News Johanniter warnen vor Dumpingpreisen für Rettungseinsätze

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 07.10.2017 um 18:54:25 Uhr veröffentlicht:
Johanniter warnen vor Dumpingpreisen für Rettungseinsätze
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Dresden (dpa) - Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat vor Dumpingpreisen bei Rettungseinsätzen gewarnt. «Da zu mehr als 80 Prozent Personalkosten den Hauptanteil ausmachen, hat sich das Lohnniveau teilweise spürbar nach unten entwickelt».
Das sagte Bundesvorstand Jörg Lüssem am Rande der Fachmesse «Florian» für Feuerwehr, Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Die Johanniter verlören mit ihrer angemessenen Vergütung Aufträge an Mitbewerber, die ihren Mitarbeitern weniger zahlten.
Zudem forderte Lüssem mehr Engagement der Länder bei der Ausbildung von Notfallassistenten. Die Kosten für die Ausbildung müssten sich in der Vergütung der Leistungen durch Kommunen und Kostenträger niederschlagen. Dies sei noch nicht in allen Ländern der Fall.
Lüssem verwies auch auf den drohenden Fachkräftemangel. Die Alterspyramide im Rettungsdienst sei vergleichbar mit anderen Berufsfeldern. In den kommenden Jahren würden viele ältere Mitarbeiter ausscheiden.
Noch sei die Attraktivität des Berufs so gut, dass die Johanniter ihren geplanten Bedarf ausbilden könnten, wenn die Kosten dafür refinanziert seien. Künftig aber werde der Wettbewerb um Auszubildende zunehmen.
 
Du würdest vermutlich erst jammern, wenn der Rettungswagen zu Dir zu spät oder mit schlecht ausgebildeten oder überarbeiteten Mitarbeitern kommt.
 
Du hast den Text nicht gelesen ??
Noch sei die Attraktivität des Berufs so gut, dass die Johanniter ihren geplanten Bedarf ausbilden könnten, wenn die Kosten dafür refinanziert seien. Künftig aber werde der Wettbewerb um Auszubildende zunehmen.
Das sagt mir, das es noch genügend Personal gibt.
Also warum jammern Sie jetzt schon ?
Im Krankenhaus oder in einem Altersheim sieht es viel schlimmer aus, da fehlt das Personal schon.

Und nur zu Deiner Information, hier kommt kein Krankenwagen vor 12 minuten nach dem Anruf. Denn ich lebe auf dem Land.
 
[...] Das sagt mir, das es noch genügend Personal gibt. Also warum jammern Sie jetzt schon ? [...]

Womöglich weil manche Menschen durchaus in der Lage sind, weiter als ein paar Jahre in die Zukunft zu planen? :think:

[...] Und nur zu Deiner Information, hier kommt kein Krankenwagen vor 12 minuten nach dem Anruf. Denn ich lebe auf dem Land.

Hätten Hilfsorganisationen mehr Geld für die Ausbildung gäbe es womöglich mehr ehrenamtliche Rettungswachen auf dem Land und damit auch die Chance für Dich, schneller Hilfe zu bekommen.
 
Womöglich weil manche Menschen durchaus in der Lage sind, weiter als ein paar Jahre in die Zukunft zu planen? :think:

Du meinst also das ist so wie bei der Industrie, die schon seit Jahrzehnten einen Facharbeitermangel beklagen. Aber selber keine Ausbilden wollen und natürlich auf alle Fälle nicht den für die Facharbeiter zustehenden Gehalt bezahlen.
Dabei ständig auf Leih- und Werksarbeiter zurück greifen, nur damit die Dumpinglöhne gehalten werden können.

Hätten Hilfsorganisationen mehr Geld für die Ausbildung gäbe es womöglich mehr ehrenamtliche Rettungswachen auf dem Land und damit auch die Chance für Dich, schneller Hilfe zu bekommen.

Und der nächste Fehler!
Wenn man schon über Dumpingpreise jammert, dann darf man erst gar nicht auf "Ehrenamtliche" zurück greifen wollen.
Denn wie es das Wort schon besagt ; "Ehrenamtlich" also nicht bezahlt.

