Mietpreisbremse

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 18.03.2014 um 13:45:34 Uhr veröffentlicht:
Wohnungsunternehmen Deuwo: Mietpreisbremse ist unsozial
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Berlin (dts) - Das börsennotierte Wohnungsunternehmen Deuwo übt scharfe Kritik an den Plänen der Bundesregierung für eine Deckelung der Mieten: "Die von der Bundesregierung geplante Mietpreisbremse ist unsozial", sagte Michael Zahn, Vorstandschef der Deutschen Wohnen AG (Deuwo), im Gespräch mit der "Welt"."Es gibt keine soziale Differenzierung. Bei einer Deckelung der Mietpreise profitieren vor allem die einkommensstarken Mietinteressenten. Eine Mietpreisbremse verhindert letztlich Neubau und wird die Wohnungsknappheit in den Metropolen sogar noch verschärfen", so Zahn. Das private Kapital, das in den Wohnungsbau gehen würde, werde sich Alternativen suchen."Es wird also eher zu Fehlentwicklungen in den Ballungsräumen kommen", sagte der Vorstandsvorsitzende der zweitgrößten börsennotierten deutschen Wohnungsgesellschaft der Zeitung. Die Mietspiegel seien vielerorts kein geeigneter Maßstab für die Deckelung von Mieten."Sie liefern keine realistischen Vergleichsdaten, sondern sind eher Abmachungen vor Ort vergleichbar mit Tarifverhandlungen", erklärte Zahn. Die Bundesregierung werde das neue Gesetz "aktionistisch und schnell durchziehen"."Die größte Arbeit damit haben ohnehin die Länder, die die Gebiete festlegen müssen, in denen eine Mietpreisbremse wirken soll." Das Unternehmen hat sich gerade mit der Übernahme der GSW in einem der heißesten Immobilienmärkte des Landes noch stärker engagiert: Mit den 60.000 GSW-Wohnungen kommt die Deutsche Wohnen AG auf insgesamt 150.000 Einheiten und ist in der Hauptstadt mit knapp 110.000 Wohnungen nunmehr der größte Vermieter. Die Integration der GSW soll noch in diesem Jahr weitgehend vollzogen werden."Größere Zukäufe sind derzeit nicht geplant. Wir beobachten aber die Märkte genau und hören uns an, was die Investoren sagen", betonte Zahn. Es gebe immer noch Potenzial für weitere Zusammenschlüsse."Die Phantasie ist da", sagte der Deuwo-Chef. Vor einigen Jahren habe die Marktkapitalisierung der Immobilienunternehmen noch bei fünf Milliarden Euro gelegen, nun seien es schon 20 Milliarden Euro."Institutionelle Investoren gehen davon aus, dass sich der Markt noch weiter konsolidiert", sagte Zahn. Er sieht sein Unternehmen mit Wohnungen im Wert von neun Milliarden Euro gerüstet für die weitere Konsolidierung des Marktes. Die Deuwo habe sich im vergangenen Jahr in allen wesentlich Kennziffern zum Teil zweistellig verbessert. Das prognostizierte operative Ergebnis (FFO) werde mindestens 110 Millionen Euro erreichen, nach 65 Millionen Euro 2012.
 
Ist es sozial, die Mieten so lange zu erhöhen, dass sich alteingesessene Mieter die Miete nicht mehr leisten können und auf der Strasse landen? Ist es sozial, Wohnungen luxuszusanieren, die alten Mieter heraus zu ekelen, damit neue Mieter Luxusmieten zahlen können?

Mietwohnungen einzig als Rentiteobjekte zu sehen, aus denen soviel heraus geholt wird, wie nur geht, ist asozial. Wer sich der Verpflichtung gegenüber der Mieter nicht bewußt ist, hat auf dem Wohnungsmarkt nichts zu suchen.
https://www.swr.de/report/presse/03...-/id=1197424/did=9984150/nid=1197424/116nsia/
 
Ist es sozial, die Mieten so lange zu erhöhen, dass sich alteingesessene Mieter die Miete nicht mehr leisten können und auf der Strasse landen? Ist es sozial, Wohnungen luxuszusanieren, die alten Mieter heraus zu ekelen, damit neue Mieter Luxusmieten zahlen können?

