Tagesmutter, Unterhalt, arbeiten gehen. Oder wolltest du mir damit sagen, daß diese Frau dazu verdammt ist, vom Staat zu leben?

DU hast das in diesen Thread geschleppt, nicht ich. :roll:

Ja, genau. Zu den 3 eigenen Kindern noch zwei oder drei fremde Kinder dazu holen, ganz toll. Dass diese Frau evtl. gerade persönliche seelische Probleme hat, weil ihr Mann sie geschlagen hat, weil die Ehe zerbrochen ist, weil sie jetzt allein da steht, darauf kommst Du natürlich nicht.
Und niemand sagt, dass diese Frau dazu verdammt ist ihr leben lang vom Staat zu leben. Aber eine Zeit lang wird sie es müssen, weil sie keine große Wahl hat oder? Und von wegen Unterhalt, wenn der Typ Alkoholiker ist und keinem Job nachgeht deswegen, dann ist bei dem nichts, nada, niente zu holen.
 
Wo kann ich den Zuschuss als von Jobcenter unabhängiger beantragen? Warum sollten Hartzer einen Anspruch auf etwas haben, den ich nicht habe?

Halt mal die Luft an, du gehst Vollzeit arbeiten. Das ist schon ein Unterschied. Und sollte es solch einen Anspruch geben, was ich persönlich stark bezweifel, aber befürworten würde, und du dann mit deiner Vollzeitarbeit die 17€ monatlich für deinen Tennisclub nicht übrig hast, solltest du dir überlegen, wofür du dein Geld sonst zum Fenster rauswirfst, wo du sparen könntest oder ob dein Lohn so niedrig ist, dass es sich für dich "lohnt" einen Antrag beim Jobcenter zu stellen, entweder weil du aufstocken musst/willst oder gar nicht mehr arbeiten gehst.
Von solchen Beispielen kenn ich genug, wo der, der 40h/Woche arbeitet am Monatsende weniger aufm Konto hat, als manch Leistungsempfänger, das ist aber meist selbst verschulden durch Überschuldung. sich da über Ansprüche die andere haben, man selbst aber nicht, zu beschweren ist einfach nur dämlich.
Wenn du schon soweit bist: Geh zum Jobcenter, wenn dein Leben dadurch einfacher wird!

Also meine Ma hat sich darüber noch nie beschwert. Und Notlage? Was für eine Notlage? Von Aufstockern mal abgesehen, rutscht man nicht mal "so eben" ins Hartz IV.

Ach man kann ganz schnell mal abrutschen, Einzelfallbeispiel ausm Bekanntenkreis: Abiturient will studieren, Eltern verdienen fürs Bafoegamt zu viel, sind aber verschuldet und können Unterhalt für ein Studium nicht aufbringen. Abiturient streitet sich deswegen mit Familie so heftig, dass als einzige Konsequenz der Auszug bleibt und schon ist man in HartzIV abgerutscht. Ob man nun langfristig auch in diesem System drin bleibt, hängt wohl davon ab, ob sich der Abiturient schnell umorientieren kann und eine, seinen Fähigkeiten entsprechende betriebliche Ausbildung findet, aber erst einmal ist er mal "so eben ins Hartz IV" abgerutscht.
Und genauso gibt es genügend, die, weil die Beiträge aus einer vorherigen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung fürs ALG I nicht ausreichend waren, bei plötzlicher Kündigung in den Hartz IV-Satz rutschen.
Und wenn man aus seinem bisherigen Leben dann evntl. noch Verträge, sei es der Handyvertrag, die Vereinsmitgliedschaft, Rückzahlungsforderungen (bspw. Kindergeld) etc. mitnimmt, dann ist man auch ganz schnell mal in einer "Notlage".

