und nicht zuletzt auch eine große Unlust sich mit anderen Menschen auseinander zu setzen. Somit schiebt man sich ungewollt immer mehr ins Abseits und liefert den "Mobbern" immer mehr Stoff, mit dem Zeigefinger auf einen zu zeigen. Man baut sich mit der Zeit natürlich eine Schutzmauer gegen Angriffe von außen auf, um Konfrontationen zu vermeiden, denen man vermeintlich sowieso nicht standhalten kann, weil alle gegen einen sind. Das wirkt dann oftmals arrogant, berechnend oder auch abweisend gegenüber Anderen. Extrem schwierig wirds allerdings, wenn vermeintlich neutrale Leute versuchen, diese Situation zu entschärfen. Die Kluft zwischen beider Parteien wird so eigentlich immer noch größer. Meiner Meinung nach ist solch eine verfahrene Situation nur zu lösen, wenn sich die Mobber und die/der Gemobbte direkt zusammentun und versuchen, die bestehenden Probleme zu lösen. Allerdings ist für z.B. ein Gespräch eine tolerante und vorurteilsfreie Grundeinstellung zwingend, wohl der Knackpunkt. Nicht jedem Menschen sieht man von außen an, was er kann und wozu er fähig ist. Das kann sowohl negativ als auch positiv sein. Allerdings ist es relativ normal, das der Mensch den Ersteindruck als Maßstab nimmt und erst bei näherem Kennenlernen die Meinung über jemanden grundlegend ändert. Allerdings kommen wir hier wieder zum Teufelskreis, wie will man jemanden kennen lernen, der eine Abwehrmauer aufgebaut hat und sich vor Kontakten, die ihm weh tun könnten, schützt? Da stehen und zuschauen hilft hier am wenigsten. Dieser Mensch braucht jemanden, der auf ihn zugeht und nicht aus reinem "Herdenverhalten" mit dem Finger auf ihn zeigt. Nur den Mut dazu muss man erstmal aufbringen, aber wer so etwas kann und auch durchzieht zeigt echte Größe. Aber leider ist der Mensch ein "Herdentier"...
 
Was ich sehr krass aber auch interessant finde: acht Leute haben jetzt schon geschrieben, dass sie ebenfalls gemobbt wurden damals - das ist mehr als die Hälfte aller Poster.

Entweder interessiert Mobbingzeug fast niemanden, den es nicht betrifft (liegt bei dem Thema ja nahe) oder es betrifft wirklich ziemlich viele...


PS: Ich konnte nie behaupten, gemobbt zu werden und bin da auch sehr froh drum. Gab bei uns aber auch kein so wirkliches Mobbing, sprich (fast) alle gegen einen oder so..
 
Trotzdem kann man den anderen akzeptieren oder wenigstens tolerieren. Aber ein bewusstes Ausschließen / Ausgrenzen / Missbilligen / Verachten eines Person durch eine ganze Gruppe ist ein Zustand, auf den immer aufmerksam machen und was man durch Gespräche klären muss.

Gerade, dass hier im konkreten Fall offensichtlich die versagen, die doch eigentlich im Bereich Pädagogik geschult sind, find ich irgendwie heftig.
Obwohl die Lehrer ausdrücklich darauf hingewiesen wurden, wie das konkrete Problem in der Klasse von TechnoLogiY92 aussehen, haben deren "Maßnahmen" das genaue Gegenteil dessen, was erreicht werden sollte, ausgelöst. TLY92 schreibt selbst, was er empfindet:

Jetzt machen die Lehrer alle einen riesigen Hype darum, dass Regeln beachtet werden müssen, niemand (auch bei privaten Sachen 8O) ausgeschlossen werden darf.

Wie sollen denn so die Probleme aus der Welt geschaffen werden? Die Stimmung in der "Gruppe" schaukelt sich nur noch weiter in die Höhe.

Da ich (berufsbedingt) sehr viel mit Mobbingopfer zu tun habe, weiß ich, dass diese außerstande sind, am Zustand tatsächlich was zu ändern. Also muss (wenn man es genau nimmt auch im Interesse aller anderen der Klasse) die Initiative aus der Gruppe heraus erfolgen beziehungsweise (gerade in einer Schule) die Gruppe dazu "erzogen" werden; geschieht dies nicht, wird sich die Schraube immer weiter drehen.

Hier aber hätten die Lehrer und die Schulleitung ansetzen sollen. Vielleicht hätte der Lehrkörper sogar mit psychotherapeutischen Stellen zusammenarbeiten und (sofern möglich) wirklich effektive Lösungsansätze diskutieren und voran treiben sollen. Auch Lehrer und Schulleiter können und wissen nämlich nicht alles. Strafaktionen nach dem Motto "Ihr haltet jetzt zusammen, ob Euch das nun passt oder nicht!" bringen sicher nichts...

