News Lage in Venedig kritisch

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 15.11.2019 um 11:59:27 Uhr veröffentlicht:
Lage in Venedig kritisch
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Venedig (dpa) - Nach dem schweren Hochwasser in Venedig ist die Lage erneut kritisch. Der Markusplatz wurde wegen Überflutung und starken Windes gesperrt, erklärte Bürgermeister Luigi Brugnaro.
Für 11.20 Uhr war ein Wasserstand von 160 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel vorhergesagt, teilte die Kommune mit. «Ein weiterer Tag des Alarms», schrieb Brugnaro auf Twitter und rief die Einwohner zur Vorsicht auf. Vor allem der Wind peitschte das Wasser wieder in die Stadt. Schulen waren genauso wie der Dogenpalast geschlossen. Der öffentliche Verkehr wurde eingestellt.
In der Nacht zu Mittwoch hatte das Wasser allerdings noch deutlich höher gestanden. Es war ein Rekordwert von 187 Zentimetern registriert worden. Das war der höchste Wert seit mehr als 50 Jahren. Das bedeutet, dass mehr als 90 Prozent der historischen Stadt unter Wasser standen.
Die Unesco-Welterbestadt wurde in dieser Woche vom schwersten Hochwasser seit Jahrzehnten heimgesucht. Mehr als 80 Prozent der historischen Stadt stehen unter Wasser. Besserung ist nicht in Sicht: Im ganzen Norden Italiens, aber auch in anderen Landesteilen werden für die nächsten Tage weiter heftige Niederschläge erwartet. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht abzusehen. Am Freitagabend werden die Pegelstände laut italienischer Nachrichtenagentur Ansa aber zunächst einmal auf rund 100 Zentimeter zurückgehen.
Am Donnerstag hatte die italienische Regierung den Notstand für die Lagunenstadt beschlossen. Damit werden 20 Millionen Euro an Soforthilfen freigegeben. Privatleute können mit Soforthilfen von 5000 und Geschäftsleute von 20.000 Euro rechnen.
Getrieben durch heftigen Wind war der Wasserstand in der Nacht zu Mittwoch auf 187 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel gestiegen. Das war der höchste Wert seit 1966. Wegen der Überschwemmungen gab es laut Hotelverband Federalberghi Veneto bereits viele Absagen von Urlaubern.
Wissenschaftler führen die zunehmenden Fluten in Venedig auf den Klimawandel zurück, der den Meeresspiegel steigen lässt. In der Stadt ist ein Streit über den mangelnden Flutschutz entbrannt. Ein Milliarden-Projekt mit dem Namen «Mose» - kurz für «Modulo Sperimentale Elettromeccanico» - sollte eigentlich schon 2014 in Betrieb gehen. Ein Korruptionsskandal verzögerte das umstrittene Mammutwerk.