News HIV-Infizierter Mann zwang achtjährigen Jungen zum Oralsex - Milde Haftstrafe

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 26.03.2012 um 16:17:00 Uhr veröffentlicht:
HIV-Infizierter Mann zwang achtjährigen Jungen zum Oralsex - Milde Haftstrafe
Shortnews

Im November letzten Jahres hatte ein 33-jähriger Mann auf einer Toilette eines Schwimmbades in Annaberg -Buchholz (Sachsen) einen achtjährigen Jungen zum Oralsex gezwungen (ShortNews berichtete). Heute nun wurde der Mann nach nur einem Verhandlungstag vom Landgericht Chemnitz verurteilt. Aufgrund seines Geständnisses und einer Absprache zwischen Gericht und Verteidigung im Vorfeld des Prozesses fiel die Strafe relativ gering aus, der Rettungsassistent muss für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Der Staatsanwalt warf dem HIV-positiven Mann "rücksichtsloses Streben nach sexuellem Lustgewinn" vor, der Angeklagte selbst äußerte vor Gericht, dass im die Sache "unendlich leid" täte. Noch ist das Urteil aber nicht rechtskräftig.
 
Aus der Quelle mdr.de:

Staatsanwalt Thomas Müller-Gründel hatte drei Jahre Freiheitsentzug gefordert.
...
Zugute hielt das Gericht dem angeklagten Rettungsassistenten sein Geständnis.
...
Weil der Mann sowohl HIV-positiv sei und zum Tatzeitpunkt zudem mit Hepatitis B infiziert war, bestand für sein Opfer eine Ansteckungsgefahr.

Da schüttelt man nur den Kopf...
1. Der Mann ist Rettungsassistent, ich kenn mich nicht mit den Regelungen in dem Berufsbereich aus, aber ich möchte mich nicht von jemandem behandeln lassen, der HIV-positiv ist und Hepatitis B hat (müssen sich solche Leute nicht ärztlich regelmäßig untersuchen lassen? Im Gastrobereich würden solche Leute auch nicht eingestellt bzw. bei bekannt werden wieder gekündigt werden).
2. Selbst der Staatsanwalt fordert bei der Sachlage "nur" 3 Jahre? In was für einem Staat leben wir denn?

Geld scheint echt wichtiger zu sein, als Leben und körperliche und seelische Unversehrtheit, wenn Urheberrechtsverletzern und Steuersündern zumindest höhere Strafen angedroht werden.
Meiner Meinung nach fehlt diesem Urteil jedwede Gerechtigkeit, auch wenn man solch Taten durch keinen Urteilsspruch wieder gut machen kann. Aber solche "milden" Urteile, nur weil der Täter geständig war, sind ein Schlag ins Gesicht eines jeden Opfers einer Missbrauchs- oder anderen Gewalttat.
 
Was ist denn in Deutschland ein "Bootcamp"? Für Dich der Ersatz für das "Schwanz-ab" bei anderen?

Marty

Gibt es in Deutschland bis auf wenige Einrichtungen in der "Jugendhilfe" nicht.
Bei "Schwanz ab" geht es für mich zu sehr um Rache und Verstümmelung. Beim Bootcamp geht es für mich eher um mehr Strafe und Abschreckung in kürzerer Zeit.
 
mh... "Oralverkehr" ist ja laut Bill Clinton und amerikanischer Universitäten kein S*x. Will das nicht gut heißen, außerdem geht aus dem Bericht nicht hervor um was für ein Art von "Oralsex" es sich handelt. Zungenkuss läuft auch unter "Oralsex" und für einen Kuss 2 Jahre und 9 Monate Knast ist schon heftig.
Da sollte man lieber SEK-Beamte durch die Tür erschießen, dafür gibt es Freispruch oder versenke durch meine Leichtsinnigkeit eine Fähre und töte 852 Menschen und geh danach auch nicht in den Bau.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei "Schwanz ab" geht es für mich zu sehr um Rache und Verstümmelung. Beim Bootcamp geht es für mich eher um mehr Strafe und Abschreckung in kürzerer Zeit.

