Irgendwie geht es doch weiter! Danke an alle! =)

Primusfan01

Well-known member
ID: 325810
L
3 Juni 2009
593
14
Hallo liebe Klammcommunity,

es ist etwas komisch diesen Schritt zu tun und ich schäme mich etwas, aber ich weiss einfach nicht mehr weiter. Die Situation bei mir zuhause erscheint aussichtslos. Ich bin jetzt 19 jahre und in meiner Familie läuft seit geraumer Zeit alles schief. Angefangen haben die Probleme etwa vor 2 bis 3 Jahren, aber auch davor gab es sehr viele Probleme in meiner Familie, ich rede nicht von Meinungsverschiedenheiten, sondern von etwas heftigeren Dingen, die ich aber nicht näher thematisieren möchte. Aktuell ist es total kalt, grau und verzweifelnd hier. Nach mehreren vergeblichen Versuchen sich zu trennen, haben meine Eltern immer wieder den Bogen bekommen und eine Trennung wollte ich persönlich auch nie. Mittlerweile frage ich mich aber ob das nicht besser gewesen wäre. Die Atmosphäre hier zuhause ähnelt nicht einer Familie sondern einer Zweckgemeinschaft. Regeln tut hier jeder nur seine Sachen und selten wird etwas zusammen erledigt. Familienerlebnisse gibt es keine mehr. Keine Fahrten ins Kino, keine Freizeitparks, keine Urlaube, garnichts. Die finanzielle Situation wird immer schlechter, mein Vater ist selbstständig und seit geraumer Zeit wird das Geschäft schlechter und schlechter. Seine Arbeit frisst ihn auf. Jeden Tag abends, wenn er nach Hause kommt reden wir kaum 3 Sätze, selten kommt es vor, dass er mir überhaupt ein "Hallo" entgegen bringt. Meistens meckert er an jedem bisschen nur herum. Meine Mutter ist dahingehend etwas anders, aber auch sie frisst die Situation auf. Sie ist der Faktor der versucht alles zusammenzuhalten, hat aber eben so wie ich resigniert und sich mit der Situation abgefunden. Ich fühle mich vernachlässigt, brauche gerade jetzt viel Unterstützung, da ich fast mein Abitur geschafft habe, es dann in das Studium geht und ich gerade meinen Führerschein mache. Durch die finanziellen Probleme werde ich aber wahrscheinlich keine Unterstützung für mein Studium etc erhalten, darum jagt mich ein Problem nach dem anderen. Früher war ich jemand mit viel Idealismus und Elan, heute weine ich sehr oft, nehme Johanniskraut und mache regelmäßig Autogenes Training, um mich mal für ein paar Minuten abzureagieren. Das Gedankenkarrussell macht mich manchen Tag so fertig, das die innere Nervosität kaum aufhört und ich Angst habe ganz tief zu fallen. Es gab Tage, da war ich so nervös, dass ich nicht mehr wusste wie ich richtig leben sollte. Die Gedanken waren so vielseitig, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen habe. Ich bin kein schlechter Schüler, es wirkt sich nicht auf meine Noten aus. Bin bei einem NC von 1,9 belege freiwillig einen Psychologiekurs, der Themen enthält, womit ich mich selbst besser verstehen kann. Überhaupt versuche ich mir das Alles zu erklären, jedoch ist es einfach zu kompliziert und ich verstehe nicht warum das Alles so endet wie jetzt. Ich habe Angst vor dem Tag, an dem ich völlig durchdrehe. Es sind enorme Lasten, gerade auch durch die Schule, die Planungen für Praktika, Studium, Hilfe für meine Freundinn und ihre Ausbildung, die Sorgen in der Familie usw., die auf mir liegen. Beim Psychologen war ich schonmal für ein Erstgespräch, jedoch sind dort sehr schwer Termine zu bekommen. Der Psychologe meinte jedoch eine Therapie seie Notwendigkeit und diagnostizierte einen Verdacht auf eine Anpassungsstörung. Auch durch den guten Draht meiner Schulsozialarbeiterin hatte ich einige aufmunternde Tage, jedoch von kurzer Erfreulichkeit. Meine Freundinn unterstützt mich wo es nur geht und selbst ihre Eltern sorgen sich darum, dass ich nicht irgendwann ganz das Weite suche. Belasten möchte ich aber niemanden von Ihnen weil die selbst viele Probleme haben. Ich stehe an einer Stelle wo ich weder vor noch zurück weiss. Die Harmonie ist einfach tot. Was soll ich tun? Komme ich da wieder raus? Gibt es Möglichkeiten auszuziehen, oder das Jugendamt, was mich unterstützen könnte?

