Lohnerhöhung? Wieviel wäre gerechtfertigt?

KylanAimless

New member
ID: 479152
L
21 Januar 2016
1
0
Hallo,
ich spiele momentan mit dem Gedanken meinen Chef auf eine Gehaltserhöhung anzusprechen, aber hätte gerne den ein oder anderen Rat.

Folgende Situation:
Ich habe in meinem jetzigen Betrieb erfolgreich eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker abgeschlossen und wurde dann im Juli 2015 unbefristet als EDV-Servicetechniker übernommen. Ich arbeite zu 95% Selbstständig, das heißt es werden halt lediglich Termine und größere Projekte mit meinem Chef abgesprochen. Dazu sei gesagt das wir in einem "Mini" Betrieb arbeiten. Also nur mein Chef, seine Frau in der Buchhaltung (halbtags) und ich. Zu meinem Aufgabengebiet gehört die Installation, Konfiguration und Wartung von EDV-Systemen (Computer, Server, Virtualisierung etc) und die Installation von Sicherheitssystemen (Zutrittskontrolle, Elektronische Schließsysteme).

Ich bin nach meiner Ausbildung mit einem Gehalt von 1450€ Brutto eingestiegen, was bei einer Vollzeitstelle ca dem Mindestlohn entspricht (auf die Stunde runtergerechnet). Fand es von Anfang an wohl wenig, aber war froh erstmal eine feste Stelle zu haben. Nach dem halben Jahr ist mir nun aufgefallen das es arg wenig ist, wenn man eine eigene Wohnung etc finanzieren muss.

Da andere in meiner Position eher zwischen 2000-2500€ Brutto liegen, will ich eig auch wohl dahin.

Ist so ein Gehaltssprung realistisch? Ich lese immer von 5-10% Gehaltserhöhung, aber das wären bei mir 145€ Brutto mehr und die würden ja fast wieder von den Steuern aufgefressen werden.
Oder sehe ich das falsch und sollte mich mit dem Lohn zufrieden geben?


Liebe Grüße
 
Also Du solltest Dich nicht mit Deinem Lohn zufrieden geben, wenn Du weißt; dass Deine Arbeit mehr Wert ist.

Als ich Deinen Beitrag zur Hälfte gelesen hatte, kam mir der Gedanke - dass Du ruhig ein volles Jahr durcharbeiten solltest bis Du in die Lohnverhandlung einsteigst.

Allerdings halte ich Deine derzeitige Vergütung für sehr unangemessen. Du warst allerdings vor einem halben Jahr damit einverstanden, was jetzt zu Deinem Nachteil in der Verhandlung ist.

Man muß natürlich auch die betribliche Situation etwas berücksichtigen, von heute auf morgen 50% mehr Lohn zu verlangen wäre sicher möglich, aber ob Du es bekommst ist eine andere Frage.

Du solltest erstmal das Gespräch suchen, vielleicht kann man sich auf eine gestaffelte Steigerung einigen, wenn Du das Jahr rum hast, +15% und dann in einem Jahr noch mal +15%. Nur als Beispiel, Du mußt Dir schon durchrechnen was Du gerne verdienen möchtest. Man muß sich nicht mit dem zuufrieden geben was einem angeboten wird. Mit Deiner Qualifikation könntest Du sicher auch woanders zu besseren Konditionen arbeiten.
 
Naja Du bist halt viel zu tief eingestiegen, hättest an der Stelle wenigstens gleich raushandeln müssen das es nicht dabei bleibt ;)

Auf der anderen Seite ist es nie zu spät sich einen neuen Job zu suchen, das weiß Dein Chef auch und so billig wie DU zur Zeit bist denke ich wird er nicht umhin kommen Dir wenigstens jährlich was drauf zu packen bis Du zumindest die 2000 von oben siehst

generell würde ich an Deiner Stelle den Job aber auch mal wechseln, die Firma ist einfach zu klein um in Deinem Alter schon ewig dableiben zu wollen, gut begründete Wechseln kurbeln auch die Karriere an und sorgen für mehr Gehalt, also viel Vergnügen bei den Gesprächen ;)
 
Er schreibt ja das er in hohem Maße eigenständig arbeitet, also vermutlich vertraut der Chef ihm -und mal angenommen- der TE ist mit seinem Job zufrieden und glücklich, muß evtl. nicht weit zur Arbeit fahren?

Ich will nur sagen, es gibt viele Gründe die möglicherweise auch für diesen Job sprechen, selbst wenn die Lohnverhandlung nicht kurzfristig eine deutliche Verbesserung in Richtung 2xxx ergibt.

Andere Menschen arbeiten in beschissenen Positionen und sind den ganzen Tag vom Job angepisst, da kann auch eine gute Bezahlung nur mittelfristig von ablenken.

Dennoch wünsche ich viel Erfolg bei der Gehaltsverhandlung, Du hast ja nichts zu verlieren :biggrin:
 
Er ist gerade mal mit der Ausbildung fertig, es wäre dumm sich so sehr auf den einen Betrieb festzunageln, so sehr allein arbeiten ist auch nicht sonderlich hilfreich bei der persönlichen Weiterentwicklung da Lerneffekte von den Kollegen fehlen, ich würde da nicht auf Dauer bleiben selbst wenn sonst alles stimmt ;)
 
Wenn Du (deutlich) mehr wert bist, bewerbe Dich in einem anderen Unternehmen mit Deinem Wunschlohn. So erfährst Du ziemlich schnell Deinen "Marktwert". Wenn Du eine (Aussicht) auf eine neue Stelle hast, kannst bei Dir im Betrieb verhandeln und abwägen, was besser passt.

Letztendlich ist viel Geld auch nicht immer alles, aber für einen Menschen mit erlerntem Beruf, finde ich, dass Beträge unter 10€ (und das ist nicht Ortsabhängig) für den Angestellten eher mies sind. Diese Beträge finde ich sind doch eher was für ehemalige Langzeitarbeitslose, Langzeitkranke, oder vergleichbares zum Einstieg, wo man schauen muss, ob da noch "Wissen" da ist.
 
Würde auch sagen, dass du dich zumindest aus der sicheren Position heraus mal umgucken solltest.
Dein Gehalt liegt schon unter dem üblichen Einstiegs-Minimum.
Sammel Erfahrungen über die Firmen in deiner Umgebung, deinen Marktwert, mach dir Gedanken über deine mittel- und langfristigen Ziele (Stichwort: Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im 3-Mann-Betrieb, etc.), vielleicht sogar über deinen Wohnort bzw. Radius an sich und nimm das Wissen dann mit in die Gehaltsverhandlung.

Ich lese immer von 5-10% Gehaltserhöhung, aber das wären bei mir 145€ Brutto mehr und die würden ja fast wieder von den Steuern aufgefressen werden.
Überleg dir mal wieviele Gehaltsrunden du dann brauchst, um auf ein akzeptables Niveau zu kommen. Und dann hinkst du anderen mit gleicher Berufserfahrung immernoch hinterher.