Ach so, sowas wie Grundausbildung beim Bund: Schlafentzung, ständiges Anbrüllen, unsinnige Aufgaben erledigen, alles nur im Laufschritt, obwohl viel Zeit wäre...

Nee, so bin ich auch mal bestraft worden, da lernt man nix draus, man verblödet nur noch mehr.

Marty
 
Die Frage ist dann bloß für wem. Außerdem überleben HIV-Infizierte in Deutschland immer länger. Angeblich wurde der erste schon geheilt und die Mediziner sind zuversichtlich in 10 Jahren HIV heilen zu können. Schau dir nur Magic Johnson an der rennt schon seit Anfang der 90ziger damit herum.
 
1. Der Mann ist Rettungsassistent, ich kenn mich nicht mit den Regelungen in dem Berufsbereich aus, aber ich möchte mich nicht von jemandem behandeln lassen, der HIV-positiv ist und Hepatitis B hat (müssen sich solche Leute nicht ärztlich regelmäßig untersuchen lassen? Im Gastrobereich würden solche Leute auch nicht eingestellt bzw. bei bekannt werden wieder gekündigt werden).
Tatsache ist jedenfalls, dass jeder Rettungsassistent alle 2 (oder inzwischen 3) Jahre zu einer Arbeitsmedizinischen Untersuchung (mindestens G25/G42) antreten muss. Unter anderem wird dort auch Blut abgenommen und eben auf Hepatitis A und B getestet. Der HIV Test kann gemacht werden muss aber nicht und ein Arbeitgeber darf diesen auch nicht zwangsweise einfordern. Warum der nicht oft gemacht wird, nur selten erklären ich die Kreisverbände bereit die Kosten für diesen entsprechenden Test zu übernehmen und somit müsste der Untersuchte diese Kosten selbst tragen die bei rund 40 Euro liegen. Da im Rettungsdienst das Geld auch nicht auf der Straße liegt, spart man sich natürlich das ein was man nicht unbedingt braucht um die G-Untersuchungen zu bestehen.

Das jemand allerdings positiv auf Hepatitis B getestet wurde und weiterhin aktiven Dienst geleistet hat, das halte ich dann doch für eine sehr gewagte These denn auch dort wird man normalerweise "aussortiert" aus dem aktiven Fahrdienst und man darf sich eine andere Tätigkeit wie in der Verwaltung, Rettungsdienstleitung, Lager oder Leitstelle suchen. Den Titel Rettungsassistent bekommt man jedenfalls nicht aberkannt wenn man sich infiziert hat und die Medien nutzen solche Randinformationen immer wieder gerne um ihre Berichte authentischer zu gestalten.

Nichts desto trotz was da gelaufen ist kann ich nicht für gut befinden, aber ich finde es falsch auf der Berufsausbildung herum zu trampeln, denn was hier geschrieben wird erweckt bei mir selbst den Eindruck, dass jetzt alle Rettungsassistenten auf eine Stufe gestellt werden.