Ich bedanke mich sehr für eure Hilfe.:-?
 
Zuletzt bearbeitet:
hi
Das hört sich leider nicht sehr gut an bei dir.
Auch deine Selbstanalyse finde ich sehr bedenklich.
Die Beziehung deiner Eltern hört sich nach einem Schrecken ohne Ende an der vermutlich auch so weiter gehen könnte.

Es gibt Möglichkeiten das du von Zuhause ausziehst und Zum Beispiel Arbeitslosengeld2 Umgangssprachlich auch HartzIV beantragen könntest.
Dafür würde ich dir eine Beratungstelle empfehlen die gibt es mitlerweile in jeder grösseren Stadt.
Da ein Gang zu den Argen oft Gute Nerven bedarf vlt könnte auch zeitweise ein Betreuer weiterhelfen.
Wenn du willst schick ich dir nen Adresse in deiner nähe per pn .
Die Wartezeit auf Termine bei Psychologen kann man auch verkürzen zum Beispiel durch einen Besuch bei Sozialen Dienst des Gesundheitsamts.
Die können dir relativ schnell einen Termin besorgen.


Nichts ist schlimmer als die Hoffnungslosigkeit.
Ich würde dir auch empfehlen mehr mit deiner Freundin rauszugehen oder mit Freunden öfters was zu unternehmen um dich abzulenken.
Das hilft mir oft bei Depressionen.
Ich weiss das sich das doof anhört aber das ist oft ein Guter Weg um wieder ein bisschen Klarer im Kopf zu werden.
ich wünsche dir viel Kraft das durchzustehen.
 
Hey Stohs,

erst einmal danke ich dir für deine Antwort. Ja meine Freundinn sagte auch das wir mal beim örtlichen Jugendamt bzw. der Arge vorstellig werden sollten. Aber ob man wirklich die Unterstützung die man braucht bekommt halte ich für sehr fraglich. Ich kenne ein paar Fälle aus Bekanntenkreisen, die waren nach dem Gang zur ARGE bzw. zum Jugendamt genauso schlau wie vorher. Dennoch werde ich mal einen Versuch starten.
 
"unter 25 kannst nicht ausziehen und direkt h4 beziehen. das macht die arge nicht mehr mit. da muss er daheim bleiben oder arbeiten gehen."

Das stimmt so nicht.
Die Argen möchten das unter 25 jährige solange wie möglich bei den Eltern bleiben .
Bei Jugendlichen in Besonderen notlagen z.B Probleme zuhause mit den Eltern kann diese Regelung umgangen werden.
Ich kenne viele Fälle und habe bei einigen Mit daran gearbeitet das die in den HartzIV Bezug gekommen sind.
Ich weiss wovon ich rede ich bin geschulter Berater und hatte letztes Jahr 200 Fälle auf dem Tisch liegen die Probleme mit der Arge hatten .
Deshalb empfehle ich ja auch sämtliche Beratungsangebote anzunehmen.
Wie Arbeitsloseninitiativen,Beratungslehrer,Sozialer Dienst usw.
Komm bitte nicht auf die Idee "allein" in die Arge zu gehen nimm immer einen Zeugen mit .
Bestehe auf einen Antrag an dem Tag an dem du da bist und lass dir nichts vom Pferd erzählen.
In dem Moment bei dem man dort Vorstellig ist muss die Arge Zeitnah und unverzüglich Hilfe leisten auch wenn sie das eigentlich nicht möchte.
Geht man dort alleine Hin hat man immer schlechtere Karten.