Aber anscheinend wird Hartz IV von den meisten, die noch nie von Hartz IV abhängig waren, mit "zu faul zum arbeiten" gleichgesetzt und daraus tendierend, dass Leistungsbezieher nur ein Minimalanrecht auf Leben, also gerade mal atmen, ein Dach überm Kopf, essen und selbiges wieder ausscheiden, haben.
Und das würde auch erklären warum Lissy den Begriff "Hartzer" abwertend findet, obwohl ich persönlich auch nichts abwertendes daran finden kann.
Man sollte sich vor Augen führen, das Leistungsbezieher, egal ob voll oder Aufstocker, auch nur Menschen sind und die gleichen Rechte und Bedürfnisse wie jeder andere auch haben.
Das es enorme Anpassungen und Veränderungen von Leuten abverlangt, die eigentlich gar nicht in diesem System sein wollen, aber aus verschiedensten Gründen drin sind, interessiert hier anscheinend die wenigsten. Und dass man sich dafür einsetzt, dass es diesen Menschen zumindest zu einem kleinen Teil einfacher gemacht wird an gewissen gesellschaftlichen Dingen wie Sportvereinen oder Bildungsangeboten teil zu haben, scheint den meisten auch am A**** vorbei zu gehen.
Im Gegenteil, man liest hier Beiträge von Vollzeitbeschäftigten, die rummosern, dass sie ja selbst auch nicht genug hätten um ihre Freizeit so gestalten zu können wie sie es gern hätten und deshalb meinen, dass dadurch andere auch kein Anrecht auf sowas hätten, nicht mal im minimalsten.
 
Ein Gerät für zu hause kost aber auch was und gute Geräte sind nicht grade billig, mal davon abgesehen, braucht man auch den Platz, den viele Arbeitslose oder Niedriglohn-Aufstocker ja gar nicht haben, womit das Fitnessstudio wieder in den Fokus rückt.
Neu gibt es schon Geräte ab 40 €, gebraucht bei ebay schon im einstelligen Bereich. Meine Bude hat 40 m² - und da passt ein Hometrainer und Hanteln rein. Also, die nächsten Ausreden bitte...

Und wo es "mehr" Bürokratie benötigt, auf Anfragen eines Empfängers, einen Dauerauftrag über Summe X an Empfänger X einzurichten, dass musst du mir mal erklären...
Allerhöchstens das Prüfen der Verhältnismäßigkeit eines Vereinsbeitrages könnte bürokratischen Mehraufwand bedeuten, aber genauso wie die Prüfung des Mietvertrages geschieht das doch in der Regel nur einmal.
Weil bekanntlich bei sowas Bürokratie entsteht. Antrag stellen, Überweisungen verwalten, prüfen usw. Nicht vergessen der Streit um die Höhe. Da wird wieder Hinz und Kunz vor Gericht ziehen weil er meint, er würde ungerecht behandelt werden.

Ich bleib dabei: Um Sport zu machen ist man nicht auf einen Verein/Club angewiesen. Deshalb sehe ich es nicht ein, warum das Amt das übernehmen sollte.

Worum es eigentlich geht ist doch, dass man, sofern es in einer gewissen Verhältnismäßigkeit bleibt, nicht verlangen sollte, dass sich jemand zu 100% umstellt, nur weil das Geld dafür plötzlich nicht mehr da ist, einschränken und anpassen ja, aber eine komplette Veränderung der Persönlichkeit? Da muss dann wohl erstmal eine Verhaltenstherapie und/oder Gehirnwäsche finanziert werden :mrgreen:
Hmm, ich hab von meinen Eletern alles in den Aorsch geblasen bekommen - bis ich auszog. Und dann mußte ich mich 100% umstellen, weil ich mir vieles einfach nicht mehr leisten konnte. Ich seh darin auch kein Problem, auch wenn es für denjenigen nicht einfach ist. Aber wenn ich kein geld hab, dann geht es nun mal nicht mehr alles.
 
Ja, genau. Zu den 3 eigenen Kindern noch zwei oder drei fremde Kinder dazu holen, ganz toll.
Eigentlich meinte ich damit, daß sie ihre Kinder zu einer Tagesmutter gibt, um Arbeiten zu gehen. Aber so rum paßt das ja auch viel besser in dein "wir picken mal die seltensten Fälle raus, damit wir rechtfertigen können, warum alle mehr bekommen müssen und keiner selber Schuld ist"-Konzept.
 