Und genau das geht nur, wenn es der Markt zulässt, in dem Fall, dass es ein Mangel an Wohnungen gibt.
Und genau dagegen hilft die Mietpreisbremse nichts, im Gegenteil, sie verhindert den Neubau von Wohnungen, wenn mir als Investor der Staat bei der Preisbildung reinpfuscht.

gruss kelle!
 
Und genau das geht nur, wenn es der Markt zulässt, in dem Fall, dass es ein Mangel an Wohnungen gibt.
Und genau dagegen hilft die Mietpreisbremse nichts, im Gegenteil, sie verhindert den Neubau von Wohnungen, wenn mir als Investor der Staat bei der Preisbildung reinpfuscht.

gruss kelle!

  • Mietpreisbremse bedeutet nicht, dass die Miete nicht angehoben werden darf. Die Erhöhung wird nur begrenzt (10%).
  • Da, wo sie gelten soll (Großstädte), ist zum einen die Nachfrage groß, zum anderen wechseln die Mieter in kurzen Abständen.
  • Ich meine gehört zu haben, dass über 3/4 der in Berlin 2013 neugebauten Wohnungen Eigentumswohnungen waren. Auf die Preise hat die Mietpreisbremse natürlich keine Auswirkungen.
  • Für Neubauten gilt die Mietpreisbremse nicht.

Kurz: Das kein Argument gegen diese Maßnahme für mich.
 
  • Mietpreisbremse bedeutet nicht, dass die Miete nicht angehoben werden darf. Die Erhöhung wird nur begrenzt (10%).


  • Jo, eine Einmischung des Staates in die Preisbildung am Markt, welches Unternehmen will das und spielt dabei mit?

    [*]Da, wo sie gelten soll (Großstädte), ist zum einen die Nachfrage groß, zum anderen wechseln die Mieter in kurzen Abständen.

    Joo,und wie erhöht die Mietpreisbremse jetzt das Wohnungsangebot?

    [*]Ich meine gehört zu haben, dass über 3/4 der in Berlin 2013 neugebauten Wohnungen Eigentumswohnungen waren. Auf die Preise hat die Mietpreisbremse natürlich keine Auswirkungen.

    Stimmt, da fehlt es auch am klassischen Investor, der das Objekt vermietet.

    [*]Für Neubauten gilt die Mietpreisbremse nicht.

Für die Erstvermietung, danach sofort.

Kurz: Das kein Argument gegen diese Maßnahme für mich.

Es ist reiner Aktionismus der nicht weiterhilft.
Man streicht die Wehrpflicht, verkürzt teilweise im selben Jahr noch die Abizeit, produziert damit an Unis/Berufsschulen Doppeljahrgänge und wundert sich auf einmal, dass gerade in Uni-Städten die Mieten für kleine Wohnungen explodieren.

Kommunen könnten bei der Ausweisung von Baugebieten Regelungen vorsehen,dass Mietobjekte gebaut werden, statt nur Eigentum, durchzuführen durch kommunale Wohnungsbaugenossenschaften.

Statt Kasernen leerstehen zu lassen, könnte man die z.B.in Unistädten zu Studentenbutzen umfunktionieren.

Angebot hoch -> Preis runter.
Nur warum macht es keiner?

gruss kelle!
 
Wer sich mal mit den Neubaukosten von Wohnraum beschäftigt und die Preise kennt, der kann sich recht einfach ausrechnen, wie hoch eine Miete sein muss, um diese Investition lohnenswert oder auch nur kostendeckend zu machen.

Neubaukosten liegen mittlerweile bei 2.000 - 2.500 Euro pro m², ohne Grundstück. Das kann gerade in Grossstädten gerne noch mal einen Batzen ausmachen. Geht man von 50 Jahren Abschreibungszeit aus, dann liegt man schon bei 3-5 Euro pro m² nur an Kosten für die Abschreibung, dazu kommen ja noch Finanzierungskosten, Betriebskosten, Versicherungen, wirtschaftliches Risiko...