Primus du hast nartürlich immer eine Wahl.
Du kannst nichts tun oder dich fragen was du zu verlieren hast und wenigstens den Versuch starten deine Situation zu ändern.
Letztere Möglichkeit ist zwar schwerer aber zu verlieren hast du nichts.
So schönen Abend noch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Klingt für mich nach einer blöden Konstellation: Schüler + 19 Jahre

Was ich mir an Möglichkeiten vorstellen könnte:
- eigene Wohnung (finaziert durch Schülerbafög, Kindergeld, sonstige staatliche Leistungen)
- Wohnprojekt (hätte den Vorteil das dort auch Ansprechpartner wären, die geschult sind und sich auskennen. Allerdings fraglich ob du mit 19 hier noch Chancen hast reinzukommen. Was allerdings eventuell halt möglich ist, das du von jemanden in einer eigenen Wohnung betreut wirst)
- vorrübergehendes Umziehen (z.B. zu Verwandten, der Familie deiner Freundin, ... . Wäre die einfachste Möglichkeit und du könntest so erstmal selbst zur Ruhe kommen

Ansonsten hast du ja schon vieles selbst gemacht und es gibt eigentlich überall ein breites Netz welches dir helfen kann. Hierzu solltest du am besten mal deine Schulsozialarbeiterin mit der du dich ja gut verstehst nach Adressen fragen von Beratungsstellen und welche Wege dir offen stehen. Sie wird dir insofern am besten weiterhelfen können, da sie die örtlichen Gegebenheiten kennt.

Ansonsten gibt es bei uns in der Zeitung z.B. regelmäßig Listen mit Hilfsangebote für die unterschiedlichsten Probleme. Ansonten einfach mal nach Beratungsangeboten in deiner Umgebung googlen. Wichtig ist aber, das du dich am besten noch heute drum kümmerst und darauf drängst noch diese Woche einen Beratungstermin zu bekommen.

Auch solltest du Hilfe von anderen annehmen, wenn sie dir helfen sollen und dich nicht dahin flüchten "Ich will niemanden zur Last fallen".
 
Klingt für mich nach einer blöden Konstellation: Schüler + 19 Jahre

Find ich eigentlich nicht, in einem 3/4 Jahr kann er studieren und das hoffentlich auf Bafögkosten wenn die Familie wenig Geld hat.

Also schonmal herausfinden ob das klappt mit dem Bafög, dann eine Hochschule suchen die weit genug entfernt ist um Abstand zu gewinnen (wahrscheinlich auch für das Bafög um eigene Unterkunft zu rechtfertigen).

Dann noch lernen die kleinen Dinge und großen Dinge zu genießen die bereits da sind (Freundin!) und solche Dinge als Herausforderung sehen an denen man wachsen kann.
Wenn die Kraft dann mal vorhanden ist, könntest Du versuchen "der Faktor zu sein der die Familie zusammenhält", auch wenn das wohl noch mehr Zeit in Anspruch nehmen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
blöde Konstellation meinte ich im Sinne von:
- vom Gesetz volljährig (Jugendamt nur noch bedingt zuständig)
- Schüler (Arge auch nur bedingt zuständig)

Sprich es ist halt irgendwo nicht der Normalfall und somit schwieriger den richtigen Ansprechpartner zu finden.

Ansonsten finde ich es gut, wenn man sich trotz Problemen nicht hängen lässt und z.B. die Schule schmeißt.
 
Hängen lassen würde ich mich nie, ich bin von naturaus ein sehr ehrgeiziger Mensch, nur gibt es öfters mal Situationen, wo ich bald die Krise kriege. Was vielleicht auch noch wichtig ist, ich bekomme auch momentan schon Schülerbafög, demnach sollte ich bafögberechtigt sein, sobald ich anfange zu studieren. Wohngeld fällt aber beispielsweise bei Bafög wieder weg. Weiterhin kann ich versuchen Begabtenfördrung zu bekommen ab meinem Studium, wäre von der Satzung her dasselbe wie Bafög, nur muss ich keine 50% zurückzahlen. Ich bin das Wochenende jetzt bei meiner Freundinn, da werden wir uns alle mal zusammen setzen. Meine Mutter habe ich ebenfalls mit meinem Vorhaben konfrontiert, sie weiss nicht so ganz damit umzugehen, kann mich aber irgendwo verstehen.

Ich danke euch für die weiteren Antworten, das ist mir eine große Hilfe auch im Hinblick darauf wieder mehr Kraft zu schöpfen.
 
Das finde ich gut das du versuchen willst aus dieser Situation rauszukommen.
Du wirst sehen das es weiter geht.
Jeder Stein in Form von Herrausforderung den du aus dem Weg räumst bringt dich in deinem Leben weiter vorran.
 