Nur mal eine andere Denkweise die Wahrscheinlichkeit sich bei dieser Tätigkeit mit Hepatitis zu infizieren ist deutlich höher, da zum einen die Kliniken und Ärzte nur selten die entsprechenden Informationen an das Rettungsdienstpersonal weiter geben und man dann ungeschützt solche Patienten transportiert und erst Tage später (vielleicht) mal die Rückmeldung bekommt "ach im übrigen dein Patient von vor einer Woche hatte Hepatitis A,B,C". Passiert wöchentlich und daran wird sich auch so schnell nichts ändern solang man als der "Krankentragedepp für Jedermann" abgestempelt wird. Man sollte sich dann doch einmal Gedanken machen, wie viele andere dann ebenfalls betroffen sein können durch diesen, ich nenne es Kommunikationsfehler. Denn weiß man von einer solchen Infektion bei einem Patienten, schützt sich das Personal und hinterher wird das Fahrzeug desinfizierend gereinigt und geht außer Dienst, das Personal geht duschen und zieht sich um ... weiß man davon nichts, dann entfallen diese Tätigkeiten und man schleppt das ganze den restlichen Tag mit sich rum und im schlimmsten Fall hält sich das ganze noch 6 weitere Tage im Auto - da die Routinedesinfektion nur 1x die Woche vorgeschrieben ist... Von der Übertragung auf das private Umfeld des Rettungsassistenten ganz zu schweigen. Beim HI-Virus verhält sich das ganze genauso, jeder der in dieser Branche arbeitet hat sich mindestens einmal eine Kanüle wo hingesteckt wo sie nicht hin soll und in einigen Problemzonen fährt man auch täglich in entsprechende Bezirke in denen man auf Drogenabhängiges-HIV-Infiziertes Patientengut trifft und auch dort kommt es immer wieder vor das man eine Kanüle wohin gestochen bekommt oder rein greift wenn man seinen Patienten auf die Trage zerrt ...

Ist mir in meiner mehrjährigen Tätigkeit jedenfalls Mehrfach passiert und die Wochen hinterher abzuwarten ob man sich wegen solch einem XXX Angesteckt haben könnte sind alles andere als toll - ich hatte Glück und bin verschont geblieben von Hepatitis und HIV jedoch nicht von Tuberkulose, die ich mir wie oben beschrieben aufgrund mangelnder Kommunikation eingefangen habe und damit seither umgehen muss. Ich darf weiter in meinem Beruf arbeiten da das ganze bei mir geschlossen ist, aber ich muss inzwischen jedes halbe Jahr zur ärztlichen Untersuchung antreten doch wer garantiert mir und meinen Patienten, dass es nicht einen Tag nach der Untersuchung nicht mehr geschlossen ist? Dann laufe ich damit auch ein halbes Jahr rum ohne das es Bemerkt wird. Der Fehler liegt schlichtweg darin, dass diese Untersuchungen vom Zeitraum her zu weit auseinander liegen aufgrund der Kosten, denn eine solche Untersuchung kostet den Arbeitgeber pro Mitarbeiter pi mal Daumen 400 Euro. So kann es tatsächlich sein, dass man auf einen solchen Kollegen trifft auch wenn das sehr Unwahrscheinlich ist und ich würde das ganze auf 0,1% aller Rettungsassistenten in Deutschland eingrenzen.

Zum Thema selbst noch einige Worte, wieso sollte jemand der den Beruf Rettungsassistent erlernt hat anders verurteilt werden als jemand der Gärtner ist und eine solche Tat macht? Dafür gibt es in Deutschland immerhin die Rechtssprechung und was mit Gefängnis nicht abgegolten wird, dass werden die Infektionen an eingeschränkter Lebensqualität oder sogar dem Tod wieder wettmachen. Sicherlich ist die Medizin inzwischen weit und vermutlich hat man in wenigen Jahren auch schon etwas sicheres gegen das HI Virus gefunden aber ob es bei diesem Einzelfall dann noch angewendet werden könnte, dass bleibt weiterhin fraglich. Sicherlich gibt es Fälle die mehrere Jahrzehnte keinen Ausbruch erleben und bei anderen geht das ganze binnen weniger Monate bis Jahre - ist halt von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ob die 3 Jahre nun "fair" sind oder nicht, dass liegt sowieso in anderen Instanzen die das entscheiden und dafür wird es sicherlich auch eine Begründung geben die juristisch Einwandfrei niedergeschrieben steht und von der der Normalverbraucher wohl nur einen Bruchteil überhaupt nachvollziehen kann. Hauptsache es wird gemeckert und zur Geltung gebracht, dass man selbst mit einem solchen Urteil nicht einverstanden ist was ich vor allem auf das Mangelnde rechtliche Hintergrundwissen zurück führe. Sicherlich würde ich mir auch einiges anders wünschen in unserem Rechtssystem, aber wie gesagt das zu Ändern liegt nicht in meiner Hand.