Ein Begrenzen der Mieten gegen den Markt sorgt nur dafür, dass nur für das Eigentum gebaut wird, da ist die Nachfrage derzeit auch nicht begrenzt und die Renditen besser.

Eine Lösung wäre: Der Staat muss wieder in den sozialen Wohnungsbau einsteigen und massiv daran arbeiten, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Investoren werden das nicht machen, wenn man ihre Einnahmen begrenzt.

Marty
 
Ganz schwieriges Thema, da schießen einen sofort Hausbesetzerbilder, Mietermobbing (nennt man das so?) und das Schlagwort Gentrifizierung in den Kopf. Wie kann die Politik da mit städtbaulichen Maßnahmen entgegenwirken? Städtebau ist die Königsdisziplin und diese richtig auszuführen ist im heutigen schnelllebigen Wandel kaum möglich, weil über Dekaden geplant wird. Berlin explodiert schon seit Jahren, der Beton wächst nahezu unkontrolliert. Keine Stadt wächst an so vielen Punkten. Wie sieht Berlin in 10 Jahren aus? Platzt eine Immobilienblase? Vergrößert sich die Stadt weiter?

Ich bin gegen eine Mietpreisbremse, da sich dann ein weiterer unberechenbarer Faktor in dieses Gebilde einfügt. Es würde Wachstum hemmen, was evtl. positiv sein könnte. Gerade in Berlin gibt es so schöne Bauprojekte in spe, die für eine wunderbare Entlastung sorgen könnten und darauf warten bebaut zu werden. Das ehemalige Flughafengelände Schönefeld z.B.: Es könnte als große Parkanlage mit anliegenden Wohnungen ein wunderbarer Punkt der Begegnung und des Wohnens sein. Ein toller Cluster. :)

Das große Problem ist das Loslassen an einem Ort der sich verändert hat. Ich weiß nicht wie emotional Menschen sich an einem Ort binden. Ich weiß auch nicht ob es Sinn macht gegen einen Trendwechsel anzukämpfen? Vielleicht würde es Menschen leichter fallen umzusiedeln, wenn sie in anderen Ortsteilen mehr Perspektiven sehen, eine angenehmere Zukunft (Beispiel F Schönefeld). Ist es schlimmer umzuziehen, sich ein neues Heim einzurichten, wenn es denn schöner und angenehmer ist? Suggestivfrage!? :) Ich sehe da eher die Pflicht der Politik. Wohnraum zu schaffen, der erschwinglicher und angenehmer als der derzeitige ist, um positive Wachstumsimpulse für alle zu setzen, die von sich aus entscheiden der Gentrifizierung Platz zu machen.
 
Joo,und wie erhöht die Mietpreisbremse jetzt das Wohnungsangebot?
Garnicht. Aber das will man ja mit der Mietpreisbremse auch nicht erreichen.

Angebot hoch -> Preis runter.
Nur warum macht es keiner?
Das Angebot steigt ja, nur kann es nicht mit der Nachfrage mithalten. Trendwende ist bei den Problemstädten glaube ich nicht in Sicht.

Wer sich mal mit den Neubaukosten von Wohnraum beschäftigt und die Preise kennt, der kann sich recht einfach ausrechnen, wie hoch eine Miete sein muss, um diese Investition lohnenswert oder auch nur kostendeckend zu machen.
Diese Miete kann ja der Investor auch verlangen, denn Neubauten sind nicht betroffen.

Ein Begrenzen der Mieten gegen den Markt sorgt nur dafür, dass nur für das Eigentum gebaut wird, da ist die Nachfrage derzeit auch nicht begrenzt und die Renditen besser.
Der Zug ist längst abgefahren.

Eine Lösung wäre: Der Staat muss wieder in den sozialen Wohnungsbau einsteigen und massiv daran arbeiten, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Ja, das ist eine Lösung. Eine andere die Mietpreisbremse. Denn nur über ein höheres Angebot wirst du die Mietpreisentwicklung nach oben nicht bremsen können.