Ich denke irgendwo gehören solche Sachen auch zum Leben dazu. Manchmal frage ich mich ob meine Jugend jetzt gerade schwieriger ist, als mein späteres Leben und ob man das überhaupt miteinander vergleichen kann. Ich denke nicht. Aber irgendwo ist die ganze Sache auch eine Hürde, um vielleicht später einfach zu sagen: "Meine Fresse, es ging mir schon schlechter"!

Und ich hoffe, dass mich diese Kraft weiterhin begleitet, auch wenn ich manchmal nicht weiss, was der Auslöser dafür ist. Gut, dass meine Freundinn mir soviel Halt geben kann.
 
Ich denke irgendwo gehören solche Sachen auch zum Leben dazu. Manchmal frage ich mich ob meine Jugend jetzt gerade schwieriger ist, als mein späteres Leben und ob man das überhaupt miteinander vergleichen kann. Ich denke nicht. Aber irgendwo ist die ganze Sache auch eine Hürde, um vielleicht später einfach zu sagen: "Meine Fresse, es ging mir schon schlechter"!

Und ich hoffe, dass mich diese Kraft weiterhin begleitet, auch wenn ich manchmal nicht weiss, was der Auslöser dafür ist. Gut, dass meine Freundinn mir soviel Halt geben kann.

Erstmal alles Gute fürs Abi ich bin auch im Abistress (in RP)

Ich glaube, ein Studium wird dir sehr helfen. Beantrage Bafög wenns sein muss und hol dir ne Studentenbude.

Ich glaube du brauchst mal ein bissel Abstand von dem Ganzen.

Alles Gute!
 
Ich denke irgendwo gehören solche Sachen auch zum Leben dazu. Manchmal frage ich mich ob meine Jugend jetzt gerade schwieriger ist, als mein späteres Leben und ob man das überhaupt miteinander vergleichen kann. Ich denke nicht. Aber irgendwo ist die ganze Sache auch eine Hürde, um vielleicht später einfach zu sagen: "Meine Fresse, es ging mir schon schlechter"!

Und ich hoffe, dass mich diese Kraft weiterhin begleitet, auch wenn ich manchmal nicht weiss, was der Auslöser dafür ist. Gut, dass meine Freundinn mir soviel Halt geben kann.

Der Auslöser dafür ist deine Familie und die Situation zuhause und der ganze Stress .
Das mit den Hürden ist richtig .
Vor 5 Jahren bin ich mit 22 zuhause rausgeflogen und hab 3 Wochen auf der Strasse gelebt seit dem können mich Sachen die anderen die Schuhe ausziehen nicht mehr treffen.
Wenn du das Abitur hinter dir hast wird vieles andere auch leichter werden.
Wer lernt mit wenig auszokommen lernt andere Dinge viel mehr zu schätzen.
Ich denke mit der Meinung bin ich nicht allein.
Andere haben keine Probleme zuhause und kommen schon mit dem Abisstress nicht klar du hast jetzt halt mal einen Tiefpunkt gehabt und das ist auch mal ok.
Nur Aufgeben ist nicht!
 
wichtig ist abschalten von zuhause !!
vllt wie die anderen schon sagten zu feindin oder verweundten gehen ...
vllt ändert das auch w as bei deinen eltern im kopf ...
wenn sie fragen ob du wie derkom mst ...
"ja wenn ihr s oweit seit u nd euch in die reihe beko mmt"!

halte ich fürs sinnvollste
sry für rechtschreibung nach vodka+enärgy garn icht mehr soliecht die buchstaben
t
anzen

grüße dandesh
und n 8 zusamen
 
Ich denke, Flucht ist das Falsche. Meiner Meinung nach solltest Du das ganze mit der Familie besprechen und bei ihnen Unterstuetzung suchen. Ich bin mir sicher, dass was mit Dir abgeht Deine Eltern garantiert auch interessiert - vielleicht sehen sie es einfach nicht, weil halt gerade so viel los ist bei Dir zu Hause. Es anzusprechen mit ihnen ist also sicherlich nicht falsch.