Und ich greife wieder zurück auf die Aussage von Herrn Jörg Lüssem ;
"Noch sei die Attraktivität des Berufs so gut, dass die Johanniter ihren geplanten Bedarf ausbilden könnten, . . . ."
Das heißt, Sie könnten. Wollen es aber anscheinend nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du meinst also das ist so wie bei der Industrie, die schon seit Jahrzehnten einen Facharbeitermangel beklagen. Aber selber keine Ausbilden wollen und natürlich auf alle Fälle nicht den für die Facharbeiter zustehenden Gehalt bezahlen.
Dabei ständig auf Leih- und Werksarbeiter zurück greifen, nur damit die Dumpinglöhne gehalten werden können. [...]

Die Johanniter beklagen hier doch gerade die Lohnentwicklung und merken an, dass sie höher bezahlen. Sie warnen davor, dass Dumpingpreise von Mitbewerbern ihre Arbeitsweise gefährden. Darüber hinaus dürften die Hilfsorganisationen einen Großteil der Ausbildung im Bereich Notfallrettung sicherstellen, so dass dieser Vergleich meiner Meinung nach hinkt.

[...] Und der nächste Fehler!
Wenn man schon über Dumpingpreise jammert, dann darf man erst gar nicht auf "Ehrenamtliche" zurück greifen wollen.
Denn wie es das Wort schon besagt ; "Ehrenamtlich" also nicht bezahlt. [...]

Ich weiß nicht, wie gut Du die Situation in der Notfallrettung kennst. Nach meinen Erfahrungen gibt es eine sehr lange Tradition der Zusammenarbeit der ehren- und hauptamtlichen Kräfte im Rettungsdienst, ohne die viele Aufgaben der (gemeinnützigen) Hilfsorganisationenen gar nicht realisiert bzw. finanziert werden könnten (Beispiele sind eben Rettungswachen im ländlichen Bereich, der Katastrophenschutz, die Berg- und Wasserrettung oder auch der Sanitätsdienst bei Großveranstaltungen). Die Ausbildung der Mitarbeiter beginnt sehr oft im ehrenamtlichen Bereich, setzt sich dann in (früher) Zivildienst, (jetzt) FSJ und BFD fort und mündet dann manchmal auch in reguläre Beschäftigungsverhältnisse. Die Aufgaben werden dabei im Falle der Hilfsorganisationen sowohl durch deren Spendenaufkommen, aber eben auch durch die Zahlungen der öffentlichen Hand und der Leistungträger (in der Regel Krankenkassen) finanziert.

Die Sparpolitik im Bereich der öffentlichen Daseinsfürsorge führt dann dazu, dass Hilfsorganisationen mit ordentlichen Tarifverträgen nur wenige unbefristetete Stellen anbieten können. Mitarbeiter, die dann trotzdem mit ihren Ausbildungen beruflich etwas anfangen wollen, finden dann zunehmend nur noch die Möglichkeit bei privaten Anbietern zu arbeiten. Diese führen dann meist nur Krankentransporte durch, oder betreiben gut ausgelastete Rettungswachen und beteiligen sich weder großflächig an der Ausbildung noch an den anderen Aufgaben (Ausnahmen bestätigen hier die Regel). Genau diese Unternehmen können dann aber ihre Leistungen günstiger anbieten und tun dies zunehmend auch auf Kosten der Löhne ihrer Mitarbeiter.

[...] Und ich greife wieder zurück auf die Aussage von Herrn Jörg Lüssem ;
Das heißt, Sie könnten. Wollen es aber anscheinend nicht.

Und der Satz geht weiter: "wenn die Kosten dafür refinanziert seien." Daraus eine Verweigerung abzuleiten, die Aufgaben wahrzunehmen, halte ich für ein grobes Missverständnis. Er sagt doch nur, dass die weitere Finanzierung der Aufgaben gefährdet ist, wenn die Vergütungen aufgrund der (privaten, gewinnorientierten) Mitbewerber weiter sinken.

Insgesamt halte ich die Aussagen von Herrn Lüssem daher nicht für "Gejammere" sondern für eine Zustandsbeschreibung, die von der Politik bedacht werden sollte.
 