Gerade in Berlin gibt es so schöne Bauprojekte in spe, die für eine wunderbare Entlastung sorgen könnten und darauf warten bebaut zu werden. Das ehemalige Flughafengelände Schönefeld z.B.: Es könnte als große Parkanlage mit anliegenden Wohnungen ein wunderbarer Punkt der Begegnung und des Wohnens sein. Ein toller Cluster. :)
Du meinst Tempelhof, oder!? Gegen eine Bebauung gibt es erhebliche Widerstände. Ende Mai gibt's dazu wieder mal einen Volksentscheid. Die Leute wollen Freiflächen bewahren und nicht zu betoniert werden.
 
Diese Miete kann ja der Investor auch verlangen, denn Neubauten sind nicht betroffen.
Wenn andere, vergleichbare Wohnungen im Bestand, billiger sind, weil dort die Mietpreisbremse eine Erhöhung verhindert, kann man Neubau nicht einfach deutlich teurer vermieten.

Ja, das ist eine Lösung. Eine andere die Mietpreisbremse. Denn nur über ein höheres Angebot wirst du die Mietpreisentwicklung nach oben nicht bremsen können.
Mag kurzfristig gelten, langfristig sollten die Grundsätze der BWL doch greifen -> Angebot steigern = Preise sinken (bei gleicher Nachfrage).

Die Mietpreisbremse sorgt aber dafür, dass ein Vermieter die bisher vermietete Wohnung dann doch lieber verkauft, weil ihm die Rendite nicht mehr reicht. Der Käufer klagt dann den Mieter per Eigenbedarf raus und zieht selber ein -> eine Mietwohnung weniger.

Marktregulierung schafft da keine Lösung. Lösungen kann man durch Anstiften zum Umdenken erreichen. Kleinere Wohnungen, effizienter Wohnen = günstiger wohnen. Dafür müssen Ideen her und Anschub, das sollte der Staat leisten. In den 70ern hat man dafür Betonwohnbunker hochgezogen mit x Stockwerken und hunderten Wohnungen. Heute reisst man die wieder ab... vielleicht sollte man über solche Konzepte wieder nachdenken.

Marty
 
Du meinst Tempelhof, oder!? Gegen eine Bebauung gibt es erhebliche Widerstände. Ende Mai gibt's dazu wieder mal einen Volksentscheid. Die Leute wollen Freiflächen bewahren und nicht zu betoniert werden.
Das passiert wenn man zwischen Tür und Angel noch schnell was postet. Klar, Tempelhof. Ich hab Entwürfe von Workshops gesehen, wo der Flugplatz ohne Eingriff in die Grünflächen bespielt wird. Die Grünfläche und die riesigen Landebahnen könnte als Freifläche erhalten bleiben und verschieden bespielt werden. Hoch interessant, wär nen cooles Projekt.
 
Wenn andere, vergleichbare Wohnungen im Bestand, billiger sind, weil dort die Mietpreisbremse eine Erhöhung verhindert, kann man Neubau nicht einfach deutlich teurer vermieten.
Warum nicht? Bzw. was heißt "deutlich teurer"? Wenn in einer vergleichbaren Wohnung die Miete nicht erhöht werden kann, dann würde das bedeuten, dass sie mind. 10% über dem Mietspiegel liegen. Dann kann man ja für die neue Wohnung das selbe nehmen + Aufschlag für einen Erstbezug. Winziger netter Nebeneffekt ist, dass man den Mietspiegel anhebt, sprich bei Neuvermietung vielleicht unter den 10% liegt.

Es fällt mir irgendwie schwer mir vorzustellen, dass eine Miete von mind. 10 Prozent mehr eine so entscheidene Hürde sein soll bei der Überlegung, ob man Mietwohnung bauen lässt.


Mag kurzfristig gelten, langfristig sollten die Grundsätze der BWL doch greifen -> Angebot steigern = Preise sinken (bei gleicher Nachfrage).
Was spricht gegen kurzfristig? Das Angebot zu erhöhen ist nun mal ein langfristiger Prozess.

Die Mietpreisbremse ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber sie ist ein einfaches Mittel, die Auswüchse am Mark einzudämmen. Da gibt es natürlich auch Kolateralschäden, aber die Vorteile überwiegen.