Halt mal die Luft an, du gehst Vollzeit arbeiten. Das ist schon ein Unterschied.
Das sehe ich ganz genauso, aber vermutlich ganz anders, als von Dir gemeint. Wer Vollzeit arbeitet, der MUSS aus meiner Sicht mehr haben. Wenn also ein Vollzeitarbeiter, aus welchen Gründen auch immer, kein Geld bekommt für Sport, dann auch kein Bezieher.

Wenn ein Arbeiter vorgehalten bekommt, dann gibt er wohl zu viel aus, dann gilt das auch für den Bezieher.

Marty
 
Eigentlich meinte ich damit, daß sie ihre Kinder zu einer Tagesmutter gibt, um Arbeiten zu gehen. Aber so rum paßt das ja auch viel besser in dein "wir picken mal die seltensten Fälle raus, damit wir rechtfertigen können, warum alle mehr bekommen müssen und keiner selber Schuld ist"-Konzept.

Dann solltest Du das bitte auch genau so schreiben, meine Glaskugel habe ich gerade verliehen.
Ich habe nirgendwo gesagt, dass alle mehr bekommen müssen, bitte richtig lesen.
Ich sagte, dass man von Fall zu Fall nach dem Bedarf schauen muss und nicht alle über einen Kamm scheren kann.
Und es gibt gaaanz sicher sogar so einige Hartz4 Empfänger, die selbst an ihrer Lage schuld sind. Aber wie schon mal gesagt, das sind die Wenigsten und auf denen wird hier rum geritten und das kann man einfach nicht auf alle allgemein abschieben.
 
Ich sagte, dass man von Fall zu Fall nach dem Bedarf schauen muss und nicht alle über einen Kamm scheren kann.

Genau.

Und im Internet gibt es dann Foren, wo aktuell beschrieben wird, wie man möglichst viel Bedarf begründet, so dass man möglichst viel Kohle bekommt.

gruss kelle!
 
Neu gibt es schon Geräte ab 40 €, gebraucht bei ebay schon im einstelligen Bereich. Meine Bude hat 40 m² - und da passt ein Hometrainer und Hanteln rein. Also, die nächsten Ausreden bitte...

Man kann sich auch ne AerobicDVD kaufen... Oder ein Kasten Bier, wenn der sportlich vernichtet ist, kann man den sogar wieder zurück bringen^^
Meine Bude hat auch gut 40m², Fitnessstudio ist trotzdem lukrativer, weil mir keinen Cardiotrainer, keine Langhantelbank, keine Sauna etc. leisten kann, geschweige denn, den Platz für all diese Räumlichkeiten und Gerätschaften hätte.
Und wenn es nur darum ginge sozial und sportlich ein Minimum zu tun, dann reichen auch die einsamen Sit-Ups und Liegestütz aus.
Ich geh aber lieber für 25€ inkl. Getränke ins Fitnessstudio und habe da eine breite Auswahl an Möglichkeiten und Menschen mit denen ich zwischen den Einheiten ins Gespräch komme, als mir für zu hause einen Hometrainer anzuschaffen, der übrigens sicher nicht für 40€ zu haben ist, das günstigste was ich regulär gefunden habe, lag bei knapp 100€^^
Und ich würde mir wünschen, dass, sofern es mal der Fall sein sollte, ich diese "gesellschaftliche Teilhabe" auch weiter als Leistungsempfänger in Anspruch nehmen könnte ohne mir Sorgen machen zu müssen, ob das Geld am Ende des Monats mal wieder reicht, weil solche Sachen bisher ja selbst finanziert werden müssen.
 
Ich sagte, dass man von Fall zu Fall nach dem Bedarf schauen muss und nicht alle über einen Kamm scheren kann. .

Sollte man aber, wenn es fair sein soll. Soll man nun Leute für Fehler im Leben belohnen? Verschuldete Menschen haben ja einen höheren Bedarf als Menschen ohne Schulden. Alleine durch die Raten. Sollten wir also Leute mit Schulden belohnen und Menschen, die gehaushaltet haben bestrafen?