@ Baffi.
Zu meiner Jugendzeit (also vor mindestens 20 Jahren) hat die Leitzentrale immer den Hilfsdienst genommen der am nächsten zum Unfallort war und nicht den Billigsten (wie bei eBay).
Und was die Lohnentwicklung angeht, Sorry, da sind die Dienstleister selber schuldig. Wären sich alle einig, dann würden Sie wie Aldi, den Butterpreis einfach erhöhen und die anderern ziehen nach.
Hast Du mit bekommen das sich Aldi über den niedrigen Butterpreis beschwert? Nö, die haben den einfach um 238% erhöht (von 0,79 € auf 1,99€ je 250 Gramm) und alle anderen haben es Ihnen nach getan.
Da wurden Fakten geschaffen und nicht nur wie hier gejammert.

Also welche Preistreiber haben diese Hilfsorganisationen ? Die Ihnen die Preise schlecht machen ? DRK, Johaniter, AWO und ?? Russiche Mafia? (LOL)

@ Baffi, ich habe selber in einer Rettungswache meinen Dienst am Wochenende vollzogen, von daher kenne ich éinen kleinen Teil der Rettungswachen auf dem Land.
Jedoch wenn ich dann mit bekomme was ein "Vollzeit" Rettungshelfer an Lohn erhält, (ist bestimmt nicht das was er erhalten solle) und dem was er dann tut. Dann sind da je nach dem in welcher Besoldungshirarchie er steckt seltsame Unterschiede vorhanden. Vor allem wenn man dann sieht, was die Hauptamtlichen (nicht im Fahrdienst tätigen ) erhalten.
 
@ Baffi.
Zu meiner Jugendzeit (also vor mindestens 20 Jahren) hat die Leitzentrale immer den Hilfsdienst genommen der am nächsten zum Unfallort war und nicht den Billigsten (wie bei eBay). [...]

Also welche Preistreiber haben diese Hilfsorganisationen ? Die Ihnen die Preise schlecht machen ? DRK, Johaniter, AWO und ?? Russiche Mafia? (LOL) [...]

Natürlich fährt auch heute im Rettungsdienst noch der Anbieter, der am nächsten zum Unfallort steht. In der Regel sind da ja auch bestimmte Gebiete bestimmten Wachen zugeordnet.

Der größere Teil des Wettbewerbs findet aber nicht dort statt, sondern auf dem Gebiet des Krankentransports (also qualifizierter Transport von Patienten, die keine akuten Notfälle darstellen). Dort tummeln sich (vor allem im Bereich großer Kliniken) viele kleinere und größere private Anbieter. In diesem, in der Regel auch planbaren, Bereich suchen sich die Leistungsträger dann eben auch günstige Anbieter heraus (teilweise auch durch gesetzliche Vorgaben zur wirtschaftlichen Erfüllung der Aufgaben). Dass diese Wirtschaftlichkeit dann auch auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen wird, ist dann wieder nicht "deren" Problem. :roll: (Ähnlich wie bei Post/DHL, die ja auch der Meinung sind, die Arbeitsbedingungen ihrer Subunternehmer gingen sie nichts an).

Mittlerweile gibt es auch im Rettungsdienst eingebundene Private, die sich dann aber in der Regel bei "ausgelasteten" Rettungswachen engagieren und weniger oder gar nicht auf dem Lande. Sie sorgen auch meist nicht für die Ausbildung ihrer Mitarbeiter (wenn überhaupt, dann lassen sie sich die Ausbildung von ihren Teilnehmern bezahlen).

Es findet eben auch in diesem Bereich ein schleichende Privatisierung der eigentlich vom Staat zu organisierenden Daseinsfürsorge statt. Und statt bei der Wirtschaftlichkeit alle Aspekte der bisherigen Organisation zu berücksichtigen, wird eben nur auf einen Ausschnitt (z.B. Krankentransport) geblickt, der dann unter diesen Einschränkungen günstiger ist.
 