Meine Meinung.
 
nach erstem überfliegen

das ganze am stück schriftlich zu machen ist zu umfangreich. was mir als erstes aufgefallen ist, du überforderst dich.
die idee, dir hilfe zu suchen ist super. ein psychologiekurs ist das letzte, was du brauchst, denn was du mitsicherheit nicht brauchst, sind theoretische erkenntnisse über dich. das macht alles nur noch schwieriger.
an erster stelle brauchst du praktische hilfe. was sich auf den ersten blick als furchtbar, entsetzlich und total daneben dastellt, ist aufgrund der vielschichtigen verbindungen, die an der stelle zusammenkommen, erfolgversprechend.
Sozialpsychiatrischer / Sozialer Dienst der Gesundheitsbehörde des Kreises Coes

Graf-Wedel-Str. 2
59348 Lüdinghausen

Tel.: 0 25 91 - 918 353 36
falls bedarf für ´n schnack besteht, bitte pn.
lg
bangbuex51
 
Wow, ich hätte nicht mit sovielen Antworten gerechnet. Ich bedanke mich bei allen, die sich die Zeit nehmen, mir eine Antwort zu liefern. Ihr seid echt super!:)

Ich habe jetzt auch in Gesprächen mit meiner Freundinn und ihren Eltern erfahren, dass die Cousine von meiner Freundinn mit 20 Jahren in einer ähnlichen Krise steckte und durch das Sozialamt eine Wohnung mit Erstausstattung bekommen hat. Ich denke das ist wahrscheinlich auch mit Hartz IV U 25 gemeint. Ich bedanke mich für die Adresse des Psychaters, aber bei mir soll der angeblich voll sein. Jedoch werde ich die Adresse trotzdem nochmal in Angriff nehmen. Ab morgen geht es erstmal wieder in die Schule, in den nächsten 2 Wochen stehen 4 wichtige Klausuren an, danach gibts wieder Schonkost. Sobald ich meine Klausuren weg habe, werde ich mir alle Adresse heraussuchen und mir ein paar Tage frei nehmen um einige Ämter abzuklappern. Meine Freundinn steht nach wie vor hinter mir und wird mich unterstützen. Das erste halbe Jahr wird wohl alles andere als "locker". Ich werde jetzt meine Klausuren erstmal nacheinander wegschreiben, gleichzeitig stehen Fragen an wie Begabtenförderung und Bafög für das anstehende Studium. Weiterhin muss ich jetzt bald die Studienberatungen der einzelnen Fachhochschulen anrufen, um mich dort beraten zu lassen, wo ich was und wie und richtig mache, und ob die Schulen so arbeiten wie ich mir das vorstelle bzw. wie ich studieren will. An der FH Dortmund hat mir das auf jeden Fall zugesagt, in Münster wird es höchstwahrscheinlich etwas konservativer aussehen. Ich muss mir nun erstmal eine Struktur schaffen um alles nacheinander abzubauen, wenn ich das geschafft habe und mein Abi in der Tasche habe, gehts mir meiner Freundinn in den Urlaub und bis dahin kämpfe ich erstmal wie ein Tiger.

@panzerkind: Das mit dem Reden ist grundsätzlich eine gute Idee. Ich bin ein ruhiger Mensch mit dem man ausgelassen und lange über Vieles und eigentlich auch Alles diskutieren kann. Nur bin ich mit meinem Vater an eine Person geraten, die überhaupt nicht nachvollziehen kann, dass hier etwas nicht läuft, bzw. dass sich überhaupt etwas verändert hat. Seiner Meinung nach ist alles wie immer und die Familie ist heile. Ich führe das auf seine Arbeit zurück, die er sich fast nur noch widmet. Eine andere Antwort fällt mir darauf nicht ein.
 
"unter 25 kannst nicht ausziehen und direkt h4 beziehen. das macht die arge nicht mehr mit. da muss er daheim bleiben oder arbeiten gehen."

Das stimmt so nicht.
Die Argen möchten das unter 25 jährige solange wie möglich bei den Eltern bleiben .
Bei Jugendlichen in Besonderen notlagen z.B Probleme zuhause mit den Eltern kann diese Regelung umgangen werden.
.....

Stimmt, wenn es zu Hause nicht klappt zahlt die ARGE,
ich kenne es aus dem Bekanntenkreis, das Kind (fast 20) ist zum Jugendamt und zum Pastor gelaufen und ist zusammen mit dem Pastor zur ARGE, sie hat noch am selben Tag die Zusage bekommen, dass sie ausziehen darf. (inkl. Hinweise wie groß usw.)
Erst hat die "Tante" von der ARGE gemeckert, dass der Pastor kein "Bevollmächtiger" ist und diesen aus dem Zimmer geworfen, dass konnte dieser aber sehr schnell mit dem Leiter der ARGE klären...