Wichtig ist hier meiner Meinung nach auch, dass man gerade auf Schüler eben noch "einwirken" kann, deren Entwicklung ist ja zweifelsohne noch nicht abgeschlossen. Nur muss eben seitens der Schulleitung und der Lehrer gesehen werden, dass sie dies alleine offensichtlich nicht schaffen.

Jedenfalls ist Mobbing ein Thema, dass man in keiner Weise tolerieren kann und darf. Es gibt wenig, was schlimmer für einen Menschen ist als "psychische Gewalt". Find ich jedenfalls...
 
Entweder interessiert Mobbingzeug fast niemanden, den es nicht betrifft (liegt bei dem Thema ja nahe) oder es betrifft wirklich ziemlich viele...

oder es outen sich bloß so viele, weil das Thema sonst zu gerne runtergespielt wird ;)

zu meiner Schulzeit war es z.Bsp. so.. Lehrer, Schulleiter, Eltern der Mitschüler, alle haben es eher abgetan als kleine Neckereien.. 'stell dich nicht so an, Kinder sind halt so' war seinerzeit der beliebte Spruch.

der tägliche Spießrutenlauf, bei dem wahlweise Fahrradreifen zerstochen wurden, Schulrucksäcke im Sportunterricht verschwanden und gut gewässert unter der Dusche wieder auftauchten, mit Lehrern öffentlich in der Klasse diskutiert wurde ob man diesen 'Aussenseiter' nicht woanders hinsetzen könnte, weil man niemandem zumuten kann weiter daneben zu sitzen [....]
von den täglichen Kleinigkeiten wie Telefonterror, 'witzige' Briefchen im Briefkasten, Verachtung von anderen Eltern, wie man sowas überhaupt ansprechen kann, mal abgesehen...

sowas als Kind, bzw Jugendlicher, als schlechte Scherze abhaken ist einfach nicht möglich. Das haut einen so aus der Bahn, dass Nervenzusammenbrüche echt noch das kleinste Übel sind.

Die damalige 'Lösung' war da recht simpel; von Schuldirektorseite aus war klar, dass der Störfaktor einfach die Schule verlassen sollte.
Hab ich dann auch.. und in der neuen Schule gabs das Problem (gsd) nicht mehr.
 
Wenn sie Markenklamotten tragen würde, würden das wahrscheinlich alle "voll cool" finden :roll:

Kleidung hat in den seltensten Fällen was mit Mobbing zu tun (zumindest meiner Meinung nach)

Ich selber bin nie gemobbt worden, mein Bruder allerdings. Dieser hat zwar viel Selbstvertrauen, allerdings sozialisiert er mit neuen Menschen eher schlecht, also hat im Prinzip die selben Freunde wie ich. Dann kam mal (so nach 2 Monaten in der neuen Klasse, bzw aufgrund von seinem Training musste er ins Internat) der Punkt wo ich ihn das erste Mal weinen sah (16 Jahre alt war er da). Bin dann kochend vor Wut mit 2 Freunden ins Internat und hab mit seinen Klassenkollegen geredet und bisschen gedroht. Freunde hatte er an der Schule genug, nur wurde er wirklich gemobbt in der Klasse, also nicht bloß ausgegrenzt sondern richt böse Sachen, somit war es, najo nicht egal, aber nicht so schlimm wenn er von denen ignoriert worden wäre.

Najo, sie hörten auf so Sachen zu machen wie Kuhdreck in sein Zimmer zu legen, dann kamen 2-3 neue Schüler in die Klasse + ein Freund von ihm blieb und jetzt nach einem Jahr kommt er super mit ihnen aus,

Mobbing darf man sicherlich nicht unterschätzen, allerdings sollte sowas nicht unbedingt in jeder Stunde diskutiert werden sondern sollte individuell mit den jeweiligen besprochen werden. Meistens, vor allem desto älter man wird, gibt es einen Grund warum gerade diese Person ausgeschlossen wird und selten ist die gemobbte Person auch teils Schuld an ihrem Problem.
 
[...] Najo, sie hörten auf so Sachen zu machen wie Kuhdreck in sein Zimmer zu legen [...]

Sowas kommt in meiner Klasse wirklich nicht vor! Das ist derbstes Mobbing was ich für unzumutbar halte!

Bei uns sind es meist Beleidigungen oder ein Nachmachen der Stimme (Lachen, etc., das meinte ich mit "Hahihehhiahho")... Aber physische Gewalt oder gar Sachbeschädigung stand bei uns nie statt.
 