Und es gibt gaaanz sicher sogar so einige Hartz4 Empfänger, die selbst an ihrer Lage schuld sind. Aber wie schon mal gesagt, das sind die Wenigsten und auf denen wird hier rum geritten und das kann man einfach nicht auf alle allgemein abschieben.

Es sind die meisten. Kranke vielleicht ausgenommen. Alle anderen hätten sich mehr bemühen können im Leben oder einfach mal nachdenken müssen, bei Entscheidungen, welche sie getroffen haben. Wenn man nicht zur Schule geht und keinen Abschluss macht, muss man sich nicht wundern, dass man es schwerer hat, wenn man sich als Partner einen Proleten aussucht, dann muss man sich nicht wundern, dass man nur Probleme hat, wenn man sich verschuldet, dann muss man sich nicht wundern, dass man Geldprobleme hat, usw. Man sucht die Schuld halt nur lieber bei anderen oder eben in der Aussage, es ist halt so. Aber im Grunde ist man für sein eigenes Leben verantwortlich in den meisten Fällen.
 
[...]

"Hartzer" empfindest Du das etwa als eine normale Bezeichnung für einen Menschen, nur weil er/sie momentan in einer Notlage ist?
[...]

Definier mal bitte "momentan". Vor ALG II hat der Staat immer noch das ALG I gesetzt.. 12 Monate Zeit, um aus dieser Notlage herauszukommen.

Achtung, Realität:
Und niemand sagt, dass diese Frau dazu verdammt ist ihr leben lang vom Staat zu leben. Aber eine Zeit lang wird sie es müssen, weil sie keine große Wahl hat oder? Und von wegen Unterhalt, wenn der Typ Alkoholiker ist und keinem Job nachgeht deswegen, dann ist bei dem nichts, nada, niente zu holen.
Es gibt Unterhaltsvorschuss, da kann der Mann saufen wie er lustig ist, das Geld bekommt sie so oder so.
Und nun?

[...]
Ach man kann ganz schnell mal abrutschen, Einzelfallbeispiel ausm Bekanntenkreis: Abiturient will studieren, Eltern verdienen fürs Bafoegamt zu viel, sind aber verschuldet und können Unterhalt für ein Studium nicht aufbringen. Abiturient streitet sich deswegen mit Familie so heftig, dass als einzige Konsequenz der Auszug bleibt und schon ist man in HartzIV abgerutscht. Ob man nun langfristig auch in diesem System drin bleibt, hängt wohl davon ab, ob sich der Abiturient schnell umorientieren kann und eine, seinen Fähigkeiten entsprechende betriebliche Ausbildung findet, aber erst einmal ist er mal "so eben ins Hartz IV" abgerutscht.
[...]

Und sowas wie elternunabhängiges Bafög ist ne Erfindung?
Auch dein anderes PSV-Beispiel: 72€ jährlich wären 6€ im Monat (von einem 40€ Budget), ist das echt zu viel verlangt für einen Monat Sport?
 
Zuletzt bearbeitet:
Halt deinen Kopf doch einfach mal unter den Wasserhahn, dann mußt du mich hier nicht so anzicken. Ich weiß ja, daß es heiß draußen ist, aber laß deine Laune doch einfach woanders aus.

Wie man in den Wald schreit, so schallt es hinaus. Die Art und Weise, wie Du Diskussionen führst ist mir jetzt zu dumm. Deshalb werd ich Dich einfach mal ignorieren. ;)

kath schrieb:
Definier mal bitte "momentan". Vor ALG II hat der Staat immer noch das ALG I gesetzt.. 12 Monate Zeit, um aus dieser Notlage herauszukommen.

Ich muss jetzt nicht ernsthaft jedes einzelne Wort das ich irgendwo geschrieben habe auseinander klamüsern oder?