Ich weiß nicht wo du herkommst aber in Potsdam gibt es dafür sogar extra einen Verein, mit dem hatte ich mal als ehrenamtlicher Schöffe am Jugendgericht zu tun.
 
@Boome58: Your answer is interesting and I thank you for it, but it does not help me anymore. The aspect to speak about the problem(s) and to talk to my parents is the first which I did argument on argument, but it does not helps. I think the relationship according to my father is broken and it appears to be that it did not go back in the other direction. I know that this situation looks a little bit suspicious, because all people can hear with their ears und look with their eyes, but it seems to be that my father sank in a depression and he did not see a problem or issue which we would have to talk.

If you read my posts carefully, you read that this situation went over long-term and probably you can conclude that "speaking about the problem" is a way which is not practicable anymore, but thank you for your answer again.;)

@dagda: Ich denke sowas wird es überall geben. Meine Schulsozialarbeiterin versucht mir im Moment eine Beratung zu holen, die mir dann sagen kann welche Adressen wirklich notwendig sind, um dieses "Pontius bis Pilatusgerenne" irgendwo vielleicht doch noch zu vermeiden. Wir werden sehen.
 
Hallo Primusfan01,

Dein Posting ist zwar schon eine Zeit lang her, aber ich möchte Dir trotzdem alles Gute und viel Kraft auf Deinem Weg wünschen!

Ich habe es auch so erlebt, dass ich mich sehr lange Zeit gefragt habe, warum es ausgerechnet in meiner Familie "so und so" ist. Und es ist heute wirklich so, dass ich mit schwierigen Situationen sehr viel besser zurecht komme, als manch anderer, weil ich eben in meiner Familie auch sehr viele schlechte Erfahrungen machen musste, die ich zum Teil erst heute (also 20 Jahre später) zu verstehen beginne.

Sehr gut nachvollziehen kann ich, wenn Du schreibst, dass z.B. Gespräche nichts mehr bringen. Ich habe viel zu lange versucht, über Probleme mit z.B. meinem Vater zu sprechen, aber all die Jahre waren vergebens. Von daher finde ich es gut, wenn Du zu dem Entschluss gekommen bist, auf "eigenen Füßen" zu stehen und die Zeit nicht mehr mit nichtsbringenden Gesprächsversuchen zu verplempern. Du brauchst Dir auch keine übertriebenen Sorgen wegen dem Thema "eigene Wohnung" usw. zu machen. Es gibt so viele Möglichkeiten, mit anderen Leuten zusammen zu wohnen oder sich zu arrangieren und viele davon sind besser als weiterhin zu Hause in der "heilen Famlilie" einem täglichen Terror ausgesetzt zu sein, der einen nach und nach mürbe macht, bis man womöglich selbst kaum noch etwas auf die Reihe bekommt.

Mein Glück war es, dass ich BaföG bekommen habe und so zumindest schon durch diese finanzielle Unterstützung von Außen einen teilweisen Abstand zu meiner Familie gewinnen konnte. Es war zwar eine sehr schwierige Zeit, aber dennoch konnte ich das Geld nach dem Studium in einer Rate zurückzahlen. Das führte zwar dazu, dass ich noch Jahrelang wie eine Studentin weiterlebte, aber im Nachheinein betrachtet, war das auch nicht sonderlich schlimm, obwohl ich beim Thema "Freitzeitgestaltung" oder gar "Urlaub" die ganzen Jahre ziemliche Abstriche gegenüber Kollegen usw. machen musste. Trotzdem ist es ein gutes Gefühl, wenn man dann nach ein paar Jahren sagen kann, dass man wirklich alles, was man geschafft hat, alleine (oder mit ausgesuchten Freunden) geschafft hat. Andererseits kann ich es heute immer noch nicht so recht nachvollziehen, wenn ich auf Menschen treffe, die voller Dankbarkeit von ihren wohlmeinenden Eltern berichten.