Bei uns sind es meist Beleidigungen oder ein Nachmachen der Stimme (Lachen, etc., das meinte ich mit "Hahihehhiahho")....
Hast du es noch nicht verstanden? Es geht hier nicht um "schlimm", "weniger schlimm" oder "ein bisschen". Auch "nur" Beleidigungen und Nachäffen können einem Menschen richtig weh tun und verletzen. Wenn dir einer eine langt, dann kannst du zurückhauen. Zerstört dir einer ein Buch, kann man das ersetzen oder ersetzen lassen. Aber seelische Schäden?

Was hast du überhaupt für ein Wertesystem :hö: ?

Aber physische Gewalt oder gar Sachbeschädigung stand bei uns nie statt.
"Oder gar"? Du denkst, eines zerdeppertes Fahrrad ist schlimmer als eine Tracht Prügel, als so ein bisschen Schubsen oder hier und da mal eine Beleidigung - über Monate oder Jahre?


Ich glaube, es melden sich so wenig Täter und soviele Opfer hier, weil die Täter oft gar nicht wissen, was sie anrichten. Wenn man nie in so einer Außenseiterrolle war, kann man nicht nachvollziehen, wie sich sowas anfühlt. "Den kann ich nicht leiden, also sag ich dem das auch" ... was ist schon dabei? Aber wenn man jahrelang von allen möglichen Leuten gesagt bekommt, wie hässlich, blöde und verachtenswert man ist, dann kann das einen schon nachhaltig beeinflussen.
 
Natürlich. Seit wann sind Beleidigungen physische Gewalt? Eher psychische.;)

Wenn Du mal ein fettes blutendes Magengeschwür bekommst, weil Du zig Jahre die Wut und den Frust über die Mobber runtergeschluckt hast, dann wirst Du verstehen, dass auch Beleidigungen dieser Art auf Dauer physische Gewalt darstellen - hinterläßt nur keine sichtbaren blauen Flecken.

Irgendwie scheinst Du auch noch stolz darauf zu sein, dass ihr einen Mitmenschen so fertig macht. Irgendwann heißt es, dass X sich umgebracht hat (vielleicht sogar vorher noch in der Schule Amok gelaufen ist) und dann steht ihr da... dann will es keiner gewesen sein!
 
Wenn man nie in so einer Außenseiterrolle war, kann man nicht nachvollziehen, wie sich sowas anfühlt.

Da hast du Recht, kann ich mir nicht vorstellen... Aber ich glaube auch eher aus dem Grund, weil wenn mich einer nur ansatzweise mobben sollte, er gleich in irgendeiner Weise Rache zu spüren bekommen würde :p

Wie sich psychische Gewalt anfühlt, weiß ich auch nicht. Kam noch nie vor.

"Oder gar"? Du denkst, eines zerdeppertes Fahrrad ist schlimmer als eine Tracht Prügel, als so ein bisschen Schubsen oder hier und da mal eine Beleidigung - über Monate oder Jahre?

Ja, würde ich so sagen. Sachbeschädigung und physische Gewalt finde ich hunderte mal schlimmer als Beleidigungen. Was ist daran auch falsch?

Edith:
Wenn Du mal ein fettes blutendes Magengeschwür bekommst, weil Du zig Jahre die Wut und den Frust über die Mobber runtergeschluckt hast, dann wirst Du verstehen, dass auch Beleidigungen dieser Art auf Dauer physische Gewalt darstellen - hinterläßt nur keine sichtbaren blauen Flecken.

Man kann ein Magengeschwür aufgrund von Wut bekommen?? =O
 
Was ich sehr krass aber auch interessant finde: acht Leute haben jetzt schon geschrieben, dass sie ebenfalls gemobbt wurden damals - das ist mehr als die Hälfte aller Poster.

Entweder interessiert Mobbingzeug fast niemanden, den es nicht betrifft (liegt bei dem Thema ja nahe) oder es betrifft wirklich ziemlich viele...
Ich glaube Mobbing betrifft viele. Mehr als man glaubt und auch Personen bei denen man es manchmal garnicht denkt.

Ich muss sagen, in meiner Schulzeit gab es immer mal wieder Mobbingopfer. Teilweise aus verschiedenen Gründen, meist jedoch die, die nen bissel komisch aussahen. Lange Fingernägel, unmodische Kleidung, Ohrenschmalz fällt mir da vor allem als Ursache ein. Meist entwickelt sich das aber weiter. Diese totale Ausgrenzen gab es aber nicht.

Ich selbst fühlte mich auch mal gemobbt. Hin und wieder. Rückblickend betrachtet war es sicherlich nicht schlimm, ich war nie ausgegrenzt o.ä. Wurde aber nicht selten bitterbös "geärgert" oder aufgezogen.
Ob das dann gleich Mobbing ist? Hmm.. ich weiss es nicht. Kinder können gemein sein.