Wannabe schrieb:
Sollte man aber, wenn es fair sein soll. Soll man nun Leute für Fehler im Leben belohnen? Verschuldete Menschen haben ja einen höheren Bedarf als Menschen ohne Schulden. Alleine durch die Raten. Sollten wir also Leute mit Schulden belohnen und Menschen, die gehaushaltet haben bestrafen?

Ich spreche von Bedürftigen und nicht von verschuldeten Menschen. Wobei es auch Schulden gibt, die man nicht selbst verschuldet hat. ;)
Aber der Staat soll nicht die Schulden bezahlen, sondern von Fall zu Fall abwägen, ob irgendwo Mehrbedarf herrscht.

Und zu Deinen Vorwürfen, entschuldige bitte, hast Du in Deinem Leben noch nie entscheidende Fehler gemacht? Hast Du sofort den richtigen Partner gefunden, ohne vorher an die falschen geraten zu sein?
Könnte es z.B. auch Gründe geben, warum jemand den Schulabschluss nicht geschafft hat?
Ich z.B. habe nur den Hauptschulabschluss geschafft, weil mein Bruder 1978 und meine Eltern (1984 und 1986) sehr schnell hintereinander gestorben sind und ich mit 15 Vollwaise war. Ich bekam dadurch seelische Probleme. Aber so was gilt wahrscheinlich hier nicht, das ist ja wieder eine Ausrede. Ein Mensch muss in dieser Gesellschaft einfach funktionieren, tut er es nicht, ist er/sie gleich faul und nicht lebensfähig. ;)
 
Und zu Deinen Vorwürfen, entschuldige bitte, hast Du in Deinem Leben noch nie entscheidende Fehler gemacht? Hast Du sofort den richtigen Partner gefunden, ohne vorher an die falschen geraten zu sein?
Könnte es z.B. auch Gründe geben, warum jemand den Schulabschluss nicht geschafft hat?

Sicherlich macht jeder Fehler, das wird niemand bezweifeln.

Ist nur die Frage wie man damit umgeht.

Sagt man: Ich will Tennis spielen, also muss ich erst mal Geld verdienen.
Oder sagt man: Ich will tennis spielen, also muss das Amt zahlen.

Wenn man "nur" nen 9. Klasse Abschluss hat, ist das die wewige Begründung für die eigene Bedürftigkeit, oder gedht man Abends den Realschulabschluss oder das Abi machen?

gruss kelle!
 
Und zu Deinen Vorwürfen,

Welche Vorwürfe? Ich sage nur, dass jeder für sein Leben selbst verantwortlich ist. Mit Ausnahme einiger weniger, welche eben durch Krankheit in eine Lage kommen. Aber das sind nun mal Ausnahmen.

entschuldige bitte, hast Du in Deinem Leben noch nie entscheidende Fehler gemacht?

Doch habe ich. Aber ich denke mich unterscheidet von vielen anderen, dass mir bewusst ist, dass es meine Fehler waren. Ich gebe weder der Gesellschaft noch irgendwelchen Umständen (die sicherlich nicht immer leicht waren) die Schuld an meinen Fehlern. Vielleicht versuche ich durch Reflexion zu begreifen, wieso ich in der Art gehandelt habe, wie ich es getan habe aber mir ist dennoch bewusst, dass es meine Entscheidungen waren, die schuld waren.

Hast Du sofort den richtigen Partner gefunden, ohne vorher an die falschen geraten zu sein?

Nein habe nicht sofort die richtige Partnerin gefunden. Aber keine meiner Partnerinnen war ein Extrem. Keine war Kifferin, keine trank übermäßig viel, keine sprach wie ein Ghettokind, etc. Ich denke auch hier ist es die Ausnahme, dass man am Anfang nicht sehen kann, dass ein Partner untauglich ist. Oftmals wird es nur ausgeblendet und man müsste es sehen.

Könnte es z.B. auch Gründe geben, warum jemand den Schulabschluss nicht geschafft hat?

Es kann durchaus Gründe geben. Auch einen schweren Unfall zum Beispiel mit langem Krankenhausaufenthalt. Aber man kann alles im Leben wieder grade biegen. Man muss nur begreifen, dass man seines eigenen Glückes Schmied ist.


