Makroökonomie: Infaltionsrate > Arbeitslosigkeit

eminion

abgemeldet
29 April 2006
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Hallo,
ich bin auf der Suche nach einer Verbindung zwischen der Inflation und der Arbeitslosigkeit. Ich würde mir das so denken:

+ Inflation > - Nachfrage (Produkte werden teuerer) > - Produktion > + AL

Jetzt steht aber in dem Buch Makroökonomie des Verlages Pearson Studium auf S. 62:

"Ist die Arbeitlosenquote niedrig, besteht eine Tendenz für eine ansteigende Inflation."

Nach meiner These wäre die Arbeitslosenquote aber hoch und würde noch mehr ansteigen bei höherer Infaltion.

Was ist denn richtig? Bin ich jetzt verwirrt oder ist am Ende beides richtig?
 
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Ich kann deinen Schluss "+ Inflation" nach "- Nachfrage (Produkte werden teuerer)" nicht nachvollziehen. Begründung: Bei hohen Inflationsraten wird ein zukünftiges Preiswachstum erwartet. Daher ist es soch besser jetzt zu konsumieren, was die Nachfrage zumindest nicht sinken lässt. Betrachte auch mal dem umgekehrten Fall: In einer Deflation erwartest du ja zukünftige Preissenkungen, weswegen du versuchst möglichst spät zu konsumieren. Ergo sinkt die momentane Nachfrage. Das ist ja u.U. ein Problem was die japanische Wirtschaft nun schon fast zwei Jahrzehnte lähmt!

Pearsons "Ist die Arbeitlosenquote niedrig, besteht eine Tendenz für eine ansteigende Inflation." ist auch insofern logisch, dass eine niedrige Arbeitlosenquote eine hohe Maschinen-/Fabrikauslastung bedeutet. Somit bedeutet in solch einer Situation schon ein geringes Nachfragewachstum ein Preiswachstum, da die zusätzliche Nachfrage nicht mehr mit produziert werden kann. Über den erhöhten Preis sinkt nun die Nachfrage und es ist wieder ein Gleichgewicht hergestellt.
 
OK, so hauts hin. Ich bezog die Inflationsrate auf die Gegenwart. Eine steigende Inflationsrate bedeutet ja, dass die Produkte für den Verbraucher teurer werden. Also konsumiert er weniger. (Brötchen kosteten 0,20€ pro Stück und kosten jetzt 0,25€ pro Stück > ich kaufe weniger, da ja mein Lohn nicht gleichzeitg um 5 Cent steigt).
Erwartungsgemäß (also in die Zukunft gedacht) haut das hin. Ich kaufe lieber jetzt als später, wenn die Preise noch teurer sind.
 
Mach mal das BWL aus dem Threadtitel weg, das hier ist ein VWL Thema (und VWL ist nicht gleich BWL!).

Und nur mal als Tipp - für VWL Fragen eignet sich das Buch "Grundzüge der Volkswirtschaftslehre" von Mankiw perfekt!
 
OK, so hauts hin. Ich bezog die Inflationsrate auf die Gegenwart.
Bedenke hier auch, dass du dich zu diesem Zeitpunkt noch mehr oder weniger in der Vollbeschäftigung bei guten Löhnen befindest, und so für den Verbraucher der etwas höhere Brötchenpreis nicht so sehr ins Gewicht fällt....:p
 
Mach mal das BWL aus dem Threadtitel weg, das hier ist ein VWL Thema (und VWL ist nicht gleich BWL!).

Und nur mal als Tipp - für VWL Fragen eignet sich das Buch "Grundzüge der Volkswirtschaftslehre" von Mankiw perfekt!

Ja ja, schon Ok *mach weg*:shifty:
Und volkswirtschaftlich habe ich die Ursachen der Arbeitslosigkeit schon betrachtet (also z.B. konjunkturell, technologisch...)

Bedenke hier auch, dass du dich zu diesem Zeitpunkt noch mehr oder weniger in der Vollbeschäftigung bei guten Löhnen befindest, und so für den Verbraucher der etwas höhere Brötchenpreis nicht so sehr ins Gewicht fällt....:p

Die Brötchen sollten jetzt nur beispielhaft für die teuer werdenden Produkte des täglichen Bedarfs stehen.
 
OK, so hauts hin. Ich bezog die Inflationsrate auf die Gegenwart. Eine steigende Inflationsrate bedeutet ja, dass die Produkte für den Verbraucher teurer werden. Also konsumiert er weniger. (Brötchen kosteten 0,20€ pro Stück und kosten jetzt 0,25€ pro Stück > ich kaufe weniger, da ja mein Lohn nicht gleichzeitg um 5 Cent steigt).
Nee, das ist CPI es gibt noch andere Indizies wie PPI und der steigt bei niedriger Arbeitslosigkeit weil die Löhne eine Inflation durchmachen, was in Endeffekt auf den CPI zurückschlägt. Inflation ist nicht das selbe wie wie der Verbraucherpreisindex.
Wir hatte in den letzten Jahren eine Inflation beim PPI, die auf Energie und Rohstoffe zurückzuführen war und nicht wesentlich auf den CPi durchgeschlagen hat, dafür sind die Gewinne der Unternehmen und die Löhne deflationär geworden und die Geldaggregate hatten auch Inflation. Der CPI war damit relativ deflationär.
 
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