Ich bin mir sicher, wie sehr einige Personen darunter leiden. Nur wenige können soetwas dauerhaft wegstecken und sich irgendwann fangen. Ich glaube bei viele kann Mobbing dauerhaft zu Persönlickeitsstörungen führen und das eigene Sozialverhalten zerstören.

Trotzdem, und ohne Mobbing relativieren zu wollen, wird m.M. nach zu schnell mit dem Begriff um sich geworfen. In der Schulzeit muss man den ein oder anderen Spruch auch mal abkönnen. Den bekommt jede rmal ab.

Schwierig wird es sobald Stimmungsmache gegen die "Opfer" gemacht wird, d.h. anderen Leute überzeugt werden um gemeinsam zu drangsalieren und terrorisieren und bestimmte Personen dauerhaftes Ziel einer Gruppe werden.
 
Ja, würde ich so sagen. Sachbeschädigung und physische Gewalt finde ich hunderte mal schlimmer als Beleidigungen. Was ist daran auch falsch?
Du bist 15, 1.69 groß. Nicht besonders groß, eher klein, finde ich. Und nun stell dir mal vor, in deiner Schule hast du keine Freunde. Gar keine. Niemanden, der gern mit dir zusammen ist. "Boah, ey, mit dem Zwerg? Bleib mir bloß weg mit der Witzfigur :LOL: ". Die anderen tuscheln, wenn du vorbeiläufst. In der Pause mit dir reden? Also bitte, das ist doch lächerlich. ... Du gehörst nicht dazu, basta. "Wir wollen dich nicht, du Zwerg. Du bist doch lächerlich, guck dich doch mal im Spiegel an :LOL: ". Du wirst ausgelacht, jeden Tag. Weil du so klein bist. "Sowas will ein Mann sein, nichtmal 1.70 groß?" Die Mädels aus deiner Klasse tuscheln und lachen, wenn sie dich sehen. Die aus den unteren Klassen auch. Die aus den höheren sowieso. Spießrutenlauf, wo du hinkommst. Die Jungs verarschen dich ab und zu. Beim Sport will dich keiner in der Mannschaft haben. Es erzählt dir niemand Witze, sondern die Witze werden über dich gemacht. Und das Tag für Tag, Monat und Monat. Montag bis Freitag, und auch am Wochenende, wenn du mal einen auf der Straße triffst. Das heißt, wenn du überhaupt noch rausgehst.

Kannst du dir das vorstellen? Und wen willst du jetzt verprügeln? Beleidigung? Nein, dich hat niemand beleidigt. Sie haben dir nur die Wahrheit und ihre Meinung gesagt: du bist ein lächerlicher & alberner Wicht. Nicht wert, ernst genommen zu werden und als Lachnummer immer gut.

Bist du sicher, dass du das mehr als ein paar Tage durchhalten würdest? Was würdest du machen?
 
@Mone: teilweise kommt mir Dein Beispiel sehr sehr sehr bekannt vor (sogar die 1.69 stimmen...)

Was noch viel schlimmer ist, wenn man durch den Lehrer gemobbt wird. Auch das habe ich erlebt. An meiner Schule gab es einen Lehrer, der hat gezielt immer 1-2 Schüler aus jeder Klasse gemobbt. Warum, keine Ahnung. Dieser Lehrer hatte auch im Kollegium eine Aussenseiterrolle. Auch mich hat es einmal erwischt, ich bekam kein Fuß mehr auf den Boden. Das Problem löste sich erst dann, als ich die Schule gewechselt habe (war aber eh geplant und hatte nichts mit dem Lehrer zu tun, auch wenn viele an der Schule das im Nachhinein so ausgelegt haben)
 
Bist du sicher, dass du das mehr als ein paar Tage durchhalten würdest? Was würdest du machen?

Nein, ich würde das nicht wirklich durchhalten. Aber die andern (in diesem extremen Beispiel) auch nicht, die lägen schon alle mit ner blutigen Nase aufm Boden :LOL: (Nicht zu ernst nehmen) Das könnte X aber nicht, da sie dem schwachen (schwächeren) Geschlecht angehört...

Die Situation wie du sie beschrieben hast, ist natürlich ein extremes Beispiel. Soooo krass ist es bei uns nicht. Würde es eher als "(mehr oder minder) kleine Sticheleien" beschreiben.

Und wegen meiner Größe... Natürlich fallen da manchmal Kommentare, aber da kann ich drüber hinwegsehen. Ich weiß dass ich klein bin, aber meiner Meinung nach kommt es nicht auf die physische Größe an. Sondern auf die, im Kopf.