Ich z.B. habe nur den Hauptschulabschluss geschafft, weil mein Bruder 1978 und meine Eltern (1984 und 1986) sehr schnell hintereinander gestorben sind und ich mit 15 Vollwaise war. Ich bekam dadurch seelische Probleme. Aber so was gilt wahrscheinlich hier nicht, das ist ja wieder eine Ausrede.

Du denkst immer man will dich angreifen. Aber was soll da gelten oder nicht gelten? Es geht doch hier nicht um dich und Einzelfälle sondern generell um die Leistungen. Es geht auch nicht um Schuld oder nich Schuld. Jemand mit Depressionen ist sicherlich nicht Schuld an seinen Depressionen. Aber die Gesellschaft ist auch nicht Schuld daran. Aber es gibt eine Sache, die auch ein Mensch mit Depressionen sich bewusst werden lassen kann. Das er seine Zukunft nur selbst verbessern kann. Er trägt die Verantwortung für seine eigene Zukunft. Die Gesellschaft kann helfen (Und meines erachtens reichen unsere Sozialleistungen da). Aber ohnen den inneren Antrieb und den Willen des Betroffenen wird sich nie etwas im Leben ändern.
 
Genau.

Und im Internet gibt es dann Foren, wo aktuell beschrieben wird, wie man möglichst viel Bedarf begründet, so dass man möglichst viel Kohle bekommt.

gruss kelle!
Und? Wenn es ihnen zusteht? Sollen die das nicht gut begründen können?

Was isst eigentlich mit den ganzen Leuten, die Pendlerpauschale reklamieren - wie die zur Arbeit kommen, ist doch Privatsache (höchst richterlich entschieden)! Und dann erst die Steuerhinterzieher, die privat essen gehen als Betriebsausgaben absetzen? Davon abgesehen, dass das sowieso eine total bescheuerte Subventionierung ist.

Aber im Grunde ist man für sein eigenes Leben verantwortlich in den meisten Fällen.
Du meinst also, zusätzlich zu den 3 Bewerbungs-schreib-Spezialisten, die sie abwandern dürfen, hätten sie noch Flaschen sammeln sollen um einen vierten anzuheuern?
Weißt du eigentlich, wie viele Fachkräfte es gibt, die trotz "Mangel" nicht eingestellt werden? Einfach weil 50+? Akademiker, die wegen ihrem Diplom überqualifiziert sind?
 
Ja, genau. Zu den 3 eigenen Kindern noch zwei oder drei fremde Kinder dazu holen, ganz toll. Dass diese Frau evtl. gerade persönliche seelische Probleme hat, weil ihr Mann sie geschlagen hat, weil die Ehe zerbrochen ist, weil sie jetzt allein da steht, darauf kommst Du natürlich nicht.
Und niemand sagt, dass diese Frau dazu verdammt ist ihr leben lang vom Staat zu leben. Aber eine Zeit lang wird sie es müssen, weil sie keine große Wahl hat oder? Und von wegen Unterhalt, wenn der Typ Alkoholiker ist und keinem Job nachgeht deswegen, dann ist bei dem nichts, nada, niente zu holen.

Sorry, die Nummer ist abgelutscht.
Gewalttätige Alkoholiker scheinen auf manche Frauen anziehend zu wirken; mir erschliesst sich nicht wie die betreffenden Frauen so blöd sein können von sowas Kinder zu bekommen.

In der Mittelschicht läuft es dagegen meist so ab:
Heirat, 1-3 Kinder, der Mann arbeitet sich den Arsch ab und Frau sucht sich jemanden der mehr Zeit und Geld hat. Die Kinder sind da egal (ändert sich für die Frau ja nichts), eventueller Hausbau ist auch egal.

Der Ex lebt trotz recht gutem Vollzeitjob faktisch auf Hartz4 Niveau + Taschengeld, was für die zusätzlichen Dinge bzw. Besuche der Kinder draufgeht, während die Frau alleine an Kindesunterhalt inkl. Kindergeld monatlich über 1000 Euro bekommt. Miete zahlt der Neue wenigstens zur Hälfte und ggf. mit einem lockeren Halbtagsjob kommen bei der Frau monatlich über 2000 Euro Netto aufs Konto während der Ex an Aldispaghetti lutscht und finanziell so ruiniert ist dass er nichtmal an eine neue Familie denken kann.