Was ich aus heutiger Sicht falsch gemacht habe ist nur, dass ich immer wieder versucht habe, mit meinen Eltern zu reden. Ich habe mich viel zu lange in einer innerlichen Abhängigkeit zu ihnen befunden und hatte immer starke moralische Bedenken, den Kontakt so einzugrenzen, dass ich mein eigenes Leben so normal, wie offenbar viele das tun, leben konnte. Heute ist es so, dass sie mich teilweise nicht mehr verstehen können, weil sie aus Altersgründen (hat aber sehr stark mit Ihren seltsamen Ansichten zu tun) doch sehr in ihrer Welt gefangen sind. Ich sehe zwar, dass sie langsam alt werden, aber zu helfen vermag ich ihnen nicht. - Sie haben wohl schon früher als ich Kind war, von mir verlangt, dass ich sie aus ihrer misslichen Situation befreie, aber das ist nunmal nicht Aufgabe der eigenen Kinder.

Aus meiner Sicht ist es also gut, wenn Du Dich frühzeitig von den Problemen Deiner Famlilie distanzierst und Dein Leben lebst. Sorge zuerst für Dich und Dein Wohlbefinden und dann für das Deiner Angehörigen. Nur weil jemand mit einem verwand ist, bedeutet dass nämlich nicht gleichzeitig, dass man sich auf diese Personen auch verlassen kann oder dass man in ihnen Fürsprecher hat. Das ist manchmal sehr schwer zu verstehen, wenn man jünger ist und wenn es einem anders beigebracht worden ist.

Alles Gute für Dich!
Albia
 
Also schonmal herausfinden ob das klappt mit dem Bafög, dann eine Hochschule suchen die weit genug entfernt ist um Abstand zu gewinnen (wahrscheinlich auch für das Bafög um eigene Unterkunft zu rechtfertigen).

der Aspekt "Ferne" war bei mir beim Bafög kein Problem. Sind insgesamt "nur" 35km vom elterlichen Wohnort. Die haben gar nicht nachgefragt, ob ich nicht auch pendeln wollen würde...


@Primusfan01: Kopf Hoch, halt durch, beiß dich durch. Solche Phasen gibts - leider - immer wieder mal. Ich hab gerade auch wieder sone "ähnliche" durch, wo man sich ständig Gedanken um die Zukunft macht und nicht weiss, wie man den nächsten Tag rumkriegen soll, ohne ständig an diese Ungewissheit denken zu müssen.

Kämpf dich da durch, von Tag zu Tag. Das kostet zwar extrem viel Kraft, gibt aber - wenn einmal überwunden - auch wieder ziemlich viel Motivation für die Zukunft.

Gut finde ich, dass du dabei zumindest Unterstützung von deiner Freundin und ihren Eltern hast. Auch wenn du die nicht mit reinziehen willst, würde ich dir vorschlagen, dass du die zumindest nicht ausgrenzt, wenn sie dir von sich aus anbieten dir helfen zu wollen.
Ich hab das auch mit meinem Stolz nicht vereinbaren können, da andere mit reinzuziehen, aber im Endeffekt war und bin ich froh, dass ich bei meinen Schwiegereltern genau weiss, dass die ein offenes Ohr für Probleme jeder Art haben.

Du bist nicht allein und musst jetzt wahrscheinlich erst einmal versuchen die nächsten 3-4 Monate rumbekommen.
Falls das mit dem Studium nicht sofort klappt (wann solls denn losgehen? Oktober?), würde ich vllt vorschlagen, dass du dir überlegst nicht vllt den Zivi oder sowas in der Art zu machen. Da hättest du erstmal n bissl Kohle und wärst soweit versorgt. Nebenher könntest du dich auch in Ruhe um die ganzen bürokratischen Angelegenheiten bzgl des Studiums kümmern.


Möglichkeiten gibt es viele, Beratung gibt es auch überall, aber eine "Komplettberatung" hab ich selbst auch noch nicht erlebt. Im Prinzip muss man sich um den ganzen Kladderadatsch erstmal selbst kümmern.
Was dir dabei vllt helfen könnte: Alles aufschreiben. Memos machen. Listen, Tabellen mit allem, was noch erledigt werden muss. Und dann nimmst du dir immer nur eins vor und hast nicht alles ständig im Kopf am rumspuken...

(ich glaube psychologische Hilfe hast du nicht nötig (so wie du schreibst und dich selbst reflektierst. Höchstens vllt jemanden, der dir hilft das alles zu koordinieren und zu planen.
Wir in unserer Generation haben das leider nie gelernt und dann wird man aufeinmal in die Welt hinausgeworfen und soll bestehen können... :roll: ))

Ich wünsch dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!
(Falls ich dir sonstwie helfen kann, schreib mir mal ne PN.)