Die Mietpreisbremse sorgt aber dafür, dass ein Vermieter die bisher vermietete Wohnung dann doch lieber verkauft, weil ihm die Rendite nicht mehr reicht. Der Käufer klagt dann den Mieter per Eigenbedarf raus und zieht selber ein -> eine Mietwohnung weniger.
Eine Mietwohnung im oberen Preissegment. Das große Problem ist doch immer weniger werdender "bezahlbarer" Wohnraum.

Lösungen kann man durch Anstiften zum Umdenken erreichen. Kleinere Wohnungen, effizienter Wohnen = günstiger wohnen. Dafür müssen Ideen her und Anschub, das sollte der Staat leisten. In den 70ern hat man dafür Betonwohnbunker hochgezogen mit x Stockwerken und hunderten Wohnungen. Heute reisst man die wieder ab... vielleicht sollte man über solche Konzepte wieder nachdenken.
Vollkommen richtig. Aber auch das ist ein langer Prozess. Und leider hat man damit noch nicht mal angefangen. Deswegen ist die Mietpreisbremse aber kein falscher Weg.
 
Warum nicht? Bzw. was heißt "deutlich teurer"?
Bei uns hier liegt der Mietspiegel bei hochwertigen Wohnungen bei 6,30 Euro - 7,00 Euro, für Neubauten werden bis zu 10 Euro aufgerufen.

Wenn in einer vergleichbaren Wohnung die Miete nicht erhöht werden kann, dann würde das bedeuten, dass sie mind. 10% über dem Mietspiegel liegen. Dann kann man ja für die neue Wohnung das selbe nehmen + Aufschlag für einen Erstbezug. Winziger netter Nebeneffekt ist, dass man den Mietspiegel anhebt, sprich bei Neuvermietung vielleicht unter den 10% liegt.
Das ist allerdings etwas, was ich noch gar nicht bedacht habe und was die Mietpreisbremse zusätzlich blödsinnig erscheinen lässt.

Der Mietspiegel berechnet sich anscheinend in vielen Städten nur aus den gemeldeten Neuvermietungen der letzten Jahre. Da fliessen auch Neubauten etc. mit ein. Wenn jetzt bei jeder Neuvermietung die 10% über Mietspiegel verlangt werden, dann steigt der Mietspiegel so schnell, dass die Mietpreisbremse gar kein Problem mehr ist für den Vermieter.

Es fällt mir irgendwie schwer mir vorzustellen, dass eine Miete von mind. 10 Prozent mehr eine so entscheidene Hürde sein soll bei der Überlegung, ob man Mietwohnung bauen lässt.
Hast Du auch wieder recht. Vermutlich ist das grösste Hindernis in den potentiellen Mietern zu sehen. Und da hat Vermieter halt lieber den Yuppi mit hohem Einkommen in einem 150 qm Penthouse als die 5 köpfige Arbeiterfamilie im günstigen Wohnungsbau.

Die Mietpreisbremse ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber sie ist ein einfaches Mittel, die Auswüchse am Mark einzudämmen.
Mit den von Dir vorgebrachten Argumenten hast Du meine Argumente teilweise entkräftet. Die Mietpreisbremse ist dann aber gar keine, es wird den Anstieg der Mieten nicht bremsen.

Das große Problem ist doch immer weniger werdender "bezahlbarer" Wohnraum.
Und wie sorgt die Mietpreisbremse dafür, dass kleine, bezahlbare Wohnungen nicht mehr "geräumt", saniert, zusammengelegt und dann als Yuppie-Penthouse vermietet werden?

Vollkommen richtig. Aber auch das ist ein langer Prozess. Und leider hat man damit noch nicht mal angefangen. Deswegen ist die Mietpreisbremse aber kein falscher Weg.
Es ist doch dann nur Bürokratie, die niemandem nutzt. Erhöhung bei Sanierung bleibt, eine Wohnung, die jetzt nach 20 Jahren frei wird und neu vermietet, kann trotzdem exorbitant im Preis steigen, wenn sie vorher unter dem Mietspiegel lag und jetzt auf 10% darüber angehoben wird ....