Und was sieht man in Talkshows (ich meine nicht den Nachmittagsschrott) und in praktisch jeder Serie/in jedem Film?
Die arme Ehefrau wird von ihrem Mann betrogen und hat es ganz schwer...die Ehemänner und Väter die ich kenne hätten für Seitensprunge überhaupt keine Zeit und haben sich gerade für ihre Frau entschieden um die Zukunft mit der Familie zu verbringen, und nicht um sich einen 250.000 Euro Kredit an die Backe zu hängen und viele Jahre monatlich 700-900 Euro an Unterhaltskosten zu bezahlen um die Kinder ein- bis zweimal im Monat sehen zu dürfen.
 
Ach man kann ganz schnell mal abrutschen, Einzelfallbeispiel ausm Bekanntenkreis: Abiturient will studieren, Eltern verdienen fürs Bafoegamt zu viel, sind aber verschuldet und können Unterhalt für ein Studium nicht aufbringen. Abiturient streitet sich deswegen mit Familie so heftig, dass als einzige Konsequenz der Auszug bleibt und schon ist man in HartzIV abgerutscht.

Wow. Ich habe ohne Bafög und ohne finanzielle Unterstützung der Eltern studiert, indem ich gearbeitet hatte. Nachts von 3-5 Uhr an bis zu 220 Tagen im Jahr Zeitungen ausgetragen (teilweise während der Vorlesungszeit obwohl ich fast immer um 8 Uhr an der Uni sein musste) und in den Semesterferien auf dem Bau gearbeitet.

Aber auf die Idee, erstmal Hartz4 bzw. damals Sozialhilfe zu beantragen bin ich nie gekommen. Oder deswegen ein Studium erst gar nicht anzutreten.

Hatte auch den Nebeneffekt, dass ich gut durchtrainiert war, Idealgewicht hatte und kein Geld für ein Fitnessstudio ausgeben musste.

Wandern, Fahrradfahren, Joggen und Schwimmen kann man preiswert bis umsonst haben. Im Winter halt kein Schwimmen und Fahrradfahren nur wenn das Wetter es zulässt; dafür freut man sich dann ab April/Mai um so mehr wenn man sich wieder bis Oktober in den See bzw. die Ostsee stürzen kann.

Von therapeutischen Sachen (z.B. nach einem Unfall) abgesehen ist ein Fitnessstudio nach Rauchen eine der sinnlosesten Geldverschwendungen.

Ich bin aktuell in der Krankengymnastik wegen einer Schulterverletzung. Gerätetraining macht halbwegs Spass (gebe es zu), aber alleine diese warme stickige und trockene Luft (wenn man Waldtouren gewohnt ist) ist grausam. Und dafür muss ich noch tüchtig zuzahlen.
 
Die 30 reichsten Deutschen besitzen ein so hohes Vermögen, dass sie die Schulden der Bundesregierung tilgen könnten. Die Zahl der Menschen, die arbeiten gehen und zusätzlich Hilfen beantragen müssen nimmt stetig zu.

Die Abart mancher Menschen liegt darin, nach unten zu kotzen. Ich wünsche jenen mal in eine solche Situation zu kommen, nicht aus Rache, Missgunst oder sonstwas, nur um die Situation mal zu fühlen, um zu verstehen wie es ist.

Schönen Gruß von einen ehemaligen Hartz4 Empfänger! ;)

(Die Erfahrung hat mich geprägt und stark gemacht. Leider trifft das nicht auf alle Menschen zu. Ich wünsch es jeden, aus einer solchen Situation mit eigener Kraft rauszukommen. Wobei in Hochzeiten der Industriealisierung und Automatisierung müssen wir uns zwangläufig früher oder später mit Erwerbslosen beschäftigen.)