Natürlich fährt auch heute im Rettungsdienst noch der Anbieter, der am nächsten zum Unfallort steht.
Anscheinend wohl nicht. Wenn Gebiete zugeteilt werden. (Es kann ja bestimmt eine Spende an wen auch immer darüber entscheiden, welches Gebiet für welche Wache zugeteilt wird. . . )

Der größere Teil des Wettbewerbs findet aber nicht dort statt, sondern auf dem Gebiet des Krankentransports (also qualifizierter Transport von Patienten, die keine akuten Notfälle darstellen). Dort tummeln sich (vor allem im Bereich großer Kliniken) viele kleinere und größere private Anbieter. In diesem, in der Regel auch planbaren, Bereich suchen sich die Leistungsträger dann eben auch günstige Anbieter heraus (teilweise auch durch gesetzliche Vorgaben zur wirtschaftlichen Erfüllung der Aufgaben). Dass diese Wirtschaftlichkeit dann auch auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen wird, ist dann wieder nicht "deren" Problem. (Ähnlich wie bei Post/DHL, die ja auch der Meinung sind, die Arbeitsbedingungen ihrer Subunternehmer gingen sie nichts an.

Das gerade Taxiunternehmen vor allem die Dauerpatienten (z.B. Dialysepatienten [Nierenkranke])übernehmen ja bekannt. (Weswegen sich die Taxipreise ja auch so stark erhöht haben.)

Aber Sorry, hier findet der normale Wirtschaftskrieg statt und wenn sich diese Unternehmen nicht einigen wollen, weil Sie immer noch mehr Gewinn einfahren wollen ohne das Sie eine Gegenleistung erbringen, dann verstehe ich immer noich nicht, wieso ein Unfall Dienstleister sich jetzt schon beschwert, olbwohl er einen Milliardenüberschuss erziehlt.
[Ansonsten könnte er sich bestimmt nicht so stark im Ausland an Hilfsprojekten beteiligen.)

Mittlerweile gibt es auch im Rettungsdienst eingebundene Private, die sich dann aber in der Regel bei "ausgelasteten" Rettungswachen engagieren und weniger oder gar nicht auf dem Lande. Sie sorgen auch meist nicht für die Ausbildung ihrer Mitarbeiter (wenn überhaupt, dann lassen sie sich die Ausbildung von ihren Teilnehmern bezahlen).

Natürlich kann man den Notarzt auch per Taxi zum Unfallort fahren lassen. Doch in wie fern das jetzt Sinn oder sinn frei ist , sei einmal dahin gestellt, vor allem wenn es dann am Qualifizierten Personal fehlt. Aber das ist doch jetzt Sache des Gesetzgebers und nicht die Frage für den Norfalldienst, der nur als Dienstleister seinen Mammon sichern will.

Es findet eben auch in diesem Bereich ein schleichende Privatisierung der eigentlich vom Staat zu organisierenden Daseinsfürsorge statt. Und statt bei der Wirtschaftlichkeit alle Aspekte der bisherigen Organisation zu berücksichtigen, wird eben nur auf einen Ausschnitt (z.B. Krankentransport) geblickt, der dann unter diesen Einschränkungen günstiger ist.
Da gebe ich Dir gerne Recht, das der Staat sich zu Gunsten der Industrie einfach einmal zurück zieht und die eigentlichen Kunden (also die Steuerzahler) zum Wohle des Kapitalismus (der Industrie) vernachlässigt. (Wer es überlebt der darf dann halt weiter bezahlen und wer nicht, der spart dem Staat die Rentenkosten)
 
[...] Aber Sorry, hier findet der normale Wirtschaftskrieg statt und wenn sich diese Unternehmen nicht einigen wollen, weil Sie immer noch mehr Gewinn einfahren wollen ohne das Sie eine Gegenleistung erbringen, dann verstehe ich immer noich nicht, wieso ein Unfall Dienstleister sich jetzt schon beschwert, olbwohl er einen Milliardenüberschuss erziehlt. [...]

Die Hilfsorganisationen (unter anderem die Johanniter) sind doch eben gerade keine gewinnorientierten Unternehmen. ;) Es sind gemeinnützige Vereine, deren Aufgabenfinanzierung aus einer Mischung von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und eben auch Kostenerstattung durch Bund, Länder und Sozialversicherungen besteht. Ich denke einfach, Du greifst mit Deiner Kritik hier die Falschen an (wenn ich auch gerne zugestehe, dass manches innerhalb der Hilfsorganisationen besser laufen könnte als es das tut).