Und dann stellt sich die Frage, wer das alles kontrollieren soll?

Marty
 
Was spricht gegen kurzfristig? Das Angebot zu erhöhen ist nun mal ein langfristiger Prozess.

Die Mietpreisbremse ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber sie ist ein einfaches Mittel, die Auswüchse am Mark einzudämmen. Da gibt es natürlich auch Kolateralschäden, aber die Vorteile überwiegen.

In Frankfurt/Main wird das Gebiet des ehemaligen Güterbahnhofs bebaut - Kategorie hochpreisig.
In Köln, Düsseldorf und Hamburg werden/wurden ehemalige Hafengelände bebaut - Kategorie hochpreisig.
Hier in Braunschweig wurde das TramDepot außerhalb neu gebaut, das alte innerstädtische wurde abgerissen, durch Wohnraum ersetzt - Kategorie hochpreisig.
In Stuttgart werden ehemalige Bahnbereiche bebaut, mit Einkaufszentren und ähnlichen - keine günstigen Wohnungen.

Alles Beispiele, wo man in den letzten fünf Jahren günstigen Wohnraum hätte schaffen können, wenn man gewollt hätte.

Man könnte auch die Attraktivität der ländlichen Gebiete erhöhen, um den massiven Zuzug in die Städte zu dämpfen.
Da geht auch innerhalb von ein paar Jahren, macht aber auch keiner.

gruss kelle!
 
Bei uns hier liegt der Mietspiegel bei hochwertigen Wohnungen bei 6,30 Euro - 7,00 Euro, für Neubauten werden bis zu 10 Euro aufgerufen.
Und, finden sich Mieter bei 10 €? Ich vermute ja. Deshalb verstehe ich nicht, was du damit sagen willst. Du hast behauptet, dass wegen der Mietpreisbremse "man Neubau nicht einfach deutlich teurer vermieten" kann. Kann man aber doch.

Der Mietspiegel berechnet sich anscheinend in vielen Städten nur aus den gemeldeten Neuvermietungen der letzten Jahre. Da fliessen auch Neubauten etc. mit ein. Wenn jetzt bei jeder Neuvermietung die 10% über Mietspiegel verlangt werden, dann steigt der Mietspiegel so schnell, dass die Mietpreisbremse gar kein Problem mehr ist für den Vermieter.
Keine Ahnung, wie er sich berechnet. Aber wenn das kein Problem ist, warum jammert man dann, dass die Mietpreisbremse Neubauten verhindert?

Hast Du auch wieder recht. Vermutlich ist das grösste Hindernis in den potentiellen Mietern zu sehen. Und da hat Vermieter halt lieber den Yuppi mit hohem Einkommen in einem 150 qm Penthouse als die 5 köpfige Arbeiterfamilie im günstigen Wohnungsbau.
Dem privaten Vermieter geht's nun mal um die Rendite, nicht um einen sozialen Beitrag für die Gesellschaft. Das muss der Staat übernehmen. Aber dazu muss er Geld in die Hand nehmen. Dann haben wir aber wieder mal das Problem der Wirtschlichkeit. Ich unterstelle mal, dass die Mehrheit der privaten Vermieter keine pervers hohe Renditen erzielt. Sprich die Kosten entsprechend hoch sind. Mag der Staat da etwas günstiger wegkommen, aber ob er kostendeckend agieren kann, halte ich für fraglich.

Mit den von Dir vorgebrachten Argumenten hast Du meine Argumente teilweise entkräftet. Die Mietpreisbremse ist dann aber gar keine, es wird den Anstieg der Mieten nicht bremsen.
Sehe ich anders. Deutliche Mieterhöhungen bei Neuvermietungen sind nun mal ein Problem. Und gegen die sehe ich die Mietpreisbremse als brauchbares Mittel.

Und wie sorgt die Mietpreisbremse dafür, dass kleine, bezahlbare Wohnungen nicht mehr "geräumt", saniert, zusammengelegt und dann als Yuppie-Penthouse vermietet werden?
Wenig bis gar nicht. Typisch Politik, plant man doch wieder Ausnahmen. Bei "umfangreichen Sanierungsmaßnahmen" greift die Mietpreisbremse nicht.

Es ist doch dann nur Bürokratie, die niemandem nutzt. Erhöhung bei Sanierung bleibt, eine Wohnung, die jetzt nach 20 Jahren frei wird und neu vermietet, kann trotzdem exorbitant im Preis steigen, wenn sie vorher unter dem Mietspiegel lag und jetzt auf 10% darüber angehoben wird ....
Ist aber nur ein Beispiel. Ein anderes sind Wohnungen, bei denen häufig ein Mieterwechsel stattfindet. Da greift die Bremse dann wahrscheinlich.

Und dann stellt sich die Frage, wer das alles kontrollieren soll?
Unsere effektiven Behörden. :roll:

Alles Beispiele, wo man in den letzten fünf Jahren günstigen Wohnraum hätte schaffen können, wenn man gewollt hätte.
Laut wiki begann die politische Planung für die Hamburger Hafencity 1997. Liegt ein bisschen weiter zurück als 5 Jahre. ;)

Mit mir brauchst du nicht über die Verfehlungen der Politik beim Wohnungsbau diskutieren. Die hier schon erwähnte Vernachlässigung des sozialen Wohnungsbau und Verlagerung von "staatlichen" Aufgaben in den privatwirschaftlichen Bereich waren / sind falsch. Eine entscheidende Rollen dürfte die Kassenlage sein, besonders bei den klammen Kommunen. Die Mietpreisbremse ist nun mal eine einfache und kurzfristige Maßnahme. Gleichzeitig treibt man ja den Wohnungsbau voran. Kommunale Wohngsbaugesellschaften schaffen neue Wohnungen, der Bau von neuen Wohnungen generell dürfte einen Höchststand in den letzten Jahren erreicht haben (Berlin hat im ersten Quartal den Bau von 4.000 Wohnungen genehmigt). Ist ja nun nicht so, dass man nur auf die Mietpreisbbremse setzt.
Man könnte auch die Attraktivität der ländlichen Gebiete erhöhen, um den massiven Zuzug in die Städte zu dämpfen.
Da geht auch innerhalb von ein paar Jahren, macht aber auch keiner.
Wie soll das innerhalb weniger Jahre funktionieren? Entscheidend dürfte die Arbeitsplatzsituation und die Infrastruktur sein. Da was zu ändern dürfte kostspielig und langwidrig sein.
 
Studie: *Neubau für Kaltmieten unter zehn Euro nicht mehr möglich

Folgende News wurde am 23.04.2015 um 14:46:18 Uhr veröffentlicht:
Studie: *Neubau für Kaltmieten unter zehn Euro nicht mehr möglich
Finanznews

Berlin (dpa) - Neue Wohnungen sind in Deutschland zu bezahlbaren Mieten nicht mehr zu bauen. Das ist das Fazit einer Studie im Auftrag von Baubranche, Wohnungswirtschaft und Deutschem Mieterbund. Danach sind die Ausgaben für Neubauwohnungen seit dem Jahr 2000 um knapp 40 Prozent gestiegen. Neubauten ließen sich nur mit Kaltmieten ab zehn Euro je Quadratmeter refinanzieren. «Bezahlbar» bedeute aber für Durchschnittsverdiener sieben bis acht Euro. Es fehlten 400*000 bis 500*000 Wohnungen, sagte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten und forderte mehr politisches Engagement für den Wohnungsbau.
 
also wenn man sich mal in die Lage des Vermieters versetzt:

Neubau für 2500 Euro pro Quadratmeter mit viel Fremdkapital+Zinsen errichten, einen Sack voll Auflagen erfüllen müssen + all die Auflagen und möglicherweise Abgaben die in Zukunft noch kommen mögen um das Ding dann für 10 Euro pro Quadratmeter/Monat an Menschen zu vermieten, die dann mit Pech möglicherweise die Wohnungen ruinieren, keine Miete zahlen und man anschließend jahrelang braucht um sie dort wieder rauszukriegen...

Da finde ich persönlich 10 Euro pro Quadratmeter noch optimistisch niedrig angesetzt...